DE1125766B

DE1125766B - Photographisches Material mit sensibilisierter Halogensilberemulsion

Info

Publication number: DE1125766B
Application number: DEG28973A
Authority: DE
Inventors: Fritz Dersch
Original assignee: General Aniline and Film Corp
Current assignee: GAF Chemicals Corp
Priority date: 1959-02-09
Filing date: 1960-02-05
Publication date: 1962-03-15
Also published as: US3006762A; GB882632A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf die allgemeine Empfindlichkeitserhöhung lichtempfindlicher Silberhalogenidemulsionen mit Hilfe von neuen Sensibilisatoren, wobei erfindungsgemäß Poly-N-vinyl-2-oxazolidon als Sensibilisator verwendet wird. Die Empfindlichkeit der Emulsion und die Dichte des entwickelten Silbers werden hierbei erheblich erhöht.

Es ist bekannt, daß durch Zugabe von Verbindungen, wie z. B. Polyalkylenoxyden und bestimmten Derivaten derselben, die Empfindlichkeit von Silberhalogenid- ίο emulsionen erhöht werden kann. Durch diese Sensi bilisatoren wird jedoch die Schleierbildung in den photographischen Filmen während der Lagerung und insbesondere bei der Lagerung bei hohen Tempe raturen und großer Feuchtigkeit erhöht.

Durch die neuen Sensibilisatoren wird nun die Neigung zur Schleierbildung stark herabgesetzt.

Das gemäß der USA.-Patentschrift 2 818 362 hergestellte Poly-N-vinyl-2-oxazolidon ist eine Iangkettige Verbindung der folgenden allgemeinen chemischen Formel:

H₂C —O

H₂C

CO

CH CH₂

In

in der η die Zahl der N-Vinyl-2-oxazolidongruppen in der hochmolekularen Kette bedeutet und für eine Zahl von wenigstens 80 bis zu 4000 und mehr steht.

Die wirksame Empfindlichkeit von photographischen Silberhalogenidemulsionen kann mit Hilfe von Poly-N-vinyl-2-oxazolidon auf verschiedene Weise erhöht werden. Der Sensibilisator kann einer unteren, mittleren oder oberen Schicht oder auch einer Oberflächenschicht vor dem Beschichten zugegeben werden. Gegebenenfalls kann er auch während der eigentlichen Herstellung der Emulsion entweder vor oder nach dem Waschen derselben zugegeben werden.

Die erfindungsgemäßen Sensibilisatoren können für verschiedene Arten von photographischen Emulsionen verwendet werden, wie z. B. für nichtsensibilisierte, orthochromatische, panchromatische oder Röntgenstrahlen-Emulsionen. Werden sie zusammen mit sensibilisierenden Farbstoffen verwendet, so können die Sensibilisatoren der Emulsion entweder vor oder nach Zugabe der Farbstoffe zugesetzt werden. Zur Herstellung der lichtempfindlichen Emulsionen können verschiedene Silbersalze, wie z. B. Silberbromid, Silberjodid, Silberchlorid oder gemischte Silber-

Photographisches Material
mit sensibilisierter Halogensilberemulsion

Anmelder:

General Aniline & Film Corporation,
New York, N. Y. (V. St. A.)

Vertreter: Dr. W. Schalk, Dipl.-Ing. P. Wirth, Dipl.-Ing. G. E. M. Dannenberg

und Dr. V. Schmied-Kowarzik, Patentanwälte,

Frankfurt/M., Große Eschenheimer Str. 39

Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 9. Februar 1959 (Nr. 791 849)

Fritz Dersch, Binghamton, N. Y. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden

halogenide, verwendet werden. Das Poly-N-vinyl-2-oxazolidon kann in für die Farbphotographie bestimmten Emulsionen, d. h. Emulsionen, die farbbildende Komponenten enthalten, verwendet werden. Als Träger können in den photographischen Emulsionen entweder Gelatine oder andere Kolloide, wie z. B. Kollodium, Eiweiß, Cellulosederivate, Polyvinylalkohol oder synthetische Harze, verwendet werden. Die die neuen Sensibilisatoren enthaltenden Emulsionen können auf jeden beliebigen Träger, wie z. B. Papier, Glas, Celluloseester, wie Celluloseacetat, Celluloseäther u. dgl., aufgetragen werden.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung

der vorliegenden Erfindung.

Beispiel 1

Es wurde auf übliche Weise eine Silberhalogenidemulsion hergestellt, die 4°/₀ Silberjodid und 96°/₀ Silberbromid enthielt, und auf ihre höchste Lichtempfindlichkeit gebracht. Darauf wurde die Emulsion zum Auftragen auf einen Film vorbereitet, d. h., sie wurde bei 40°C geschmolzen und dann die für das Auftragen erforderlichen Stoffe, wie z. B. sensibilisierende Farbstoffe, Stabilisatoren und Härtungsmittel, zugegeben. Anschließend wurde eine 25%ige

209 519/399

wäßrige Lösung von Poly-N-vinyl-2-oxazolidon mit : einem durchschnittlichen Molekulargewicht von etwa -* 40 000 hergestellt und die folgenden Mengen zu Proben der wie oben beschrieben hergestellten Emulsion zugegeben, die jeweils etwa 0j4 Mol Silberhalogenid enthielten. Die so erhaltenen Emulsionsproben wurden auf einen geeigneten Träger aus Celluloseester aufgetragen und getrocknet. Proben dieser Überzüge wurden dann in einem Sensitometer belichtet und in einem Entwicklungsbad der folgenden Zusammen-Setzung entwickelt: ·--. ·_

Metol (gesetzlichgeschütztes Warenzeichen) 1,5 g

Natriumsulfit, wasserfrei .._.._ 45,0 g

Natriumbisulfit 1,0 g

Hydrochinon 3,0 g

Natriumcarbonat (Monohydrat) 6,0 g

Kaliumbromid 0,8 g

Wasser auf 1.0 1

20

Es wurden die folgenden Ergebnisse erhalten:

Menge an	Relative	Schleierbildung
zugegebenem	Empfindlichkeit	nach 14 Minuten
Poly-N-vinyl-2-oxa-
zolidon in g	80	0,2
0	90	0,2
1,6	95	0,2
2,5	100	0,2
5,0	115	0,2
10,0

Beispiel 2

Eine Silberhalogenidemulsion in Gelatine, die 4% Silberjodid und 96 % Silberbromid enthielt, wurde auf bekannte Weise auf einen Träger aufgetragen. Nach Beendigung des Auftragens wurde eine wäßrige Gelatinelösung, die 20 g Gelatine pro Liter und 2 g Poly-N-vinyl-2-oxazolidon mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von etwa 160 000 enthielt, als Schutzschicht auf die so erhaltene Emulsionsschicht aufgetragen. Nach dem Trocknen wurden die Filmproben wie im Beispiel 1 belichtet und entwickelt. Die Proben besaßen eine relative Empfindlichkeit von 115 und eine Schleierbildung von 0,2; eine Schicht aus der gleichen Emulsion, die jedoch eine Schutzschicht besaß, die kein Poly-N-vinyl-2-oxazolidon enthielt, besaß vergleichsweise eine relative Empfindlichkeit von 80 und eine Schleierbildung von 0,2.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Photographisches Material mit sensibilisierter Halogensilberemulsion, dadurch gekennzeichnet, daß seine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsion mit Poly-N-vinyl-2-oxazolidon sensibilisiert ist.

2. Photographisches Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Poly-N-vinyl-2-oxazolidon in der Silberhalogenidemulsionsschicht enthalten ist.

3. Photographisches Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Poly-N-vinyl-2-oxazolidon in einer gesonderten Schicht über oder unter der lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht enthalten ist.