DE1120692B - Verfahren zur Herstellung linearer, hochmolekularer, verspinnbarer Polyester - Google Patents
Verfahren zur Herstellung linearer, hochmolekularer, verspinnbarer PolyesterInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G63/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic ester link in the main chain of the macromolecule
- C08G63/02—Polyesters derived from hydroxycarboxylic acids or from polycarboxylic acids and polyhydroxy compounds
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- C08G63/40—Polyesters derived from ester-forming derivatives of polycarboxylic acids or of polyhydroxy compounds, other than from esters thereof
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- C08G63/82—Preparation processes characterised by the catalyst used
- C08G63/83—Alkali metals, alkaline earth metals, beryllium, magnesium, copper, silver, gold, zinc, cadmium, mercury, manganese, or compounds thereof
Description
INTERNAT.KL. C 08 g
DEUTSCHES
PATENTAMT
B34950rVd/39c
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 28. DEZEMBER 1961
Die Erfindung betrifft die Herstellung linearer, hochmolekularer Polyester.
Nach dem Verfahren des deutschen Patents 973 992 werden lineare, hochmolekulare, verspinnbare Polyester
durch Kondensation einer freien Dicarbonsäure, wie Terephthalsäure, mit einem cyclischen
Glykolcarbonat, wie Äthylencarbonat, erhalten.
Erfindungsgemäß werden linerare hochmolekulare Polyester durch die Zugabe eines Glykolcarbonates
und einer Dicarbonsäure in Molverhältnissen von 1:1 bis 2: 1 zu einem niedermolekularen Polyester,
d. h. einem Polyester, der eine Eigenviskosität von 0,1 bis 0,4 aufweist, erhalten, wobei man anschließend
das Gemisch durch Erwärmen so lange polykondensiert, bis zunächst eine homogene Schmelze und
anschließend ein fadenverformbarer Polyester erhalten wird.
Bei einer derartigen Verfahrensweise, d. h. durch Erwärmen eines Gemisches aus Dicarbonsäure, Glykolcarbonat
und einem Polyester mit geringer Eigen-Viskosität an Stelle einer Umsetzung von Dicarbonsäure
mit Glykolcarbonat allein, wie es im deutschen Patent 973 992 angeführt ist, wird die zur Erzielung
einer homogenen Schmelze und somit des fertigen Polyesters benötigte Zeit erheblich verringert. Der
erzielte Vorteil ist besonders dann sehr ausgeprägt, wenn die Dicarbonsäure, z. B. Terephthalsäure, lediglich
geringfügig in organischen Lösungsmitteln löslich ist.
Der als Ausgangsstoff verwendete niedermolekulare Polyester, für dessen Herstellung kein Schutz begehrt
wird, kann aus der Dicarbonsäure und dem Glykolcarbonat erhalten werden.
Vorzugsweise werden nach dem Verfahren der Erfindung etwa gleiche Mengen der monomeren Umsetzungsteilnehmer
und des niedermolekularen Polyesters miteinander vermischt und erwärmt. Es kann auch ein
kleineres Verhältnis, z. B. bis herab zu 1:2, oder ein höheres Verhältnis der niedermolekularen Polyester
zu den monomeren Umsetzungsteilnehmern angewandt werden, z. B. bis zu 4: 1.
Es ist zweckmäßig, das erfindungsgemäße Verfahren in drei Stufen auszuführen, wobei in der ersten Stufe
die monomeren Umsetzungsteilnehmer zu dem niedermolekularen Polyester zugesetzt werden. Die erste Stufe
wird bei Normaldruck unter Rückfluß ausgeführt. Bei der zweiten Verfahrensstufe wird das Erwärmen
bei Normaldruck oder unter einem geringen Unterdruck fortgesetzt, und in der letzten Verfahrensstufe
wird die Umsetzung bei einem starken Unterdruck, ζ. B. einem Druck von 2 bis 10 mm Hg, fortgesetzt.
Die monomeren Umsetzungsteilnehmer können Verfahren zur Herstellung linearer, hochmolekularer, verspinnbarer Polyester
Anmelder: British Celanese Limited, London
Vertreter: Dipl.-Ing. F. Busse, Patentanwalt,
Osnabrück, Möserstr. 20/24
Beanspruchte Priorität: Großbritannien vom 2. April 1954 (Nr. 9729)
James Gordon Napier Drewitt, Spondon, Derby, und James Lincoln, London (Großbritannien),
sind als Erfinder genannt worden
langsam zu einer relativ großen Menge des geschmolzenen niedermolekularen Polyesters zugesetzt werden,
die bei der Reaktionstemperatur unter Rückfluß gehalten wird. Hierbei wird das Umsetzungsgemisch
kontinuierlich unter Ausbildung einer homogenen Schmelze gerührt, von der ein Teil mit einer Geschwindigkeit
abgezogen wird, die derjenigen der zugesetzten monomeren Umsetzungsteilnehmer entspricht.
Der niedermolekulare Polyester weist vorzugsweise eine Eigenviskosität von 0,15 bis 0,3 auf. Unter dem
hier angewandten Ausdruck »Eigenviskosität« ist der Wert log(.j?r/c zu verstehen, in dem ητ die relative
Viskosität einer Lösung von cg des Polyesters in 100 ecm m-Kresol darstellt, wobei c in der Größenordnung
von 1 g liegt. Es ist zweckmäßig, einen niedermolekularen Polyester anzuwenden, dessen Eigenviskosität
in der Größenordnung von 0,25 liegt, da bei dieser Verfahrensstufe der Polyester immer noch
ziemlich fließfähig ist und somit leicht mit den zugesetzten monomeren Umsetzungsteilnehmern vermischt
werden kann.
Während der Umsetzung wird vorteilhaft gerührt, da die Umsetzungsgemische eine relativ geringe
Wärmeleitfähigkeit aufweisen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit aliphatischen oder aromatisch-aliphatischen Dicarbonsäuren,
besonders vorteilhaft mit hochschmelzenden Polyestern aus aromatischen Dicarbonsäuren durchgeführt
werden.
109 757/595
Zu derartigen aromatischen Carbonsäuren gehören die Terephthalsäure, die Diphenyl-4,4'-dicarbonsäure,
die ,\,jS-Diphenyläthan-4,4'-dicarbonsäure, «,o-Diphenylbutan-4,4'-dicarbonsäure
und weitere «,co-Diphenylalkan^^'-dicarbonsäuren.dietx^-Diphenoxyäthan-
4,4'-dicarbonsäure, die «,<5-Diphenoxybutan-4,4'-dicarbonsäure
und weitere α,ω-Diphenoxyalkan-4,4'-dicarbonsäuren
und die 1,5-, 2,6- und 2,7-Naphthalindicarbonsäuren. Bei allen diesen Dicarbonsäuren
sind deren Carboxylgruppen mit dem aromatischen Kern oder Kernen dergestalt verknüpft,
daß (bei kürzester Zählweise längs der Kohlenstoffatome in dem Kern) wenigstens in jedem Kern
4 Kohlenstoffatome zwischen den Verknüpfungsstellen liegen. Bei dieser Definition zählt ein einzelner Benzolring
oder ein einzelner Naphthalinring als ein aromatischer Kern, während Diphenyl (I) und Diphenylalkane(II)
-(CHj)r
II
als zwei aromatische Kerne zählen. Die bevorzugten Dicarbonsäuren sind diejenigen, bei denen die Carboxylgruppen
in entgegengesetzten Stellungen der Kerne verknüpft sind, d. h. bei einem Benzolkern in
p-Stellung, bei zwei Benzolkerne enthaltenden Verbindungen in der 4,4'-Stellung und bei Verbindungen
der Naphthalinreihe in 1,5- oder 2,6-Stellung.
Der Anteil, in dem das cyclische Glykolcarbonat angewandt wird, hat einen gewissen Einfluß auf die
Art und die Konstitution des erhaltenen Polyesters. Wenn z. B. cyclisches Äthylencarbonat mit Terephthalsäure
in einem Molverhältnis von 1,0 bis 1,3 Mol cyclisches Carbonat auf 1 Mol Terephthalsäure
erwärmt wird, wird ein Polyester erhalten, dessen Schmelzpunkt und weitere Eigenschaften sehr eng
bei denjenigen des Polyesters liegen, der unmittelbar aus Äthylenglykol und Dimethylterephthalat hergestellt
wird. Wenn das cyclische Glykolcarbonat jedoch in einer Menge von 2 Mol cyclischem Carbonat
auf 1 Mol Terephthalsäure angewandt wird, besitzt der erhaltene Polyester einen tiefen Schmelzpunkt,
obgleich derselbe immer noch kristallin, fadenverformbar und kaltziehbar ist.
Die Umsetzung kann in Gegenwart eines Umesterungs-Katalysators,
z. B. Magnesium, Natrium sowie Natrium-, Magnesium- oder Lithiumalkoholaten, ausgeführt werden. Ein derartiger Katalysator kann
dem Umsetzungsgemisch zu Beginn der Umsetzung oder zu einem Zeitpunkt, zu dem das Gemisch homogen
geworden ist, zugesetzt werden. Die Umsetzung kann bei einer Temperatur z. B. von 2000C, besonders
bei 250 bis 300aC durchgeführt werden.
Ein niedermolekularer Polyester wurde durch Erwärmen von 24,9 Teilen Terephthalsäure und 14,5
Teilen cyclischem Äthylencarbonat hergestellt, wobei man unter Rückfluß bei einer Temperatur von 2700C
unter Stickstoff so lange arbeitet, bis die Terephthalsäure in Lösung gegangen ist und die Entwicklung
von Kohlendioxyd praktisch aufgehört hat. Hierzu werden etwa 3 Stunden benötigt. Der erhaltene
niedermolekulare Polyester besaß eine grundmolare Viskositätszahl von 0,26.
Es wurden 20 Teile dieses niedermolekularen Polyesters, 16,6 Teile Terephthalsäure, die 0,1 % Natriumterephthalat
enthielt, und 10,6 Teile cyclisches Äthylencarbonat mit 0,5 Teilen Magnesiumband in einem
Stickstoffstrom auf eine Temperatur von 270° C erwärmt. In etwa 50 Minuten wurde eine klare,
durchsichtige Schmelze erhalten. Sodann wurden der Schmelze weitere 33,2 Teile Terephthalsäure und
21,2 Teile cyclisches Äthylencarbonat zugesetzt und zu einem späteren Zeitpunkt weitere 66,4 Teile
Terephthalsäure und 42,4 Teile cyclisches Äthylencarbonat zugegeben. Nach jeder Zugabe bedurfte es
etwa der gleichen Zeit, bis eine klar durchsichtige Schmelze entstand. Diese Verfahrensweise wurde
fortgesetzt. Vor jeder Zugabe der Monomeren wurde eine entsprechende Menge des niedermolekularen
Polyesters mit einer Eigenviskosität von etwa 0,25 abgezogen.
Der erhaltene niedermolekulare Polyester wurde weiter durch 2stündiges Erwärmen auf 27O0C bei
Normaldruck und anschließendes weiteres Erwärmen auf eine Temperatur von 2700C bei einem Druck von
3 mm Hg polykondensiert. Der erhaltene Polyester war weiß, zäh und zeigte einen Schmelzpunkt von
2500C sowie eine Eigenviskosität von 0,49. Aus der Schmelze können Fäden mit guten Kaltzieheigenschaften
gesponnen werden.
Es wurden 40 Teile des im Beispiel 1 angewandten niedermolekularen Polyesters mit einer Eigenviskosität
von 0,26 zusammen mit 16,6 Teilen Terephthalsäure, die 0,1 °/o Natriumterephthalat enthielten,
sowie 10,6 Teile cyclisches Äthylencarbonat und 0,5 Teile Magnesiumband in einem Stickstoffstrom auf
eine Temperatur von 2700C erwärmt. Es bildete sich nach etwa 35 Minuten eine homogene Schmelze. Die
Terephthalsäure und das cyclische Äthylencarbonat wurden sodann kontinuierlich in konstanten Anteilen
mit einer Geschwindigkeit von 42,7 Teilen Terephthalsäure und 27,1 Teilen cyclischem Äthylencarbonat
pro Stunde der Schmelze zugesetzt, während 49,4 Teile des niedermolekularen Polyesters mit einer
Eigenviskosität von 0,26 kontinuierlich pro Stunde abgezogen wurden. Der Polyester wurde unter Anwendung
des im Beispiel 1 beschriebenen Verfahrens in eine fadenverformbare Schmelze aufgearbeitet.
Die grundmolare Viskosität und weitere Eigenschaften des niedermolekularen Polyesters waren ähnlich denjenigen,
wie sie der nach dem Beispiel 1 hergestellte Polyester besaß.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung linearer, hochmolekularer, verspinnbarer Polyester durch Umsetzung
von Dicarbonsäuren mit einem cyclischen Glycolcarbonat, besonders Äthylencarbonat, gegebenenfalls
in Gegenwart eines Umesterungskatalysators, unter Erhitzen, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Umsetzung mit einem Polyester mit einer Eigenviskosität von 0,1 bis 0,4 als drittem
Umsetzungsteilnehmer durchführt, wobei das Molverhältnis des cyclischen Glykolcarbonats zur
freien Dicarbonsäure zwischen 1: 1 und 2: 1 liegt, und daß man das Umsetzungsgemisch erhitzt,
bis zunächst eine homogene Schmelze und später ein fadenverformbarer Polyester entsteht.
5 6
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2,
zeichnet, daß man die Umsetzung mit einer aro- dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis
matischen Dicarbonsäure, besonders Terephthal- des cyclischen Glykolcarbonats zur freien Di-
säure, als Dicarbonsäure durchführt, deren Carb- carbonsäure zwischen 1: 1 und 1,3:1 beträgt.
oxylgruppen am aromatischen Kern oder den 5
aromatischen Kernen in entgegengesetzten Stellun- In Betracht gezogene ältere Patente:
gen gebunden sind. Deutsches Patent Nr. 973 992.
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