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Aufblasbares Rettungsfloß Die Erfindung betrifft ein aufblasbares
Rettungsfloß mit unterteiltem Hauptschwimmkörper und zwei über je ein Rückschlagventil
mit den Kammern des Hauptschwimmkörpers verbundenen Querbügeln, die ein Schutzdach
tragen.
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Es ist bei aufblasbaren Rettungsflößen bekannt, die Hauptschwimmkammer
geteilt auszuführen, indem sie durch Querwände in zwei getrennt aufblasbare Kammern
unterteilt ist.
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Es ist bei aufblasbaren Rettungsflößen ferner bekannt, zum Stützen
des Floßdaches zwei mit getrennten Kammern des Hauptschwimmkörpers verbundene Querbügel
zu verwenden. Diese Ausbildung hat den Nachteil, daß bei Beschädigung und Erschlaffen
der Einzelkammer, an die einer der Querbügel angeschlossen ist, dieser nicht mehr
in aufrechter Stellung gehalten wird, sondern umfällt, obwohl er selbst durch das
Rückschlagventil in aufgeblasenem Zustande erhalten bleibt. Bei einer Beschädigung
des Querbügels selbst sackt dieser jedoch zusammen, und der von ihm getragene Dachteil
fällt auf die Insassen des Rettungsfloßes herab. Im Hinblick auf die Tatsache, daß
es sich bei einem Rettungsfloß um ein Behelfsgerät handelt, dessen Belastbarkeit
und verfügbarer Raum aufs äußerste ausgenutzt werden muß, stellt das Niederfallen
eines erheblichen Teiles des Floßdaches auf die Besatzung eine ausgesprochene Beeinträchtigung
nicht nur der Bequemlichkeit, sondern überhaupt der Aussicht zu überleben dar.
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Erfindungsgemäß wird dieser Nachteil dadurch vermieden, daß zusätzlich
ein dritter, mittlerer Querbügel vorgesehen ist, der durch eine Trennwand unterteilt
ist und dessen Kammern über je ein Rückschlagventil mit je einer Kammer des Hauptschwimmkörpers
verbunden sind.
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Die Vorteile, die sich aus der Ausbildung gemäß der Erfindung ergeben,
lassen sich am besten an Hand eines Vergleiches mit den bekannten Rettungsflößen
mit zwei nicht unterteilten Querbügeln, die an je eine Kammer des Hauptschwimmkörpers
angeschlossen sind, erläutern.
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Wenn bei Beschädigung eines der beiden Querbügel des bekannten Rettungsfloßes
dieser zusammenbricht, bleibt ein im Längsschnitt durch das Floß als Dreieck erscheinender
freier Raum erhalten. Die Spitze des Dreiecks bildet der unbeschädigte andere Querbügel.
Der restliche Teil des Rettungsfloßes ist für den Aufenthalt der Schiffbrüchigen
nicht mehr nutzbar. Wenn hingegen beim Rettungsfloß nach der Erfindung einer der
Querbügel am Floßende ausfällt, bleibt immer noch ein trapezförmiger lichter Raum
verfügbar, der einen bedeutend größeren Anteil des ursprünglich verfügbaren Raumes
ausmacht und dessen obere Seite durch die beiden verbleibenden Querbügel begrenzt
ist. Erleidet der mittlere Träger eine Beschädigung, so strömt zwar aus der einen
seiner beiden Kammern die Luft aus, jedoch behält die andere Kammer ihre Steifigkeit,
und es besteht keine Gefahr, daß der Träger zusammenbricht. In diesem Falle bleibt
sogar der ursprünglich verfügbare Raum zur Gänze erhalten, denn der schlaffe Teil
des mittleren Querbügels wird von dem noch intakten Teil gestützt.
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Bei einer Beschädigung des Hauptschwimmkörpers besteht im allgemeinen
die Gefahr, daß der daran angeschlossene Querbügel ebenfalls zusammenbricht. In
diesem Falle trifft es bei der Ausbildung nach der Erfindung ebenfalls zu, daß ein
größerer lichter Raum verfügbar bleibt. Obwohl an der beschädigten Schwimmkammer
auch eine Kammer des mittleren Querbügels angeschlossen ist, bleibt dieser größere
lichte Raum erhalten, da die andere Kammer des Querbügels noch an der zweiten, steif
aufgeblasenen Hauptschwimmkammer angeschlossen ist, die der Verbindung an dieser
Stelle eine ausreichende
Steifigkeit verleiht und somit den Querbügel
daran hindert, infolge der Schlaffheit der beschädigten Schwimmkammer am anderen
Anschlußpunkt des Querbügels niederzustürzen. Lediglich die lichte Höhe wird infolge
des Durchgangs des Daches zum Teil geringfügig vermindert. Die Steifigkeit an den
Anschlußstellen ist besonders dann in hohem Maße gegeben, wenn dort außer dem mittleren
Querbügel auch eine quer über das Floß reichende aufblasbare Bank am Hauptschwimmkörper
angeschlossen ist.
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In allen Fällen bleibt nach Beschädigung einer der Kammern ein wesentlich
größerer Teil des lichten Raumes des Floßes erhalten als bei dem bekannten Floß.
Dies trägt zur Erhaltung der ohnehin beschränkten Bequemlichkeit der in Seenot geratenen
Insassen des Rettungsfloßes entscheidend bei.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform nach der Erfindung beispielsweise
dargestellt.
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Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf ein mehrsitziges Rettungsfloß nach
der Erfindung in vollständig aufgeblasenem Zustande; Fig. 2 und 3 stellen eine Vorder-
oder Bugansicht bzw. eine Seitenansicht des Rettungsfloßes im aufgeblasenen Zustande
dar.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Hauptschwimmkörper
5 des Rettungsfloßes nach der Erfindung (das für ein Fassungsvermögen von 4 bis
20 Personen und darüber konstruiert sein kann) in bekannter Weise in zwei Schwimmkammern
unterteilt.
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Die den Hauptschwimmkörper in zwei C-förmige Schwimmkammern unterteilenden
Querwände 9 sind in der Mitte der Seiten 6 angeordnet. Die Schwimmkammern
sind aus einer in einer Außentasche 12 verstauten Flasche 11 mit komprimiertem
Kohlendioxyd oder einem sonstigen Gas über ein Abzweigstück 10
gleichzeitig
aufblasbar. Ventile 13 gestatten ein getrenntes Nachfüllen der beiden Schwimmkammern
mittels einer nicht dargestellten Handpumpe, im Falle, daß die Kammern beschädigt
oder ungenügend aufgeblasen sind.
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Das Rettungsfloß ist ferner in der Mitte mit einer schlauchförmigen
Bank 14 ausgestattet, die im Durchmesser im aufgeblasenen Zustande etwas
kleiner ist als der Hauptschwimmkörper 5 und die den freien Abstand zwischen den
Schwimmkörperseiten 6 in halber Höhe derselben überspannt.
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Direkt oberhalb dieser Bank 14 sind die oberen Teile der Schwimmkörperseiten
6 mittels eines aufblasbaren Querbügels 15 miteinander verbunden. Zwei weitere Querbügel
16 von etwas geringerer Höhe und Spannweite als der mittlere Querbügel
15
sind in ähnlicher Weise in der Nähe der Enden des Schwimmkörpers 5 quer
zu diesem angeordnet. Die Querbügel 15 und 16 können im aufgeblasenen
Zustande im Durchmesser etwas kleiner gehalten sein als die Bank 14. Die Bank 14
und der Querbügel 15 sind mit Zwischenwänden 17 und 18 ausgestattet. die sich im
ersteren Falle in der Längsrichtung, im letzteren in der Querrichtung erstrecken.
Die dadurch gebildeten Kammern werden von je einer Schwimmkammer des Schwimmkörpers
5 aus über Rückschlagventile 19 aufgeblasen.
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Die Rückschlagventile 19 sind federbelastet oder auf andere Weise
so konstruiert, daß sie das Füllmedium nur dann in die Bank 14 und in den
Querbügel einlassen, wenn der Schwimmkörper 5 bis zu dem Maße aufgeblasen ist, daß
dieser eine genügend feste Form angenommen und eine genügende Tragfähigkeit erreicht
hat, um ein verhältnismäßig bequemes Einsteigen in das Rettungsfloß zu gestatten.
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Jede Kammer des Querbügels 15 ist ferner mit einem zusätzlichen Ventil
20 ausgestattet, mittels dessen sie von Hand nachgefüllt werden kann, im Falle daß
sie kein Füllmedium vom Schwimmkörper 5 her erhalten hat, d. h. wenn letzterer beschädigt
sein sollte oder aus einem anderen Grunde nicht selbsttätig gefüllt wird.
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Die Ouerbüge115 und 16 stützen das Schutzdach 23, das mit verschließbaren
Öffnungen 24 an den Enden versehen ist.
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Wie ersichtlich, bleiben, wenn eine Kammer des Schwimmkörpers 5 durch
Beschädigung an Druck verlieren sollte, der gegenüberliegende Querbügel 16, der
mittlere Querbügel 15 sowie auch die Bank 14
aufgeblasen, so daß die
Bank und die aufgeblasenen Querbügel wegen ihrer Verbindung mit der unbeschädigten
Schwimmkammer das Rettungsfloß in starrem, seetüchtigem Zustande erhalten und auch
die entsprechende Hälfte des Schutzdaches 23 stützen.