DE113039C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 63 Ie.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 7. September 1899 ab.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Antriebvorrichtung mit schwingenden Hebeln für Fahrräder, bei welcher die Anwendung einer Kette vermieden ist.

Fig. i, 2 und 3 der beiliegenden Zeichnungen zeigen eine Ausführungsform der Vorrichtung, von der Seite und in drei verschiedenen Stellungen gesehen; Fig. 4 ist ein Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 1.

Auf einer der Tretkurbelachse des Fahrrades entsprechenden Achse m ist ein Körper η befestigt, in welchem zwei mit Bezug auf die Achse wi excentrische Aussparungen 0 ausgeschnitten sind, in die zwei auf einer Stange ρ drehbar angebrachte Rollen q eingreifen. Die Aussparungen 0 haben eine solche Form, dafs continuirlich auf einander folgende Punkte der Mittellinie der einen Aussparung eine constante Entfernung von continuirlich auf einander folgenden Punkten der Mittellinie der anderen Aussparung haben. Wenn der Körper η hin- und hergeschwungen wird, wobei die Stange ρ mittelst am Fahrradgestell angebrachter Rollen-' daran verhindert wird, an der schwingenden Bewegung theilzunehmen, wird die Stange ρ in eine hin- und hergehende Bewegung versetzt, und wenn die Stange ρ mit der Stange h mittelst eines Gelenks r verbunden ist, wird die erwähnte schwingende Bewegung des Körpers η eine Drehung der Kurbel e i des Hinterrades bewirken können, unter der Voraussetzung, dafs die Länge der Aussparungen 0 in richtiger Weise angeordnet worden ist.

Winkelrecht auf dem Körper η ist eine Stange.? angebracht, an deren Enden Arme tu befestigt sind, von denen der erste nach vorn, der zweite nach hinten gerichtet ist. An den Enden dieser Arme sind Tritte oder Pedale ν angebracht.

Der Radfahrer setzt seine Füfse auf das Pedal v. — und zwar den einen vor den anderen — und versetzt den Körper η in eine schwingende Bewegung dadurch, dafs er wechselweise die Arme t u hinunter drückt. Geht man von der in Fig. 3 angegebenen Stellung aus, so wird der Radfahrer dadurch, dafs er auf den Arm u drückt, die Stange ρ dazu zwingen, sich nach rechts (Fig. 2) zu bewegen, und wird das Hinterrad also in der durch Pfeil / angegebenen Richtung gedreht werden und das Fahrrad sich vorwärts bewegen. Dadurch, dafs sodann der Arm t hinunter gedrückt wird, wird der Körper η zurückgeschwungen, passirt die in Fig. 1 angegebene Stellung (der Kurbelarm e nach oben zeigend) und nimmt demnächst die in Fig. 2 angegebene Stellung ein. Während dieser Schwingung ist die Stange ρ nach links verschoben worden und hat somit die Kurbel e i gezwungen, die Drehung fortzusetzen.

Die Arme if und u können auch in anderer Weise, als hier angegeben, angebracht sein, wie man auch zwei schwingende Körper n, und zwar einen an jeder Seite des Fahrrades, anbringen kann. Der eine dieser Körper trägt dann den Arm t, der andere den Arm u. An derselben Seite des Fahrrades kann auch sowohl ein nach vorn als ein nach hinten gerichteter Arm derart angebracht sein, dafs der Radfahrer, wenn er müde geworden ist, z. B.

mit dem rechten Bein als dem vordersten zu arbeiten abwechseln kann und mit dem linken Bein als dem vordersten arbeiten kann.

Statt zweier Aussparungen ο kann man auch nur eine Rille anwenden.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   Ein Fahrradantrieb mit schwingenden Hebeln, gekennzeichnet durch eine an den Hebeln angeordnete, mit zur Schwingungsachse excentrischen Nuthen (o) versehene Scheibe (η), durch deren Schwingungen eine geradlinig geführte Stange (f) mittelst in den Nuthen (o) geführter Gleitstücke (q) hin und her bewegt wird, wobei die Bewegung der Stange auf eine den Antrieb vermittelnde rotirende Kurbel übertragen wird.

   Eine Ausführungsform des unter ι. gekennzeichneten Antriebes, bei welcher auf jeder Seite des Fahrrades eine Nuthenscheibe und eine geradlinig geführte Stange angeordnet ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.