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GEBIET DER TECHNIK
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen durchsichtigen Gegenstand.
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STAND DER TECHNIK
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Zur Verbesserung der visuellen Erkennung einer Anzeigevorrichtung wurde das Aufbringen einer Antireflexschicht oder einer Anti-Blend-Schicht auf die Anzeigefläche der Anzeigevorrichtung vorgeschlagen. Patentdokument 1 beschreibt beispielsweise, dass, wenn eine Antireflexfolie, die eine niedrigbrechende Schicht umfasst, auf ein Grundmaterial aufgebracht wird und die Hauptfläche der niedrigbrechenden Schicht einem Entspiegelungsverfahren unterzogen wird, die Antireflexfolie eine Anti-Blend-Funktion zusätzlich zu einer Antireflexfunktion aufweisen wird.
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LITERATUR DES STANDES DER TECHNIK
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PATENTLITERATUR
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Patentdokument 1: Japanische Offenlegungsschrift Veröffentlichungs-Nr.
10-221506
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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DURCH DIE ERFINDUNG ZU LÖSENDES PROBLEM
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Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben umfangreiche Untersuchungen durchgeführt und festgestellt, dass sich ein Bild, das durch einen durchsichtigen Gegenstand wie einen Glasgegenstand betrachtet wird, in der Wahrnehmung einer Person leichter betrachten lässt, wenn der durchsichtige Gegenstand einen Trübungs (Haze)-Wert und einen Klarheits (Bildschärfe/Clarity)-Wert aufweist, die sich jeweils in einem bestimmten Bereich befinden.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung eines durchsichtigen Gegenstandes, der es ermöglicht, dass sich in der Wahrnehmung einer Person ein Bild durch den durchsichtigen Gegenstand hindurch leicht betrachten lässt.
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MITTEL ZUR LÖSUNG DES PROBLEMS
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Ein durchsichtiger Gegenstand, der das obige Problem löst, umfasst eine auf einer Vorderseite angeordnete erste Hauptfläche und eine auf einer Rückseite angeordnete zweite Hauptfläche. Der durchsichtige Gegenstand weist einen Trübungswert von 15 % oder weniger, der durch die JIS K7136 (2000) spezifiziert wird, und einen Klarheitswert von 9 % oder weniger auf.
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Ein durchsichtiger Gegenstand, der das obige Problem löst, umfasst eine auf einer Vorderseite angeordnete erste Hauptfläche und eine auf einer Rückseite angeordnete zweite Hauptfläche. Der durchsichtige Gegenstand weist einen Sparkle-Wert von 0,02 oder weniger und einen Klarheitswert von 9 % oder weniger auf.
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Es ist bevorzugt, dass in dem obigen durchsichtigen Gegenstand, das Produkt von Trübungswert, Klarheitswert und Sparkle-Wert 0,5 oder weniger beträgt.
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Der Klarheits (Bildschärfe)-Wert ist ein Verhältnis einer Helligkeit einer Reflexionskomponente zu einer Helligkeit einer Gesamtreflexion, erhalten aus Helligkeitsverteilungsdaten eines Bildes, das eine Reflexion einer Lichtquelle auf der ersten Hauptfläche des durchsichtigen Gegenstandes ist.
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Der Sparkle-Wert ist ein Wert, der erhalten wird, indem eine planare Lichtquelle an einer Position gegenüber der zweiten Hauptfläche des durchsichtigen Gegenstands angeordnet wird, eine Mustermaske von 500 Pixel je Zoll (ppi) zwischen dem durchsichtigen Gegenstand und der planaren Lichtquelle angeordnet wird, der durchsichtige Gegenstand ausgehend von einer Position gegenüber der ersten Hauptfläche abgebildet wird, so dass die erste Hauptfläche des durchsichtigen Gegenstands und eine oberseitige Fläche der Mustermaske in einer Schärfentiefe enthalten sind, die einen zulässigen Zerstreuungskreisdurchmesser von 53 µm aufweist, ein Mittelwert und eine Standardabweichung einer Pixelhelligkeit der Mustermaske durch Analysieren der durch das Abbilden erhaltenen Bilddaten berechnet werden und die Standardabweichung durch den Mittelwert dividiert wird.
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WIRKUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung macht es erfolgreich möglich, dass sich in der Wahrnehmung einer Person ein Bild durch den durchsichtigen Gegenstand hindurch leicht betrachten lässt.
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Figurenliste
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- 1 ist eine schematische Ansicht eines Glasgegenstandes.
- 2 ist eine schematische Ansicht zur Veranschaulichung der Messung des Klarheits/Bildschärfe-Werts.
- 3 ist eine schematische Ansicht zur Veranschaulichung der Messung des Sparkle-Werts.
- 4 ist eine schematische Ansicht einer Mustermaske.
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AUSFÜHRUNGSFORM DER ERFINDUNG
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Im Folgenden wird eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beschrieben.
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Wie in 1 dargestellt, ist ein durchsichtiger Gegenstand ein Glasgegenstand 10, bei dem es sich um eine Platte oder Scheibe handelt, die eine auf einer Vorderseite angeordnete erste Hauptfläche 11 und eine auf einer Rückseite angeordnete zweite Hauptfläche 12 umfasst. Der Glasgegenstand 10 ist bei Verwendung beispielsweise auf einer Anzeigefläche einer Anzeigevorrichtung angeordnet. Der Glasgegenstand 10 kann ein Element sein, das an eine Anzeigefläche einer Anzeigevorrichtung angekoppelt wird. Das heißt, der Glasgegenstand 10 kann ein Element sein, das an eine Anzeigevorrichtung nachgerüstet wird.
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Wie in 1 zu sehen, umfasst der Glasgegenstand 10 eine lichtdurchlässige Grundmaterialschicht 13, die aus Glas hergestellt ist. Die Grundmaterialschicht 13 weist eine Dicke von beispielsweise 0,5 bis 1,3 mm auf. Das die Grundmaterialschicht 13 bildende Glas kann beispielsweise ein vorbekanntes Glas wie ein alkalifreies Glas, ein Aluminiumsilikatglas, Kalknatronglas oder ein chemisch verstärktes Glas sein. Von diesen vorbekannten Gläsern wird bevorzugt ein Aluminiumsilikatglas verwendet. Besonders bevorzugt wird die Verwendung eines verstärkten Glases, das 50 bis 80 Masse-% SiO2, 5 bis 25 Masse-% Al2O3, 0 bis 15 Masse-% B2O3, 1 bis 20 Masse-% Na2O und 0 bis 10 Masse-% K2O umfasst.
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Eine Oberfläche der Grundmaterialschicht 13 umfasst eine lichtdurchlässige Anti-Blend (anti-glare)-Schicht 14, die eine Struktur aufweist, in der Unebenheiten verteilt sind. Die Struktur, in der Unebenheiten verteilt sind, bezieht sich auf eine Struktur, die inselartige, gewölbte Anteile und dazwischen angeordnete, flache Anteile umfasst. Die erste Hauptfläche 11 des Glasgegenstands 10 ist die Seite, auf der die Anti-Blend-Schicht 14 angeordnet ist. Die Unebenheiten sind in 1 nicht dargestellt.
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Die blendfreie Schicht 14 weist eine Dicke in einem Bereich von beispielsweise 40 bis 500 nm auf. Die Struktur der blendfreien Schicht 14, in der Unebenheiten verteilt sind, wird beispielsweise durch eine Matrix gebildet, die SiO2, Al2O3, ZrO2 und TiO2 umfasst. Die inselartigen, gewölbten Anteile der blendfreien Schicht 14 weisen eine Höhe von beispielsweise 200 bis 500 nm auf. Die gewölbten Anteile weisen vorzugsweise einen Durchmesser (mittleren Teilchendurchmesser) von beispielsweise 1 bis 20 µm auf. Es ist bevorzugt, dass 30% bis 70% der blendfreien Schicht 14 die flachen Anteile sind, bei denen es sich um andere Anteile als die gewölbten Anteile handelt.
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Die blendfreie Schicht 14 kann gebildet werden, indem ein Beschichtungsmittel auf die Grundmaterialschicht 13 aufgetragen und das Beschichtungsmittel erwärmt wird. Das Beschichtungsmittel umfasst zum Beispiel einen Matrixvorläufer und ein flüssiges Medium, das den Matrixvorläufer schmilzt. Beispiele des Matrixvorläufers in dem Beschichtungsmittel umfassen anorganische Vorläufer wie Siliziumdioxid-Vorläufer, Aluminiumoxid-Vorläufer, Zirkonoxid-Vorläufer und Titandioxid-Vorläufer. Ein Siliziumdioxid-Vorläufer wird bevorzugt, da dieser einen Anti-Blend-Brechungsindex vermindert und eine Steuerung der Reaktivität erleichtert.
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Beispiele des Siliziumdioxid-Vorläufers umfassen Silanverbindungen, die eine hydrolisierbare Gruppe und eine an ein Siliziumatom gebundene Kohlenwasserstoffgruppe enthalten, ein hydrolytisches Kondensat einer Silanverbindung und eine Silazanverbindung. Es ist bevorzugt, dass mindestens eine oder beide einer Silanverbindung und eines hydrolytisches Kondensats davon enthalten sind, um Rissbildung in der blendfreien Schicht 14 angemessen zu begrenzen, selbst wenn die blendfreie Schicht 14 dick ausgebildet ist.
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Die Silanverbindung enthält eine hydrolisierbare Gruppe und eine an ein Siliziumatom gebundene Kohlenwasserstoffgruppe. Die Kohlenwasserstoffgruppe kann eine Gruppe ausgewählt aus -O-, -S-, -CO- und -NR'- (R' ist ein Wasserstoffatom oder eine einwertige Kohlenwasserstoffgruppe) oder eine Kombination von zwei oder mehr derselben zwischen Kohlenstoffatomen enthalten.
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Die Kohlenwasserstoffgruppe kann eine einwertige Kohlenwasserstoffgruppe, gebunden an ein Siliziumatom, oder eine zweiwertige Kohlenwasserstoffgruppe, gebunden an zwei Siliziumatome, sein. Beispiele der einwertigen Kohlenwasserstoffgruppe umfassen Alkylgruppen, Alkenylgruppen und Arylgruppen. Beispiele der zweiwertigen Kohlenwasserstoffgruppe umfassen Alkylengruppen, Alkenylengruppen und Arylengruppen.
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Beispiele der hydrolysierbaren Gruppe umfassen Alkoxygruppen, Acyloxygruppen, Ketoximgruppen, Alkenyloxygruppen, Aminogruppen, Aminooxygruppen, Amidgruppen, Isocyanatgruppen und Halogenatome. Eine Alkoxygruppe, eine Isocyanatgruppe und ein Halogenatom (insbesondere Chloratom) sind bevorzugt, da sie in Bezug auf die Stabilisierung der Silanverbindung und die Begünstigung der Hydrolyse der Silanverbindung sehr ausgewogen sind. Die Alkoxygruppe ist vorzugsweise eine Alkoxygruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen und ferner vorzugsweise eine Methoxygruppe oder eine Ethoxygruppe.
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Beispiele der Silanverbindung umfassen Alkoxysilane (wie Tetramethoxysilan, Tetraethoxysilan und Tetraisopropoxysilan), Alkoxysilane enthaltend eine Alkylgruppe (wie Methyltrimethoxysilan und Ethyltrimethoxysilan), Alkoxysilane enthaltend eine Vinylgruppe (wie Vinyltrimethoxysilan und Vinyltriethoxysilan), Alkoxysilane enthaltend eine Epoxygruppe (wie 2-(3,4-Epoxycyclohexyl)ethyltrimethoxysilan, 3-Glycidoxypropyltrimethoxysilan, 3-Glycidoxypropylmethyldiethoxysilan und 3-Glycidoxypropyltriethoxysilan) und Alkoxysilane enthaltend eine Acryloyloxygruppe (wie 3-Acryloyloxypropyltrimethoxysilan). Aus dem Kreis dieser Silanverbindungen ist die Verwendung von mindestens einer oder beiden von einem Alkoxysilan und einem hydrolytischen Kondensats davon bevorzugt, und die Verwendung eines hydrolytischen Kondensats eines Alkoxysilans ist weiterhin bevorzugt.
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Die Silazanverbindung ist eine Verbindung, die eine Bindung von Silizium und Stickstoff (-SiN-) umfasst. Die Silazanverbindung kann eine niedrigmolekulare Verbindung oder eine hochmolekulare Verbindung (Polymer mit vorherbestimmter Wiederholungseinheit) sein. Beispiele einer niedrigmolekularen Silazanverbindung umfassen Hexamethyldisilazan, Hexaphenyldisilazan, Dimethylaminotrimethylsilan, Trisilazan, Cyclotrisilazan und 1,1,3,3,5,5-Hexamethylcyclotrisilazan.
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Beispiele der Aluminiumoxid-Vorläufer umfassen Aluminiumalkoxide, deren hydrolytische Kondensate, wasserlösliche Aluminiumsalze und Aluminiumchelate. Beispiele der Zirkonoxid-Vorläufer umfassen Zirkonalkoxide und deren hydrolytische Kondensate. Beispiele der Titandioxid-Vorläufer umfassen Titanalkoxide und deren hydrolytische Kondensate.
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Das im Beschichtungsmittel enthaltene flüssige Medium ist ein Lösungsmittel, das je nach Art des Matrixvorläufers ausgewählt wird und den Matrixvorläufer löst. Beispiele des flüssigen Mediums umfassen Wasser, Alkohole, Ketone, Ether, Cellosolves, Ester, Glykolether, stickstoffhaltige Verbindungen und schwefelhaltige Verbindungen.
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Beispiele der Alkohole umfassen Methanol, Ethanol, Isopropanol, Butanol und Diacetonalkohol. Beispiele der Ketone umfassen Aceton, Methylethylketon und Methylisobutylketon. Beispiele der Ether umfassen Tetrahydrofuran und 1,4-Dioxan. Beispiele der Cellosolves umfassen Methyl-Cellosolve und Ethyl-Cellosolve. Beispiele der Ester umfassen Methylacetat und Ethylacetat. Beispiele der Glykolether umfassen Ethylenglykolmonoalkylether. Beispiele der stickstoffhaltigen Verbindungen umfassen N,N-Dimethylacetamid, N,N-Dimethylformamid und N-Methylpyrrolidon. Beispiele der schwefelhaltigen Verbindungen umfassen Dimethylsulfoxid. Das flüssige Medium kann eine einzelne Art oder eine Kombination von zwei oder mehr Arten sein.
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Das flüssige Medium enthält vorzugsweise Wasser oder, mit anderen Worten, ist vorzugsweise Wasser oder ein flüssiges Gemisch von Wasser und einem weiteren flüssigen Medium. Das andere flüssige Medium ist vorzugsweise ein Alkohol und insbesondere vorzugsweise Methanol, Ethanol, Isopropylalkohol oder Butanol.
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Ferner kann das Beschichtungsmittel einen Säurekatalysator umfassen, der die Hydrolyse und die Kondensation des Matrixvorläufers auslöst. Der Säurekatalysator ist eine Komponente, welche die Hydrolyse und Kondensation des Matrixvorläufers auslöst, um die blendfreie Schicht 14 sofort auszubilden. Der Säurekatalysator kann zur Hydrolyse und Kondensation des Rohmaterials (wie Alkoxysilan) während der Herstellung des Matrixvorläufers vor der Herstellung des Beschichtungsmittels zugegeben werden oder kann nach der Herstellung der wesentlichen Komponenten zugegeben werden. Beispiele des Säurekatalysators umfassen anorganische Säuren (wie Salpetersäure, Schwefelsäure und Salzsäure) und organische Säuren (wie Ameisensäure, Oxalsäure, Essigsäure, Monochloressigsäure, Dichloressigsäure und Trichloressigsäure).
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Beispiele eines Verfahrens zum Auftragen des Beschichtungsmittels umfassen vorbekannte Nassbeschichtungsverfahren (wie Sprühbeschichtung, Schleuderbeschichtung, Tauchbeschichtung, Farbbeschichtung, Vorhangbeschichtung, Rasterbeschichtung, Tintenstrahlbeschichtung, Fließbeschichtung, Gravurbeschichtung, Rakelbeschichtung, Flexobeschichtung, Schlitzdüsenbeschichtung und Walzenbeschichtung). Die Sprühbeschichtung begünstigt die Ausbildung der Unebenheiten und ist damit das bevorzugte Beschichtungsverfahren.
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Beispiele einer für die Sprühbeschichtung verwendeten Düse umfassen Doppelfluid-Düsen und Einfachfluid-Düsen. Ein aus der Düse ausgesprühtes Tröpfchen des Beschichtungsmittels hat normalerweise einen Durchmesser von 0,1 bis 100 µm und vorzugsweise von 1 bis 50 µm. Wenn der Durchmesser des Tröpfchens 0,1 µm oder größer ist, werden Unebenheiten mit einer geeigneten entblendenden Wirkung sofort ausgebildet. Wenn der Durchmesser des Tröpfchens 100 µm oder kleiner ist, begünstigt dies die Bildung von Unebenheiten mit geeigneter Entblendungswirkung. Der Durchmesser eines Tröpfchens des Beschichtungsmittels kann angepasst werden, beispielsweise durch Änderung der Art der Düse, des Sprühdrucks und der Flüssigkeitsmenge. Bei einer Doppelfluid-Düse beispielsweise wird das Tröpfchen mit steigendem Sprühdruck kleiner, und das Tröpfchen wird mit zunehmender Flüssigkeitsmenge größer. Der Durchmesser des Tröpfchens entspricht dem durch ein Lasermessgerät gemessenen mittleren Sauterdurchmesser.
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Beim Auftragen des Beschichtungsmittels hat die Grundmaterialschicht 13 eine Oberflächentemperatur von beispielsweise 20 °C bis 75 °C, bevorzugt 35 °C oder mehr, und weiter bevorzugt 60 °C oder mehr. Beispielsweise wird bevorzugt, dass zum Erwärmen der Grundmaterialschicht 13 eine hydronische Heizvorrichtung verwendet wird. Die Feuchtigkeit während des Auftragens des Beschichtungsmittels beträgt beispielsweise 40 % bis 70 % und bevorzugt 50 % oder mehr.
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Als nächstes werden die Kennwerte des Glasgegenstands 10 gemäß der vorliegenden Ausführungsform beschrieben.
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Der Glasgegenstand 10 weist einen Trübungswert von 15 % oder weniger und einen Klarheits-/Bildschärfewert von 9 % oder weniger auf. In diesem Fall weist der Glasgegenstand 10 bevorzugt einen Trübungswert von 7,5 % oder weniger und einen Klarheits-/Bildschärfewert von 8,5 % oder weniger auf.
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Der Glasgegenstand 10 weist alternativ einen Sparkle-Wert von 0,02 oder weniger und einen Klarheitswert von 9 % oder weniger auf. In diesem Fall weist der Glasgegenstand 10 bevorzugt einen Sparkle-Wert von 0,017 oder weniger und einen Klarheitswert von 8,5 % oder weniger auf.
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Zudem ist unter jeder der oben genannten Bedingungen das Produkt von Trübungswert, Klarheitswert und Sparkle-Wert bevorzugt 0,5 oder kleiner und weiter bevorzugt 0,43 oder kleiner.
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Trübungswert
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Der Trübungswert ist ein von der JIS K7136 (2000) spezifizierter Haze-Wert (%). Die JIS K7136 (2000) entspricht der ISO 14782 und betrifft den gleichen technischen Inhalt.
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Klarheits-/Bildschärfewert
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Der Klarheitswert ist ein Verhältnis der Helligkeit einer Reflexionskomponente zu der Helligkeit einer Gesamtreflexion erhalten aus Helligkeitsverteilungsdaten, die anhand eines Bildes erzeugt werden, das eine Reflexion einer Lichtquelle an der ersten Hauptfläche 11 des Glasgegenstands 10 ist. Nunmehr wird das besondere Verfahren zur Messung des Klarheitswerts beschrieben.
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Als Messvorrichtung wird beispielsweise das SMS-1000 (hergestellt von Display-Messtechnik & Systeme) verwendet. Wie in 2 zu sehen, wird der Glasgegenstand 10 auf eine schwarze Glasplatte 20 platziert, wobei die Glasplatte eine Dicke von 5 mm oder größer aufweist, wobei sich die erste Hauptfläche 11 an einer oberen Seite befindet. Weiterhin sind eine lineare Lichtquelle 21 und ein Lichtdetektor 22 jeweils an entsprechenden Positionen gegenüber der ersten Hauptfläche 11 des Glasgegenstands 10 angeordnet. Der Lichtdetektor 22 umfasst ein Objektiv mit einem Brennweitenbereich von 16 mm. Die lineare Lichtquelle 21 ist an einer Position angeordnet, die in einem ersten Winkel θi ausgehend von einer parallel zur Dickenrichtung des Glasggenstands 10 liegenden Richtung (Richtung orthogonal zur ersten Hauptfläche 11) zu einer Seite hin (negative Richtung) geneigt ist. Der erste Winkel θi beträgt beispielsweise 3°. Der Lichtdetektor 22 ist an einer Position angeordnet, die in einem zweiten Winkel θr ausgehend von der parallel zur Dickenrichtung des Glasgegenstands 10 liegenden Richtung zur anderen Seite hin (positive Richtung) geneigt ist, so dass das Objektiv sich an einer Position befindet, die 410 mm von der ersten Hauptfläche 11 entfernt ist. Die lineare Lichtquelle 21 und der Lichtdetektor 22 sind in der gleichen Ebene angeordnet, die orthogonal zur ersten Hauptfläche 11 des Glasgegenstands 10 ist.
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Daraufhin wird Licht von der linearen Lichtquelle
21 zur ersten Hauptfläche
11 des Glasgegenstands
10 gesendet. Der Lichtdetektor
22 erhält dann Bilddaten der ersten Hauptfläche
11 des Glasgegenstands
10 und analysiert die Bilddaten zur Messung der Helligkeitsverteilungsdaten des an der ersten Hauptfläche
11 reflektierten Bildes in einem Bereich von -5° ≤ θ* (= θr - θi) ≤ 5°. Zur Messung der Helligkeitsverteilungsdaten in einem Bereich von -5° ≤ θ* (= θr - θi) ≤ 5° wird der Lichtdetektor
22 in Schritten von 0,1° auf der obigen orthogonal zur ersten Hauptfläche
11 des Glasgegenstands
10 liegenden Ebene bewegt, und an jeder Position werden Bilddaten gewonnen. Der Klarheitswert wird nach der Gleichung (1) auf Grundlage der Helligkeit gesamtreflektierten Lichts und der Helligkeit der Reflexionskomponente, erhalten aus den Helligkeitsverteilungsdaten, berechnet.
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Als Lichtdetektor 22 kann beispielsweise das SMS-1000 (hergestellt von Display-Messtechnik & Systeme) verwendet werden. Die Helligkeitsverteilungsdaten können durch das SMS-1000 beispielsweise nach dem Messverfahren der Reflexionsverteilung (Software „Sparkle measurement system“) gemessen werden. Die Helligkeit der Spiegelreflexionskomponente bezieht sich auf eine Helligkeit in einem Bereich von -0.1° ≤ θ* (= θr - θi) ≤ 0.1°.
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Sparkle-Wert
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Der Sparkle-Wert ist ein Wert, der gemäß folgender Beschreibung erhalten wird. Zuerst wird eine einfarbige planare Lichtquelle gegenüber der zweiten Hauptfläche 12 des Glasgegenstands 10 angeordnet, und eine Mustermaske (Pixelgröße 10 × 40 µm), deren Pixelgröße 10 × 40 µm und 500 ppi beträgt, wird zwischen dem Glasgegenstand 10 und der planaren Lichtquelle angeordnet. Der Glasgegenstand 10 wird ausgehend von einer Position gegenüber der ersten Hauptfläche 11 abgebildet, so dass die erste Hauptfläche 11 des Glasgegenstands und eine oberseitige Fläche der Mustermaske in einer Schärfentiefe mit einem zulässigen Zerstreuungskreis mit dem Durchmesser 53 µm enthalten sind. Die über das Abbilden erhaltenen Bilddaten werden analysiert, um einen Mittelwert und eine Standardabweichung einer Pixelhelligkeit der Mustermaske zu berechnen. In der Folge wird der Sparkle-Wert erhalten, indem die Standardabweichung der Pixelhelligkeit der Mustermaske durch den Mittelwert der Pixelhelligkeit der Mustermaske dividiert wird. Im Folgenden wird das spezielle Verfahren zur Messung des Sparkle-Werts beschrieben.
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Als Messvorrichtung wird beispielsweise das SMS-1000 (hergestellt von Display-Messtechnik & Systeme) verwendet. Wie in 3 gezeigt, wird eine Mustermaske 31 auf einer planaren Lichtquelle 30 platziert, und der Glasgegenstand 10 wird auf der Mustermaske 31 platziert, so dass die zweite Hauptfläche 12 zur Mustermaske 31 weist. Wie in 4 dargestellt, handelt es sich bei der Mustermaske 31 um eine 500ppi-Mustermaske mit einem Pixelpitch (Pixelabstand) von 50 µm.
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Zudem ist, wie in 3 dargestellt, ein Lichtdetektor 32 an einer Position gegenüber der ersten Hauptfläche 11 des Glasgegenstands 10 angeordnet. Der Lichtdetektor 32 wird so eingestellt, dass er einen zulässigen Zerstreuungskreis mit dem Durchmesser von 53 µm aufweist. Der Glasgegenstand 10, die Mustermaske 31 und der Lichtdetektor 32 werden so angeordnet, dass die erste Hauptfläche 11 des Glasgegenstands 10 und eine oberseitige Fläche 31a der Mustermaske 31 sich in der Schärfentiefe befinden, wenn der Lichtdetektor 32 einen zulässigen Zerstreuungskreis mit dem Durchmesser von 53 µm aufweist (vordere Schärfentiefe und hintere Schärfentiefe).
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Als ein Beispiel der speziellen Anordnung wird der Brennweitenbereich des Lichtdetektors 32 auf 100 mm eingestellt, und der Durchmesser der Objektivblende wird auf 4,5 mm eingestellt. Der Lichtdetektor 32 weist eine Sensorgröße vom Typ 1/3 und eine Pixelgröße von 3,75 × 3,75 µm auf. Dann wird die Mustermaske 31 so angeordnet, dass sich die oberseitige Fläche 31a an der Fokuslage befindet, und der Glasgegenstand 10 wird so angeordnet, dass der Abstand zwischen der oberseitigen Fläche 31a der Mustermaske 31 und der ersten Hauptfläche 11 1,8 mm beträgt. Wenn der Glasgegenstand 10, die Mustermaske 31 und der Lichtdetektor 32 derart angeordnet sind, dass sich die erste Hauptfläche 11 des Glasgegenstands 10 und die oberseitige Fläche 31a der Mustermaske 31 in der Schärfentiefe des Lichtdetektors 32 mit einem zulässigen Zerstreuungskreis mit dem Durchmesser 53 µm befinden, hat der gemessene Sparkle-Wert eine hohe Korrelation mit der menschlichen visuellen Bilderkennung (menschliche Augenstruktur, Augenbewegung und Bilderkennung durch Verarbeitung im Gehirn).
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Im Anschluss daran wird Licht von der planaren Lichtquelle
30 durch die Mustermaske
31 hindurch zum Glasgegenstand
10 gesendet, und der Lichtdetektor
32 erhält Bilddaten der ersten Hauptfläche
11 des Glasgegenstands
10. Die gewonnenen Bilddaten weisen eine Auflösung von 120 Pixel je Pixel der Mustermaske
31 auf. Die gewonnenen Bilddaten werden analysiert, um die Pixelhelligkeit jedes Pixels der Mustermaske
31 zu berechnen. Dann werden die Standardabweichung der Pixelhelligkeit und der Mittelwert der Pixelhelligkeit zwischen Pixeln erhalten. Der Sparkle-Wert wird anhand der Gleichung (2) auf Grundlage der ermittelten Standardabweichung und des ermittelten Mittelwerts der Pixelhelligkeit zwischen Pixeln berechnet.
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Die Standardabweichung und der Mittelwert der Pixelhelligkeit zwischen Pixeln können beispielsweise mit Hilfe des SMS-1000 im Sparkle-Messverfahren gemessen werden (Software „Sparkle measurement system“).
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Als nächstes wird die Betriebsweise der vorliegenden Ausführungsform beschrieben.
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Der Glasgegenstand 10 der vorliegenden Ausführungsform weist einen Trübungswert von 15 % oder weniger, bevorzugt 7,5 % oder weniger, und einen Klarheit-/Bildschärfewert von 9 % oder weniger, bevorzugt 8,5 % oder weniger, auf. Alternativ dazu weist der Glasgegnstand 10 der vorliegenden Ausführungsform einen Sparkle-Wert von 0,02 oder weniger, bevorzugt 0,017 oder weniger, und einen Bildschärfewert von 9 % oder weniger, bevorzugt 8,5 % oder weniger, auf. Es wird bevorzugt, dass das Produkt von Trübungswert, Bildschärfewert und Sparkle-Wert 0,5 oder weniger beträgt.
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Dies gestattet einer Person die Wahrnehmung, dass sich ein Bild durch den Glasgegenstand hindurch leicht betrachten lässt. Das heißt, der Glasgegenstand ermöglicht die Wahrnehmung eines Bildes als leicht betrachtbar durch menschliche visuelle Bilderkennung (menschliche Augenstruktur, Augenbewegung und Bilderkennung durch Verarbeitung durch das Gehirn).
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Der Trübungswert, der Bildschärfewert und der Sparkle-Wert des Glasgegenstands 10 können beispielsweise durch Ändern einer Herstellungsbedingung der blendfreien Schicht 14 angepasst werden. Wenn zum Beispiel die blendfreie Schicht 14 durch Aufsprühen eines Beschichtungsmittels ausgebildet wird, wird eine Erhöhung der Feuchtigkeit während des Aufbringens des Beschichtungsmittels tendenziell zu einer Verminderung sowohl des Trübungswerts als auch des Bildschärfewerts führen. Eine Verringerung des Durchmessers der Tröpfchen des Beschichtungsmittels, beispielsweise durch Reduzierung des Düsendurchmessers, wird tendenziell zu einer Verminderung sowohl des Trübungswerts als auch des Bildschärfewerts führen. Eine Reduzierung der aufgetragenen Dosiermenge des Beschichtungsmittels je Flächeneinheit der blendfreien Schicht 14 wird tendenziell zu einer Verminderung des Trübungswerts führen. Eine Erhöhung der Oberflächentemperatur der Grundmaterialschicht 13 (zum Beispiel 40 °C oder höher) wird tendenziell zu einer Abnahme des Sparkle-Werts führen. Wenn, in einem Beispiel, die blendfreie Schicht 14 unter einer Bedingung ausgebildet wird, bei der die Feuchtigkeit 52 % oder höher ist und die Oberflächentemperatur der Grundmaterialschicht 13 20 °C oder höher ist, erreicht der Glasgegenstand 10 leicht den Trübungswert von 15 % oder weniger, den Bildschärfewert von 9 % oder weniger und das Produkt von Trübungswert, Bildschärfewert und Sparkle-Wert von 0,5 oder weniger. Darüber hinaus können der Trübungswert, der Bildschärfewert und der Sparkle-Wert durch Ändern der Art des im Beschichtungsmittel enthaltenen Matrixvorläufers oder Lösungsmittels oder durch Wechseln des Auftragsverfahrens zu einem von der Sprühbeschichtung abweichenden Verfahren reduziert werden.
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Die vorliegende Ausführungsform hat die nachstehend beschriebenen Vorteile.
- (1) Der Glasgegenstand 10 weist einen Trübungswert von 15 % oder weniger und einen Klarheit-/Bildschärfewert von 9 % oder weniger auf. Diese Struktur ermöglicht einer Person die Wahrnehmung, dass sich ein Bild durch den Glasgegenstand hindurch leicht betrachten lässt. Das heißt, der Glasgegenstand ermöglicht eine leichte Betrachtung eines Bildes mittels einer menschlichen visuellen Bilderkennung (menschliche Augenstruktur, Augenbewegung und Bilderkennung mittels Verarbeitung durch das Gehirn).
- (2) Der Glasgegenstand 10 weist einen Sparkle-Wert von 0,02 oder weniger und einen Klarheitswert von 9 % oder weniger auf. Diese Struktur ermöglicht einer Person die Wahrnehmung, dass sich ein Bild durch den Glasgegenstand hindurch leicht betrachten lässt.
- (3) Das Produkt von Trübungswert, Klarheitswert und Sparkle-Wert beträgt 0,5 oder weniger. In diesem Fall werden weiterhin die Vorteile (1) und (2) wirksam erhalten.
- (4) Der Glasgegenstand 10 umfasst die aus Glas gefertigte Grundmaterialschicht 13 und die blendfreie Schicht 14, die auf der Grundmaterialschicht 13 an einer Position nahe der ersten Hauptfläche 11 angeordnet ist. Die blendfreie Schicht 14 weist eine unebene Struktur auf, die gewölbte Anteile und dazwischen angeordnete flache Anteile umfasst. In diesem Fall werden weiterhin die Vorteile (1) und (2) wirksam erhalten.
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Die vorliegende Ausführungsform kann, wie in der Folge beschrieben, abgewandelt werden.
- - Die blendfreie Schicht 14 muss keine Struktur aufweisen, in der Unebenheiten verteilt sind. Die blendfreie Schicht 14 kann beispielsweise eine unebene Struktur aufweisen, die durch einen anderen Prozess wie Abstrahlen oder Ätzen ausgebildet wird.
- - Die blendfreie Schicht 14 kann, zusätzlich zur ersten Hauptfläche 11 des Glasgegenstands 10, auf der zweiten Hauptfläche 12 ausgebildet werden.
- - Eine beliebige weitere Schicht wie eine Antireflexschicht oder eine Antifoulingschicht kann mindestens zwischen der Grundmaterialschicht 13 und der blendfreien Schicht 14 oder auf der blendfreien Schicht 14 ausgebildet werden.
- - Solange der oben genannte Trübungswert und Klarheitswert erzielt werden, muss der Glasgegenstand 10 nicht die blendfreie Schicht 14 enthalten.
- - Solange der oben genannte Trübungswert und Klarheitswert erzielt werden oder der obige Sparkle-Wert und Klarheitswert erzielt werden, muss der durchsichtige Gegenstand nicht der Glasgegenstand 10 sein und kann zum Beispiel ein Harzgegenstand sein. In diesem Fall wird die Grundmaterialschicht 13 aus einem durchsichtigen Material ausgebildet.
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BEISPIELE
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Die obige Ausführungsform wird nun anhand von Versuchsbeispielen näher beschrieben. Die vorliegende Erfindung ist nicht auf diese experimentellen Beispiele beschränkt.
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Versuchsbeispiele
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Wie in den Tabellen 1 und 2 zu sehen, wurden Glasgegenstände mit unterschiedlichen Trübungswerten, Klarheitswerten und Sparkle-Werten für die Versuchsbeispiele 1 bis 9 hergestellt. Die Trübungswerte, Klarheitswerte und Sparkle-Werte wurden durch Ändern der Herstellungsbedingung der blendfreien Schicht unterschiedlich gestaltet. Das Verfahren zur Herstellung der Glasgegenstände der Versuchsbeispiele 1 bis 9 und das spezielle Verfahren zur Messung der Trübungswerte, Klarheitswerte und Sparkle-Werte werden nunmehr beschrieben.
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Versuchsbeispiele 1 bis 9
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Eine blendfreie Schicht wurde durch Auftragen eines Beschichtungsmittel auf die Oberfläche eines Glasgrundmaterials mit einer Sprühbeschichtungsvorrichtung mit den in Tabellen 1 und 2 gezeigten Düsendurchmessern ausgebildet. Die Herstellung des Beschichtungsmittels erfolgte durch Auflösen eines Vorläufers der blendfreien Schicht (Tetraethoxysilan) in einem flüssigen Medium, das Wasser umfasste. Das Glasgrundmaterial war eine Glasplatte mit der Dicke von 1,3 mm (T2X-1, hergestellt von Nippon Electric Glass Co., Ltd). Die Oberflächentemperatur des Glasgrundmaterials, die Umgebungsfeuchtigkeit und die Dosiermenge des Beschichtungsmittels pro Flächeneinheit des Glasgrundmaterials entsprachen den Angaben in Tabellen 1 und 2.
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Trübungswert (Haze Value)
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Die Trübungswerte (%) wurden entsprechend der Verfahrensweise der JIS K7136 (2000) gemessen.
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Bildschärfewert (Clarity Value)
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Wie in 2 dargestellt, wurden die Bildschärfewerte (%) mit Hilfe des SMS-1000 (hergestellt von Display- Messtechnik & Systeme) im Reflexionsverteilungsmessmodus gemessen. Eingesetzt wurde ein Objektiv mit Brennweitenbereich 16 mm, der erste Winkel θi wurde auf 3° eingestellt, und die Entfernung von einem bestrahlten Abschnitt 10b der ersten Hauptfläche 11 bis zur Linse wurde auf 410 mm eingestellt.
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Sparkle-Wert
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Wie in 3 dargestellt, wurden die Sparkle-Werte unter Verwendung des SMS-1000 (Display- Messtechnik & Systeme) im Sparkle-Messmodus gemessen. Die SMS-1000-Vorrichtung verfügte über eine CCD-Kamera mit 1296 × 966 Pixel, eine Sensorgröße vom Typ 1/3 und eine Pixelgröße von 3,75 × 3,75 µm. Das Objektiv wurde auf den Brennweitenbereich von 100 mm, einen Blendendurchmesser von 4,5 mm, ein Vergrößerungsverhältnis von 1:1 und einen zulässigen Zerstreuungskreisdurchmesser von 53 µm eingestellt. Weiterhin wurde die Mustermaske so angeordnet, dass die oberseitige Fläche an der Fokuslage des Objektivs positioniert war, und die Glasgegenstände der Versuchsbeispiele wurden so angeordnet, dass die zweite Hauptfläche 300 µm oberhalb der oberseitigen Fläche der Mustermaske positioniert war.
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Sensorische Bewertung
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Zwanzig Teilnehmer beobachteten die ersten Hauptflächen der Glasgegenstände der Versuchsbeispiele in photopischem Sehen und ordneten die Glasgegenstände in einem Ranking danach, wie leicht sich Bilder durch die Glasgegenstände hindurch betrachten ließen. Danach wurden die Versuchsbeispiele, denen von fünfzehn oder mehr der zwanzig Teilnehmer beim Ranking ein erster bis dritter Platz zugesprochen worden war, mit A bewertet, die Versuchsbeispiele, denen von fünfzehn oder mehr der zwanzig Teilnehmer beim Ranking ein erster bis sechster Platz zugewiesen worden war, wurden mit B bewertet, und die anderen Versuchsbeispiele wurden mit C bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabellen 1 und 2 dargestellt. Die Bestimmung, wie leicht sich ein Bild durch einen Glasgegenstand hindurch betrachten lässt, erfolgt typischerweise unter verschiedenen Gesichtspunkten wie Bildschärfe, blendfreie Eigenschaften, blendarme Eigenschaften, Vorhandensein oder Fehlen einer Reflexion. In der vorliegenden Bewertung bestimmte jeder Teilnehmer die Leichtigkeit der Betrachtung eines Bildes auf umfassende Weise auf Grundlage persönlicher Wahrnehmungen ohne sich auf bestimmte Gesichtspunkte zu fokussieren oder bestimmte Gesichtspunkte zu priorisieren.
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Tabelle 1
| Versuchsbeispiel 1 | Versuchsbeispiel 2 | Versuchsbeispiel 3 | Versuchsbeispiel 4 | Versuchsbeispiel 5 |
Düsendurchmesser (mm) | 0,6 | 0,4 | 0,4 | 0,6 | 0,6 |
Oberflächentemperatur des Glasgrundmaterials (°C) | 20 | 71 | 71 | 20 | 20 |
Umgebungsfeuchte (%) | 67 | 52 | 52 | 52 | 67 |
Auftragsmenge des Beschichtungsmittel pro Flächeneinheit des Glasmaterials | 69 | 31 | 38 | 42 | 52 |
Haze-Wert (H) | 5,32 | 5,52 | 6,88 | 13,98 | 3,85 |
Clarity-Wert (C) | 4,3 | 6,7 | 3,5 | 3,3 | 8,4 |
Sparkle-Wert (S) | 0,0163 | 0,0116 | 0,0123 | 0,0157 | 0,0131 |
H × C × S | 0,37 | 0,43 | 0,30 | 0,72 | 0,42 |
Sensorische Bewertung | A | A | A | B | A |
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Tabelle 2
| Versuchsbeispiel 6 | Versuchsbeispiel 7 | Versuchsbeispiel 8 | Versuchsbeispiel 9 |
Düsendurchmesser (mm) | 0,6 | 0,6 | 0,4 | 0,6 |
Oberflächentemperatur des Glasbasismaterials (°C) | 71 | 71 | 71 | 20 |
Umgebungsfeuchte (%) | 52 | 52 | 52 | 52 |
Auftragsmenge des Beschichtungsmittels pro Flächeneinheit des Glasmaterials | 52 | 63 | 63 | 52 |
Haze-Wert (H) | 9,17 | 12,84 | 9,87 | 15,72 |
Clarity-Wert (C) | 5,4 | 4,0 | 2,8 | 4,0 |
Sparkle-Wert (S) | 0,009 | 0,0135 | 0,0174 | 0,0215 |
H × C × S | 0,45 | 0,69 | 0,48 | 1,35 |
Sensorische Bewertung | B | B | B | C |
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Wie in Tabellen 1 und 2 zu sehen, wurden die Versuchsbeispiele 1 bis 8, die den Trübungswert von 15 % oder weniger und den Bildschärfewert von 9 % oder weniger aufwiesen, bei der sensorischen Bewertung als A oder B bewertet. Dies zeigt an, dass eine Person die Wahrnehmung hat, dass sich ein Bild durch den Glasgegenstand hindurch leicht betrachten lässt. Zudem wurden die Versuchsbeispiele 1 bis 8, die den Sparkle-Wert von 0,02 oder weniger und den Bildschärfewert von 9 % oder weniger aufwiesen, bei der sensorischen Bewertung als A oder B bewertet. Dies zeigt an, dass eine Person die Wahrnehmung hat, dass sich ein Bild durch den Glasgegenstand hindurch leicht betrachten lässt. Darüber hinaus ist die sensorische Bewertung tendenziell höher, wenn sich das Produkt von Trübungswert, Bildschärfewert und Sparkle-Wert vermindert.
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Als nächstes werden die technischen Konzepte beschrieben, die aus der obigen Ausführungsform und den abgewandelten Beispielen gewonnen wurden.
- (1) Der durchsichtige Gegenstand umfasst eine aus einem durchsichtigen Material ausgebildete Grundmaterialschicht und eine blendfreie Schicht, die auf der Grundmaterialschicht an einer Position nahe der ersten Hauptfläche angeordnet ist.
- (2) Die blendfreie Schicht des durchsichtigen Gegenstands weist eine unebene Struktur auf, die gewölbte Anteile und dazwischen angeordnete flache Anteile umfasst.
- (3) Ein Verfahren zur Herstellung eines durchsichtigen Gegenstands, der eine aus einem durchsichtigen Material ausgebildete Grundmaterialschicht und eine blendfreie Schicht umfasst, wobei das Verfahren umfasst: Ausbilden der blendfreien Schicht auf einer Oberfläche der Grundmaterialschicht mittels eines Sprühbeschichtungsverfahrens, wobei das Ausbilden der blendfreien Schicht mit einer auf 40 °C oder höher eingestellten Oberflächentemperatur der Grundmaterialschicht erfolgt.
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Bezugszeichenliste
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10) Glasgegenstand; 11) erste Hauptfläche; 12) zweite Hauptfläche; 13) Grundmaterialschicht; 14) blendfreie Schicht; 20) schwarze Glasplatte; 21) lineare Lichtquelle; 22, 32) Lichtdetektor; 30) planare Lichtquelle; 31) Mustermaske.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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