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QUERVERWEIS AUF VERWANDTE ANMELDUNGEN
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Die vorliegende Anmeldung beansprucht die Priorität der am 22. April 2014 eingereichten vorläufigen US-Anmeldung Nr. 61/982,591. Auf die vorstehende vorläufige Anmeldung wird hier in ihrer Gesamtheit Bezug genommen.
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HINTERGRUND
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Die vorliegende Anmeldung bezieht sich allgemein auf das Gebiet der Airbags und Insassenschutzsysteme. Insbesondere bezieht sich die Anmeldung auf eine Befestigungsvorrichtung zur Befestigung eines Airbagmoduls, wie z. B. eines Seitenaufprallairbagmoduls, an einem Sitzrahmenglied.
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Seitenaufprallairbagvorrichtungen können in Fahrzeugsitzen, wie z. B. den Vordersitzen des Fahrzeugs, vorgesehen sein. Seitenaufprallairbagvorrichtungen oder -module können entweder auf der nach außen oder nach innen (d.h. Mitte) weisenden Seite des Fahrzeugsitzes befestigt sein. Der zur Mitte weisende Seitenaufprallairbag ist dazu konfiguriert, sich von dem Sitz weg zu entfalten, um im Falle eines Fahrzeugseitenaufpralls eine Verlagerung des Insassen in der nach innen verlaufenden Richtung abzufangen und die Last des Insassen auf den Sitzrahmen zu übertragen.
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Eine Befestigungshalterung für ein Airbagmodul umfasst in der Regel eine Platte mit Gewindebolzen, die sich von der nach innen weisenden Seite der Platte erstrecken. Die Bolzen sind in Öffnungen in einem Sitzrahmen eingeführt und eine Mutter ist mit den Bolzen auf der der Platte gegenüberliegenden Seite des Sitzrahmens in Eingriff. Die Mutter wird zum Koppeln der Befestigungshalterung mit dem Sitzrahmen heruntergeschraubt. Wenn sich der Airbag entfaltet und sich der Insasse in der nach innen verlaufenden Richtung in den Airbag bewegt, wird die durch den Insassen verursachte laterale Last von dem Airbag durch die Befestigungshalterung und auf den Sitzrahmen über die Oberfläche der Halterung übertragen. Die Abmessungen der Halterung bestimmen des Weiteren die Länge des Hebelarms, der durch das befestigte aufgeblasene Kissen gebildet wird, und den Insassenschulterkontaktpunkt (z. B. den Abstand vom Schulterkontaktpunkt zum vorderen Rand der Befestigungshalterung). Dieser Hebelarm beeinflusst die Rückhaltekapazität des Airbags. Die Halterung ist des Weiteren dazu konfiguriert, den während der Entfaltung des Airbags erzeugten Kräften, wenn die Aufblasvorrichtung das Kissen schnell aufbläst, zu widerstehen.
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Jedoch wird die Klemmlast, die die Halterung mit dem Sitzrahmen koppelt und der Kraft der Entfaltung des Airbags widersteht, durch die Größe der Bolzen und Muttern, die zum Koppeln der Halterung an dem Sitzrahmen verwendet werden, begrenzt. Die Last wird somit nicht über einen großen Bereich hinweg verteilt und erlegt einem lokalen Abschnitt des Sitzrahmens neben der Mutter eine übermäßige Belastung auf. Des Weiteren steht die Halterung mit einem relativ kleinen Bereich mit dem Sitzrahmen in Eingriff. Die Größe dieses Bereichs wird allgemein durch die Größe und Konfiguration des Sitzrahmens begrenzt, da eine Vergrößerung des Bereichs der Halterung andere Funktionen des Sitzes stören kann.
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Moderne Fahrzeugsitzrahmen können dahingehend konstruiert sein, Gewicht und Kosten durch Verringern der Materialdicke, Weglassen von Schweißstellen, Reduzieren von Komponenten und Optimieren von Sitzprofilen auf ein Minimum zu reduzieren. Jedoch können solche Konstruktionsüberlegungen die Strukturintegrität des Fahrzeugsitzes schwächen. Somit besteht ein Bedarf einer verbesserten Lastverteilung von dem Airbag auf den Sitzrahmen.
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KURZDARSTELLUNG
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Eine offenbarte Ausführungsform bezieht sich auf eine Airbaganordnung für einen Sitzrahmen, der einen Bodenrahmen, der zum Stützen eines Sitzbodens konfiguriert ist, und einen Lehnenrahmen, der an dem Bodenrahmen befestigt und zur Stützung einer Sitzlehne konfiguriert ist, aufweist, wobei der Lehnenrahmen mindestens ein Seitenglied aufweist, das sich in einer im Wesentlichen vertikalen Richtung erstreckt. Die Airbaganordnung umfasst eine Befestigungshalterung, die an einer Außenfläche des Seitenglieds befestigt ist. Die Befestigungshalterung ist so geformt, dass sie die Außenfläche des Seitenglieds teilweise abdeckt und sich entlang der Länge des Seitenglieds erstreckt. Ein Airbagmodul, das eine Aufblasvorrichtung und einen Airbag umfasst, ist an der Befestigungshalterung befestigt. Mindestens eine Lastübertragungsvorrichtung ist an einer Innenfläche des Seitenglieds befestigt und steht mit einem vorderen Abschnitt oder einem hinteren Abschnitt des Seitenglieds in Eingriff, so dass die Lastübertragungsvorrichtung eine Last, die aufgrund einer Entfaltung des Airbags oder einer Belastung des Airbags durch den Insassen an dem Airbagmodul entsteht, von der Befestigungshalterung auf den Sitzrahmen auf die Innenfläche und/oder den vorderen Abschnitt und/oder den hinteren Abschnitt des Seitenglieds verteilt. Die Lastübertragungsvorrichtung umfasst einen Hauptkörper, der zum Eingriff mit der Innenfläche des Seitenglieds geformt ist, und einen Eingriffsabschnitt, der sich von dem Hauptkörper erstreckt und zum Eingriff mit dem vorderen Abschnitt oder dem hinteren Abschnitt des Seitenglieds geformt ist.
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Eine weitere offenbarte Ausführungsform bezieht sich auf eine Sitzrahmenanordnung, die einen Sitzrahmen umfasst, der einen Bodenrahmen, der zum Stützen eines Sitzbodens konfiguriert ist, und einen Lehnenrahmen, der an dem Bodenrahmen befestigt und zur Stützung einer Sitzlehne konfiguriert ist, aufweist, wobei der Lehnenrahmen mindestens ein Seitenglied aufweist, das sich in einer im Wesentlichen vertikalen Richtung erstreckt. Eine Befestigungshalterung ist an einer Außenfläche des Seitenglieds befestigt und zur Verbindung mit einem Airbagmodul konfiguriert. Die Befestigungshalterung ist so geformt, dass sie die Außenfläche des Seitenglieds teilweise abdeckt und sich entlang eines Abschnitts der Länge des Seitenglieds erstreckt. Mindestens eine Lastübertragungsvorrichtung ist an einer Innenfläche des Seitenglieds befestigt und steht mit einem vorderen Abschnitt oder einem hinteren Abschnitt des Seitenglieds in Eingriff. Die Lastübertragungsvorrichtung verteilt eine Last, die aufgrund einer Entfaltung des Airbags oder einer Belastung des Airbags durch den Insassen an dem Airbagmodul entsteht, von der Befestigungshalterung auf den Sitzrahmen auf die Innenfläche und/oder den vorderen Abschnitt und/oder den hinteren Abschnitt des Seitenglieds. Die Lastübertragungsvorrichtung umfasst einen Hauptkörper, der zum Eingriff mit der Innenfläche des Seitenglieds geformt ist, und einen Eingriffsabschnitt, der sich von dem Hauptkörper erstreckt und zum Eingriff mit dem vorderen Abschnitt oder dem hinteren Abschnitt des Seitenglieds geformt ist.
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Noch eine weitere offenbarte Ausführungsform bezieht sich auf eine Befestigungsvorrichtung zum Befestigen eines Airbagmoduls an einem Sitzrahmen, der einen Bodenrahmen, der zum Stützen eines Sitzbodens konfiguriert ist, und einen Lehnenrahmen, der an dem Bodenrahmen befestigt und zur Stützung einer Sitzlehne konfiguriert ist, aufweist, wobei der Lehnenrahmen mindestens ein Seitenglied aufweist, das sich in einer im Wesentlichen vertikalen Richtung erstreckt. Die Befestigungsvorrichtung umfasst eine Befestigungshalterung, die zur Befestigung an einer Außenfläche des Seitenglieds konfiguriert ist und zur Verbindung mit dem Airbagmodul konfiguriert ist. Die Befestigungshalterung ist so geformt, dass sie die Außenfläche des Seitenglieds teilweise abdeckt und sich entlang eines Abschnitts der Länge des Seitenglieds erstreckt. Mindestens eine Lastübertragungsvorrichtung ist zur Befestigung an einer Innenfläche des Seitenglieds und zum Eingriff mit einem vorderen Abschnitt oder einem hinteren Abschnitt des Seitenglieds konfiguriert. Die Lastübertragungsvorrichtung verteilt eine Last, die aufgrund einer Entfaltung des Airbags oder einer Belastung des Airbags durch den Insassen an dem Airbagmodul entsteht, von der Befestigungshalterung auf den Sitzrahmen auf die Innenfläche und/oder den vorderen Abschnitt und/oder den hinteren Abschnitt des Seitenglieds. Die Lastübertragungsvorrichtung umfasst einen Hauptkörper, der zum Eingriff mit der Innenfläche des Seitenglieds geformt ist, und einen Eingriffsabschnitt, der sich von dem Hauptkörper erstreckt, wobei der Eingriffsabschnitt zum Eingriff mit dem vorderen Abschnitt oder dem hinteren Abschnitt des Seitenglieds geformt ist.
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Es versteht sich, dass sowohl die vorstehende allgemeine Beschreibung als auch die folgenden detaillierten Beschreibungen beispielhaft sind und der Erläuterung dienen und die Erfindungen nicht einschränken.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Diese und weitere Merkmale, Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung, den anhängigen Ansprüche und den begleitenden beispielhaften Ausführungsformen, die in den Zeichnungen gezeigt werden, hervor; die Zeichnungen werden im Folgenden kurz beschrieben.
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1 ist eine Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes, der ein Seitenairbagmodul umfasst.
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Bei 2A–2B handelt es sich um eine Seiten- und eine Vorderansicht des Fahrzeugsitzes von 1 mit einem aufgeblasenen Airbag.
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3A–3B sind schematische Ansichten bei einem oberen und einem unteren Bolzen einer Befestigungsvorrichtung, die mit einem Seitenträger eines Sitzrahmens gekoppelt ist, gemäß einer beispielhaften Ausführungsform.
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4 ist eine Außenansicht einer Befestigungshalterung der Befestigungsvorrichtung von 3A–3B, die mit dem Sitzrahmen gekoppelt ist.
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5 ist eine Vorderansicht der Befestigungsvorrichtung von 3A–3B.
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6 ist eine Draufsicht der Befestigungsvorrichtung von 3A–3B.
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7 ist eine Innenansicht der Befestigungsvorrichtung von 3A–3B.
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8 ist eine perspektivische Ansicht der Innenfläche der mit dem Sitzrahmen gekoppelten Befestigungsvorrichtung von 3A–3B.
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9 ist eine Seitenansicht einer Lastübertragungsvorrichtung der Befestigungsvorrichtung von 3A–3B.
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10 ist eine perspektivische Ansicht der Lastübertragungsvorrichtung von 3A–3B.
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11 ist eine perspektivische Ansicht einer Lastübertragungsvorrichtung gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform.
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12A–12Q sind schematische Ansichten zusätzlicher beispielhafter Ausführungsformen der Befestigungsvorrichtung.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Ein Fahrzeugsitz mit einem mittig befestigten Seitenairbagmodul wird in 1 gezeigt. Fahrzeuge umfassen einen oder mehrere Sitze 10, die zur Aufnahme eines oder mehrerer Insassen 12 konfiguriert sind. Der Fahrzeugsitz 10 umfasst einen allgemein horizontalen unteren Abschnitt oder Sitzboden 14, der mit dem Fahrzeug gekoppelt ist, und einen oberen Abschnitt oder eine Sitzlehne 16, die sich von dem unteren Ende des Sitzbodens 14 nach oben erstreckt. Die Sitzlehne 16 kann durch einen Sitzlehnenverstellmechanismus, der ein Neigen oder Schwenken der Sitzlehne 16 bezüglich des Sitzbodens 14 gestattet, mit dem Sitzboden 14 verbunden sein. Sowohl der Sitzboden 14 als auch die Sitzlehne 16 umfassen einen Stützrahmen 15, 17, ein Polster, wie z. B. ein Schaumstoffkissen, das mit dem Rahmen 15, 17 gekoppelt ist, und einen Überzug, der das Polster umgibt.
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Der Sitz kann dazu konfiguriert sein, eine Airbagvorrichtung oder ein Airbagmodul zu umfassen. Wie in 1 und 2A–2B gezeigt wird, umfasst der Fahrzeugsitz 10 eine Seitenairbagvorrichtung 20, die in der Sitzlehne 16 unter dem Polster und dem Überzug vorgesehen ist. Die Vorrichtung 20 umfasst einen aufblasbaren Airbag oder ein aufblasbares Kissen 22 und einen Gasgenerator oder eine Aufblasvorrichtung 24, der bzw. die zur Erzeugung eines Gases zum Aufblasen des Kissens 22 konfiguriert ist. Das Airbagmodul 20 ist durch eine Befestigungsvorrichtung 26 mit dem Sitzlehnenrahmen 17 gekoppelt. Bei einem Seitenaufprall bläst sich das Kissen 22, wie in 2A–2B dargestellt wird, auf und wird von der Sitzlehne 16 so weggetrieben, dass es entlang der Seite des Oberkörpers des Insassen 12 des Fahrzeugsitzes 10 positioniert ist, um die laterale (z. B. Quer-)Bewegung des Insassen 12 zu begrenzen. Die auf das Kissen 22 auftreffende Insassenlast, die beim Schulteraufprallpunkt 13 auftritt, wird durch die Befestigungsvorrichtung 26 auf den Sitzlehnenrahmen 17 übertragen.
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Wie in 3A–8 gezeigt wird, umfasst die Befestigungsvorrichtung 26 eine Befestigungshalterung 30 und mindestens eine Lastübertragungsvorrichtung 40, die jeweils mit einem Seitenträger des Sitzlehnenrahmens 17 gekoppelt sind. Die Halterung 30 umfasst einen oder mehrere Gewindebolzen 32, die sich durch Öffnungen 38 des Sitzlehnenrahmens 17 erstrecken, zur Befestigung der Halterung 30 an einer Außenfläche 35 des Sitzlehnenrahmens 17. Bei den Gewindebolzen 32 kann es sich um beliebige geeignete Befestigungsmittel zur Befestigung der Halterung 30 an dem Sitzlehnenrahmen 17, wie z. B. Druckbolzen, Schweißbolzen oder Schrauben, handeln. Wie in 4–6 dargestellt wird, ist die Halterung 30 so geformt, dass sie mit der Form einer Außenfläche 35 des Seitenträgers des Sitzlehnenrahmens 17 übereinstimmt. Die Halterung 30 weist eine Querschnittsform auf, die dazu konfiguriert ist, die Kontaktfläche zwischen der Halterung 30 und dem Seitenträger zu maximieren. Darüber hinaus weist die Halterung 30 einen Vorderrand 34 auf, der sich in einem minimalen Abstand über den Vorderrand 36 des Seitenträgers hinaus erstreckt, so dass er für einen maximalen Insassenkomfort mit dem Vorderrand 36 im Wesentlichen bündig ist. Wie in 3B gezeigt wird, ist die Halterung 30 zumindest teilweise in eine in dem Kissen 22 enthaltene eingenähte Tasche eingeführt. Die Halterung 30 kann des Weiteren ein Wiegengestell 37 umfassen, das in der Halterung 30 integral ausgebildet oder als eine separate Komponente befestigt sein kann. Das Wiegengestell 37 kann so geformt sein, dass es eine Aufblasvorrichtung 24 hält, die durch eine oder mehrere Klemmen 27 an dem Wiegengestell 37 fixiert sein kann. Die Aufblasvorrichtung 24 ist in eine Kammer des Kissens 22 eingeführt, um das Kissen 22 mit Gas aufzublasen.
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Wie in 5–8 gezeigt wird, umfasst die Befestigungsvorrichtung 26 ferner eine oder mehrere Lastübertragungsvorrichtungen 40, die auf einer Innenfläche 39 des Seitenträgers des Sitzlehnenrahmens 17 vorgesehen sind. Die Lastübertragungsvorrichtungen 40 sind kleine Halterungen mit Merkmalen, die dazu konfiguriert sind, mit der Innenfläche 39 und dem Vorderrand 36 des Seitenträgers dahingehend zusammenzuwirken, die Last von dem Kissen 22 effektiver auf den Sitzlehnenrahmen 17 zu übertragen. Die Übertragungsvorrichtungen 40 sind über den Bolzen 32 auf der Innenfläche 39 des Seitenträgers eingeführt und stehen mit dem Vorderrand 36 des Seitenträgers des Sitzlehnenrahmens 17 in Eingriff. Muttern 50 sind auf die Bolzen 32 geschraubt und zum Ausüben einer Klemmlast auf den Rahmen 17 zwischen der Halterung 30 und den Übertragungsvorrichtungen 40 heruntergeschraubt, wodurch die Befestigungsvorrichtung 26 mit dem Rahmen 17 gekoppelt wird.
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Wie in 3A gezeigt wird, vergrößert die Übertragungsvorrichtung 40 den Verteilungsbereich der Klemmlast am Rahmen 17 durch die Verlängerung entlang dem Bereich, in dem die Übertragungsvorrichtung 40 die Innenfläche 39 des Seitenträgers in Eingriff nimmt (wie durch den Doppelpfeil rechts von der Übertragungsvorrichtung 40 gezeigt wird). Durch die Verteilung der Klemmlast über einen größeren Bereich als bei einem Befestigungssystem, bei dem lediglich Muttern verwendet werden, wird die dem Sitzrahmen 17 um die Öffnung 38, durch die die Bolzen 32 verlaufen, herum auferlegte Belastungskonzentration reduziert. Darüber hinaus erhöht die Übertragungsvorrichtung 40 das Widerstandsmoment der Schnittfläche zwischen der Befestigungsvorrichtung 26 und dem Seitenträger durch die Verlängerung des Bereichs, in dem die Halterung 30 den Sitzrahmen 17 mit dem Vorderrand 36 des Sitzrahmens 17 in Eingriff bringt (wie durch den Doppelpfeil links von der Übertragungsvorrichtung 40 gezeigt wird), wodurch die Rückhaltekapazität oder Lastübertragungskapazität des Kissens 22 und des Airbagmoduls 20 erhöht wird. Mit anderen Worten unterstützt die Lastübertragungsvorrichtung 40 eine weitere Verteilung der von der Befestigungshalterung 30 auf den Sitzrahmen 17 übertragenen Last auf nicht nur die Außenfläche 35 und den hinteren Abschnitt des Sitzrahmens 17, sondern auch auf die Innenfläche 39 und den Vorderrand 36 des Sitzrahmens 17.
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Für ein mittig befestigtes Seitenaufprallairbagmodul unterstützt die erhöhte Rückhaltekapazität des Kissens 22, die aus der Verwendung der Befestigungsvorrichtung 26 resultiert, die Reduzierung der lateralen Bewegung oder Verlagerung des Insassen 12 zur Mitte des Fahrzeugs bei einem Seitenaufprall (als der Pfeil in 3A und 3B gezeigt). Beispielsweise kann eine Schulterverlagerung (d.h. die Strecke, die sich die Schulter bei einem Seitenaufprall an dem vorderen Rand der Mittelkonsole des Fahrzeugs vorbei bewegen kann) des Insassen 12 bei der Verwendung der Befestigungsvorrichtung 26 im Vergleich zu einer Befestigungsvorrichtung ohne die Übertragungsvorrichtung 40 reduziert werden. Darüber hinaus kann die Bewegung des Kopfs des Insassen (d.h. die Strecke, die sich der Schwerpunkt des Kopfs des Insassen bei einem Seitenaufprall an einer festgelegten Schulterverlagerung vorbei bewegt) im Vergleich zu einer Befestigungsvorrichtung ohne die Übertragungsvorrichtung 40 reduziert werden.
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Wie in 9–10 dargestellt wird, umfasst die Übertragungsvorrichtung 40 einen Hauptkörper 44, der mit einer Öffnung 45 ausgebildet ist, die zur Aufnahme eines der Gewindebolzen 32 der Halterung 30 konfiguriert ist. Der Hauptkörper 44 kann Ausschnitte, Nuten oder andere Merkmale 47, in denen die Konturen der Innenfläche 39 des Sitzrahmens 17 untergebracht werden können, umfassen oder kann so geformt sein, dass ein Zwischenraum für andere Systeme, die mit dem Sitzrahmen gekoppelt sind, (z. B. Kabelsatz usw.) bereitgestellt wird. Von dem Hauptkörper 44 erstreckt sich ein Eingriffsmerkmal 42, das einen Flansch 46 umfasst. Der Hauptkörper 44 kann mit dem Flansch 46 ferner durch ein Paar Verstärkungseckstücke 48 verbunden sein, die eine weitere strukturelle Abstützung und Steifigkeit für die Übertragungsvorrichtung 40 bereitstellen. Das Eingriffsmerkmal 42 ist zum Eingriff (z. B. Verhaken, Verklipsen, Fixieren usw.) mit dem Vorderrand 36 des Seitenträgers des Sitzlehnenrahmens 17 konfiguriert. Wie in 5–8 gezeigt wird, kann es sich bei dem Eingriffsmerkmal 42 um einen gebogenen Haken handeln, der an der Innenfläche 39 und dem Vorderrand 36 des Seitenträgers gesichert ist, wenn die Befestigungsvorrichtung 26 mit dem Seitenträger gekoppelt ist. Die Übertragungsvorrichtung 40 kann des Weiteren dazu konfiguriert sein, ein flaches Profil aufzuweisen, das konturnah zum Seitenträger verläuft. Beispielsweise kann das Eingriffsmerkmal 42, wie in 3A und 3B gezeigt wird, so konfiguriert sein, dass ein Vorderrand 43 nicht wesentlich an dem Vorderrand 36 des Seitenträgers vorbei nach außen vorsteht, um dadurch Unbehagen für den Insassen des Sitzes zu reduzieren.
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Die Übertragungsvorrichtungen 40 können von der Halterung 30 separate Elemente (z. B. Körper) sein und können jeweils unabhängig so geformt und vorgesehen sein, dass gestattet wird, dass die Befestigungsvorrichtung 26 so ausgeführt werden kann, dass verschiedenen Sitzrahmen Rechnung getragen werden kann. Dies gestattet, dass das Seitenairbagmodul an verschiedenen Sitzrahmen befestigt werden kann, ohne das Erfordernis, dass der Sitzrahmen integral ausgebildete Befestigungsmerkmale (z. B. Ansätze, Flansche usw.) umfasst, indem verschiedene Übertragungsvorrichtungen, die zum Zusammenwirken mit dem Sitzrahmen konfiguriert sind, bereitgestellt werden. Alternativ dazu kann der Eingriffsabschnitt 42 mit der Halterung 30 an dem Vorderrand 36 des Seitenträgers des Rahmens 17 integral verbunden sein. Darüber hinaus kann die Befestigungsvorrichtung 26 unabhängige Übertragungsvorrichtungen 40 umfassen, wie in 5–8 gezeigt wird, wobei jede Übertragungsvorrichtung 40 mit einem separaten Gewindebolzen 32 in Eingriff steht. Alternativ dazu kann die Befestigungsvorrichtung 26 lediglich eine einzige Übertragungsvorrichtung 40 umfassen, die lediglich mit einem der Bolzen 32 (z. B. dem oberen Bolzen, dem unteren Bolzen usw.) in Eingriff steht. Wie in 11 gezeigt wird, kann die Befestigungsvorrichtung alternativ dazu eine einzige Übertragungsvorrichtung 60 umfassen, die mit zwei oder mehr Gewindebolzen in Eingriff steht und mit der Innenfläche und dem Vorderrand des Seitenträgers entlang einem Abschnitt der Länge des Seitenträgers in Eingriff steht. Wie weiter in 11 gezeigt wird, kann die Übertragungsvorrichtung 60 auch eine Verlängerung 62 umfassen, die sich in einem Abstand zum Gewindebolzen in einer Richtung entlang der Innenfläche und dem Vorderrand des Seitenträgers erstreckt. Die Verlängerung 62 kann dazu konfiguriert sein, einen „nicht gestützten“ Abschnitt der Halterung 30 (z. B. einen Abschnitt der Halterung, der sich über den oberen Bolzen hinaus nach oben oder über den unteren Bolzen hinaus nach unten erstreckt) durch einen Eingriff mit der Innenfläche und dem Vorderrand des Seitenträgers zu stützen. Die Verlängerung 62 kann alternativ dazu zum Stützen eines oder beider „nicht gestützter“ Abschnitte der Halterung 30 hinzugefügt werden und kann den Übertragungsvorrichtungen 40, die lediglich mit einem der Bolzen 32 in Eingriff stehen, hinzugefügt werden.
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Die Übertragungsvorrichtungen 40 können dazu konfiguriert sein, Sitzrahmen mit Öffnungen an verschiedenen Stellen Rechnung zu tragen. Durch Koppeln der Halterung 30 mit dem Sitzrahmen 17 unter Verwendung von Öffnungen an einigen Stellen (z. B. weit voneinander entfernten Öffnungen, Öffnungen entlang dem hintersten Rand oder vordersten Rand der Halterung usw.) kann die Lasttragkapazität einer Halterung 30 alleine (z. B. einer lediglich mit Muttern an dem Seitenträger befestigten Halterung), wie z. B. durch Verringern des durch die Mutter 50 und den Querschnitt des Sitzrahmens 17 erzeugten Widerstandsmoments, stark verringert werden. Die Verwendung der Übertragungsvorrichtungen 40 reduziert die Auswirkung der Positionierung der Öffnungen 38 und erhöht die Höhe der Kraft, die zur Absorption durch den Sitzrahmen 17 von dem Kissen 22 durch die Befestigungsvorrichtung 26 übertragen wird.
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Wie in 12A–12Q gezeigt wird, kann eine Reihe von Kombinationen aus Übertragungsvorrichtungen, Sitzrahmen und Befestigungshalterungen zur effektiven Verteilung der Last von der Befestigungshalterung auf den Sitzrahmen über einen größeren Bereich hinweg und auf zusätzliche, und vorzugsweise strukturstärkere, Abschnitte des Sitzrahmens verwendet werden. Beispielsweise kann, wie in 12B gezeigt wird, eine Befestigungshalterung 130, die mit einem hinteren Abschnitt der Außenfläche des Sitzrahmens in Eingriff steht, in Verbindung mit der Übertragungsvorrichtung 40 und dem Sitzrahmen 17 verwendet werden. Wie in 12C gezeigt wird, kann eine Lastübertragungsvorrichtung 140, die mit einem vorderen Abschnitt der Innenfläche des Sitzrahmens in Eingriff steht, in Verbindung mit der Befestigungshalterung 30 und dem Sitzrahmen 17 verwendet werden. Alternativ dazu kann ein Sitzrahmen 117, der keine gekrümmte Vorderfläche umfasst, mit einer Übertragungsvorrichtung 140 und der Befestigungshalterung 30 verwendet werden, wie in 12D gezeigt wird. Die Übertragungsvorrichtung 140, der Sitzrahmen 117 und die Befestigungshalterung 130 können zu zusätzlichen Konfigurationen kombiniert werden, wie in 12E und 12F gezeigt wird. Darüber hinaus kann ein Sitzrahmen 217 einen hakenartigen hinteren Abschnitt 219 umfassen, der mit einer Übertragungsvorrichtung 240 in Eingriff steht, die eine hakenartige Verlängerung 241 umfassen kann, die zum Eingriff mit dem hakenartigen hinteren Abschnitt 219 des Sitzrahmens 217 von der Innenfläche und zum hinteren Teil des Sitzrahmens 217 hin vorsteht. Der Sitzrahmen 217 und die Übertragungsvorrichtung 240 können in Kombination mit entweder der Befestigungshalterung 30 oder 130 verwendet werden, wie in 12G und 12H dargestellt wird. Eine Befestigungshalterung 230 kann auch alternativ dazu als eine flache längliche Platte geformt sein, die mit einem flachen Abschnitt der Außenfläche des Sitzrahmens in Eingriff steht. Die Befestigungshalterung 230 kann in Kombination mit den Übertragungsvorrichtungen 40, 140 oder 240 und den Sitzrahmen 17, 117 oder 217 verwendet werden, wie in 12J–12M gezeigt wird. Letztlich kann die Aufblasvorrichtung 24 als die Befestigungshalterung dienen und direkt auf der Außenfläche des Sitzrahmens durch die Bolzen 32 befestigt sein. Diese Konfiguration kann mit den Übertragungsvorrichtungen 40, 140 oder 240 und den Sitzrahmen 17, 117 oder 217 kombiniert werden, wie in 12N–12Q gezeigt wird.
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Für die Zwecke der vorliegenden Offenbarung bedeutet der Begriff „gekoppelt“ das direkte oder indirekte Miteinanderverbinden von zwei Komponenten (elektrisch oder mechanisch). Solch eine Verbindung kann stationärer Art oder beweglicher Art sein. Solch eine Verbindung kann erreicht werden, indem man die beiden Komponenten (elektrisch oder mechanisch) und irgendwelche zusätzlichen Zwischenelemente integral als einen einzigen einstückigen Körper miteinander ausbildet oder die beiden Komponenten oder die beiden Komponenten und irgendwelche zusätzlichen Elemente aneinander befestigt. Solch eine Verbindung kann dauerhafter Art oder alternativ dazu entfernbarer oder lösbarer Art sein.
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Es ist wichtig anzumerken, dass die Konstruktion und die Anordnung der Sitzrahmenlastübertragungsvorrichtung, wie sie in den verschiedenen beispielhaften Ausführungsformen gezeigt werden, lediglich beispielhaft sind. In dieser Offenbarung wurden zwar nur einige wenige Ausführungsformen ausführlich beschrieben, aber ein Fachmann, der diese Offenbarung liest, wird ohne Weiteres erkennen, dass viele Modifikationen möglich sind (z. B. Variationen in Bezug auf Größe, Abmessungen, Strukturen, Formen und Proportionen der verschiedenen Elemente, Parameterwerte, Montageanordnungen, Verwendung von Materialien, Farben, Ausrichtungen usw.), ohne wesentlich von den neuen Lehren und Vorteilen des dargelegten Gegenstands abzuweichen. Beispielsweise können Elemente, die in der Darstellung integral ausgebildet sind, aus mehreren Teilen oder Elementen konstruiert sein, die Position der Elemente kann umgekehrt oder anderweitig verschieden sein, und die Art oder Anzahl von diskreten Elementen oder Positionen kann geändert oder verschieden sein. Dementsprechend sollen alle derartigen Modifikationen im Schutzbereich der vorliegenden Anmeldung enthalten sein. Die Reihenfolge oder Abfolge jeglicher Prozess- oder Verfahrensschritte kann gemäß alternativen Ausführungsformen verschieden oder neu geordnet sein. Andere Substituierungen, Modifizierungen, Änderungen und Auslassungen können am Design, an den Betriebsbedingungen und an der Anordnung der beispielhaften Ausführungsformen vorgenommen werden.