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"Verfahren zur Herstellung von hartem, abriebfestem Düngemittelgranulat"
Zusatz zu Patent ... (Patentanmeldung P 19 oo 184.4) Das Patent ... (Patentanmeldung
P 19 oo 184.4) beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von hartem, abriebfestem
Düngemittelgranulat, wobei man ~ vorzugsweise nassvermahlenen - Schwefel und/oder
andere geeignete anorganische pulvrige Substanzen mit den pulvrigen DUngemitteln
mischt, das Gemisch dann mit Wasser oder Bindemittellösungen granuliert, die erhaltenen
Oranalien auf die zum Schmelzen der in ihnen enthaltenen anorganischen Substanzen
erforderliche Temperatur erhitzt und anschliessend abkühlt.
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In weiterer Ausbildung dieses Verfahrens wurde nun gefunden, dase
man den - vorzugsweise nassvermanlenen - Schwefel und/oder die andere geeignete
anorganisohe Substanz statt mit pulvrigen Dungemitteln mit - vorzugsweise feuchten
- Produkten organischer Herkunft vermischt und das Produkt granuliert, worauf die
Granalien auf die obengenannte Temperatur erhitzt und danach abgekühlt werden. Unter
dem Ausdruck "Düngemittel" sind auch Bodenverbesserungsmittel zu verstehen Hierbei
kann das Vermischen unter Zugabe von die Feuchtigkeit herabsetzenden bzw. aufsaugenden
anorganischen oder organischen Stoffen erfolgen.. Zweckmässig werden solche anorganischen
Substanzen verwendet, die nach dem Schmelzen und darauffolgender Abkühlung erhärten.
Hierfür ist ein Schwefel-Rohphosphat-Gemisch besondere eeignet. Ee ist auoh möglioh,
dass die feuchten Produkte organischer herkunft an Stelle von oder zusammen mit
ihrer Pulverform von vornherein als Granalien verwendet, gegebenenfalls verknetet
und mit dem Schwefel und/oder der anderen geeigneten anorganischen Substanz überzogen
werden.
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Die anfängliche Vermischung bzw. Verknetung mit den organischen.
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Stoffen ist Jedoch vorzuziehenr weil der vorzugsweise verwendete Schwefel
dann gleichmässig verteilt in dem. Granulat vorliegt.
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Infolge der guten Verteilung im Granulat kann der Schwefel auch im
Boden von den Bakterien gut verarbeitet werden. Wenn der Schwefel in Misohung mit
Rohphosphatmehl vorliegt, kann er dort noch. besser aufgeschlossen werden. Ausserdem
besitzen die Granalien durch das zwischenzeitliche Schmelzen der anorganischen Substanzen
eine gute Festigkeit.
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Bringt man den Schwefel oder das schwefelhaltige Gemisch dagegen auf
die Oberfläche eines als Granulat vorliegenden Produktes organischer Herkunft auf,
werden zwar keine optimalen Ergebnisse erzielt, doch erhält man dabei auch harte
und abriebfeste Produkte, wenn das Granulat auf die Schmelztemperatur des Schwefels
erhitzt und anschliessend abgekühlt worden ist.
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Diese Ausführungsform wird man in der Regel in solchen Fällen anwenden,
in denen die organischen Stoffe direkt als Granulat anfallen und eine vorausgehende
Vermischung bzv. Verknetung mit dem Schwefel bzw. dem Gemisch aus Schwefel und anorganischer
Substanz, wie Rohphosphatmehr nicht möglich bzw. mit gewissen Nachteilen verbunden
ist. Wenn die organischen Stoffe beispielsweise in langfaserartiger Form vorliegen,
ist eine direkte Verknetung nicht möglich. Sie müssen vielmehr zuerst zerkleinert
werden. Das unmittelbare Vermischen bzv. Verkneten ist auch von Nachteil, wenn die
organischen Stoffe zu viel Feuchtigkeit enthalten. In diesem. Falle besteht die
Cefahr, das das in der Regel pastöse Gemisch beim Verkneten flUsslg wird, so dass
Schwierigkeiten bei der Granulierungauftreten.
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Es ist auch möglich, den Schwefel nur teilweise vor der Granulierung
einzumischen und den Rest als Umhüllungssubstanz auf die Oberfläche des Granulate
aufzubringen.
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Als Produkte organischer Herkunft kommen vor allem Abfälle infrage.
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Geeignet sind z. B. Müll, Müll-Klärschlamm-Kompost, Schwarztorf, Stall-,
Geflügel- oder Schweinemist oder sonstige tierische Abfälle, Guano, vorzugsweise
Abwasserschlamm, wie Klärschlamm, vorzugsweise
mechanisch vorentwässerter
Filterkuchen, Tresterrückstände aus der Weinherstellung oder dergleichen, jeweils
einzeln oder im Gemisch.
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Als aufsaugend wirkende bzw. die Feuchtigkeit herabsetzen8 Stoffe,
die vorzugsweise fein verteilt sind, werden z. B. Sägemehl, abgelagerter Müllkompost,
Heu,Stroh, vorzugsweise Weisstorf und/oder Kieselgur jeweils einzeln oder im Gemiech,
angewendet.
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Die zur Anwendung gelangenden anorganischen Substanzen, die naoh dem
Schmelzen zu einer Erhärtung des Granulate führen, können in Abhängigkeit von den
verwendeten Produkten organischer Herkunft und dem jeweils gewünschten Effekt in
Mengen von 3 bis 30 Gewichts-%, vorzugsweise Jedoch 5 bis 22 Gewichts-%, bezogen
auf die Menge der Produkte organischer Herkunft, angewendet werden.
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Beispielsweise werden Schwefel, Borax, wasserhaltige Alkali-Carbonate,
wie Pottasche, Kristallsoda, ferner Salpeter oder dergleichen, jeweils einzeln oder
im Gemisch, angewandt.
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Die erfindungegemäss hergestellten Granulate haben eine besondere
günstige Düngswirkung, wenn sie ein Schwefel-Rohphosphatmehl-Gemisch enthalten.
Die Produkte organischer Herkunft bewirken im Boden eine verbesserte Durchlüftung
und eine erhöhte Bakterientätigkeit. -Gleichzeitig wird das Rohpho-phat aufgeschlossen,
so dass man eine additive Wirkung erhält. In den erfindungegemäss hergestellten
Granulaten ist der Schwefel gleichzeitig als Nährstoff anzusehen. Er ist deshalb
für die Düngewirkung von erhöhter Bedeutung.
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Das erfindungsgemässe Verfahren stellt daher auch einen brauchbaren
Weg dar, um aue organisohen Abfallprodukten ein hartes und abriebfestes Granulat
mit gleichzeitig erhöhter Wirkung für eine Bodenverbesserung und/oder Düngung herzustellen.
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Beispiel 1 7,5 t/h eines 75 Gewichtsteile Wasser und 25 Gewichtsteile
Trockensubstanz enthaltenden, von einem Saugzellenfilter fallenden Filterkuchens
werden in einem zu 5o % nutzbaren Wirbel-Schnellkneter mit 300 1 Gesamtihnalt in
kontinuierlicher Arbeitsweise mit 1,5 t feingemahlenem Weisatorf und 1 t einer aus
82,2 Gewichtsteilen Rohphosphatmehl mit 29,4 % Gesamt-P205 und 17,8 Gewichtsteilen
feinkörnigem Elementarschwefel bestehenden Mischung innig verknetet und die erhaltene,
verformbar gewordene, teilweise klumpige Bestandteile enthaltende Kasse mit einem
Messerkreuz zerkleinert und direkt einem 2 m im Durchmesser betragenden und 4,5c
m langen Granulierung zugeführt.
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Dabei fallen pro Stunde 10 t etwa 2 bis 5 mm grosJer Granalien an.
Diese werden mit einem auf 1450C luftbeheizten Etagentrockner solange erhitzt, bis
der Schwefel schmilzt. Dies ist bereits nach 2 bis 3 minuten der Fall. Man lässt
nun die Granalien abkühlen oder kühlt sie sofort.
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Man erhält so ein hartes und abriebfestes Granulat mit rund lo % P205,
1,5 o/o N und o,) /o K20 neben 30 % organischer Substanz und 4° % H2O.
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Beispiel 2 Ein 60 ffi Feuchtigkeit enthaltender Weintrester wird in
einer Granuliermasohine mit oszillierendem Rotor in 4 mm grosse Granalien übergeführt,
die in einen Tellergranulator fallen, in dem man sie mit lo Gewichts-% nassvermahlenem
Sohwefel umhüllt.
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Das Granulat fällt auf ein von unter her mit auf 150°C erhitzter Luft
besohicktes Siebband. Dabei schmilzt unter gleichzeitiger Wasserverdampfung der
Schwefel an der Oberfläche der Granalien und erstarrt nach erfolgter Abkühlung zu
einer harten Schicht.
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Die Granalien werden daduroh druckfest und rieselfähig. Sie lassen
sich mit den üblichen Tellersohlouderstreuern gut ausbringen0
Beispiel
3 62 Gewichtsteile eines feingemahlenen Schwarztorfs mit 80 % H2O werden mit 10
Gewichtsteilen Ammonsulfat (21 % N), 8 Gewichtsteilen Chlorkali (60 % K2O), 16,5
Gewichtsteilen Hochphosphatmehl (34,5 ß P205) und 3,5 Gewichteteilen Schwefel in
einem nach dem Sohleuder- und Wirbelprinzip arbeitenden Mischer innig vermischt
und das erhaltene Gemisch in einem Siebkneter in 4 bie 6 mm grosse Granalien übergeführt.
Diese werden anschließend in einem Wirbeltrockner auf 145° C erhitzt und danaoh
mit Luft gekühlt. Man erhält so harte Granalien mit 2 % N, 5 % P205, 6 % K2O, 35
,1 organischer Substanz und 30 % H2O.
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Beispiel 4 Feingemahlene Tresterrückstände aus der Weinfabrikation,
die nach der Zumischung von 10 Gewichts-% pulvrigen Weisstorf einen Feuchtigkeitsgehalt
von 50 % haben, werden in einer beidseitig offenen Drehtrommel, in der ein exzentrisch
zur Trommelaohee angeordneter Drahtfähig rotiert, in etwa 3 bis 4 mm grosse Granalien
übergeführt Die Granalien fallen dann in einen Tellergranulator, in den man 15 Gewichts-%
feingemahlenen Natronsalpeter zugibt, von dort auf einen Wirbelbandtrookner, in
dem sie kurzzeitig auf 317 0C, die Schmelztemperatur von Na NO3, erhitzt-und ansohliossend
mit Luft gekühlt werden. Dabei erstarrt die Na NO3-Schmelze und legt sich als harte
Schale um den aus Tresterrückständen bestehenden Kern.
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Man erhält eo ein relativ trockenee Granulat mit 5,0 CA N, 1,2 % P2O5,
1,6 % K2O und 55 % organischer Substanz.