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[Technisches Gebiet]
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Die vorliegender Erfindung betrifft einen Kabelbaum und ein Herstellungsverfahren hierfür. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung einen Protektor eines Kabelbaums.
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[Stand der Technik]
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Ein äußeres Material für einen Kabelbaum ist bekannt, wobei das äußere Material einen nicht dehnbaren Abschnitt und einen faltenbalgartig gerippten Abschnitt hat (z. B. Patentliteratur 1). Eine Biegerichtung, ein Biegebetrag, eine Torsionsrichtung und ein Torsionsbetrag des äußeren Materials für den Kabelbaum werden durch den nicht dehnbaren Abschnitt und den faltenbalgartig gerippten Abschnitt definiert.
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[Druckschriftenliste]
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[Patentliteratur]
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- Patentliteratur 1: Japanische Patentoffenlegungsnummer 2007-159337
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[Zusammenfassung der Erfindung]
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[Technisches Problem]
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Eine Abmessung für das äußere Material des Kabelbaums gemäß Patentliteratur 1 (z. B. die Größe in einer Erstreckungsrichtung des Kabelbaums) ist vorbestimmt. Wenn somit äußere Materialien für Kabelbäume in einer Mehrzahl von Größen notwendig sind, ergibt sich das Problem eines Anstiegs der Anschaffungskosten für die äußeren Materialien von Kabelbäumen.
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Angesichts hiervon ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Kabelbaum zu schaffen, der einen guten Schutz für ein Bündel elektrischer Kabel bietet, sowie ein Verfahren zur Herstellung des Kabelbaums.
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[Lösung der Aufgabe]
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Unter Berücksichtigung der obigen Umstände schafft ein erster Aspekt einen Kabelbaum mit einem Bündel elektrischer Kabel und einen Protektor, der das Bündel elektrischer Kabel schützt, indem er sich in Längsrichtung des Bündels elektrischer Kabel erstreckt und einen Abschnitt hiervon umgibt. Der Protektor enthält ein Basismaterial und ein Bindermaterial mit einem niedrigeren Schmelzpunkt als demjenigen des Basismaterials, wobei der Protektor an einem Verbindungsabschnitt hiervon durch Kühlen und Aushärten des aufgeschmolzenen Bindermaterials zusammengefügt wird. In einem Fall, wo ein erster Seitenabschnitt und ein zweiter Seitenabschnitt jeweils als ein Abschnitt entlang der Längsrichtung in einer äußeren Umfangsoberfläche des Protektors vorgesehen sind und der zweite Seitenabschnitt gegenüberliegend dem ersten Seitenabschnitt mit dem Bündel elektrischer Kabel dazwischen angeordnet ist, wird ein Abschnitt des Bindermaterials in sowohl dem ersten Seitenabschnitt als auch dem zweiten Seitenabschnitt geschmolzen, abgekühlt und ausgehärtet, so dass der zweite Seitenabschnitt härter als der erste Seitenabschnitt ist.
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Ein zweiter Aspekt schafft den Kabelbaum gemäß dem ersten Aspekt, wobei der Protektor ein Vliesstoff mit Einzelfasern aus dem Basismaterial und jeweils in Fadenform und mit Binderfasern ist, die aus dem hüllenförmigen Bindermaterial sind, welches um die Einzelfasern herum angeordnet ist.
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Ein dritter Aspekt schafft ein Verfahren zur Herstellung eines Kabelbaums, der ein Bündel elektrischer Kabel und einen Protektor enthält, wobei der Protektor ein Basismaterial mit einem Schmelzpunkt bei einer ersten Temperatur und ein Bindermaterial mit einem Schmelzpunkt bei einer zweiten Temperatur niedriger als der Schmelzpunkt des Basismaterials aufweist. Das Verfahren enthält (a) den Prozess des Umgebens eines Abschnitts der Bündel elektrischer Kabel mit dem Protektor, der sich in einer Längsrichtung des Bündels elektrischer Kabel erstreckt; (b) einen Prozess des Erhitzens des Protektors, der den Abschnitt der Bündel elektrischer Kabel durch den Prozess (a) umgibt, auf eine Temperatur gleich oder höher als die zweite Temperatur und niedriger als die erste Temperatur; und (c) eine Prozess des Abkühlens und Aushärtens des Bindermaterials, das durch den Prozess (b) aufgeschmolzen wurde. In einem Fall, wo ein erster Seitenabschnitt und ein zweiter Seitenabschnitt jeweils als ein Abschnitt entlang der Längsrichtung in einer äußeren Umfangsoberfläche des Protektors vorgesehen sind und der zweite Abschnitt gegenüberliegend dem ersten Seitenabschnitt angeordnet ist, wobei das Bündel elektrischer Kabel dazwischen liegt, wird im Prozess (b) der erste Seitenabschnitt auf eine erste Behandlungstemperatur erhitzt, welche gleich oder höher als die zweite Temperatur und niedriger als die erste Temperatur ist und der zweite Seitenabschnitt wird auf eine zweite Behandlungstemperatur erhitzt, welche gleich oder höher als die zweite Temperatur und niedriger als die erste Temperatur und höher als die erste Behandlungstemperatur ist.
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Ein vierter Aspekt schafft das Verfahren zur Herstellung des Kabelbaums gemäß dem dritten Aspekt, wobei in dem Prozess (b) der Protektor, der den Abschnitt des Bündels elektrischer Kabel durch den Prozess (a) umgibt, auf eine Temperatur gleich oder höher als die zweite Temperatur und niedriger als die erste Temperatur erhitzt und zusätzlich unter Druck gesetzt wird.
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[vorteilhafte Effekte der Erfindung]
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Gemäß dem Kabelbaum der ersten und zweiten Aspekte und dem Verfahren zur Herstellung des Kabelbaums gemäß der dritten und vierten Aspekte, ist der zweite Seitenabschnitt härter als der erste Seitenabschnitt. Wenn somit eine externe Kraft auf den Protektor einwirkt, wird der Protektor in einem Zustand, in welchem eine Druckbelastung auf den ersten Seitenabschnitt wirkt, der welcher als der zweite Seitenabschnitt ist, problemlos gebogen und eine Zugkraft wird auf den zweiten Seitenabschnitt aufgebracht. Genauer gesagt, der Protektor wird so gebogen, dass der erste Seitenabschnitt zu einer Vertiefung und der zweite Abschnitt zu einem Vorsprung geformt wird. Folglich kann eine Biegerichtung des Protektors problemlos eingestellt werden, wobei das Bündel elektrischer Kabel geschützt ist.
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Weiterhin steuert bei dem Kabelbaum der ersten und zweiten Aspekte und dem Verfahren zur Herstellung des Kabelbaums der dritten und vierten Aspekte eine Einstellung des Aufschmelzens in den ersten und zweiten Seitenabschnitten die Härte des Protektors. Somit werden Geräusche aufgrund von Wechselwirkungen zwischen dem Protektor und einem anderen Bauteil, wenn der Kabelbaum eingebaut ist, erfolgreich unterbunden.
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Zusätzlich kann bei dem Kabelbaum der ersten und zweiten Aspekte und bei dem Verfahren zur Herstellung des Kabelbaums der dritten und vierten Aspekte die Länge des Protektors in Längsrichtung einfach eingestellt werden. Dies beseitigt die Notwendigkeit, vorab Protektoren herzustellen, welche verschiedenen Abmessungen in Längsrichtung entsprechen, so dass die Herstellungskosten für Kabelbäume verringert werden.
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[Kurze Beschreibung der Zeichnung]
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1 ist eine Ansicht von hinten auf ein Beispiel eines Kabelbaums, der in ein Fahrzeug verlegt ist.
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2 ist eine Seitenansicht, welche eine beispielhafte Ausgestaltung eines Kabelbaums gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt.
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3 ist eine Schnittansicht von vorne entlang Linie V-V in 2.
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4 ist eine auseinandergezogene perspektivische Ansicht einer beispielhaften Ausgestaltungsform eines Protektors.
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5 ist eine perspektivische Ansicht von vorne auf eine beispielhafte Ausgestaltung einer Form, die zum Formen des Protektors verwendet wird.
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6 ist eine Ansicht von vorne, welche ein beispielhaftes Verfahren zur Herstellung eines Kabelbaums zeigt.
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7 ist eine Seitenansicht, welche eine exemplarische Ausgestaltungsform eines Kabelbaums gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt.
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[Beschreibung von Ausführungsformen]
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Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend im Detail unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
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<1. Konfiguration des Kabelbaums>
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1 ist eine Ansicht von hinten auf ein Beispiel eines Kabelbaums 10, der in einem Fahrzeug 1 verlegt ist. 2 ist eine Seitenansicht, welche eine exemplarische Ausgestaltungsform des Kabelbaums 10 zeigt. 3 ist eine Schnittansicht von vorne entlang Linie V-V in 2. 4 ist eine auseinandergezogene perspektivische Ansicht einer exemplarischen Ausgestaltungsform eines Protektors 30.
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Der Kabelbaum 10 ist ein Bündel aus einer Mehrzahl elektrischer Kabel 20 und wird zur Verdrahtung in dem Fahrzeug 1 verwendet. Bezug nehmend auf 1, so verbindet der Kabelbaum 10 der vorliegenden Ausführungsform beispielsweise elektrisch eine Fahrzeugkarosserie 3 und eine Hecktür 5 des Fahrzeugs 1. Bezug nehmend auf 2, so enthält der Kabelbaum 10 im Wesentlichen eine Mehrzahl (zwei oder mehr; 2 zeigt zum Zwecke der Darstellung zwei Kabel) elektrischer Kabel 20 und einen Protektor 30.
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Wie in 1 gezeigt, ist zwischen einer Durchgangsöffnung 7 der Fahrzeugkarosserie 3 und einer Durchgangsöffnung 8 der Hecktür eine Kabeltülle 6 vorgesehen, welche beispielsweise aus Gummi ist. Der Kabelbaum 10 ist gemäß 1 in das Innere der Kabeltülle 6 eingesetzt. Somit wird der Kabelbaum 10, der zwischen der Durchgangsöffnung 7 der Fahrzeugkarosserie 3 und der Durchgangsöffnung 8 der Hecktür 5 verläuft, von der Kabeltülle 6 geschützt.
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Die Mehrzahl elektrischer Kabel 20 (elektrisches Kabelbündel) wird beispielsweise zur elektrischen Verbindung mit einem elektrischen Bauteil (z. B. einem Bremslicht 5a benachbart einem oberen Abschnitt der Hecktür 5; siehe 1) des Fahrzeugs 1 verwendet. Bezug nehmend auf 2, so sind Verbinder 25 für einen Anschluss an beiden Enden der Mehrzahl elektrischer Kabel 20 vorgesehen.
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Der Protektor 30 erstreckt sich in Längsrichtung D1 (±Y-Achsenrichtung in 2) der Mehrzahl von elektrischen Kabeln 20 und umgibt einen Abschnitt eines jeden elektrischen Kabels 20, um jedes elektrische Kabel 20 zu schützen. In der vorliegenden Ausführungsform ist der Protektor 30 aus einer Schicht eines Vliesstoffs 31 gebildet, wie in 4 gezeigt. Der Vliesstoff 31 ist im Wesentlichen aufgebaut aus Einzelfasern aus PET (Polyethylenterephthalat: Basismaterial), welche jeweils fadenförmig sind und aus Binderfasern, die gebildet sind aus einem schichtförmigen Bindermaterial, welches um die Einzelfasern herum angeordnet ist.
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Das Bindermaterial, das in der vorliegenden Ausführungsform verwendet wird, ist gebildet aus einem Copolymer von PET und PEI (Polyethylenisophthalat). Ein Schmelzpunkt des Bindermaterials (zweite Temperatur) beträgt 110° bis 150°C, welche so definiert ist, dass sie niedriger als diejenige des Basismaterials ist (Schmelzpunkt von PET: annähernd 250°C (erste Temperatur)).
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<2. Verfahren zur Herstellung des Kabelbaums>
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5 ist eine perspektivische Ansicht von vorne, welche eine exemplarische Ausgestaltung einer Form 50 zeigt, die zum Gießen des Protektors 30 verwendet wird.
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6 ist eine Vorderansicht, die ein Verfahren zur Herstellung des Kabelbaums 10 zeigt. Zunächst wird der Hardwareaufbau der Form 50 nachfolgend beschrieben, und dann wird das Verfahren zur Herstellung des Kabelbaums 10 beschrieben.
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<2.1. Ausgestaltung der Form>
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Die Hardwarekonfiguration der Form 50 wird nachfolgend beschrieben. Die Form 50 erhitzt eine Schicht des Vliesstoffs 31 und setzt diese unter Druck (siehe 6), um den Vliesstoff 31 in den Protektor 30 mit einer gewünschten Form umzuformen. Bezug nehmend auf 5, so enthält die Form 50 im Wesentlichen einen Halter 51, eine Stützplatte 52, einen Stempel 53 und Heizer 54.
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Der Halter 51 erhitzt den Vliesstoff 31, der in die Stützplatte 52 eingelegt ist. Ein Halteraum 51a ist ein Raum, der von Seitenwänden 51b des Halters 51 definiert wird. Die Stützplatte 52 wird von dem Halter 51 gehalten, wenn sie in den Halter 51a eingesetzt ist.
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Die Stützplatte 52 nimmt den Vliesstoff 31 zum Erhitzen und unter Druck setzen auf, wie in 6 gezeigt. Der Vliesstoff 31 wird beispielsweise entlang einer Faltlinie 34 (siehe 4) gefaltet und dann in einen Anordnungsraum 52a eingelegt und in der Stützplatte 52 aufgenommen.
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Der Stempel 53 ist ein Druckbauteil, welches Druck auf den Vliesstoff 31 ausübt, der in dem Anordnungsraum 52a aufgenommen ist. Der Stempel 53 enthält gemäß 6 im Wesentlichen einen flachen Abschnitt 53a und einen Einsatzabschnitt 53b.
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Sowohl der flache Abschnitt 53a als auch der Einsatzabschnitt 53b sind im Wesentlichen blockförmig und rechteckförmig/flächenparallel. Gemäß den 5 und 6 ist der Einsatzabschnitt 53b an einer Seitenfläche des flachen Abschnitts 53a ausgebildet. Der Einsatzabschnitt 53b kann in den Anordnungsraum 52a der Stützplatte 52 eingeführt werden. Durch Einführen des Einsatzabschnitts 53b des Stempels 53 in den Anordnungsraum 52a wird somit der Vliesstoff 31, der von der Stützplatte 52 gehalten ist, unter Druck gesetzt (siehe 6).
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Die Heizer 54 (54a und 54b) sind Heizbauteile, welche den Füllstoff 31 erhitzen, der in den Anordnungsraum 52a eingelegt ist. Wie in den 5 und 6 gezeigt, sind die Halterheizer 54a in die Seitenwände 51b eingebettet und der Stempelheizer 54b ist in den Einsatzabschnitt 53b eingebettet. Die Heizer 54 (54a und 54b) sind über eine Signalleitung 99 elektrisch mit einer Steuerung 90 verbunden.
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Bezug nehmend auf 6 erhitzt somit ein Betreiben des Stempelheizers 54b einen ersten Seitenabschnitt 41 des Protektors 30, wohingegen ein Betrieb der Halterheizer 54a einen zweiten Seitenabschnitt 42 des Protektors 30 erhitzt.
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Die ersten und zweiten Seitenabschnitte 41 und 42 sind jeweils als Abschnitte entlang der Längsrichtung D1 in einer äußeren Umfangsoberfläche 40 des Protektors 30 angeordnet, wie in 2 gezeigt. Der zweite Seitenabschnitt 42 legt gegenüber dem ersten Seitenabschnitt 41, wobei die Mehrzahl elektrischer Kabel 20 dazwischen liegt, wie in den 2 und 3 gezeigt.
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-Die Steuerung 90 führt beispielsweise eine Heizsteuerung durch die Heizer 54 (54a und 54b) und eine Datenberechnung durch. Wie in 5 gezeigt, enthält die Steuerung 90 im Wesentlichen ein ROM 91, ein RAM und eine CPU 93.
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Das ROM (Lesespeicher) 91 ist ein sogenannter nicht flüchtiger Speicher und speichert beispielsweise ein Programm 91a. Das ROM 91 kann ein Flash Memory sein, welches auslesbar ist, sowie ein beschreibbarer nicht flüchtiger Speicher. Das RAM (Speicher mit wahlfreiem Zugriff) 92 ist ein flüchtiger Speicher und speichert beispielsweise Daten, die zur Berechnung durch die CPU 93 verwendet werden. Die CPU (zentrale Verarbeitungseinheit) 93 führt eine Steuerung auf der Grundlage des Programms 91a vom RAM 91 (z. B. die Steuerung zur Erhitzung des Vliesstoffs 31) und eine Datenberechnung durch.
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<2.2. Verfahren zur Herstellung des Kabelbaums unter Verwendung der Form>
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Ein Verfahren zur Herstellung des Kabelbaums 10 unter Verwendung der Form 50 wird nachfolgend anhand der 4 bis 6 beschrieben.
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Beim Verfahren zur Herstellung des Kabelbaums 10 wird zunächst der Vliesstoff 31 entlang der Faltlinie 34 (siehe 4) gefaltet und somit die Mehrzahl elektrischer Kabel 20 in den Vliesstoff 31 eingelegt. Dann wird die Mehrzahl elektrischer Kabel 20 mit dem Vliesstoff 31 in den Anordnungsraum 52a der Schlitzplatte 52 eingelegt. Somit ist ein Abschnitt der Mehrzahl elektrischer Kabel 20 vom Vliesstoff 31 umgeben, der sich in Längsrichtung D1 (siehe 2) erstreckt und der Protektor 30 ist in einem vorerhitzten und vorgepressten Zustand vorhanden.
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Nachfolgend werden die Halter- und Stempelheizer 54a und 54b von der Steuerung 90 betrieben. Sodann wird der Protektor 30 auf eine Temperatur gleich oder Höher als der Schmelzpunkt (zweite Temperatur) des Bindermaterials des Vliesstoffs 31 und niedriger als der Schmelzpunkt (erste Temperatur) des Basismaterials des Vliesstoffs 31 erhitzt. Zusätzlich zu der Wärmebehandlung wird der Protektor 30 in Richtung des Pfeils AR1 (Zusammendrückrichtung; siehe 6) durch den Stempel 53 zusammengedrückt. Somit wird das Bindermaterial des Vliesstoffs 31 aufgeschmolzen.
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Dann wird der Heizvorgang durch die Heizer 54 gestoppt und der Protektor 33 durch Luft oder dergleichen gekühlt. Somit wird ein Teil oder das gesamte Bindermaterial in einem Verbindungsabschnitt 39 aufgeschmolzen und im Basismaterial verteilt und dann abgekühlt und ausgehärtet. Somit wird der Protektor 30 am Verbindungsabschnitt 39 zusammengefügt. Ähnlich dem Verbindungsabschnitt 39 wird ein Teil oder das gesamte Bindermaterial in den ersten und zweiten Seitenabschnitten 41 und 42 ebenfalls aufgeschmolzen und dann abgekühlt und ausgehärtet.
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Bei der vorliegenden Ausführungsform wird der Betrieb der Heizer 54 (54a und 54b) gesteuert und somit wird die Menge an Wärme, die an die ersten und zweiten Seitenabschnitte 41 und 42 übertragen wird, gesteuert. Folglich ist ein Aufschmelzbetrag des Bindermaterials im zweiten Seitenabschnitt 42 größer als ein Aufschmelzbetrag des Bindermaterials im ersten Seitenabschnitt 41. Beispielsweise wird der ersten Seitenabschnitt 41 auf eine erste Behandlungstemperatur erhitzt, die gleich oder höher als der Schmelzpunkt des Bindermaterials und niedriger als der Schmelzpunkt des Basismaterials ist, wohingegen der zweite Seitenabschnitt 42 auf eine zweite Behandlungstemperatur erhitzt wird, welche gleich oder höher als der Schmelzpunkt des Bindermaterials und niedriger als der Schmelzpunkt des Basismaterials, sowie höher als die erste Behandlungstemperatur ist.
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Damit wird das Bindermaterial in den ersten und zweiten Seitenabschnitten 41 und 42 aufgeschmolzen und dann abgekühlt und härtet so aus, dass der zweite Seitenabschnitt 42 härter als der erste Seitenabschnitt 41 ist. Wenn somit eine äußere Kraft auf den Protektor 30 einwirkt, kann sich der Protektor 30 in einem Zustand problemlos biegen, wo eine Druckbelastung auf den ersten Seitenabschnitt 41 wirkt, der weicher als der zweite Seitenabschnitt 42 ist und eine Zugkraft auf den zweiten Seitenabschnitt 42 wirkt. Genauer gesagt, der Protektor 30 wird so gebogen, dass der erste Seitenabschnitt 41 zu einer Vertiefung und der zweite Seitenabschnitt 42 zu einem Vorsprung ausgebildet wird (siehe 6).
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Folglich kann der Kabelbaum 10 problemlos die Biegerichtung des Protektors 30 steuern, wobei die Mehrzahl von elektrischen Kabeln 20 geschützt ist.
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Beispielsweise in einem Fall, bei dem der Kabelbaum 10 durch die Durchgangsöffnung 80 der Hecktür 5 (siehe 1) so geführt wird, dass der erste Seitenabschnitt 41 auf Seiten der Heckscheibe 5b der Hecktür 5 liegt, wird der Kabelbaum 10 problemlos entlang einer gekrümmten Linie der Hecktür 5 gebogen. Dies verringert die Belastung für einen Arbeiter, der den Kabelbaum 10 in die Durchgangsöffnung 8 einführt.
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Zusätzlich wird das Schmelzen in den ersten und zweiten Seitenabschnitten 41 und 42 durch die Steuerung 90 eingestellt und somit kann die Härte des Protektors 30 gesteuert werden. Dies verhindert erfolgreich die Erzeugung von Geräuschen aufgrund von Wechselwirkungen zwischen dem Protektor 30 und einem anderen Bauteil, wenn der Kabelbaum 10 im Fahrzeug 1 angeordnet ist. Weiterhin kann der Protektor 30 so hergestellt werden, dass er eine Härte hat, welche einfaches Einführen in die Durchgangsöffnung 7 der Fahrzeugkarosserie 3 und die Durchgangsöffnung 8 der Hecktür 5 erlaubt (siehe 1).
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Zusätzlich ist der Protektor 30 aus dem Vliesstoff 31 gebildet und somit kann die Länge des Protektors 30 in Längsrichtung D1 problemlos eingestellt werden. Mit anderen Worten, der Vliesstoff 31 wird in die benötigte Größe geschnitten, wenn Bedarf für eine Herstellung von Protektoren 30 in unterschiedlichen Größen besteht. Dies beseitigt die Notwendigkeit, vorab Protektoren 30 herzustellen, welche verschiedenen Größen in Längsrichtung D1 entsprechen, so dass die Herstellungskosten für die Kabelbäume verringert sind.
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<3. Vorteile des Kabelbaums der vorliegenden Ausführungsform>
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Wie oben beschrieben, ist beim Kabelbaum 10 der vorliegenden Ausführungsform der Aufschmelzbetrag des Bindermaterials im zweiten Seitenabschnitt 42 größer als im ersten Seitenabschnitt 41 und der zweite Seitenabschnitt 42 ist härter als der erste Seitenabschnitt 41. Wenn somit eine externe Kraft auf den Protektor 30 ausgeübt wird, wird der Protektor 30 so gebogen, dass sich der erste Seitenabschnitt 41 zu einer Vertiefung verformt und der erste Seitenabschnitt 41 zu einer Vorwölbung. Folglich kann die Biegerichtung des Protektors 30 einfach gesteuert werden, wobei die Mehrzahl von elektrischen Kabeln 20 geschützt ist.
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<4. Abwandlungen>
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Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wurde oben beschrieben. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf die obige Ausführungsform beschränkt und kann auf verschiedene Arten abgewandelt werden.
- (1) In der vorliegenden Ausführungsform hat der Kabelbaum 10 die Mehrzahl elektrischer Kabel 20. Die Anzahl elektrischer Kabel 20 ist nicht hierauf beschränkt. Beispielsweise zeigt auch in einem Fall, wo der Kabelbaum 10 nur ein elektrisches Kabel hat, der Kabelbaum 10 eine Funktion ähnlich zum Kabelbaum 10 mit der Mehrzahl elektrischer Kabel 20.
- (2) In der vorliegenden Ausführungsform wird der Protektor 30 dadurch in eine gewünschte Form gebracht, dass die Mehrzahl elektrischer Kabel 20 in das Innere einer Schicht aus Vliesstoff eingebracht wird und dann der Vliesstoff erhitzt und gepresst wird. Das Verfahren zum Formen des Protektors 30 ist nicht auf das obige Verfahren beschränkt. Der Protektor 30 kann beispielsweise geformt werden, indem eine Mehrzahl elektrischer Kabel 20 zwischen zwei Schichten aus Vliesstoff gelegt wird und dann die zwei Schichten von Vliesstoff erhitzt und gepresst werden. Weiterhin kann der Protektor 30 aus drei oder mehr Schichten von Vliesstoff gebildet werden.
- (3) In der vorliegenden Ausführungsform wird der Kabelbaum 10 durch die Durchgangsöffnung 8 der Hecktür 5 eingeführt. Die Anordnung des Kabelbaums 10 ist nicht hierauf beschränkt. Beispielsweise kann der Kabelbaum 10 benachbart einer Anordnungsposition eines Instrumentenbretts und eines Lenkrades verlegt werden. In diesem Fall kann der Kabelbaum 10 in eine Richtung gebogen werden, um einen Freiraum für Fahrzeugteile sicherzustellen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 3
- Fahrzeugkarosserie
- 5
- Hecktür
- 10
- Kabelbaum
- 20
- elektrisches Kabel
- 30
- Protektor
- 31
- Vliesstoff
- 34
- Faltlinie
- 39
- Verbindungsabschnitt
- 40
- äußere Umfangsoberfläche
- 41
- erster Seitenabschnitt
- 42
- zweiter Seitenabschnitt
- 50
- Form
- 51
- Halter
- 52
- Stützplatte
- 53
- Stempel
- 54
- Heizer
- 90
- Steuerung
- D1
- Längsrichtung