DE1124374B - Scheibenbremse fuer Fahrzeuge - Google Patents

Description

Das Hauptpatent betrifft eine Scheibenbremse, insbesondere für schwere Straßen- und Schienenfahrzeuge sowie für Industriemaschinen od. dgl., mit einer drehbaren Scheibe, nicht drehbaren Kissen aus Reibungsmaterial, die mit den sich radial erstreckenden Flächen der Scheibe in Reibungseingriff treten können, und mit einer Einrichtung zum Herbeiführen des Reibungseingriffes, wobei die Reibungskissen je zwischen einem Paar von in Umfangsrichtung der Scheibe in Abstand voneinander liegenden Haltegliedern angeordnet sind, die sich von einem in der Nähe des Umfangs der Scheibe angeordneten Bügel radial nach innen erstrecken und bei der ein Halteglied an dem Bügel zwecks leichterer Herausnahme der Reibungskissen abnehmbar befestigt ist.

Während bei der Ausbildung nach dem Hauptpatent die Reibungskissen die Form von Segmenten haben, die von entsprechend ausgebildeten Führungen aufgenommen sind, sind die Reibungskissen nach der Erfindung in zueinander parallelen Führungen des Gehäuses geführt und in tangentialer Richtung von diesem abziehbar. Es ergibt sich hierdurch eine wesentlich einfachere Fertigung sowohl der Reibungskissen als auch des Einarbeitens der einander parallelen Führungen in dem Gehäuse.

An sich sind in der Scheibenebene von dem sie führenden Gehäuse abziehbare Reibkissen bekannt, um diese der Abnutzung unterliegenden Teile auswechseln zu können. Die neue Führung und Ausbildung der Reibungskissen nach der Anmeldung und ihre in tangentialer Richtung abziehbare Halterung in dem Gehäuse bietet aber bei Scheibenbremsen nach dem Hauptpatent wesentliche Vorteile.

Die neue Ausbildung ist an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 ein Schaubild einer Bremse nach der Erfindung, teilweise im Schnitt und teilweise in einer sogenannten Explosionsdarstellung und

Fig. 2 die Betätigungseinrichtung, teilweise in einer Ansicht in Richtung des Pfeiles 2 der Fig. 1 und teilweise im Schnitt.

Das Bremsengehäuse 1 ist im wesentlichen U-förmig gehalten und umfaßt die Bremsscheibe 4 reiterartig, wobei der Steg 3 des Gehäuses tangential zur Bremsscheibe 4 liegt, während die beiden Schenkel 5, 6 sich radial zur Scheibe 4 nach innen erstrecken. Das Gehäuse 1 ist dabei durch an dem Schenkel 5 angreifende Befestigungsglieder ortsfest gehalten.

Die Schenkel 5, 6 haben je eine achsparallel zu der Scheibe 4 ausgerichtete Zylinderbohrung 9, 10, deren der Scheibe 4 benachbarter Teil 9 einen größeren Durchmesser hat als der außenliegende Teil 10. Die Scheibenbremse für Fahrzeuge

Zusatz zum Patent 1 009 504

Anmelder:
Dunlop Rubber Company Limited, London

Vertreter: Dipl.-Ing. E. Rathmann, Patentanwalt,
Frankfurt/M., Neue Mainzer Str. 40-42

Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 1. April 1957 (Nr. 10 511)

Henry James Butler, Sutton Coldfield, Warwickshire

(Großbritannien),
ist als Erfinder genannt worden

Zylinderbohrungen 9 sind an dem der Scheibe 4 zugekehrten Ende mit einem nach innen vorgezogenen Teilbund 12 versehen, der zur Führung der Reibkissen 13 dient.

Die äußeren Bohrungsteile 10 sind durch einen Stopfen 14 verschlossen, der durch einen Ring 15 abgedichtet und durch einen Sprengring 16 gehalten ist, der sich in eine Ringnut der Zylinderbohrung 10 einlegt und von einem Bördelrand 17 des Stopfens 14 gehalten ist.

Die Bohrungen 10 bilden somit Zylinder, in denen je ein Kolben 18 flüssigkeitsdicht geführt ist. Der Kolben 18 ist auf der dem Stopfen 14 zugekehrten Seite auf einen kleineren Durchmesser 19 abgesetzt und trägt einen Dichtungsring 20, der sich an dem den vollen Zylinderdurchmesser aufweisenden Teil 21 des Kolbens 18 abstützt. Auf der der Scheibe 4 zugekehrten Seite ist der Kolben 18 unter Zwischenschaltung einer Ringnut 23 auf einen Teil 22 abgesetzt, dessen Durchmesser etwa demjenigen des Kolbenteiles 19 entspricht. In der Ringnut 23 ist eine kegelstumpfförmige Membran 24 gehalten. Der Kolben 18 geht dann in eine Endscheibe 25 über, die in dem Bohrungsteil 9 liegt und etwa dessen Durchmesser hat.

Der Verschiebeweg des Kolbens 18 ist durch die Schulter 26 am Übergang der Zylinderbohrung 10 in die Zylinderbohrung 9 und den Teilbund 12 begrenzt.

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Der Rand 27 der Membran liegt zwischen der Endseheibe 25 des Kolbens und der Schulter 26 und dichtet somit die Zylinderbohrung 10 ab.

Die Endscheibe 25 des Kolbens 18 ist auf zwei einander gegenüberliegenden Seiten abgeflacht. Die einander parallelen Abflachungen 28 bilden mit den sie verbindenden Umfangsflächen 29 die Halteglieder für die Reibkissen 13. Die Abflachungen 28 sind mit je einer Nut 30 versehen. In diese Nuten 30 greifen Innenabbiegungen 31 der Tragplatten 32 der Reibkissen 13 ein.

Die Reibkissen 13 und die sie tragenden Platten 32 haben im wesentlichen rechteckige Form, wobei die Breite zwischen den einander parallelen Langkanten etwa dem Abstand der Abflachungen 28 entspricht, während die kurzen Flächen 34 ausgewölbt und nach einem Durchmesser ausgerichtet sind, der etwas kleiner ist als der Durchmesser der Kolbenscheibe 25. Die Randteile 35 der Bogen 29 der Seheibe 25 ragen also beiderseits über das Reibkissen 13 hinaus.

Die Befestigung der Reibkissen 13 an den Platten 32 erfolgt in sonst bekannter Weise, und die Platten 32 können mit Löchern 36 versehen sein, um den Wärmeübergang auf den Kolben bei der Betätigung der Bremse zu verringern.

Die Schenkel 5, 6 sind im Bereich der Bohrungen 9 teilweise ausgeschnitten, wobei diese Ausschnitte dem Teilbund 12 gegenüberliegen und durch einander parallele Seitenflächen 38, 39 begrenzt sind, die tangential zur Seheibe 4 ausgerichtet sind. In diese Ausschnitte sind Ergänzungsstücke 42 eingesetzt, deren Innenwand 43 die Bohrung 9 wieder ergänzt und die an den der Scheibe 4 zugekehrten Seiten mit einem vorgezogenen Bund 37 versehen sind, der das Gegenstück zu dem Teilbund 12 der Bohrung 9 bildet.

Die Kolben 18 sind derart in die Zylinderbohrungen 9, 10, eingesetzt, daß die Abflachungen 28 der Scheibe 25 parallel den Wandungen 38,39 des Ausschnittes und damit tangential zur Scheibe 4 liegen.

Die Abmessungen der Kolben 18 sind so getroffen, daß in der Einsehubendlage der Kolben 18 in den Zylinderbohrungen 10 die Nuten 30 der Abflachungen 28 der Scheibe 25 kurz vor der Stirnfläche 41 der Ausschnitte liegen, so daß also die Reibkissen 13 mit den Abbiegungen 31 der Tragplatten 32 in die Nuten 30 eingeschoben und so an den Kolben 18 abziehbar befestigt werden können. Nach dem Einsetzen der Ergänzungsstücke 42, die durch Schraubbolzen 45 gehalten sind, ist die Bohrung 9 wieder geschlossen, und der Bund 37 bildet mit dem Bund 12 die Führungsfläche für die Wölbflächen 34 der Reibkissen 13. In der Arbeitsstellung sind die Ergänzungsstücke 42 durch von der Innenwand 43 ausgehende Fortsätze 44 zwischen den Flächen 38, 39 der Ausschnitte gehalten, wobei diese Fortsätze 44 gleichzeitig die Kolben vor Verdrehen sichern. Die Schraubbolzen 45 durchsetzen Löcher 46 der Gehäusesehenkel 5, 6 und greifen in Gewindebohrungen 47 von Griffstücken 48 der Ergänzungsstücke 42 ein.

Die Zylinderräume 49 der Zylinderbohrungen 10 sind über Leitungen 40 an eine Druckmittelquelle bzw. einen Hauptzylinder angeschlossen.

Zum Auswechseln der Reibkissen 13, 32 werden die Ergänzungsstücke 42 nach dem Lösen der Schraubbolzen abgezogen, worauf die Reibkissen 13, 32 tangential abgenommen und durch neue Reibkissen ersetzt werden können. Nach dem Wiedereinsetzen der Ergänzungsstücke ist die Bremse wieder betriebsbereit.

Claims (1)

1. Patentanspruch·

   Scheibenbremse für Fahrzeuge, insbesondere schwere Straßen- und Schienenfahrzeuge, sowie für Industrieniaschinen od. dgl., mit einer drehbaren Scheibe, nicht drehbaren Kissen aus Reibungsmaterial, die mit den sich radial erstreckenden Flächen der Scheibe in Reibungsemgriff treten können, und mit einer Einrichtung zum Herbeiführen des Reibungseingriffes, wobei die Reibungskissen je zwischen einem Paar von in Umfangsrichtung der Scheibe in Abstand voneinander liegenden Haltegliedem angeordnet sind, die sich von einem in der Nähe des Umfanges der Scheibe angeordneten Bügel radial nach innen erstrecken und bei der ein Halteglied an dem Bügel zwecks leichter Herausnahme des Reibungskissens abnehmbar befestigt ist, nach Patent 1009 504, da durch gekennzeichnet, daß die Reibungskissen (13, 32) in zueinander parallelen Führungen (38, 39) im Gehäuse geführt und in tangentialer Richtung von diesem abziehbar sind.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Französische Patentschrift Nr. 1129 042.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   © 209 510/268 2.62