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Wehranlage mit Zwischenpfeilern Bei Wehranlagen, die zur Regelung
von Flußläufen bestimmt,sind, muß mit eintretendem Hochwasser gerechnet werden.
Soll die Regelung auch dann noch erfolgreich durchgeführt werden können, so ist
die Anordnung von solchen Verschlußkörperrn erforderlich, die im Bedarfsfall einen
genügend großen Durchflußquerschnitt freigeben. Erfahrungsgemäß führt dasWasser,
insbesondere bei Hochwasser, an der Oberfläche und an der Sohle des Fließquerschnittes
die verschiedensten Fremdkörper mit sich, die zu einem Verstopfen des Durchflußquerschnittes
führen können, wenn, wie bei den bekannten Wehranlagen, die Führungs- und Unterstützungsmittel
sowohl für die unteren als auch für. die oberen Verschlußkörper innerhalb des Durchflußquerschnittes
des. Wehres liegen.
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Nach der Erfindung werden die den bekannten Wehranlagen mit regelbarem
Durchflußquerschnitt anhaftenden Mängel dadurch behoben, daß die Pfeiler, die .die
Stützen für die Trger der Verschlußkörper (Klappen, Schützen, Segmentschützen o.
dgl.) bilden, die obere Kante dieses Trägers nicht überragen und die oberen Verschlußkörper
über die Wehrpfeiler hinweggeführt werden. Es wird also beim Verstellen der oberen
Verschlußkörper, d. h. beim Vergrößern des oberen Durchflußquerschnittes, immer
die ganze Breite des Fußteiles, über welchen sich die Wehranlage in ihrer Gesamtlänge
erstreckt, freigegeben, ohne daß irgendwelche Hindernisse innerhalb des oberen Durchflusses
liegen..
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Die für die Erzielung einer genügend großen mechanischen Festigkeit
für die Verschlußkörper und damit für die gesamte Wehranlage vorhandenen Träger
der Verschlußkörper können jedes geeignete Profil aufweisen. Besonders vorteilhaft
ist es aber, als
Träger einen begehbaren Rohrkörper zu benutzen,
welcher es ermöglicht, unabhängig von der Stelittng der Verschlußkörper, eine Betriebsüberwachung
an etwa innerhalb :des `'Wehrkörpers vorhandenen Antrieben o. dgl. vorzunehmen.
Auch kann der Rohrkörper als Verbindungsgang von. einem Flußufer zum anderen dienen.
Der begehbaren Ausbildung des Trägers kommt insbesondere dann große Bedeutung zu
wenn die erfindungsgemäß ausgebildete Wehranlage in Verbindung mit einem sog. Unterwasserkraftwerk
Verwendung finden soll. In diesem Falle wird man zweckmäßigerweise die zu dem Unterwasserkraftwerk
gehörenden 1Taschinensätze in die Pfeiler der Wehranlage verlegen und den Rohrkörper
zum Unterbringen der Verbindungen o. dgl. zwischen den einzelnen Maschinensätzen
noch zusätzlich benutzen. Auch können nur die Uferpfeiler für die Unterbringung
der Maschinensätze des Kraftwerkes benutzt werden.
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Lm eine nachteilige Wirbelbildung durch die zwischen den Pfeilern
angeordneten: Träger zu verhindern und auch ein Anstauen von Fremdkörpern an denselben
zu vermeiden, wird man den Verschlußkörpern eine solche Form geben und sie so schwenkbar
an den Trägern anordnen, daß sie sich in geöffneter Stellung mit dem Träger zu einem
Körper mit geringstem Strömungswiderstand ergänzen.
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Der Antrieb der Verschlußkörper kann auf verschiedene Weise erfolgen.
Es ist z. B. möglich, an dein Z'erschlußl@ßrper eine Zahnstange anzuordnen, die
mit einem von dein innerhalb des Trägers liegenden Motor o. dgl. angetriebenen Ritzel
in Eingriff steht. Auch kann der Antrieb an dem Verschlußkörper selbst gekapselt
angebaut sein; das am Verschlußkörper angeordnete Ritzel o. dgl. greift in ein feststehendes
gezahntes Bogenstück ein. In allen Fällen werden beim vollständigen Öffnen der Verschlußkörper
die zum Antrieb dienenden., an den V erschlußkörpern angreifenden Mittel in den
Hohlraum eingeschlossen, .der von dem Körper mit geringstem Strömungswiderstand
gebildet wird. An den Verschluf3-körpern kann ein Gehsteg o. dgl. mit vorgesehen
sein, um bei .dazu geeigneter Stellung der Verschlußkörper eine Wartung und Kontrolle
der Antriebe o. dgl. zu ermöglichen. Die Antriebe für die Verschlußkörper können
auch in einer besonderen Grube im Pfeiler untergebracht sein. Diese Grube kann,
begehbar an den Rohrkörper angeschlossen sein. Bei unbegehbarem Träger kann der
Zugang zu der Grube auch durch einen im Gründungsteil des Wehres angeordneten Gang
erfolgen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens
dargestellt. Abb. i zeigt einen Querschnitt durch eine Wehranlage mit einem begehbaren
Rohrkörper i als Träger für die oben und unten angeordneten, schwenkbaren Verschlußkörper
2 und 3. Die Klappen 2 und 3 sind Träger ihre Antriebes, und zwar steht die Klappe
2 mit einer geraden beweglichen Zahnstange .I in Eingriff, während die Klappe 3
entlang dein festen Zahnkranz j bewegt wird. Die Verschlußkörper 2 und 3 sind an
dem rohrartigen Träger i angeordnet und werden durch die Pfeiler 6 abgestützt und
gehalten. Die Pfeiler und auch der Rohrkörper als Träger liegen so zu dem oberen
Verschlußkörper, daß sie nicht in den Fließquerschnitt des oberen Verschlußkörpers
hineinragen. Es steht also für den Abfluß des Wassers bei geöffnetem oberen Verschlußkörper
(Abb. 2) die gesamte Länge der Wehranlage (Abb. 3) zur Verfügung, ohne daß
irgendwelche hindernisbildenden Bauten, Unterstützungselemente o.,dgl. auf dieser
Länge in den Fließquerschnitt 7 hineinragen. Abb.2 zeigt beide Verschlußkörper 2
und 3 in ganz geöffneter Stellung, in welcher sich die Klappen mit dem Rohrkörper
i zu einem Körper geringsten Strömungswiderstandes ergänzen. Es wird also in den
Fällen, in denen infolge besonders großer Überschwemmungsgefahr der größte Durchflußquerschnitt
freigegeben werden muß, dem Durchfluß durch den festliegenden Träger i mit den geöffneten
Verschlußkörpern 2 und 3 der geringste `'Widerstand entgegengestellt. Die Zuordnung
der unteren und oberen Verschlußkörper zu den im Flußlauf liegenden Pfeilern 6 erkennt
man aus den Abb. 3 und 4..
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Alle zur Wehranlage gehörenden, innerhalb der Flußbreite liegenden
Antriebe und Verstellglieder sind überflutbar ausgebildet und angeordnet, ein Vorteil,
der sich besonders günstig auswirkt, wenn der Wehrkörper, insbesondere in Verbindung
mit einem Unterwasserkraftwerk, getarnt werden soll. Es ist klar erkennbar, daß
durch die Benut7ung der neuen Wehranlage in solchen Fällen, in denen für die Unterbringung
des Unterwasserkraftwerkes nur ein Teil der Flußbreite benötigt wird, wesentliche
Ersparnisse durch den Fortfall der bisher sich über die gesamte Flußbreite erstreckenden
Wehrkörperbauten erzielt werden.