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Verfahren zum Herstellen von streufähigem Dünger Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zum Herstellen von streufähigem Dünger, bei welchem Braunkohle
mit Pflanzennährstoffträgern gemischt wird.
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Ein derartiges Verfahren ist aus der deutschen Offenlegungsschrift
2 024 601 bekannt. Nach diesem Verfahren wird Braunkohle bis zu einer staubförmigen
Körnung zerkleinert und mit einer alkalischen Base sowie mit Wasser gemischt.
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Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass es relativ aufwendig und kostspielig
ist, weil zum Mischen ein gesondertes Reaktionsgefäss benötigt wird, zur Herstellung
der Base ein weiterer Aufbereitungsvorgang erforderlich ist und das Produkt anschliessend
getrocknet und u.U. noch einmal zerkleinert werden muss.
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Weiterhin besteht hier die Gefahr, dass die Pflanzennährstoffträger
auskristallisieren, was bei der Lagerung des Düngers zu einer Entmischung und bei
seiner Verwendung zu einer ungleichmässigen Düngung mit unerwünschten Nährstoffkonzentrationen
führen kann.
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Aus der österreichischen Patentschrift 286 326 ist es weiterhin bekannt,
zerkleinerte Braunkohle in trockenem Zustand mit Mineralsalzen und organischen Düngemitteln
zu mischen. Auch dieses Verfahren hat den Nachteil, dass bei der Lagerung eine schädliche
Entmischung auftritt. Uberdies liegen bei dem so erzeugten Dünger die Mineralsalze
in Salzform vor, was das für einen Kaufentschluss des Verbrauchers wesentliche Aussehen
des Düngers beeinträchtigt und bei nichtsachgemässer Verwendung des Düngers zu Pflanzenschädigungen
führt.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
genannten Art zu schaffen, welches es auf einfache und kostensparende Weise ermöglicht,
die Pflanzennährstoffträger in der natürlichen Feuchtigkeit der Braunkohle homogen
zu binden und damit einen Dünger herzustellen, der besser lager- und transportfähig
ist, einfacher angewendet werden kann und ein ansprechenderes Aussehen aufweist.
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Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Braunkohle in
Form von Xylit in nussförmiger Körnung zusammen mit wasserlöslichen Pflanzennährstoffträgern
ohne Flüssigkeitszusatz gemahlen wird.
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Dies hat den Vorteil, dass die Pflanzennährstoffträger, wie ausgedehnte
Versuche gezeigt haben, vollständig und auch mikroskopisch nicht mehr erkennbar
von dem Xylitaufgenommen werden, das selbst als Düngemittel sowie als Bodenverbesserungsmittel
wirkt.
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Vorteilhafterweise wird das Xylit in einer Klassierung von 20 bis
60 mm, vorzugsweise von 40 mm, verwendet und das Mahlgut gegebenenfalls bis zu einer
Klassierung von 0 bis 5 mm gemahlen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden dem Xylit bis
zu 50 Gewichtsprozent Pflanzennährstoffträger beigemischt.
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Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung werden dem Mahlgut
oder dem gemahlenen Gut tierisch-organische Düngemittel zugefügt, vorteilhafterweise
bis zu 25 Gewichtsprozent. Dies hat den überraschenden Vorteil, dass die bei solchen
tierisch-organischen Düngemitteln auftretenden unangenehmen Gerüche nahezu vollständig
gebunden werden und gleichzeitig einem Stickstoffverlust des Düngers durch Amoniakausdünstung
wirksam begegnet ist.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einiger AusfUhrungsbeispiele
näher erläutert.
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Die wasserlöslichen Düngemittel enthalten Stickstoff, Phosphorsäure,
Kali und/oder Magnesium und gegebenenfalls Spurenelemente in verschiedenen Kombinationen
und Anteilen. Ihre Wirkung auf das Pflanzenwachstum ist abhängig vom Zustand des
Bodens, in den sie gestreut werden. Voraussetzung für eine optimale, das Pflanzenwachstum
fördernde Düngewirkung ist ein garer, humusreicher Boden, in dem Bakterien und Pilze
die gestreuten wasserlöslichen Pflanzennährstoffträger in pflanzenaufnehmbare Form
umwandeln.
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Deshalb wird jede Mineraldüngung durch organische Grunddüngung ergänzt.
Dies geschieht durch Einbringen von Stalldung, Hühnert mist, durch Unterpflügen
oder M*ulchen abgestorbener Pflanzen teile und durch die Düngung mit verschiedenartigen
organischen Düngemitteln, wie Hornmehl, Blutmehl, Haare , Federn, Ledermehl, verkompostierte
Pflanzenrückstände, Wirtschaftsdünger verschiedenster Art und organische Industrieabfälle
ohne pflanzenschädliche Beimengungen. Diese Bestandteile sind relativ teuer, weil
sie nicht überall im benötigten Umfange zur Verfügung stehen und ihre Erzeugung
nicht beliebig gesteigert werden kann, da sie Industrie- oder Wirtschaftabfälle
darstellen, deren anfallende Mengen völlig unabhängig von der möglichen Verwertung
als organischer Grunddünger sind.
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Es ist schon früher versucht worden, die in grossen Mengen vorhandene
und relativ billig zu gewinnende Braunkohle zur Düngung sowie zur Humusbildung heranzuziehen.
Hierzu hat sich besonders eine gewisse Sorte erdiger Weichbraunkohle, das sogenannte
Xylit, als geeignet erwiesen, welches während des Erdzeitalters Tertiär in den Abschnitten
Oligozän und Eozän entstanden ist.
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Diese Braunkohle war jedoch nur schwer gleichzeitig mit anderen Pflanzennährstoffträgern
zu verabreichen, wie aus arbeitsökonomischen Gründen erwünscht ist, weil sich Mischungen
mit Salzen zu rasch.beim Lagern und beim Transport entmischten, so dass es beim
Düngen häufig zu unerwünschten Nährstoffkonzentrationen im Boden oder gar zu PElanzenschädigungen
kam. Ähnliche Erscheinungen traten auf, wenn die Braunkohle mit flüssigen Nährstoffträgern
getränkt wurde, weil diese häufig auskristallisierten und somit wieder in konzentrierter
Form vorlagen.
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Es hat sich nun gezeigt, dass das Xylit in der Lage ist, bei geeigneter
Verarbeitung bis zu 5 Gewichtsprozent an Pflanzenzennährstoffträgern
aufzunehmen
und in seiner natürlichen Feuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent zu binden.
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Erfindungsgemäss wird hierzu das Xylit in Form von Brocken in einer
nussförmigen Warnung verwendet, ohne Flüssigkeitszusat mit den wasserlöslichen Pflanzennährstoffträgern
vermengt und zusammen mit diesen zu einer streuförmigen Körnung vermahlen.
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Hierzu sind Klassierungen von 20 bis 60 mm geeignet. Besonders günstige
Ergebnisse lassen sich jedoch bei einer Korngrösse von 40 mm erzielen, die dann
in dem nachfolgenden M&lvorgang bis auf o bis 5 mm herabgesetzt wird.
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Zweckmässigerweise wird das zuvor abgesiebte Xylit in einer Mischschnecke,
die gleichzeitig als Fördervorrichtung zu einer Hammermühle dient, mit den wasserlöslichen
Pflanzennährstoffträgern vermengt und sodann in dieser Mühle gemahlen. Bei der Zerkleinerung
des Gemisches reagieren die beiden Bestandteile intensiv miteinander, was sich daraus
ersehen lässt, dass eine Erwärmung 0 des Gutes bis auf etwa 45 bis 60 C auftritt.
Das aus der Mühle fallende körnige bis pulvrige Gut hat eine gleichmässige schwarzbraune
Farbe und durch seinen natürlichen Wassergehalt die Nährstoffträger in sich gelöst
und in seinen Poren gebunden.
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Das Fertigprodukt ist leicht streubar, nicht staubend, in Polyäthylensäcken
unbegrenzt lagerfähig und weist keine Verluste an wertbestimmenden Pflanzennährstoffen
auf.
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Mit dem gemäss dem Verfahren nach der Erfindung hergestelD-en Dünger
erreicht man die gleichzeitige Versorgung der Kulturböden mit dem für die Grunddüngung
ansonsten durch organische Bestandteile gegebenen Kohlenstoff und mit Pflanzennährstoffen,
wie Stickstoff, Phosphorsäure, Kali, Magnesium sowie Mikronährstoffen, wie Eisen,
Kupfer, Mangan, Bor und anderen. Als Pflanzennährstoffträger
können
Ammoniumnitrat, Ammoniumsulfat, Harnstoff, Monoaimrniumphosphat, Monikaliumphosphat,
Kaliumchlorid, Kaliumsulfat, Kaliumhydroxid, MagneSiumsulfat, Eisensulfat, Kupfersulfat,
Mangansulfat, Borsäure und ähnliche Stoffe eingesetzt werden.
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Die Einstellung des ph-Wertes kann durch Einsatz sauer reagierender
Salze oder durch Beimischung von Kalkdünger auch in direkt wasserlöslicher Form
erfolgen.
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Es wurde weiterhin festgestellt, dass auch tierisch-organische Düngemittel,
insbesondere Hornmehl, Horngrieß und Hornspäne sowie Blutmehl in Dosierungen bis
zu 25 Gewichtsprozent dem Mahlgut oder dem gemahlenen Gut kontinuierlich beigefügt
werden können, ohne dass bei längerer Lagerung des Fertigproduktes die sonst übliche
Entwicklung von Ammoniakgasen auftritt, die mit unangenehmen Gerüchen verbunden
ist. Die Substanz der Braunkohle ergibt ganz allgemein eine bindene Wirkung für
die bei organischen Düngern Sonst nicht vermeidbaren unangenehmen Gerüche, mit denen
auch normalerweise durch die Ammoniakausdünstung erhebliche Stickstoffverluste verbunden
sind.