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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen ultraviolett-vernetzenden transparenten druckreaktiven Schmelzklebstoff, ein transparentes druckreaktives Klebstoff-Flachmaterial und Laminate, die alle verwendet werden können bei Anwendungen für: Verbundgläser für Wohnungsfenster und Baumaterialien, die eine Sicherheits-Funktion, eine Schutz-Funktion und eine Katastrophen-Verhütungsfunktion haben müssen, Fenster für Werkzeugmaschinen, Fenster für Fahrzeuge, rollendes Material, Schiffskessel und Flugzeuge, Windschutzscheiben von Helmen, Schutzbrillen, Schaukästen für Schmuck oder Kunstwerke, Fenster für mit dem Finanzwesen in Verbindung stehende Gebäude und laminierte optische Linsen; und transparente Schutzplattenlaminate für Flachbildschirme (flat panel displays), wie Flüssigkristall-Displays, PDPs (Plasma-Anzeigetafein, plasma display Panels) und EL-Displays (organische Elektrolumineszenz-Displays), die Stoßfestigkeit, leichtes Gewicht und Durchsicht haben müssen, und Solarzellenmodule, Sensoren, Mess- und Zählgeräte.
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Technischer Hintergrund
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Traditionell wurden Glasplatten für Verbundgläser oder Schutzplatten verwendet. Jedoch mit dem in den letzten Jahren wachsenden Verlangen, dass Verbundgläser oder Schutzplatten Sicherheits-Funkton, Schutzfunktion und Katastrophenverhütungs-Funktion haben sollten und darüber hinaus leichtes Gewicht und eine verbesserte Stoßfestigkeit haben sollten, wurde ein Verbundglas aus unterschiedlichen Materialien, hergestellt durch Stapeln von Glasplatten und Kunstharzplatten wie Acryl-Platten oder Polycarbonat(PC)-Platten als Materialien, die die Stelle von Glas einnehmen, in breitem Umfang verwendet.
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Wegen des Unterschieds in den linearen Ausdehnungskoeffizienten zwischen Glasplatten und Kunstharzplatten führen Verbundgläser, die durch das konventionelle Autoklavenverfahren oder das in der
japanischen Patentoffenlegungsschrift Nr. 7-290647 offenbarte Verfahren, bei dem flüssiger Klebstoff zwischen Platten gegossen wird und durch Ultraviolettstrahlen oder Hitze gehärtet wird, hergestellt wurden, jedoch zu Problemen des Verwindens, der Ablösung, der Rißbildung und dergleichen, die ungelöst bleiben.
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Außerdem haben gegenwärtig verwendete Fensterfolien keine ausreichende Sicherheitsfunktion oder Schutzfunktion, und daher gab es eine steigende Nachfrage nach PC-Verbundgläsern, die für Fenster von Fahrzeugen, normalen Häusern oder Geschäften des Finanzgewerbes oder für teure Gegenstände oder für Schaukästen von Geschäften für teure Gegenstände verwendet werden sollten. Die Verwendung von PC-Verbundgläsern ist jedoch insofern problematisch, als das Verwinden, die Ablösung oder die Rißbildung um so größer wird, je größer die Verbundglas-Fläche wird, und die vorhandenen Fenster sollten durch neue ersetzt werden.
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Noch darüber hinaus tritt bei der Verwendung eines Verbundglases aus unterschiedlichem Material als eine Schutzplatte für eine Anzeigetafel das Problem auf, dass die sich ergebende Anzeigetafel nicht leichtgewichtig oder dünn gemacht werden kann, weil auf eine solche Schutzplatte schwerlich Druck oder Hitze ausgeübt werden kann, und daher ist es schwierig, die Schutzplatte direkt an einem Display anzubringen.
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Die vorliegende Erfindung wurde im Lichte der oben beschriebenen Probleme mit dem Stand der Technik gemacht. Dementsprechend besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen ultraviolett-vernetzenden transparenten druckreaktiven Schmelzklebstoff und ein transparentes druckreaktives Klebstoff-Flachmaterial bereitzustellen, die beide die Herstellung von Laminaten bei Raumtemperatur erlauben, während die Notwendigkeit einer Hochtemperatur- und Hochdruck-Behandlung durch Autoklavenbehandlung vermieden wird, und ein Laminat, das unter Verwendung derselben hergestellt wurde, bereitzustellen.
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Offenbarung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung ist ein ultraviolett-vernetzender transparenter druckreaktiver Schmelzklebstoff, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff ein (Meth)acrylat-Copolymer und eine radikalische Fotoinitiierung, die mindestens ein radikalischer Wasserstoffentzugs-Fotoinitiator ist, in einer Menge von 0,01–1,0 Gew.-% auf der Basis des (Meth)acrylat-Copolymers aufweist.
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Der ultraviolett-vernetzende transparente druckreaktive Schmelzklebstoff der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das oben beschriebene (Meth)acrylat-Copolymer bevorzugt eine Schmelzviskosität von 50000 bis 500000 (mPa·S) bei 130°C hat.
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Der ultraviolett-vernetzende transparente druckreaktive Schmelzklebstoff der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das oben beschriebene (Meth)acrylat-Copolymer bevorzugt eine Tg (Glasübergangstemperatur) von –20°C oder niedriger hat.
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Die vorliegende Erfindung ist auch ein druckreaktives Klebstoff-Flachmaterial, hergestellt durch Heißschmelzformen des oben beschriebenen druckreaktiven Klebstoffs und Bestrahlen des Klebstoffs mit Ultraviolettstrahlen zur Durchführung einer Vernetzung, dadurch gekennzeichnet, dass das Flachmaterial eine Haltekraft bei 40°C hat, die sich in einer Verschiebestrecke von 1,0–13 mm äußert.
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Außerdem ist die vorliegende Erfindung außerdem ein Laminat, aufweisend: ein transparentes druckreaktives Klebstoff-Flachmaterial nach Anspruch 4 als eine Zwischenschicht; und eine transparente Glasplatte oder eine Kunstharzplatte, die auf mindestens eine Oberfläche des oben beschriebenen transparenten druckreaktiven Klebstoff-Flachmaterials aufgesetzt ist.
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Beste Art zur Ausführung der Erfindung
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Der ultraviolett-vernetzende transparente druckreaktive Schmelzklebstoff gemäß Anspruch 1 ist dadurch gekennzeichnet, dass die radikalischen Fotoinitiatoren für das (Meth)acrylat-Copolymer mindestens einen radikalischen Wasserstoffentzugs-Fotoinitiator aufweisen.
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Üblicherweise verwendete ultraviolett-vernetzende druckreaktive Klebstoffe müssen sowohl UV-vernetzbares Monomer als auch Fotoinitiator enthalten. Der Erfinder der vorliegenden Erfindung hat jedoch gefunden, nachdem er enorme Forschungsanstrengungen auf UV-vernetzende druckreaktive Klebstoffe gerichtet hatte, dass ein (Meth)acrylat-Copolymer ultraviolett-vernetzt werden kann, wenn die radikalischen Fotoinitiatoren mindestens einen radikalischen Wasserstoffentzugs-Fotoinitiator aufweisen, selbst wenn keine UV-vernetzbaren Monomere zugesetzt werden.
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Ein radikalischer Wasserstoffentzugs-Fotoinitiator ist ein Fotopolymerisations-Initiator, der ein Radikal erzeugt, indem er einem anderen Molekül ein Wasserstoffatom entzieht. Bei der vorliegenden Erfindung wird unter dem Gesichtspunkt der Transparenz und der Aushärtbarkeit unter den typischen radikalischen Wasserstoffsentzugs-Fotoinitiatoren bevorzugt Benzophenon verwendet. Die Menge eines derartigen radikalischen Fotoinitiators, die in den druckreaktiven Klebstoff der vorliegenden Erfindung eingeführt wird, kann in Abhängigkeit von der Dicke eines beabsichtigten druckreaktiven Klebstoff-Flachmaterials oder den Bedingungen, unter denen der druckreaktive Klebstoff UV-Licht ausgesetzt wird, gewählt werden. Andere Beispiele für typische radikalische Wasserstoffentzugs-Fotoinitiatoren umfassen: Benzil, Methyl-o-benzoylbenzoat, acryliertes Benzophenon, Thioxanthon, 3-Ketocumarin, 2-Ethylanthrachinon, Campherchinon, Michler's Keton, Tetra(t-butylperoxycarbonyl)benzophenon, die Gemische von zwei oder mehreren Arten von Verbindungen, die aus den obigen ausgewählt sind, und die Gemische einer Verbindung, die aus den obigen ausgewählt ist, und eines radikalischen Fotoinitiators vom Spaltungstyp.
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Die Menge des in dem druckreaktiven Klebstoff der vorliegenden Erfindung enthaltenen radikalischen Fotoinitiators liegt bevorzugt in dem Bereich von 0,01–1,0 Gew.-% pro 100% (Meth)acrylat-Copolymer, und unter Berücksichtigung der Aushärtbarkeit, Transparenz und zeitlichen Stabilität bevorzugter 0,05–0,5 Gew.-%.
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Beispiele für (Meth)acrylate, d. h. Alkylacrylat- oder Alkylmethacrylat-Komponenten, die zur Bildung eines (Meth)acrylat-Copolymers anwendbar sind, umfassen:Alkylacrylate oder Alkylmethacrylate, deren Alkylgruppe irgendeine ist, die ausgewählt ist aus der Gruppe, die aus n-Octyl, Isooctyl, 2-Ethylhexyl, n-Butyl, Isobutyl, Methyl, Ethyl und Isopropyl besteht, und die Gemische von zwei oder mehr Arten von Verbindungen, die aus den obigen ausgewählt sind. Als eine andere Komponente kann ein Acrylat oder (Meth)acrylat, das eine organische funktionelle Gruppe wie eine Carboxylgruppe, eine Hydroxylgruppe oder eine Glycidylgruppe enthält, ebenfalls copolymerisiert werden.
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Der ultraviolett-vernetzende transparente druckreaktive Schmelzklebstoff der vorliegenden Erfindung kann erhalten werden unter Verwendung von, als Ausgangsmaterialien, Monomer-Komponenten, die geeignet ausgewählt werden aus den oben beschriebenen Alkyl(meth)acrylat-Komponenten und aus (Meth)acrylat-Komponenten mit einer organischen funktionellen Gruppe, in Kombination.
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Um ein flexibles druckreaktives Klebstoff-Flachmaterial, das die Herstellung von Laminaten hoher Qualität bei Raumtemperatur ermöglicht, zu erhalten, hat das (Meth)acrylat-Copolymer vor dem Vernetzen bevorzugt die folgenden Eigenschaften, wie sie hierin im folgenden in den Ansprüchen 2 und 3 beschrieben werden.
- (a) Die Schmelzviskosität des (Meth)acrylat-Copolymers bei 130°C beträgt 50000–500000 (mPa·s).
- (b) Die Tg des (Meth)acrylat-Copolymers beträgt –20°C oder weniger.
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Die Schmelzviskosität und Tg des (Meth)acrylat-Copolymers, das durch Polymerisation erhalten wurde, werden mit einem Viskoelastizitäts-Meßgerät gemessen, beispielsweise mit einem von Rheometrics hergestellten Dynamic Analyzer RDA-II.
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Für die Schmelzviskosität wird die Viskosität (η*) abgelesen, die unter den folgenden Bedingungen gemessen wird: parallele Platte 25 mm, aufgezwungene Deformation 2%, Temperatur 130°C und Frequenz 0,02 Hz.
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Für Tg wird die Temperatur abgelesen, die den maximalen tanδ zeigt, der unter den folgenden Bedingungen gemessen wird: parallele Platte 25 mm⌀, aufgezwungene Deformation 2%, und Frequenz 1 Hz.
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Bevorzugt liegt die Schmelzviskosität des (Meth)acrylat-Copolymers in dem Bereich von 50000 bis 500000 (mPa·s), und die Tg desselben ist –20°C oder weniger. Die Schmelzviskosität von weniger als 50000 (mPa·s) kann der Faktor sein, der es unmöglich macht, eine Dickengenauigkeit zu erhalten, wenn der druckreaktive Klebstoff zu einer dicken Folie geformt wird, oder ein vernetztes Flachmaterial mit einer ausreichenden Flexibilität zu schaffen. Die Schmelzviskosität von mehr als 500000 (mPa·s) kann die Heißschmelz-Verarbeitbarkeit schlecht machen.
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Eine Tg von höher als –20°C kann der Faktor sein, der die Haltbarkeit des sich ergebenden Laminats bei tiefen Temperaturen verringert.
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Im Lichte der Flexibilität und Haltbarkeit ist es bevorzugter, die Schmelzviskosität so einzustellen, dass sie in den Bereich von 150000 bis 400000 (mPa·s) fällt, und die Tg so einzustellen, dass sie in den Bereich von –60 bis –40°C fällt.
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Ein ultraviolett-vernetzender druckreaktiver Schmelzklebstoff kann erhalten werden, indem man veranlaßt, dass die radikalischen Fotoinitiatoren für das oben beschriebene (Meth)acrylat-Copolymer einen radikalischen Wasserstoffentzugs-Fotoinitiator enthalten.
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Ein transparentes druckreaktives Klebstoff-Flachmaterial kann erhalten werden, indem man den oben beschriebenen druckreaktiven Klebstoff in eine flachmaterialartige Gestalt mit einer Dicke von 0,05–2 mm formt und dann den flachmaterialartigen druckreaktiven Klebstoff Ultraviolettstrahlen aussetzt, um das Copolymer in dem druckreaktiven Klebstoff-Flachmaterial zu vernetzen. Der ultraviolett-vernetzende druckreaktive Schmelzklebstoff wird üblicherweise auf eine solche Art in eine flachmaterialartige Gestalt geformt, dass der transparente druckreaktive Klebstoff auf eine Trennmittelfolie laminiert wird. Wie in Beispielen später veranschaulicht wird, ist die Herstellung eines transparenten druckreaktiven Klebstoff-Flachmaterials auf eine solche Weise, dass der transparente druckreaktive Klebstoff in geschmolzenem Zustand sandwichartig zwischen zwei Trennmittelfolien (mindestens eine Trennmittelfolie ist eine transparente Folie) aufgenommen wird, eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Ein transparentes druckreaktives Klebstoff-Flachmaterial wird erhalten, indem der transparente druckreaktive Klebstoff durch die transparente Folie hindurch Ultraviolettstrahlen ausgesetzt wird, um das Copolymer in dem Klebstoff zu vernetzen.
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Das ultraviolett-vernetzende transparente druckreaktive Schmelzklebstoff-Flachmaterial gemäß Anspruch 4 der vorliegenden Erfindung hat eine bevorzugte Haltekraft (Kohäsionskraft) zur Erzielung von Klebehaltbarkeit. Es wird erhalten, indem der oben beschriebene druckreaktive Klebstoff in eine flachmaterialartige Gestalt heißschmelzgeformt wird und derselbe dann Ultraviolettstrahlen ausgesetzt wird, um das Copolymer in demselben zu vernetzen, und es ist dadurch gekennzeichnet, dass es eine Haltekraft bei 40°C von 1,0–13 mm, ausgedrückt als Verschiebestreckelänge, hat.
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Die Haltekraft wird in folgenden Schritten bestimmt:
Rückseitig Unterlegen das druckreaktiven Klebstoff-Flachmaterials, das so geformt wurde, dass es eine Dicke von 0,5 mm hat, und dessen Copolymer ultraviolett-vernetzt wurde, mit einer PET-Folie von 38 μm, Veranlassen, dass das druckreaktive Klebstoff-Flachmaterial an einer SUS-Platte mit einer Fläche von 20 mm × 20 mm, spezifiziert in JISZ 0237, anhaftet, Belasten der Ebene der SUS-Platte bei 40°C für zwei Stunden mit einer Kraft von 4,9 N, und Messen der Verschiebestrecke der SUS-Platte.
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Wenn die Verschiebung, als Haltekraft, weniger als 1,0 mm beträgt, ist die Kohäsionskraft des druckreaktiven Klebstoff-Flachmaterials zu groß, um den Unterschied in den linearen Ausdehnungskoeffizienten zu absorbieren, und in einem Test mit zyklischer Temperaturveränderung (heat cycle Test) tritt bei Laminaten aus unterschiedlichen Flachmaterial-Materialien Verwindung, Ablösung oder Rißbildung auf. Wenn die Verschiebung 13 mm oder mehr beträgt, ist die Kohäsion so klein, dass das laminierte Flachmaterial nach unten rutschen könnte oder das druckreaktive Klebstoff-Flachmaterial gedehnt werden könnte, was zu schlechtem Aussehen führt. Bevorzugt wird das druckreaktive Klebstoff-Flachmaterial so eingestellt, dass es eine Verschiebestrecke in dem Bereich von 5 mm bis 10 mm hat, wodurch das druckreaktive Klebstoff-Flachmaterial nach dem Anbringen die zufriedenstellendste Haltbarkeit haben kann.
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Die vorliegende Erfindung gemäß Anspruch 5 ist ein Laminat, aufweisend: das oben beschriebene transparente druckreaktive Klebstoff-Flachmaterial als eine Zwischenschicht; und eine transparente Glasplatte oder eine Kunstharzplatte, die auf mindestens eine Oberfläche des druckreaktiven Klebstoff-Flachmaterials aufgesetzt ist.
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Gegenwärtig verwendete transparente Laminate wie Verbundgläser verwenden zwei Platten aus Glas und ein thermoplastisches Harz oder einen flüssigen Klebstoff, während das Laminat der vorliegenden Erfindung unter Verwendung eines druckreaktiven Klebstoff-Flachmaterials, das flexibel und in der Lage ist, in der Umgebung bei Raumtemperatur an einer Glasplatte oder einer Kunstharzplatte anzuhaften, hergestellt wird.
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Beispielsweise kann das oben beschriebene transparente druckreaktive Klebstoff-Flachmaterial zusammen mit mindestens zwei Glasplatten, mindestens einer Glasplatte und mindestens einer Kunstharzplatte, oder mindestens zwei Kunstharzplatten verwendet werden, um ein transparentes Laminat zu ergeben. Das Laminat kann durch das abwechselnde Stapeln einer Glasplatte und einer Kunstharzplatte: Glasplatte/Kunstharzplatte/Glasplatte; oder Kunstharzplatte/Glasplatte/Kunstharzplatte, hergestellt werden. Transparente Laminate oder Laminate, deren eine Oberfläche aus einer transparenten Platte besteht, haben eine gute Transparenz. Wenn beispielsweise eine Oberfläche eines Laminats aus einer transparenten Platte besteht, kann die andere Oberfläche desselben aus einer undurchsichtigen Metallplatte oder einer gemusterten Platte bestehen und darüber hinaus aus einer Folie oder einem Flachmaterial bestehen. Wenn es nicht notwendig ist, auf einer der beiden Oberflächen eines Laminats eine transparente Platte vorzusehen, kann ein Laminat wie Metallplatte/Metallplatte unter Verwendung des transparenten druckreaktiven Klebstoffs der vorliegenden Erfindung hergestellt werden.
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Es gibt viele Verfahren zur Herstellung von Laminaten. Zu Verfahren, die keine Autoklavenbehandlung verwenden, gehören jedoch beispielsweise die folgenden.
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Ein Verfahren ist so, dass es folgende Schritte aufweist: zuerst Auflegen eines transparenten druckreaktiven Klebstoff-Flachmaterials der vorliegenden Erfindung auf ein plattenartiges Material, das ein Bestandteil eines Laminats sein soll; dann Aufsetzen eines anderen plattenartigen Materials auf das oben beschriebene plattenartige Material mittels seiner Klebstoff-Oberfläche, Entfernen der Luft zwischen den plattenartigen Materialen und Stapeln derselben durch Pressen.
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Ein anderes Verfahren ist so, dass es folgende Schritte aufweist: zuerst Auflegen eines transparenten druckreaktiven Klebstoff-Flachmaterials der vorliegenden Erfindung auf ein plattenartiges Material, das ein Bestandteil eines Laminats sein soll; dann Transportieren eines anderen plattenartigen Materials zwischen Haltewalzen dergestalt, dass es mit dem oben beschriebenen druckreaktiven Klebstoff-Flachmaterials zum erstenmal zwischen den Haltewalzen in Kontakt kommt, und kontinuierlich Stapeln der plattenartigen Materialien, während durch den Druck der Walzen Luftblasen herausgeschoben werden.
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Laminate guter Qualität können wie oben erhalten werden.
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Die vorliegende Erfindung wurde in Form ihrer bevorzugten Ausführungsformen beschrieben; es versteht sich jedoch, dass die vorliegende Erfindung nicht auf die oben beschriebene Ausführungsformen beschränkt ist und dass verschiedene Abwandlungen und Zusätze gemacht werden können, ohne vom Geist und Umfang der Erfindung, wie sie hierin im folgenden beansprucht wird, abzuweichen.
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[Beispiele]
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Im folgenden wird die vorliegende Erfindung durch mehrere Beispiele beschrieben; es versteht sich jedoch, dass diese Beispiele nicht dazu gedacht sind, die vorliegende Erfindung zu beschränken.
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(Beispiel 1)
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Zuerst wurden 0,1 Gew.-Teile Benzophenon, als ein Fotoinitiator vom Wasserstoffentzugs-Typ, zu 100 Gew.-Teilen Acrylester-Copolymer zugegeben, und das Gemisch wurde in der Schmelze gerührt, um einen transparenten druckreaktiven Klebstoff herzustellen. Der erhaltene druckreaktive Klebstoff wurde sandwichartig zwischen zwei Flachmaterialien aus Trennmittel-PET von 75 μm Dicke bzw. 100 μm Dicke angeordnet und in eine flachmaterialartige Gestalt von 0,5 mm Dicke heißschmelzgeformt. Dann wurden beide Oberflächen des flachmaterialartigen druckreaktiven Klebstoffs durch die Flachmaterialien aus Trennmittel-PET hindurch Licht ausgesetzt, wobei eine Hochdruck-Quecksilberlampe mit einer Gesamtlichtmenge von 3600 mJ/cm2 für jede verwendet wurde, um ein transparentes druckreaktives Klebstoff-Flachmaterial zu erhalten. Die Gesamtlichtmenge wurde unter Verwendung eines UV3t-Sensors von UV-M10, hergestellt von OAC Inc., mit einem daran befestigten X19-Filter gemessen.
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Die Zusammensetzung des verwendeten Acrylester-Copolymers war: 78,4 Gew.-% n-Butyl-acrylat, 19,6 Gew.-% 2-Ethylhexyl-acrylat und 2,0 Gew.-% Acrylsäure, die Tg desselben war –40°C und die Schmelzviskosität desselben bei 130°C war 250000 (mPa·s).
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Das oben beschriebene druckreaktive Klebstoff-Flachmaterial wurde als ein Flachmaterial für eine Zwischenschicht verwendet, um nach dem unten beschriebenen Verfahren ein Laminat herzustellen. Das Laminat wurde bei Raumtemperatur (20°C) hergestellt.
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Das Herstellungsverfahren war wie folgt: ein druckreaktives Klebstoff-Flachmaterial für eine Zwischenschicht, von dem eine seiner Trennmittelfolien abgezogen worden war, wurde zwischen Haltewalzen und einer Antriebswalze transportiert, so dass das druckreaktive Klebstoff-Flachmaterial zwischen den zwei Walzen zum ersten Mal mit einer Polycarbonat(PC)-Platte (5 mm dick, 200 mm breit, 600 m lang), die im Handel erhältlich war, und vorab bei 80°C getrocknet worden war, in Kontakt kam, das druckreaktive Klebstoff-Flachmaterial wurde mit einem linearen Druck von 9,8 N/cm und mit einer Geschwindigkeit von 5 m/min auf die PC-Platte aufgelegt, und die verbleibende Trennmittelfolie wurde abgezogen.
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Dann wurde veranlaßt, dass die PC-Platte mit dem darauf laminierten, oben beschriebenen druckreaktiven Klebstoff-Flachmaterial und eine im Handel erhältliche Floatglas-Platte (3 mm dick, 300 mm breit, 600 m lang) durch das druckreaktive Klebstoff-Flachmaterial in solcher Weise einander gegenüber zu liegen kamen, dass sie nicht miteinander in Kontakt kamen, die Endbereiche der zwei Platten wurden so zwischen Haltewalzen und einer Antriebswalze geführt, dass die zwei Platten zum ersten Mal zwischen den Walzen miteinander in Kontakt kamen, und die zwei Platten wurden zwischen den Haltewalzen (mit einem linearen Druck von 294 N/cm und mit einer Geschwindigkeit von 0,5 m/min) gehalten, um ein transparentes Laminat zu erhalten.
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(Beispiel 2)
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Zuerst wurden 0,15 Gew.-Teile IRGACURE 500 (ein Initiator, der hergestellt wurde durch Vermischen von Benzophenon, einem Initiator vom Wasserstoffentzugs-Typ, und IRGACURE 184, einem Initiator vom Spaltungs-Typ, mit einem Verhältnis von 50:50), hergestellt von Ciba Specialty Chemicals, als ein Fotoinitiator zu 100 Gew.-Teilen Acrylester-Copolymer desselben Typs wie dem im Beispiel 1 verwendeten, zugegeben. Und das Gemisch wurde in der Schmelze gerührt, um einen transparenten druckreaktiven Klebstoff herzustellen. Der erhaltene druckreaktive Klebstoff wurde sandwichartig zwischen zwei Flachmaterialien aus Trennmittel-PET, 75 μm dick bzw. 100 μm dick, angebracht und zu einer flachmaterialartigen Gestalt von 0,5 mm Dicke heißschmelzgeformt. Dann wurden beide Oberflächen des flachmaterialartigen druckreaktiven Klebstoffs durch die Flachmaterialien aus Trennmittel-PET hindurch Licht ausgesetzt, wobei eine Hochdruck-Quecksilberlampe mit einer Gesamtlichtmenge von 3600 mJ/cm2 für jede verwendet wurde, um ein transparentes druckreaktives Klebstoff-Flachmaterial zu erhalten. Die anderen Bedingungen waren dieselben wie jene in Beispiel 1.
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Ein transparentes Laminat wurde unter Verwendung des sich ergebenden transparenten druckreaktiven Klebstoff-Flachmaterials in derselben Weise wie in Beispiel 1 hergestellt.
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(Beispiel 3)
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Zuerst wurden 0,1 Gew.-Teile Benzophenon zu 100 Gew.-Teilen Acrylester-Copolymer, das so hergestellt wurde, dass es dieselbe Zusammensetzung wie dasjenige von Beispiel 1 und eine Schmelzviskosität von 400000 (mPa·s) hatte, zugegeben, und das Gemisch wurde in der Schmelze gerührt, um einen transparenten druckreaktiven Klebstoff herzustellen. Dann wurden ein transparentes druckreaktive Klebstoff-Flachmaterial und ein Laminat in derselben Weise wie in Beispiel 1 hergestellt.
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(Vergleichsbeispiel 1)
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Zuerst wurden 1,0 Gew.-Teile IRGACURE 184, ein Initiator vom Spaltungstyp, hergestellt von Ciba Specialty Chemicals, zu 100 Gew.-Teilen Acrylester-Copolymer desselben Typs, wie er in Beispiel 1 verwendet wurde, zugegeben, und das Gemisch wurde in der Schmelze gerührt, um einen transparenten druckreaktiven Klebstoff herzustellen. Dann wurden ein transparentes druckreaktives Klebstoff-Flachmaterial und ein Laminat in derselben Weise wie in Beispiel 1 hergestellt.
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(Vergleichsbeispiel 2)
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Zuerst wurden 1,2 Gew.-Teile IRGACURE 500, hergestellt von Ciba Specialty Chemicals, als ein Fotoinitiator zu 100 Gew.-Teilen Acrylester-Copolymer desselben Typs, der in Beispiel 1 verwendet wurde, zugegeben, und das Gemisch wurde in der Schmelze gerührt, um einen transparenten druckreaktiven Klebstoff herzustellen. Dann wurden ein transparentes druckreaktives Klebstoff-Flachmaterial und ein Laminat in derselben Weise wie in Beispiel 1 hergestellt.
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(Vergleichsbeispiel 3)
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Zuerst wurden 0,008 Gew.-Teile IRGACURE 500 als ein Fotoinitiator zu 100 Gew.-Teilen Acrylester-Copolymer desselben Typs, der in Beispiel 1 verwendet wurde, zugegeben, und das Gemisch wurde in der Schmelze gerührt, um einen transparenten druckreaktiven Klebstoff herzustellen. Dann wurden ein transparentes druckreaktives Klebstoff-Flachmaterial und ein Laminat in derselben Weise wie in Beispiel 1 hergestellt.
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(Vergleichsbeispiel 4)
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Zuerst wurden 0,8 Gew.-Teile IRACURE 500 als ein Fotoinitiator zu 100 Gew.-Teilen Acrylester-Copolymer, das hergestellt wurde, dass es eine Zusammensetzung von 70 Gew.-% n-Butylacrylat, 5 Gew.-% 1-Ethylhexyl-acrylat, und 25 Gew.-% Acrylsäure, eine Tg von –10°C und eine Schmelzviskosität bei 130°C von 100000 (mPa·S) hatte, zugegeben, und das Gemisch wurde in der Schmelze gerührt, um einen transparenten druckreaktiven Klebstoff herzustellen. Dann wurden ein transparentes druckreaktives Klebstoff-Flachmaterial und ein Laminat in derselben Weise wie in Beispiel 1 hergestellt.
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(Vergleichsbeispiel 5)
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Zuerst wurden 1,0 Gew.-Teile IRACURE 500 zu 100 Gew.-Teilen Acrylester Copolymer, das hergestellt wurde, dass es dieselbe Zusammensetzung wie die von Beispiel 1 und eine Schmelzviskosität von 400000 (mPa·s) hatte, zugegeben, und das Gemisch wurde in der Schmelze gerührt, um einen transparenten druckreaktiven Klebstoff herzustellen. Dann wurden ein transparentes druckreaktives Klebstoff-Flachmaterial und ein Laminat in derselben Weise wie in Beispiel 1 hergestellt.
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(Test und Bewertung)
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Die Haltekraft bei 40°C wurde für jedes hergestellte druckreaktive Klebstoff-Flachmaterial durch das oben beschriebene Meßverfahren gemessen. Und für jedes transparente Laminat wurde die Wärmeschockprüfung zwei Wochen lang bei zyklischer Wärmebeanspruchung bei –20 bis 80°C (4 Zyklen/Tag) durchgeführt, und das Aussehen nach dem Test wurde betrachtet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt. Bei der Bewertung des beobachteten Aussehens wurde den Laminaten, die alle die Erfordernisse Dehnungs-Freiheit, Ablösungs-Freiheit und Plattenverschiebungs-Freiheit erfüllten, die Qualität A zuerkannt. [Tabelle 1]
| Acrylester-Copolymer | |
Schmelzviscosität (mPa·s) | Tg (°C) | Haltekraft | Betrachtung des Aussehens |
Beispiel 1 | 250000 | –40 | 10 mm | A |
Beispiel 2 | 250000 | –40 | 5 mm | A |
Beispiel 3 | 400000 | –40 | 5 mm | A |
Vergleichs-Beispiel 1 | 250000 | –40 | Platte fiel nach 30 Sek. herunter | Dehnung und Plattenverschiebung wurden beobachtet |
Vergleichs-Beispiel 2 | 250000 | –40 | 0,8 mm | Ablösung wurde beobachtet |
Vergleichs-Beispiel 3 | 250000 | –40 | 15 mm | Plattenverschiebung wurde beobachtet |
Vergleichs-Beisplel 4 | 100000 | –10 | 5 mm | Ablösung wurde beobachtet |
Vergleichs-Beispiel 5 | 40000 | –40 | 5 mm | Ablösung wurde beobachtet |
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Wie aus den in Tabelle 1 gezeigten Ergebnissen offenkundig ist, ermöglicht es die Verwendung der transparenten druckreaktiven Klebstoff-Flachmaterialien der Beispiele 1–3, dass der Stapelprozeß bei Raumtemperatur ausgeführt wird und Laminate mit gutem Aussehen und hervorragender Haltbarkeit erzeugt werden. Im Gegensatz dazu führte die Verwendung der transparenten druckreaktive Klebstoff-Flachmaterialien der Vergleichsbeispiele 1 bis 3, die druckreaktiven Klebstoffe, die die Erfordernisse für die Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 nicht erfüllten, verwendeten, zur Erzeugung von Laminaten, die weder eine zufriedenstellende Haltekraft noch ein gutes Aussehen hatten. Die Verwendung der transparenten druckreaktiven Klebstoff-Flachmaterialien der Vergleichsbeispiele 4 und 5, die die druckreaktiven Klebstoffe verwendeten, die die Erfordernisse für die Zusammensetzung gemäß Anspruch 2 oder 3 nicht erfüllten, führte zur Erzeugung von Laminaten mit zufriedenstellender Haltekraft, aber schlechtem Aussehen wegen ihrer Ablösung.
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Gewerbliche Anwendbarkeit
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Gemäß der vorliegenden Erfindung werden ein ultraviolett-vernetzender transparenter druckreaktiver Schmelzklebstoff und ein transparentes druckreaktives Klebstoff-Flachmaterial hoher Qualität bereitgestellt, die es beide ermöglichen, dass Platten aus Kunstharz oder Glas bequem bei Raumtemperatur laminiert werden, während die Notwendigkeit einer Hochtemperatur- und Hochdruck-Behandlung durch Autoklavenbehandlung vermieden wird, und die weniger dazu neigen, in den sich ergebenden Laminaten eine Platenverschiebung zu verursachen. Gemäß der vorliegenden Erfindung werden auch Laminate bereitgestellt, die unter Verwendung des oben beschriebenen druckreaktiven Klebstoffs oder druckreaktiven Klebstoff-Flachmaterials hergestellt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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