DE1130766B - Neben einer Schleuse angeordnetes Wasserkraftwerk - Google Patents
Neben einer Schleuse angeordnetes WasserkraftwerkInfo
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- E02B9/02—Water-ways
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Description
- Neben einer Schleuse angeordnetes Wasserkraftwerk Bei neben einer Schleuse angeordneten Wasserkraftwerken hat der in der Staustufe zur Aufrechterhaltung der Schiffahrt auf der Schiffahrtsstraße erforderliche Schleusenbetrieb, bei dem die Schleuse unter Verwendung von Schützen oder sonstigen geeigneten Absperrorganen beispielsweise aus dem Oberwasser aufgefüllt und zum Unterwasser hin entleert wird, den Nachteil, daß insbesondere bei großem Schiffsverkehr und dem dadurch notwendigen häufigen Schleusen viel Wasser abfließt. Ein. Absinken des Oberwasserspiegels bedeutet aber für das Wasserkraftwerk eine Leistungseinbuße. Damit hat der Schleusenbetrieb eine mehr oder minder große Wirkungsgradverschlechterung des Wasserkraftwerkes zur Folge. Außerdem führt ein Absinken des Oberwasserspiegels zu Schwankungen im Oberwasser, was für den Schiffsverkehr im Oberwasser eine Störung bedeutet. Auch ist bei Stillwasserkanälen die Wasserspende der in das Oberwasser einmündenden Zuflüsse nicht immer ausreichend, um den Oberwasserspiegel bei einem durch häufiges Schleusen eingetretenen großen Wasserabfluß aufrechterhalten zu können.
- Des weiteren ist die Füll- und Entleerzeit im Schiffsverkehr durch die Schleuse von Bedeutung. Aus diesem Grunde wurden zum Füllen und Entleeren der Schleuse unter anderem auch schon Pumpwerke verwendet, durch die das ganze Schleusenwasser oder zumindest ein Teil desselben vom Unter- oder Oberwasser her in die Schleuse eingepumpt wird.
- So wurde bereits bekannt, ein Pumpwerk zu verwenden, das aus zwei miteinander gekuppelten, sowohl auf Pumpenbetrieb als auch auf Turbinenbetrieb einstellbaren Kreiselmaschinen besteht. Dieser Maschinensatz soll so arbeiten, daß beim Füllen der Schleusenkammer die eine der beiden Kreiselmaschinen auf Turbinenbetrieb eingestellt und von dem in die Schleuse einströmenden Oberwasser beaufschlagt wird, während die andere mit dieser Turbine gekuppelte Kreiselmaschine auf Pumpenbetrieb eingestellt und durch sie Wasser vom Unterwasser her in die Schleuse eingepumpt wird. Da aber hierbei der Wasserspiegel in der Schleusenkammer stetig ansteigt, sinkt auch die Fallhöhe zwischen Oberwasser- und Schleusenwasserspiegel und damit auch die Leistung der Pumpenantriebsturbine stetig ab. Deshalb ist für die restliche Auffüllung der Schleuse hier noch ein zusätzlicher, beispielsweise elektromotorischerAntrieb der Pumpe, notwendig, sofern die Schleuse nicht direkt vom Oberwasser her vollends gefüllt wird. Beim Entleeren der Schleusenkammer werden die beiden Kreiselmaschinen umgestellt, und zwar so, daß die bisherige Pumpe jetzt als vom abfließenden Schleusenwasser beaufschlagte Turbine arbeitet, während die bisherige Turbine nunmehr als Pumpe arbeitet und einen Teil des Schleusenwassers wieder ins Oberwasser zurückpumpt.
- Bei einem derartigen Schleusenbetrieb wird zwar ein Teil des wertvollen Oberwassers gespart. Die Oberwasser-Spiegelschwankungen sind geringer, doch ist dafür ein verhältnismäßig großer Aufwand an Maschinen notwendig. Da die Maschinen nur für den Zweck des Schleusenbetriebs eingesetzt und nur während des Füllens und Entleerens der Schleuse in Betrieb sind, ist eine solche Anlage auch teuer und schlecht ausgenützt und damit unwirtschaftlich. Beim Aussetzen der Schiffahrt, insbesondere während der Wintermonate, ist die Anlage sogar längere Zeit außer Betrieb.
- Nach einem bekannten Vorschlag wurde bei einem neben einer Schleuse angeordneten Wasserkraftwerk auch schon von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, eine der Stromerzeugungsmaschinen als verhältnismäßig kleine Pumpturbine auszubilden. Damit ist man zwar einerseits in die Lage versetzt, infolge der kleinen Schluckfähigkeit der Maschine im Turbinenbetrieb dem im Sommer zeitweise sehr geringen Wasserzufluß im Oberwasser Rechnung zu tragen, andererseits kann man bei einer nicht ausreichenden natürlichen Wasserführung durch Betreiben der Maschine als Pumpe mittels billigen Nachtstroms das oberwasserseitig des Wasserkraftwerkes liegende Speicherbecken aufladen, die vorstehend erwähnten Nachteile des Schleusenbetriebs lassen sich durch diese Maßnahme jedoch nicht vermeiden.
- Die Erfindung betrifft ein solches neben einer Schleuse angeordnetes Wasserkraftwerk mit mindestens einer als Pumpturbine ausgebildeten Stromerzeugungsmaschine und hat den Zweck, mit rationellen Mitteln einen wesentlich rascheren und billigeren Schleusenbetrieb zu ermöglichen, als es mit den bisher bekannten- Einrichtungen erreicht werden kann. Zur Erlangung dieses Zweckes schlägt die Erfindung vor, den in an sich bekannter Weise mit einem Verschluß versehenen oberwasserseitigen Einlauf der Pumpturbine mit der Schleusenkammer durch eine mit einem Absperrorgan versehene Zweigleitung zu verbinden.
- Hierbei ergibt sich der Vorteil, daß zum Schleusenbetrieb ein in der Wasserkraftanlage-bereits vorhandener Anlageteil, nämlich die bzw. eine der Stromerzeugungsmaschinen verwendet werden kann, womit ihr ein ganz neues und gegenüber ihrer bisher bekannten Verwendung auch andersartiges Anwendungsgebiet erschlossen wird. Vorteilhaft ist hierbei, daß die Stromerzeugungsmaschine für ihren neuen Verwendungszweck nur geringfügige bauliche Änderungen aufweist. Die Schleuse kann auf diese Art sehr schnell vom Unterwasser her gefüllt werden, denn die für eine Stromerzeugung ausgelegte Pumpturbine hat ja auch als Pumpe eine entsprechend größere Förderleistung als etwa eine ausschließlich die Schleuse bedienende Pumpe. Ein derartiger Pumpturbinen-Motorgeneratorsatz arbeitet auch sehr wirtschaftlich, denn er läuft meistens als Stromerzeuger, und er wird nur im Bedarfsfall als Füllpumpe für die Schleuse eingesetzt. Wenn im Winter die Schiffahrt und damit der Schleusenbetrieb zeitweise ganz aussetzen, arbeitet dieser Maschinensatz dann nur als Stromerzeuger, was sich gerade zu dieser Jahreszeit des erhöhten Licht- und Heizstrombedarfes wegen besonders günstig auswirkt.
- Die Erfindung ist in der Zeichnung am Ausführungsbeispiel eines Laufkraftwerkes mit zwei nebeneinanderliegenden Maschineneinheiten dargestellt. Es zeigt Fig. 1 den Grundriß eines Teils des Kraftwerkes mit danebenliegender Schiffsschleuse und Fig. 2 einen Vertikalschnitt nach der Linie A-A der Fig. 1.
- Von den in Fig.1 dargestellten Kreiselmaschinen 1, 2 ist die eine, und zwar die der Schleuse 3 am nächsten liegende und hiervon nur durch einen Pfeiler 4 getrennte Maschine 1 als Pumpturbine ausgebildet und über ihre lotrechte Welle mit einem Motorgenerator 5 gekuppelt. Bei Turbinenbetrieb fließt das Betriebswasser (Oberwasser O W), wie durch ausgezogene Pfeile gezeigt ist, durch das Spiralgehäuse 6 zur Turbine und verläßt diese Turbine durch den in das Unterwasser UW eintauchenden Saugrohrkrümmer 7 wieder. Bei Pumpenbetrieb bildet der Saugrohrkrümmer den Einlauf und das Spiralgehäuse 6 den Auslauf. Zum Füllen der beispielsweise durch Tore 8, 9 abschließbaren Schleuse 3 ist ein vom Spiralgehäuse 6 abgezweigter, durch den Pfeiler 4 hindurchgeführter und in die Schleusenkammer einmündender Füllkana110 mit einer Absperrklappe 11 vorgesehen. Diese Klappe ist von außen her durch einen Einsteigschacht 12 zugängig gemacht. Außerdem ist noch vor dem Turbinenspiralgehäuse 6 ein Absperrorgan - hier ein. Schütz 13 - angeordnet, durch das die Einlaufspirale bei Pumpenbetrieb gegen das Oberwasser hin abgesperrt werden kann. Die Absperrorgane 11, 13 werden zweckmäßig vor der Kraftmaschinenzentrale aus etwa elektrisch gesteuert. Hierbei kann zur Vereinfachung und Beschleunigung der Schleusenbedienung eine selbsttätige Steuerung der Absperrorgane sowie eine selbsttätige Umsteuerung der Pumpturbine in der jeweils notwendigen Reihenfolge ausgeführt werden. Soll beispielsweise ein vom Unterwasser UW her fahrendes Schiff 14 zum Oberwasser geschleust werden, so wird unter der Voraussetzung, daß eine Schleusung vom Oberwasser zum Unterwasser vorausgegangen ist und das Schleusentor 8 geöffnet ist, das Schiff 14 in die Schleuse eingefahren und das Schleusentor 8 wieder geschlossen. Danach wird auch das Schütz 13 geschlossen und die Klappe 11 geöffnet. Nach Umstellung der Maschineneinheit l auf Pumpenbetrieb kann dann die Schleuse 3 über den jetzt offenen Füllkanal 10 vom Unterwasser her aufgefüllt werden. Sobald die Schleuse gefüllt ist, wird die Pumpturbine abgestellt, die Klappe 11 geschlossen und das Schleusentor 9 geöffnet. Das Schiff kann dann ins Oberwasser einfahren. Nach Umstellung der Maschineneinheit 1 auf Turbinenbetrieb und Öffnen des Schützes 13 kann dieser Maschinensatz wieder für die Stromerzeugung verwendet werden.
- Bei Hochwasser ist es bei der dargestellten Anordnung des Füllkanals 10 und der Abschlußorgane 11, 13 auch möglich, die Schleuse vom Oberwasser her durch Öffnen der Verbindungsleitung 10 aufzufüllen. In diesem Falle könnte die Turbine 1 auch bei Schleusenbetrieb weiter für die Stromerzeugung arbeiten.
- Damit im Falle des Überholens der Pumpturbine der Schleusenbetrieb weiter aufrechterhalten werden kann, werden in den Schleusentoren die an sich bekannten Füllventile beibehalten.
- Unter Umständen mag es auch angebracht sein, die Schleuse nur teilweise vom Unterwasser her mit dem Pumpenaggregat und sie danach vom Oberwasser her vollends aufzufüllen. Man wird dann für die restliche Auffüllung die auf der Oberwasserseite liegenden Schleusenfüllventile öffnen.
- Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß das Schütz 13 auch als Notverschluß verwendet werden kann, wenn beispielsweise die Regelung der Turbine versagt. In einem solchen Fall könnte dann das Fallen des Schützes 13 etwa durch ein Ruhestrom-oder auch durch ein Arbeitsstromrelais ausgelöst und so die Turbine stillgelegt werden.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Neben einer Schleuse angeordnetes Wasserkraftwerk mit mindestens einer als Pumpturbine ausgebildeten Stromerzeugungsmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß der in an sich bekannter Weise mit einem Verschluß versehene oberwasserseitige Einlauf der Pumpturbine mit der Schleusenkammer durch eine mit einem Absperrorgan versehene Zweigleitung in Verbindung steht.
- 2. Wasserkraftwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Betätigung der Absperrorgane und zur Umsteuerung der als Pumpturbine ausgebildeten Maschineneinheit eine selbsttätige Steuerung angeordnet ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 838 275, 911839, 927 080; Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure, Jahr 1934, S. 1183.
Priority Applications (1)
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