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Querverweis auf verwandte
Anmeldungen
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Diese
Anmeldung beansprucht die Vorteile der am 01. 03. 2007 eingereichten
vorläufigen US Patentanmeldung 60/892 326, welche hiermit
durch Bezugnahme eingeschlossen wird.
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Die
Verwendung von mit Terbium und Cer koaktivierten grün emittierenden
Leuchtstoffen in Quecksilberdampfentladungslampen für Fluoreszenz-Beleuchtungsanwendungen
hat sich durchgesetzt. Die am meisten verwendeten dieser Leuchtstoffe
sind LaPO4:Ce, Tb, (Ce, Tb)MgAl11O19 und (Gd, Ce, Tb)MgB5O10 (nachfolgend als CBT bezeichnet). Diese
grün emittierenden Leuchtstoffe werden typischerweise mit
einem rot emittierendem Leuchtstoff wie beispielsweise Y2O3:Eu und einem
blau emittierenden Leuchtstoff wie beispielsweise BaMgAl10O17:Eu oder Sr5(PO4)3:Cl,
Eu unter Bildung einer Mischung vermengt, die bei Anregung mit Strahlung
bei 254 nm, die durch die Quecksilberentladungslampe erzeugt wird,
insgesamt weiß emittiert.
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US 4 319 161 beschreibt
Leuchtstoffe mit der allgemeinen Zusammensetzung (Y, La)
1-x-yCe
xGd
yTb
z(Mg, Zn)
1-pMn
pB
5O
10. Beim Verfahren zur Herstellung dieser
Pentaborat-Leuchtstoffe werden Oxide von Seltenerdelementen, das
Oxid oder das hydratisierte Carbonathydroxid von Magnesium, Mangancarbonat, das
Zinkoxid und Borsäure im Trockenzustand gemischt und anschließend
zwei oder drei Mal in einer schwach reduzierenden Atmosphäre
gebrannt. Tews et al. beschreiben in
US
6 085 971 , dass eine verbesserte Helligkeit, Verarbeitbarkeit
und Stabilität unter dem Einfluss von kurzwelliger UV-Strahlung
in lumineszierenden Metaborat-Leuchtstoffen der Formel (Y, La)
1-x-yCe
xGd
yTb
z(Mg, Zn, Cd)
1-pMn
pB
5-q-s(Al,
Ga)
q(X)
sO
10, wobei X für Si, Ge, P, Zr, V,
Nb, Ta, W oder eine Kombination aus diesen steht, erreicht werden.
Nach wie vor umfasst das Syntheseverfahren das Brennen bei zwei
Temperaturen, das oft von einer dazwischenliegenden Zerkleinerungsstufe
begleitet ist.
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Verfahren,
die ein wiederholtes Mahlen und Brennen erfordern, sind voraussehbar
arbeitsintensiv, was im Allgemeinen höhere Herstellungskosten
bedeutet. Weiterhin führt der Einsatz von flüchtiger
Borsäure zur Kontamination des Ofens und zu erheblicher
Abfallerzeugung.
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Im
Gegensatz zu den oben genannten Verfahren beschreiben
US 4 719 033 und
5 068 055 ein Einstufen-Verfahren
zur Darstellung von mit Europium aktiviertem Strontiumtetraborat,
Sr6
4O
7:Eu, einem
UVA emittierenden Leuchtstoff. Bei diesem Verfahren wird eine SrCO
3/Eu
2O
3-Mischung
zu einer H
3BO
3-Aufschlämmung
bei 90°C zugegeben zur Bildung eines (Sr, Eu)B
6O
10·5H
2O-Präzipitats
sowie eines Überschusses an SrCO
3/Eu
2O
3 in einem Verhältnis
von 2:1. Das Präzipitat wird dann zur Darstellung des SrB
4O
7:Eu-Leuchtstoffes
gebrannt. In dieser Brennstufe wird keine Borsäure verwendet.
Das hydratisierte Präzipitat wird nach dem Trocknen ohne
Zugabe zusätzlicher Komponenten gebrannt.
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Daher
wäre ein einfacheres Verfahren zur Herstellung von CBT-Leuchtstoffen
vorteilhaft.
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Es
ist Aufgabe dieser Erfindung, die Nachteile des Stands der Technik
zu vermeiden.
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Es
ist weiterhin Aufgabe dieser Erfindung, ein verbessertes Verfahren
zur Herstellung von einem mit Terbium und Cer koaktiviertem Gadolinium-Magnesiumpentaborat-Leuchtstoff
bereitzustellen.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung, hat der mit Terbium und Cer koaktivierte Gadolinium-Magnesiumpentaborat-Leuchtstoff
eine Zusammensetzung, die vorzugsweise durch die allgemeinen Formel (Gd1-x-yCexTby)MgB5O10 beschrieben
wird, wobei x für eine Zahl von 0,02 bis 0,80 und y für
eine Zahl von 0,01 bis 0,40 stehen und x + y < 1 ist. Besonders bevorzugt stehen
x für eine Zahl von 0,2 bis 0,4 und y für eine Zahl
von 0,02 bis 0,2.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird beim erfindungsgemäßen
Verfahren hydratisiertes Magnesiumhexaborat als Bor-Ausgangsstoff,
vorzugs weise anstelle von Borsäure, verwendet. Das hydratisierte
Magnesiumhexaborat hat vorzugsweise die Formel MgB6O10·XH2O,
wobei X für eine Zahl von 4 bis 6, bevorzugt für
eine Zahl von 4,8 bis 5,5, besonders bevorzugt für etwa
5 steht. Das hydratisierte Magnesiumhexaborat wird mit Gd, Ce und
Tb und mindestens einer Magnesiumverbindung, die aus MgC2, MgF2 und MgO ausgewählt
wird, gemischt und dann in einer schwach reduzierenden Atmosphäre
gebrannt. Vorzugsweise wird die Mischung bei einer Temperatur zwischen
etwa 1020°C und etwa 1060°C in einer Atmosphäre
mit 99% N2 und 1% H2 unter
Bildung des Pentaborat-Leuchtstoffs gebrannt. Eine bevorzugte Brennzeit
beträgt 3 bis 4 Stunden.
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Bei
einem bevorzugten Verfahren wird das hydratisierte Magnesiumhexaborat
hergestellt durch Auflösen von Borsäure in Wasser
unter Bildung einer Borsäure-Lösung und Erwärmen
der Borsäure-Lösung auf eine Temperatur von etwa
90°C, Zugeben von Magnesiumcarbonat zu der Borsäure-Lösung,
Herabsetzen der Temperatur der Borsäure-Lösung
auf einen niedrigeren Temperaturbereich von etwa 35°C bis
etwa 70°C und Temperieren der Lösung in diesem
niedrigeren Temperaturbereich für mindestens etwa eine
Stunde. Vorzugsweise enthält die Borsäure-Lösung
zwischen etwa 6,0 und etwa 12,0 mmol Borsäure pro 1,0 ml
Wasser, wobei etwa 1,0 bis 2,0 mmol Magnesiumcarbonat pro 1,0 ml
Wasser zugegeben werden. Besonders bevorzugt enthält die
Borsäure-Lösung zwischen etwa 9,0 uns etwa 10,0
mmol Borsäure pro 1,0 ml Wasser, wobei etwa 1,5 bis etwa
1,67 mmol Magnesiumcarbonat pro 1,0 ml Wasser zugegeben werden.
Das Molverhältnis von H3BO3 zu MgCO3, das für
die Darstellung des Präzipitats eingesetzt wird, beträgt
bevorzugt 5,75 bis 6,25, besonders bevorzugt etwa 6,0.
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Die
Figur zeigt das Emissionsspektrum zwischen 475 nm und 635 nm eines
Standard-(Gd0,62Ce0,23Tb0,15)MgB5O10-Leuchtstoffes sowie der Leuchtstoffprobe
2-8 gemäß dieser Erfindung.
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Zum
besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung sowie anderer
und weiterer Aufgaben, Vorteilen und Einsatzmöglichkeiten
derselben wird auf die nachfolgende Beschreibung und die beiliegenden
Patentansprüche anhand der oben beschriebenen Figur verwiesen.
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Das
Verfahren gemäß dieser Erfindung verwendet ein
hydratisiertes Magnesiumhexaborat als Bor-Ausgangsstoff zur Darstellung
von mit Terbium und Cerium koaktivierten Gadolinium-Magnesiumpentaborat-Leuchtstoffen.
Das hydratisierte Magnesiumhexaborat wird vorzugsweise als Präzipitat
dargestellt, das zum Entfernen von Restwasser getrocknet wird. Im
Allgemeinen besitzt das hydratisierte Magnesiumhexaborat nach dem
Trocknen bevorzugt die Formel MgB6O10·XH2O,
wobei X für eine Zahl von 4 bis 6, besonders bevorzugt
für eine Zahl von 4,8 bis 5,5, ganz besonders bevorzugt
für etwa 5 steht. Die Anzahl der Hydratationswassermoleküle
im getrockneten Material ist von den Trocknungsbedingungen abhängig.
Im Besonderen beginnt das Material bei über 200°C
Hydratationswasser zu verlieren. Die Hauptphase nach dem Trocknen
ist typischerweise MgB6O10·5H2O. Eine typische Nebenphase, MgB6O10·6H2O, neigt dazu, sich während des Trocknens
in das Pentahydrat umzuwandeln.
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Das
hydratisierte Magnesiumhexaborat wird mit Gd, Ce und Tb und mindestens
einer Magnesiumverbindung, die aus MgCl2,
MgF2 und MgO ausgewählt wird, gemischt
und dann in schwach reduzierender Atmosphäre gebrannt.
Dieses Verfahren unterscheidet sich von den bekannten Verfahren,
bei denen verschiedene Oxidpulver mit einer großen Menge
Borsäure gemischt werden, wodurch der Ofen kontaminiert
werden kann. Das vorliegende Verfahren führt zu einer größeren
Homogenität des gebrannten Kuchens und daraufhin zu einer
höheren Helligkeit. Zusätzlich kann dieses Verfahren
in einer einzigen Brennstufe durchgeführt werden und hat
nur geringes oder gar kein Haften des Kuchens am Schmelztiegel zur
Folge.
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Die
in der Literatur beschriebenen Synthesen von Mg66O10·XH2O
(X = 5, 6, 7 bis 7,5) waren auf die Darstellung von Einzelkristallen
zur Strukturbestimmung ausgerichtet; allerdings wurde die Struktur
nicht veröffentlicht. Siehe Lehmann und Rietz,
Z. Anorg. Allg. Chem., 350, 168–176 (1967) und Lehmann
und Pagenfuss, Z. Anorg. Allg. Chem., 301, 228–232 (1959).
Gemäß einer typischen Synthese wurden kleine Mengen bei
verhältnismäßig langen Reaktionszeiten
eingesetzt. Zum Beispiel wurden 1,5 g MgO und 60 g H3BO3 in 150 ml H2O bei
80°C 15 bis 20 Tage lang zur Darstellung von Einzelkristallen
aus MgB6O10·7H2O gerührt. Weder die kleinen Mengen
noch die längeren Reaktionszeiten sind für die
großtechnische Herstellung erwünscht. Allerdings
wurde gefunden, dass unter Verwendung von Magnesiumcarbonat anstelle
von Magnesiumoxid die Herstellung von großtechnischen Mengen
an MgB6O10·XH2O möglich ist.
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Unter
dem hier verwendeten Begriff „Magnesiumcarbonat” mit
seiner allgemeinen chemischen Formel ”MgCO3” sollen
im weitesten Sinne komplexere, hydratisierte Carbonate wie beispielsweise Mg5(CO3)4(OH)2(H2O)4 verstanden
werden.
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In
einer alternativen Ausführungsform wird das hydratisierte
Magnesiumhexaborat zunächst durch Auflösen von
etwa 6,0 bis etwa 12,0 mmol Borsäure pro 1,0 ml demineralisiertes
Wasser erzeugt. Die Aufschlämmung wird unter Rühren
auf etwa 90°C erwärmt. Dann werden etwa 1,0 bis
etwa 2,0 mmol Magnesiumcarbonat pro 1,0 ml demineralisiertes Wasser
langsam zu der erwärmten Lösung hinzugegeben,
und das Präzipitat wird bis zu 10 Minuten lang bei etwa
90°C digeriert. Die Temperatur wird anschließend
auf etwa 35°C bis etwa 70°C gesenkt und mindestens
etwa eine Stunde in diesem Temperaturbereich gehalten. Das Molverhältnis
von H3BO3 zu MgCO3, das für die Darstellung des Präzipitats
verwendet wird, beträgt bevorzugt 5,75 bis 6,25 und besonders
bevorzugt etwa 6,0. Es wird gefunden, dass das hydratisierte Magnesiumhexaborat eine
erhebliche Wasserlöslichkeit besitzt. Erhöht man
die Konzentrationen an H3BO3 und
MgCO3, so erhält man meistens eine
höhere Ausbeute an Präzipitat. Allerdings wird
das Präzipitat bei zu hohen Konzentrationen übermäßig
dickflüssig und schwer verarbeitbar. Durch Verringerung
der Endtemperatur, auf die die Aufschlämmung abgekühlt
wird, erhält man ebenfalls eine höhere Ausbeute,
was wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist,
dass die Löslichkeit von hydratisiertem Magnesiumhexaborat
bei sinkender Temperatur abnimmt.
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Die
vorliegende Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher
beschrieben, ohne sie auf diese Beispiele zu beschränken.
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Beispiel 1 – Darstellung von
MgB6O10·5H2O
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Ein
MgB6O10·5H2O-Präzipitat wurde unter Verwendung
von 75,71 l demineralisiertem Wasser, 44,16 kg Borsäure
und 10,036 kg MgCO3 hergestellt. Das Wasser
wurde mit der Borsäure versetzt, gerührt und auf etwa
92°C erwärmt, worauf das MgCO3 langsam
zugegeben wurde. Nach beendeter Zugabe wurden die Proben 10 Stunden
lang bei etwa 92°C digeriert, schnell während
1 Stunde auf 36°C abgekühlt und dann 35 Minuten
lang auf 23°C gekühlt. Die Masse wurde in einem
Filtertopf über Nacht entwässert und dann in eine Glasschale
gegeben und etwa 24 Stunden bei 250°C getrocknet und durch
ein 750 μm Sieb gesiebt. Das getrocknete und gesiebte Material
hatte X = 5, 16 Hydratationswassermoleküle.
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Die
wichtigsten Unterschiede zwischen der Präzipitation von
MgB
6O
10·5H
2O und dem Präzipitat [2(Sr, Eu)B
6O
10·5H
2O + SrCO
3/Eu
2CO
3] gemäß
US 4 719 033 und
US 5 068 055 bestehen in
den Konzentrationen der Reaktanden und den Digestionstemperaturen.
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Das
MgB6O10·5H2O wird vorzugsweise durch Reaktion von etwa
9 bis etwa 10 mmol H3BO3/ml
H2O und etwa 1,5 bis etwa 167 mmol MgCO3/ml H2O bei etwa
90°C und anschließende Digestion des Präzipitats während
3 Stunden bei fallender Temperatur mit mindestens 1-stundiger Digestion
bei 50 bis 70°C dargestellt.
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Das
Präzipitat aus [2(Sr, Eu)B6O10·5H2O
+ SrCO3/Eu2CO3] wird durch Reaktion von 7,04 mmol H3BO3/ml H2O und 1,59 mmol (SrCO3/Eu2O3)/ml H2O, von dem ein Drittel nicht abreagierter Überschuss
ist, bei etwa 95°C und anschließende Digestion
des Präzipitats während 6 Stunden bei > 85°C hergestellt.
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Die
Beobachtung läßt vermuten, dass MgB6O10·5H2O
eine erhebliche Wasserlöslichkeit aufweist, während
(Sr, Eu)B6O10·5H2O nur eine geringe Wasserlöslichkeit
zeigt. Die Apparatur, die zur Herstellung von MgB6O10·5H2O
verwendet wird, kann durch einfaches Einweichen in Wasser gereinigt
werden. Eine Erhöhung der Konzentrationen von H3BO3 und MgCO3 führte tendenziell zu einer Steigerung
der Ausbeute, allerdings wird das Präzipitat übermäßig
dickflüssig und schwer verarbeitbar wie in Beispiel 6,
wenn die Konzentrationen zu hoch sind. Eine Reduzierung der Temperatur
während der Digestion steigert ebenfalls die Ausbeute,
was wahrscheinlich auf die sich verringernde Löslichkeit
von MgB6O10·5H2O mit sinkender Temperatur zurückzuführen
ist. Es scheint, dass die Verringerung der Digestionstemperatur
einen größeren Einfluss zur Ausbeu teverbesserung
hat als eine Erhöhung der Konzentrationen der Reaktanden.
Eine weitere Methode zur Steigerung der Ausbeute besteht in der
Zugabe von NH4OH zur Erhöhung des
pH-Wertes während der Digestion. Man nimmt an, dass dies
unnötig sei, wenn die Konzentrationen der Reaktanden hoch
sind und die Digestionstemperatur langsam verringert wird. Ein weiterer
Unterschied zwischen den beiden Reaktionen zur Bildung der Präzipitate
bezieht sich auf das B/Mg- und B/(Sr, Eu)-Verhältnis. Der
Unterschied in der Ausbeute von MgB6O10·5H2O
ist gering, wenn das B/Mg-Molverhältnis 7,08:1 bzw. 6,00:1
(bei den Proben 4 bis 5) bei vergleichbaren Reaktionsbedingungen
beträgt. Dies ist sehr wahrscheinlich darauf zurückzuführen,
dass das MgB6O10·5H2O teilweise wasserlöslich ist und
das überschüssige Bor die Präzipitation
nicht zur Vollständigkeit bringt. Es scheint, dass überschüssiges
Bor bei der Präzipitationsreaktion von (Sr, Eu)B6O10·5H2O eine vollständige Präzipitation
bewirkt. Obgleich die Reaktanden ähnlich denen sind, die
für den Präzipitationprozess zur Bildung von [2(Sr,
Eu)B6O10·5H2O + SrCO3/Eu2CO3] verwendet werden,
sind höhere Konzentrationen und verringerte Digestionstemperaturen
wichtig, um die Ausbeute dieser Reaktion zu erhöhen. Es
wurde experimentell festgestellt, dass die verringerte Digestionstemperatur
nur einen geringen Effekt auf die Ausbeute bezüglich der
Präzipitation von [2(Sr, Eu)B6O10·5H2O
+ SrCO3/Eu2CO3] hat und vielmehr eine nachteilige Wirkung auf
die endgültigen Leuchtstoffeigenschaften ausübt.
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Beispiel 2 – Synthese von grün
emittierendem (Gd, Ce, Tb)MgB5O10-Leuchtstoff
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In
Beispiel 2 wurden mehrere (Gd
0,62, Ce
0,23, Tb
0,15)MgB
5O
10-Leuchtstoffe
bei unterschiedlichen Verhältnissen der Magnesiumhalid-Verbindungen
und des MgB
6O
10·5H
2O-Präzipitats synthetisiert. Mit
Ausnahme von Probe 2-1, welche sowohl MgB
6O
10·5H
2O
als auch Borsäure enthält, wurde MgB
6O
10·5H
2O
anstelle von Borsäure als Bor-Ausgangsstoff verwendet.
Die vergleichende Kontrollprobe, die zweimal bei 1035°C
mit einer Zwischen-Zerkleinerung gebrannt wurde, wurde unter Verwendung
von Borsäure als Bor-Ausgangsstoff ohne jegliche Magnesiumhalogenid-Verbindung
dargestellt. Die Verfahren zur Darstellung der Kontrollprobe sind
in
US 4 319 161 beschrieben,
welche Druckschrift durch Bezugnahme hiermit eingeschlossen wird.
Um das Mischungsverhältnis der Ausgangsstoffe zu optimieren,
wurde jede Probe so formuliert, dass sie die folgenden Molverhältnisse
enthält: 0,62 mol Gd, 0,23 mol Ce und 0,15 mol Tb (aus Gd
2O
3, CeO
2 oder
Tb
4O
7), 1,025 mol Mg
(aus den Verbindungen MgO + MgCl
2 + MgF
2 + MgB
6O
10·5H
2O)
und 5,25 mol B (aus den Verbindungen MgB
6O
10·5H
2O
+ H
3BO
3). In der
Tabelle 1 sind die Ausgangsstoffe, ihre Molverhältnisse,
ihre Mengen, die für die erfindungsgemäßen
Proben 2-1 bis 2-8 verwendet wurden, und die Helligkeit des fertigen
Leuchtstoffes aufgeführt.
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Die
Stoffe wurden ausgewogen, in eine 500 ml-Plastikflasche gegeben
und dann sorgfältig auf einer Walzenmühle und
einem Lack-Schüttelmischer gemischt. Die Mischung wurde
dann in einem Quarztiegel 3 Stunden lang bei 1030°C in
einer schwach reduzierenden Atmosphäre aus 99% N
2 und 1% H
2 gebrannt.
Der gebrannte Kuchen wurde mit 5 mm YTZ-Kugeln 30 Minuten nass gemahlen,
gewaschen, gefiltert, getrocknet und durch ein Sieb (55 μm)
gesiebt, um den (Gd
0,62, Ce
0,23,
Tb
0,15)MgB
5O
10-Leuchtstoff zu erhalten. Die Leuchtstoffproben
wurden zu Platten verpresst und durch eine 254 nm-Strahlung aus
einer Quecksilberentladungsvorrichtung angeregt. Die Emission jeder
Probe wurde im Bereich von 475 bis 635 nm gemessen und mit einem
Standard-Leuchtstoff (Gd
0,61, Ce
0,23, Tb
0,15)MgB
5O
10, der gemäß
US 4 319 161 hergestellt
wurde, verglichen. Emissionsspektren der Probe 2-8 und der Kontrollprobe
gemäß
1 werden in der
1 miteinander verglichen.
Die Daten zeigen, dass sich die Spitzenhelligkeit des Leuchtstoffs
kontinuierlich mit steigender Molkonzentration von MgB
6O
10·5H
2O
und fallender Molkonzentration von MgCO
3 verbessert.
Die Daten zeigen weiterhin, dass die Helligkeit des Leuchtstoffs
verbessert wird, wenn das MgO durch die Verbindungen MgCl
2 und MgF
2 ersetzt
wird. Tabelle 1. Relative Helligkeit der (Gd
0,62, Ce
0,23, Tb
0,151)MgB
5O
10-Proben
Probe | Ausgangsstoffe
(g) | Rel, Helligkeit (475–635 nm), % |
Gd2O3 | Tb4O7 | CeO2 | MgCl2 | MgF2 | MgO | H3BO3 | MgB6O10·5H2O |
Kontrollprobe (Kontrolle) | 33,88 | 8,45 | 11,94 | 0 | 0 | 12,39 | 97,385 | 0 | 100 |
Molverhältnis | 0,31 | 0,0375 | 0,23 | 0 | 0 | 1,025 | 5,25 | 0 |
|
2-1 | 33,88 | 8,45 | 11,94 | 0 | 0 | 3,33 | 13,91 | 76,33 | 101,8 |
Molverhältnis | 0,31 | 0,0375 | 0,23 | 0 | 0 | 0,275 | 0,75 | 0,75 |
|
2-2 | 33,88 | 8,45 | 11,94 | 0 | 0 | 1,81 | 0 | 89,05 | 102,2 |
Molverhältnis | 0,31 | 0,0375 | 0,23 | 0 | 0 | 0,15 | 0 | 0,875 |
|
2-3 | 33,88 | 8,45 | 11,94 | 0 | 0,75 | 1,33 | 0 | 89,05 | 102,6 |
Molverhältnis | 0,31 | 0,0375 | 0,23 | 0 | 0,04 | 0,11 | 0 | 0,875 |
|
2-4 | 33,88 | 8,45 | 11,94 | 1,15 | 0 | 1,33 | 0 | 89,05 | 103,1 |
Molverhältnis | 0,31 | 0,0375 | 0,23 | 0,04 | 0 | 0,11 | 0 | 0,875 |
|
2-5 | 33,88 | 8,45 | 11,94 | 0 | 1,50 | 0,85 | 0 | 89,05 | 103,3 |
Molverhältnis | 0,31 | 0,0375 | 0,23 | 0 | 0,08 | 0,07 | 0 | 0,875 |
|
2-6 | 33,88 | 8,45 | 11,94 | 2,31 | 0 | 0,85 | 0 | 89,05 | 103,4 |
Molverhältnis | 0,31 | 0,0375 | 0,23 | 0,08 | 0 | 0,07 | 0 | 0,875 |
|
2-7 | 33,88 | 8,45 | 11,94 | 4,32 | 0 | 0 | 0 | 89,05 | 105,0 |
Molverhältnis | 0,31 | 0,0375 | 0,23 | 0,15 | 0 | 0 | 0 | 0,875 |
|
2-8 | 33,88 | 8,45 | 11,94 | 0 | 2,82 | 0 | 0 | 89,05 | 106,9 |
Molverhältnis | 0,31 | 0,0375 | 0,23 | 0 | 0,15 | 0 | 0 | 0,875 |
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Die
Erfindung wurde zwar vorstehend unter Bezugnahme auf bevorzugte
Ausführungsformen näher erläutert; es
ist jedoch für den Fachmann selbstverständlich,
dass diese in vielfacher Hinsicht abgeändert und modifiziert
werden können, ohne das dadurch der Rahmen der vorliegenden
Erfindung gemäß den beiliegenden Patentansprüchen
verlassen wird. Insbesondere kann das Verfahren mit geringerem Vorteil
zusätzliche Brennstufen umfassen, obwohl ein einstufiges
Brennverfahren vorzuziehen ist.
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Zusammenfassung
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Beschrieben
wird ein Verfahren zur Darstellung eines mit Terbium und Cer koaktivierten
grün emittierenden Gadolinium-Magnesiumpentaborat-Leuchtstoffs
unter Verwendung eines hydratisierten Magnesiumhexaborats als Bor-Ausgangsstoff.
Das hydratisierte Magnesiumhexaborat besitzt bevorzugt die Formel MgB6O10·XH2O, worin X für eine Zahl von 4
bis 6, besonders bevorzugt für eine Zahl von 4,8 bis 5,5
und ganz besonders bevorzugt für etwa 5 steht. Das hydratisierte
Magnesiumhexaborat wird mit Oxiden von Gd, Ce, und Tb und mindestens
einer aus MgCl2, MgF2 und
MgO ausgewählten Magnesiumverbindung kombiniert und dann
in einer schwach reduzierenden Atmosphäre unter Bildung
des Leuchtstoffes gebrannt. Das Verfahren führt zu einer
größeren Homogenität des gebrannten Kuchens
und daraufhin zu einer größeren Helligkeit. Außerdem
kann dieses Verfahren in einer einzigen Brennstufe durchgeführt
werden, und es verursacht nur geringes oder gar kein Haften des
Kuchens am Schmelztiegel.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 4319161 [0003, 0025, 0026]
- - US 6085971 [0003]
- - US 4719033 [0005, 0021]
- - US 5068055 [0005, 0021]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Lehmann und
Rietz, Z. Anorg. Allg. Chem., 350, 168–176 (1967) [0016]
- - Lehmann und Pagenfuss, Z. Anorg. Allg. Chem., 301, 228–232
(1959) [0016]