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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Offenbarung betrifft ein Kettenrad zum Antreiben oder Umlenken einer horizontalen und vertikalen Fördererkette eines Plattenbandförderers. Insbesondere bezieht sich die vorliegende Offenbarung auf ein Kettenrad eines Plattenbandförderers mit Transportplatten, die mittels eines Kettenanschlussteils mit der Fördererkette verbunden sind.
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Hintergrund
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Bei der Mineraliengewinnung wie insbesondere im untertätigen Bergbau werden seit Jahrzehnten für den Materialtransport sogenannte Kettenkratzerförderer eingesetzt, bei denen eine endlose Fördererkette in regelmäßigem Abstand mit Mitnehmern versehen ist, die an die horizontal liegenden Kettenglieder, nachstehend horizontale Kettenglieder genannt, der Fördererkette angeschlossen sind. Die Fördererkette umläuft an beiden Fördererenden jeweils ein Kettenrad, mittels dem die Fördererkette umgelenkt und/oder angetrieben wird. Beide Kettenräder haben hierbei Zähne mit gleichmäßiger Zahnteilung. Insbesondere bei Kettenkratzerförderern, bei denen nur ein Kettenrad motorisch angetrieben wird, während das andere Kettenrad ein reines Umlenkrad in einer Umkehrstation bildet, wurde nach einer gewissen Betriebszeit das Kettenrad von der Umkehrstation im Hauptantrieb eingesetzt und umgekehrt, um den Kettenkratzerförderer mit demselben Kettenradpaar weiterzubetreiben. Die Kettenräder sind an Hauptantriebsstation und an der Umkehrstation im Regelfall mit einer im Wesentlichen horizontal liegenden Kettenradachse montiert und gelagert und der Abstand zwischen zwei Mitnehmern betrug meist mehrere horizontale und vertikale Kettenglieder. Stellvertretend für zahlreiche solcher Ausgestaltungen von Kettenkratzerförderer wird auf die
WO2007/110088 A1 mit blockartigen horizontalen Kettengliedern oder die
DE 43 16 753 A1 mit ösenartigen Kettengliedern verwiesen.
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Bei den Kettenkratzerförderern haben sich in den letzten Jahren fast durchweg Kettenkratzerförderer mit Doppelmittenkette durchgesetzt. Der Antrieb bzw. die Umlenkung der Fördererkette um das Kettenrad herum erfolgte dadurch, dass sich jeweils ein horizontales Kettenglied mit seinem einen Bug an der Anlagetasche an der Hinterflanke eines ersten Zahnes und mit seinem anderen Bug an der Vorderflanke des in Drehrichtung nachfolgenden Zahnes anlegt. Gleichzeitig fassen die vertikalen Kettenglieder in einen Zwischenraum am Zahn ein, damit sich das nächstfolgende horizontale Kettenglied mit seinem vorderen Bug entsprechend an der Hinterseite des zweiten Zahnes und der hintere Bug an der vorderen Flanke eines dann dritten Zahnes anlegen konnte. Aufgrund des Gelenkspiels der einzelnen Kettenglieder untereinander kann jeder Zahn mit seiner Anlagetasche an der Vorderflanke gegen den Bug eines horizontalen Kettengliedes drücken, der zugleich in die Öse eines nachfolgenden vertikalen Kettengliedes einfasst. Hierdurch wird das vertikale Kettenglied in den Zahnzwischenraum hineingezogen und das nächstfolgende horizontale Kettenglied in den Umlauf am Kettenrad hineingezogen.
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Aufgrund des hohen Rohstoffbedarfs besteht zunehmend der Wunsch, auch schwierig zugängliche oder gegebenenfalls sehr niedrige Lagerstätten abzubauen. In der
DE 20 2012 100 777 hat die Anmelderin einen Plattenbandförderer vorgeschlagen, bei welchem die Transportplatten kippbeweglich mit einem Kettenanschlussteil verbunden sind, das wiederum an das jeweilige horizontale Kettenglieder einer Fördererkette angeschlossen ist.
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Die vorliegende Offenbarung ist darauf gerichtet, zumindest teilweise einen oder mehrere Aspekte früherer Systeme zu verbessern.
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Zusammenfassung der Offenbarung
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist ein Kettenrad zum Antreiben oder Umlenken einer Fördererkette eines Plattenbandförderers offenbart. Der Plattenbandförderer kann Transportplatten aufweisen, die lösbar mittels mehrerer Kettenanschlussteile mit der Fördererkette verbindbar sind. Das Kettenrad kann einen Kettenradkörper mit einem Umfang und mehreren Zähnen, die umfangsversetzt über den Umfang angeordnet sind, aufweisen. Das Kettenrad kann ferner mehrere Anlageflächen aufweisen, die umfangsversetzt über den Umfang zwischen zwei benachbarten Zähnen angeordnet und dazu ausgebildet sind, die Kettenanschlussteile abzustützen.
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Gemäß einem anderen Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist ein Plattenbandförderer offenbart. Der Plattenbandförderer kann eine Fördererkette mit horizontalen Kettengliedern und vertikalen Kettengliedern aufweisen. Die horizontalen Kettenglieder und die vertikalen Kettenglieder können Kettenschenkel und Kettenbüge umfassen. Der Plattenbandförderer kann ferner Transportplatten aufweisen, die lösbar mit jedem x-ten horizontalen Kettenglied der Fördererkette mittels eines Kettenanschlussteils verbunden sind. Der Plattenbandförderer kann ferner ein wie hier beispielhaft offenbartes Kettenrad aufweisen.
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Weitere Merkmale und Aspekte dieser Offenbarung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den angehängten Zeichnungen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen eines offenbarten Kettenrades bzw. eines Plattenbandförderers hiermit ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von schematisch in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispiele. In der Zeichnung zeigen:
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1 zeigt ein offenbartes Kettenrad, das als ein Umkehrkettenrad mit umgelegter Fördererkette eines Plattenbandförderers ausgebildet ist,
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht des Kettenrads aus 1, teilweise aufgebrochen,
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht des Kettenrads als Umkehrkettenrad ohne Fördererkette,
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4 zeigt einen Vertikalschnitt durch das Kettenrad aus 3 mit montiertem Lagertopf,
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5 zeigt eine Detailansicht eines Mitnehmers als Drehschlussverbindung zwischen Kettenrad und Lagertopf oder Antriebstopf,
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6 zeigt ein offenbartes Kettenrad mit einem eingebauten Lagertopf, und
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7 zeigt den Lagertopf nach 6 in perspektivischer Ansicht von hinten.
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Detaillierte Beschreibung
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Das Nachfolgende ist eine ausführliche Beschreibung von beispielhaften Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung. Die beispielhaften Ausführungsformen, die darin beschrieben und in den Zeichnungen dargestellt sind, sind dazu gedacht, die Prinzipien der vorliegenden Offenbarung zu lehren, um Fachleuten den Einsatz und die Verwendung der vorliegenden Offenbarung in vielen unterschiedlichen Umgebungen und für viele unterschiedliche Anwendungen zu ermöglichen. Daher sind die beispielhaften Ausführungsformen nicht dazu gedacht und sollten nicht angesehen werden als eine beschränkende Beschreibung des Umfangs des Patentschutzes. Stattdessen soll der Umfang des Patentschutzes durch die angehängten Ansprüche definiert werden.
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Die
1 und
2 zeigen von einem insgesamt mit Bezugszeichen
50 bezeichneten Plattenbandförderer als Ausschnitt nur das eine der beiden Kettenräder
10 für den Einsatz an der sogenannten Umkehrstation des Plattenbandförderers
50 nebst der an dem Kettenrad
10 umgelenkten Fördererkette
1, die sich als endloses Kettenband aus wechselweise angeordneten vertikalen Kettengliedern
2 und horizontalen Kettengliedern
3 bis zu einem zweiten, in
1 nicht gezeigten (Antriebs-)Kettenrad des Plattenbandförderers
50 fortsetzt. Hierzu ist (ebenfalls nicht dargestellt) der Plattenbandförderer
50 mit einem Antrieb versehen ist und den Hauptantrieb für die Fördererkette
1 des Plattenbandförderers
50 bildet. Sowohl die horizontalen Kettenglieder
3 als auch die vertikalen Kettenglieder
2 weisen jeweils zwei parallel zueinander verlaufende (Ketten-)Schenkel
4 auf. Die Kettenschenkel
4 sind hier über einen sich über 180° Grad erstreckenden bogenförmigen Kettenbug
5 miteinander verbunden und eine ösenartige Öffnung
6 umschließen. In die Öffnung
6 eines vertikalen Kettengliedes fassen die Büge
5 zweier benachbarter horizontaler Kettenglieder
3 gelenkig ein, und in die Öffnung
6 eines horizontalen Kettengliedes fassen die Büge
5 zweier benachbarter vertikaler Kettenglieder
2 ein. Die Fördererkette
1 für den Plattenbandförderer
50 ist in regelmäßigem Abstand, hier an jedem zweiten horizontalen Kettenglied
3 mit Transportplatten
7 versehen. Die Transportplatten
7 überlappen einander nicht und bestehen im Wesentlichen aus einem Plattenteil
8 sowie einem rechteckförmigen, kubischen Kettenanschlussteil
9. Der Kettenanschlussteil
9 ist horizontal geteilt, um hier über eine Schraube, welche die Öse (Öffnung)
6 des jeweils zugehörigen horizontalen Kettengliedes
3 durchfasst, an diesem befestigt zu werden. Der Plattenteil
8 ist vorzugweise winkelbeweglich mit dem Kettenanschlussteil
9 verbunden, damit die Plattenteile
8 der Transportplatten
7 in einem Abwurfbereich des Plattenbandförderers nach unten zur Entladung der Transportplatten
7 abkippen können. Die Funktionsweise eines solchen Plattenbandförderers
50 wird im Einzelnen in der
DE 20 2012 100 777 beschrieben, auf die zur Ergänzung der vorliegenden Offenbarung Bezug genommen und in welcher der Aufbau der Transportplatten
7 mit unterschiedlichen Ausgestaltungen im Detail beschrieben ist.
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Das dem Antrieb der Fördererkette 1 dienende Kettenrad 20, welches in 6 dargestellt ist, und das Kettenrad 10 an der Umkehrstation haben im Wesentlichen denselben Aufbau. Im bevorzugten dargestellten Ausführungsbeispiel unterscheiden sich beide Kettenräder 10 und 20, wie noch erläutert wird, nur dadurch, ob die zentrale Nabe des im Wesentlichen ringförmigen Kettenradkörpers 11 des Kettenrades 10 (bzw. 71 des Kettenrades 20 in 6) mit einem Lagertopf 30, wie bei dem Kettenrad 10, oder mit einem Antriebstopf 40, wie bei dem Kettenrad 20 für den Hauptantrieb, versehen ist. Zuerst wird nun der Aufbau des Kettenrades 10 anhand der 1 bis 5 erläutert.
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Der Kettenradkörper 11 des Kettenrades 10 hat einen relativ großen Durchmesser von beispielsweise annähernd 100 cm oder mehr. Über die (Außen-)Umfangsfläche (Außenumfang) 11' des Kettenradkörpers 11 des Kettenrades 10 sind sieben radial vorspringende Zähne 13 so verteilt angeordnet und ausgebildet, dass sie umfangsversetzt in gleichmäßigem Abstand zueinander integral ausgebildet sind. Die Drehrichtung des Kettenrades 10 um die zentrale Radachse R ist in 1 mit dem Pfeil D angedeutet. Jeder Zahn 13 hat bezogen auf die Drehrichtung D eine vordere Zahnflanke 14 und eine hintere Zahnflanke 15. Eine hintere Zahnflanke 15 eines ersten Zahnes 13 liegt einer vorderen Flanke 14 eines zweiten Zahnes 13 bezogen auf die Drehrichtung unmittelbar gegenüber. An jeder dieser Zahnflanken 14, 15 sind, wie die 2 und 3 gut erkennen lassen, Anlagetaschen 16 bzw. 17 ausgebildet, an denen sich beim Plattenbandförderer 50 die Büge 5 von vertikalen Kettengliedern 2 anlegen, während die Büge 5 der horizontalen Kettenglieder 3 überhaupt nicht in drehschlüssigen Kontakt mit dem Kettenradkörper 11 des Kettenrades 10 treten. Vielmehr tauchen die bzw. ein innenliegender Schenkel 4 jedes zweiten horizontalen Kettengliedes 3 in eine Ausnehmung 18 in der Mitte jedes Zahnes 13 ein. Die Ausnehmung 18 teilt jeden Zahn 13 bzw. jede Tasche 16, 17 in zwei Zahnhälften bzw. Taschenhälften. Der Bug 5 des jeweils anliegenden vertikalen Kettengliedes 2 hat partiell Kontakt mit den Anlagetaschen 16 bzw. 17 an beiden Zahnhälften.
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Die 1 bis 3 zeigen ferner einen relativ großer Abstand zwischen zwei Zähnen 13. Zwischen zwei Zähnen 13 ist am Umfang 11' des Kettenradkörpers 11 eine Abflachung 19 ausgebildet, die sich im gezeigten Ausführungsbeispiel als ebene, rechteckförmige Fläche tangential zur Radachse R erstreckt. Diese Abflachung 19 bildet eine ebene Anlagefläche für eine hintere Stirnseite 9' an jedem Kettenanschlussteil 9, wodurch sich der Kettenanschlussteil 9 jeder Transportplatte 7 jeweils zwischen zwei Zähnen 13 am Umfang (an der Umfangsfläche) 11' des Kettenradkörpers 11 des Kettenrades 10 anlegen kann. Diese Anlage zwischen dem Kettenanschlussteil 9 und dem Kettenrad 10 sorgt für einen über den Umfang gleichbleibenden Abstand des mit dem jeweiligen Kettenanschlussteil 9 verbundenen horizontalen Kettengliedes 3. Das mit dem Kettenanschlussteil 9 verbundene horizontale Kettenglied 3 kommt zu keinem Zeitpunkt, weder an dem Kettenrad 10 der Umkehrstation noch an dem Kettenrad 20 des Hauptantriebs in Kontakt mit einem der Zähne 13 des Kettenrades 10. An den einander zugewandt liegenden Zahnflanken 15 des ersten Zahnes und der Zahnflanke 14 des nachfolgenden zweiten Zahnes 13 liegt daher auch nicht ein bestimmtes vertikales Kettenglied 2 mit seinen beiden Bügen 5 an. Vielmehr legt sich an der hinteren Zahnflanke 15 des ersten Zahnes 13 der vordere Bug 5 eines ersten vertikalen Kettengliedes 2 an, ohne dass der hintere Bug 5 dieses vertikalen Kettengliedes das Kettenrad 10 berührt. Gleichzeitig liegt der hintere Bug 5 eines zweiten vertikalen Kettengliedes 2 an der dieser Zahnflanke 15 des ersten Kettenrades 13 zugewandt liegenden vorderen Zahnflanke 14 des dann zweiten Zahnes 13 an. Der Abstand zwischen zwei Zähnen 13 entspricht mithin einer Kettenlänge von annähernd drei Kettengliedern, nämlich zwei vertikalen Kettengliedern 2 und einem horizontalen Kettenglied 3. Jeder Bug 5 legt sich hierbei gleichmäßig an den beiden Taschenhälften der Anlagetaschen 16 bzw. 17 der Zahnhälften jedes Zahnes 13 an. Die Anlageflächen 19 am Umfang 11' des Kettenradkörpers 11 sind geringfügig erhaben. Zwischen jeder Anlagefläche 19 und dem benachbart liegenden Zahn ist am Umfang 11' eine Senke 12 ausgebildet, die für einen gewissen Freiraum angrenzend an die Anlagefläche 19 sorgt. Eine solche Senke 12 zwischen der Anlagefläche 19 und dem angrenzenden Zahn 13 hat insbesondere Vorteile, wenn wie beim gezeigten Ausführungsbeispiel der Kettenanschlussteil 9 an seiner flachen Rückseite 9' eine größere Breite in Drehrichtung hat als die Breite der Anlagefläche 19 in Drehrichtung beträgt.
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Mit dem ringförmigen Kettenradkörper 11 lässt sich, wie eingangs dargestellt, je nach gewünschter Funktion als Kettenrad 10 einer Umkehrstation oder als Kettenrad 20 für einen Hauptantrieb ein Lagertopf 30 oder ein Antriebstopf 40 drehschlüssig verbinden, wie nun zuerst für den Lagertopf 30 unter Bezugnahme insbesondere auf die 3 bis 5 erläutert wird. Der Kettenradkörper 11 ist mit einem zentralen Loch 21 als Nabe versehen, in welchem beim Kettenrad 10 der Lagertopf 30 drehschlüssig verankert werden kann. Über diesen Lagertopf 30 erfolgt eine hängende Befestigung des Kettenrades 10 an einer nicht dargestellten Umkehrstation, indem der Lagertopf 30 mit einem Grundträger 31 versehen ist, an welchem eine Tragplatte 32 drehfest befestigt ist. Die Tragplatte 32 kann über vier Zapfen 33 mit einer Tragkonstruktion (nicht gezeigt) an der Umkehrstation verbunden werden. Zugleich kann über die Zapfen 33 das Drehmoment in die Tragkonstruktion der Umkehrstation eingeleitet werden. Zwischen dem Grundträger 31 und dem Kettenradkörper 11 des Kettenrades 10 ist ein Tragring 34 angeordnet, der mittels einer Drehlageranordnung 35 relativ zum Grundträger 31 und der mit dieser bewegungsfest verbundenen Tragplatte 32 verdrehbar ist. Die Drehlageranordnung 35 ist zwischen dem Grundträger 31 und dem Tragring 34 angeordnet, wie beispielhaft in der 4 dargestellt ist.
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Nur der Tragring 34 des Lagertopfes 30 ist mit dem Kettenradkörper 11 des Kettenrades 10 drehschlüssig verbunden. Zugleich ist der Kettenradkörper 11 des Kettenrades 10 axial an dem Tragring 34 des Lagertopfes 30 fixiert. Sowohl die Drehschlussverbindung als auch die axiale Fixierung zwischen Tragring 34 und Kettenradkörper 11 erfolgt mittels vier umfangversetzt angeordneter Mitnehmer 60, die im Detail in 5 gezeigt sind. Jeder Mitnehmer 60 hat einen Mitnehmerschaft 61, eine Kopfplatte 62 und eine Bodenplatte 63, die beide lösbar an Stirnseiten des Mitnehmerschafts 61 mittels zweier Bolzenschrauben 64 sowie Mutter 65 verankert sind. Der Mitnehmerschaft 61 hat eine ovale Grundform. Der Tragring 34 einerseits und der Kettenradkörper 11 des Kettenrades 10 andererseits weisen an denjenigen Stellen, an welchen entsprechende Mitnehmer 60 positioniert werden sollen, eine Mitnehmeraussparung am Kettenradkörper 11 oder eine Mitnehmereinziehung am Tragring 34 des Lagertopfes auf, die jedoch beide für das Kettenrad 10 nicht gezeigt sind und in welche im Montagezustand der Mitnehmerschaft 61 derart partiell einfasst, dass er mit der außenliegenden Zone im Bereich des Kettenradkörpers 11 liegt und mit der innenliegenden Zone im Bereich des Tragrings 34. Die Kraftübertragung zwischen Tragring 34 und Kettenradkörper 11 könnte grundsätzlich über diesen Mitnehmerschaft 61 erfolgen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel hingegen erfolgt die Kraftübertragung im Wesentlichen nicht über den Mitnehmerschaft 61, sondern vielmehr über die Kopfplatte 62 und die Bodenplatte 63. Sowohl die Kopfplatte 62 als auch die Bodenplatte 63 ermöglichen eine versenkte Aufnahme der Köpfe der Schrauben 64 sowie der Mutter 65 durch eine zentrale Vertiefung 66. Die Außenkontur von Bodenplatte 63 und Kopfplatte 62 ist identisch und hat im Wesentlichen einen achtförmigen Querschnitt mit gerundeten Stirnseiten 62', 63', die jeweils konvex gewölbt sind, sowie konkav gewölbten und zur Mitte der Kopfplatten 62 und der Bodenplatte 63 einfallenden Querseiten 62'', 63''. Die Kraftübertragung erfolgt vorzugsweise ausschließlich über die konvex gewölbten Stirnseiten 62', 63', während die Querseiten 62'', 63'' der exakten Positionierung der Kopfplatten 62 und Bodenplatten 63 in den zugehörigen, kongruent ausgebildeten partiellen Vertiefungen 36 in der Oberseite und Unterseite des Kettenradkörpers 11 sowie 37 in der Ober- und Unterseite des Tragrings 34 des Lagertopfs 30 dienen. Durch die versenkte Anordnung sowohl der Mitnehmer 60 nebst Kopf- und Bodenplatten 62, 63 sowie sämtlicher Schrauben und Mutter in dem nur eine geringe Dicke aufweisenden Kettenradkörper 11 kann insgesamt eine relativ flache Bauweise eines Plattenbandförderers und zugleich kann eine hängende Aufhängung des Kettenrades 10 über die Tragplatte 32 erreicht werden.
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Die 6 und 7 zeigen ein Kettenrad 20 mit eingesetztem Antriebstopf 40 für die Verwendung in der Hauptantriebsstation. Der Kettenradkörper 71 des Kettenrades 20 hat den identischen Aufbau wie beim vorherigen Ausführungsbeispiel mit der identischen Anzahl von Zähnen 23. Die Zähne 23 haben denselben Abstand und dieselbe Konstruktion wie beim Kettenrad 10 für die Umkehrstation, und auch beim Kettenrad 20 sind zwischen den Zähnen Anlageflächen 29 für die Stirnseiten der Kettenanschlussteile vorgesehen. Der Kettenradkörper 71 des Kettenrades 20 könnte auch mit einem Lagertopf verbaut werden und ein Kettenrad an der Umkehrstation bilden, und umgekehrt. Das Kettenrad 20 für einen Hauptantrieb und das Kettenrad 10 für die Umkehrstation können in derselben Fertigungsstraße hergestellt und beliebig in der einen oder der anderen Station eingesetzt werden können. Auch die drehschlüssige Befestigung des Lagertopf 40 erfolgt über dieselben Mitnehmer 60 wie beim Kettenrad 10 mit Bodenplatten 63 und Kopfplatten 62 mit entsprechender Grundform, die über die Schrauben 64 an einem Mitnehmerschaft 61 befestigt sind. Der Antriebstopf 40 weist eine keilverzahnte Antriebswelle 41 auf, die drehbar innerhalb eines Lagergehäuses 42 gelagert ist, das entsprechend an dem Maschinenrahmen (nicht gezeigt) der Hauptantriebsstation hängend über einen Lagerflansch 45 befestigt werden kann. Im Betriebseinsatz ist das Kettenrad 20 mit vertikal stehender Radachse am Maschinenrahmen positioniert. Ein im Inneren des Antriebstopfes 40 endendes Ende der Antriebswelle 41 ist ebenfalls mit einer Keilverzahnung versehen (nicht gezeigt) und dort drehschlüssig mit einem Zwischenring 44 verbunden. Der Zwischenring 44 weist Ausnehmungen 46 in der Ober- und Unterseite für die Kopfplatten 62 und Bodenplatten 63 der Mitnehmer 60 auf und ist zudem an seinem Umfang für die Mitnahmeschäfte 61 mit Mitnehmereinziehungen 47 versehen, die den erforderlichen Freiraum für den Durchgriff des Mitnehmerschaftes 61 des Mitnehmer 60 bilden. Die Bodenplatten 63 und die Kopfplatten 62 fassen partiell mit ihrer jeweils äußeren Hälfte in Vertiefungen 26 in der Ober- und Unterseite des Kettenradkörpers ein und eine Kraftübertragung von dem Antriebstopf 40 auf das Kettenrad 20 erfolgt vorzugsweise nur über die Kopf- und Bodenplatten 62, 63 und nicht über den Mitnehmerschaft 61 an der Grenzfläche zwischen Kettenradkörper einerseits und Zwischenring 44 des Lagertopfes 30 andererseits.
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Gewerbliche Anwendbarkeit
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Die vorliegende Offenbarung offenbart ein Kettenrad zur Verwendung in einem Plattenbandförderer, welches eine niedrige Bauhöhe aufweist und welches insbesondere für die Umlenkung von Fördererketten mit über ein Kettenanschlussteil angeschlossenen Transportplatten vorteilhaft geeignet ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Kettenrad vorgeschlagen, bei welchem am Umfang des Kettenradkörpers zwischen zwei benachbart liegenden Zähnen eine Anlagefläche für den Kettenanschlussteil angeordnet sein kann, wobei jeder Zahn eine Ausnehmung zur versenkten Aufnahme wenigstens eines Schenkels eines horizontalen Kettengliedes aufweist und wobei der Abstand von zwei benachbarten Zähnen ausgebildet ist, dass bei montierter Kette die Anlagetaschen an der hinteren Zahnflanke eines ersten Zahnes mit dem Bug eines ersten vertikalen Kettengliedes und die Anlagetasche an der dem ersten Zahn zugewandt liegenden vorderen Zahnflanke eines zweiten Zahnes mit dem Bug eines zweiten vertikalen Kettengliedes zusammenwirkt. Beim offenbarten Kettenrad wirken – anders als z. B. im Stand der Technik bei Kettenkratzerförderern – die benachbarten Zähne nicht auf dasselbe Kettenglied ein, und auch nicht auf dasjenige Kettenglied, welches mit dem Mitnehmer, der hier von dem Kettenanschlussteil sowie der Transportplatte gebildet wird, verbunden ist. Stattdessen wirken die Zähne auf diejenigen beiden vertikalen Kettenglieder ein, die dem horizontalen Kettenglied, welches dem unmittelbaren Anschluss der Transportplatte dient, vorauslaufen bzw. nachlaufen. Die Fördererkette wir am Kettenrad vorrangig mittels der vertikalen Kettenglieder angetrieben bzw. umgelenkt. Da zugleich zwischen den beiden Zähnen eine Anlagefläche für den Kettenanschlussteil und damit das dort befindliche horizontale Kettenglied angeordnet ist, vermindert diese Ausgestaltung den Polygoneffekt am Kettenrad. Das entsprechende Kettenrad kommt in Plattenbandförderern mit vertikal stehender Kettenradachse zum Einsatz und im Regelfall ausschließlich als Kettenrad für eine Einzelkette. Allerdings kann das Kettenrad einen Durchmesser erhalten, der erheblich größer ist als dies jedenfalls bei Kettenkratzerförderern bekannt war.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann zwischen der Anlagefläche und den benachbart liegenden Zähnen am Umfang (an der Umfangsfläche) des Kettenrades bzw. Kettenradkörpers eine Senke ausgebildet sein. Diese Ausgestaltung verbessert das Zusammenwirken von Kettenanschlussteil und Anlagefläche. Weiter vorzugsweise kann die Breitenabmessung der Anlagefläche in Umfangsrichtung kleiner als die Breitenabmessung des Kettenanschlussteils sein, weswegen dieses im Montagezustand geringfügig beidseitig über die Anlagefläche hinausragt. Die Anlagefläche und die Senken zu deren beiden Seiten sorgen dafür, dass der Radialabstand des das Kettenanschlussteil aufnehmenden horizontalen Kettengliedes gleich ist wie bei demjenigen horizontalen Kettenglied, welches sich in der Ausnehmung im jeweiligen Zahn befindet. Die Anlagefläche kann vorzugsweise tangential zur Drehachse des Kettenrades liegen und/oder sie besteht aus einer ebenen Fläche. Zusätzlich oder alternativ kann die Anlagefläche mit Mitnahmerillen oder Mitnahmevorsprüngen für den Kettenanschlussteil versehen sein. Das Kettenrad kann aus einem einteiligen Gussteil bestehen. Aufgrund der unter Umständen sehr großen Bauweise kann es jedoch auch vorteilhaft sein, dass Kettenrad zweiteilig oder gegebenenfalls sogar mehrteilig auszugestalten.
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Die Nabe im Kettenrad besteht vorzugsweise aus einem zentralen Loch, die den Kettenradkörper zu einem Ring mit Zähnen verjüngt, wobei in das Loch wahlweise ein mit einer Lagerung versehener Lagertopf oder ein mit einer Antriebswelle versehener Antriebstopf einsetzbar ist. Diese Ausgestaltung eines Kettenrades für den Plattenbandförderer kann den Vorteil haben, dass der Rohmaterialeinsatz für die Kettenräder reduziert werden kann, da anstatt einer Vollscheibe eine Ringscheibe verwendet bzw. gegossen werden kann. Der zweite Vorteil hierbei ist, dass dasselbe Kettenrad wahlweise am Kettenantrieb oder an einer Umkehrstation zum Einsatz kommen kann und hierzu nur erforderlich ist, entweder den Lagertopf oder den Antriebstopf in die Nabe im Kettenradkörper zu montieren. Insbesondere bei sehr großen Kettenraddurchmessem von beispielsweise einem Meter und mehr kann diese Ausgestaltung den weiteren Vorteil bieten, dass der Lagertopf bzw. Antriebstopf separat zum Kettenradkörper und damit auf anderen, insbesondere kleineren Maschinen hergestellt werden kann, was nicht nur den Fertigungsablauf vereinfacht und beschleunigt, da auch eine Parallelfertigung möglich ist, sondern auch ermöglicht, dass mit demselben Lagertopf oder Antriebstopf gegebenenfalls auch Kettenräder unterschiedlicher Größen bzw. Durchmesser versehen werden könnten, und zugleich selbst bei einem Austausch der Kettenräder weiterverwendet werden können.
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Der notwendige Drehschluss zwischen dem Lagertopf oder dem Antriebstopf einerseits und der Nabe bzw. dem Kettenradkörper andererseits wird vorzugsweise dadurch erzielt, dass am Innenumfang (an der Innenumfangsfläche) des Lochs umfangsversetzt Mitnahmeaussparungen zum Zusammenwirken mit lösbaren Mitnehmern ausgebildet sind, über die das Kettenrad entweder mit dem Lagertopf oder mit dem Antriebstopf drehschlüssig verbunden ist oder verbindbar ist. Da der Lagertopf bzw. der Antriebstopf wesentlich geringerem Verschleiß unterliegt als die Zähne am Kettenradkörper des Kettenrades, kann auf diese Weise bei gleichzeitig vereinfachter Herstellung der erforderliche Drehschluss erzielt werden. Die lösbaren Mitnehmer können einen Mitnehmerschaft aufweisen, der, ggf. drehschlüssig, in Mitnahmeaussparungen am Kettenradkörper und in Mitnahmeeinziehungen am Lagertopf oder am Antriebstopf einfasst. Noch vorteilhafter ist, wenn die Mitnehmer mit Kopfplatten und Bodenplatten zur axialen Fixierung des Kettenrades am Lagertopf oder Antriebstopf bzw. umgekehrt, versehen sein können. Besonders vorteilhaft ist, wenn ausschließlich über die Mitnehmer, vorzugsweise ausschließlich über die Kopf- und Bodenplatten, einerseits der Drehschluss und andererseits auch die axiale Verbindung zwischen Lagertopf oder Antriebstopf einerseits und dem Kettenradkörper andererseits erzielt werden kann. Wenigstens eine der Bodenplatte oder Kopfplatte kann jeweils lösbar mit dem Mitnehmerschaft verbunden sein, um die axiale Verbindung herstellen bzw. lösen zu können. Ein besonders günstiges Kräfteverhältnis lässt sich erzielen, wenn die Kopfplatte und/oder die Bodenplatte eine annähernd achtförmige Außenkontur aufweisen und der Grundkörper des Kettenrades an seiner Oberseite und/oder Unterseite mit Vertiefungen zur partiellen drehschlüssigen Aufnahme der Außenkontur versehen ist. Durch die achtförmige Außenkontur können in Drehrichtung gerundete Flächen zusammenwirken, bei denen das Antriebsdrehmoment vom jeweiligen Lagertopf oder Antriebstopf auf der innenliegenden Hälfte übernommen wird und an den Kettenradkörper mit der jeweils außenliegenden Hälfte von Kopf- und Bodenplatte übertragen wird. Bei einer symmetrischen Ausgestaltung von Kopf- und Bodenplatte können bei Auftreten von Verschleiß die Bodenplatten oder Kopfplatten um 180 Grad gedreht werden, wodurch dann entsprechend die vorher nicht belasteten Zonen die Drehkräfte übertragen. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung können über den Innenumfang des Lochs verteilt vier Mitnehmeraussparungen ausgebildet sein.
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Bei dem Plattenbandförderer wird die obige Aufgabe dadurch gelöst, dass am Umfang des Kettenradkörpers zwischen zwei benachbart liegenden Zähnen eine Anlagefläche für einen Kettenanschlussteil ausgebildet sein kann, dass jeder Zahn eine Ausnehmung für die versenkte Aufnahme wenigstens eines Schenkels eines horizontalen Kettengliedes aufweist und dass der Abstand von zwei benachbarten Zähnen derart ausgebildet sein kann, dass die Anlagetaschen an der hinteren Zahnflanke eines ersten Zahnes mit dem Bug eines ersten vertikalen Kettengliedes und die Anlagetasche an der dem ersten Zahn zugewandt liegenden vorderen Zahnflanke eines zweiten Zahnes mit dem Bug eines zweiten vertikalen Kettengliedes zusammenwirken. Der Abstand zwischen zwei Zähnen kann mithin der Kettenlänge von im Wesentlichen drei Kettengliedern entsprechen, nämlich zwei vertikalen Kettengliedern und einem zwischen diesen angeordneten horizontalen Kettenglied, während das nachfolgende horizontale Kettenglied jeweils die Ausnehmung im jeweiligen Zahn durchfassen kann, ohne Kräfte in Drehrichtung aufzunehmen.
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Das Kettenrad in einem entsprechenden Plattenbandförderer ist vorzugsweise wie weiter oben beschrieben ausgebildet. Insbesondere vorteilhaft ist, wenn das Kettenanschlussteil an jedem zweiten horizontalen Kettenglied angeschlossen sein kann, mithin jeweils horizontale und vertikale Kettenglieder aufeinanderfolgen, wobei jeweils nur an jedes zweite horizontale Kettenglied ein Kettenanschlussteil und damit eine Transportplatte angeschlossen sein kann. Besonders zweckmäßig ist dann noch, wenn die Transportplatten kippbar mit dem Kettenanschlussteil verbunden sind kann, da dann das Entladen der Transportplatten durch vertikales Abkippen der Transportplatte relativ zum Kettenanschlussteil bewirkt werden kann.
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Für den Fachmann ergeben sich aus der vorhergehenden Beschreibung zahlreiche Modifikationen, die in den Schutzbereich der anhängenden Ansprüche fallen sollen. Die Größe und Anzahl der Zähne des Kettenrades und der Abstand kann in Abhängigkeit von beispielsweise den verwendeten Kettengliedern variieren. Die Anlageflächen für die Kettenanschlussteile können gegebenenfalls auch mit Rillen, Vertiefungen oder dgl. versehen sein, um das Anlageverhalten und Mitnahmeverhalten zwischen den Transportplatten bzw. deren Kettenanschlussteilen einerseits und dem Kettenrad andererseits zu beeinflussen. Es können auch beide Kettenräder mit einem Antriebstopf versehen sein, falls beispielsweise, an beiden Enden des Plattenbandförderers eine Antriebsstation angeordnet werden kann. Die Anlagetaschen für die Kettenräder können gegebenenfalls mit einem Verschleißschutz versehen sein oder gehärtet sein, um die Lebensdauer der Kettenräder zu verlängern. Gleiches kann für die Anlagefläche gelten. Der Kettenradkörper kann auch geteilt sein, um die Herstellung trotz sehr großer Kettenraddurchmesser zu erleichtern.
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Obwohl die bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung hier beschrieben wurden, können Verbesserungen und Modifikationen einbezogen werden ohne den Umfang der nachfolgenden Ansprüche zu verlassen.