DE111914C - - Google Patents

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DE111914C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D19/00Recovery of glycerol from a saponification liquor

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
und ähnlichen Materialien.
Die zu Buchdruckwalzen verwendeten Mischungen bestehen allgemein aus Leim, dem zuckerhaltige Materialien, wie Melasse, Glukose oder Zucker zugesetzt sind. Bei den besseren Sorten von Buchdruckwalzen wird auch Glycerin als Zusatz oder als Ersatz in der Mischung verwendet. Nach fortgesetztem Gebrauche werden diese Walzen allmählich für weitere Verwendung ungeeignet. Dies tritt nach mehreren Monaten ein, je nach der Beschaffenheit des verwendeten Materials und der Art der Arbeit, für welche die Walzen benutzt sind. Die Masse wird dann von der Achse, um welche sie gegossen war, abgezogen, umgearbeitet und durch weiteren Zusatz von solchen ursprünglichen Bestandteilen neu gemischt, welche nothwendig sind, um der Masse die gewünschte Beschaffenheit beim Umarbeiten und Wiederbenutzen zu geben. Diese Neumischung wird so lange wiederholt, als die gewünschten Eigenschaften der Masse wieder aufzufrischen sind. Im Laufe der Zeit werden jedoch die Buchdruckwalzen . werthlos und bilden dann ein Abfallproduct. Die Platten oder Blätter von gleichen oder analogen Mischungen, welche bei Uebertragungs - oder Vervielfältigungsprocessen wie zum Hektographiren benutzt werden, werden auch nach längerem Gebrauche werthlos.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Nutzbarmachung dieser Abfälle durch Scheidung derselben in verwendbare und werthvolle Producte.
Wenn die Buchdruckwalzen aus Leim, Glycerin und einem zuckerhaltigen Material, wie Glukose, Melasse oder Zucker, bestehen, so wird vortheilhaft in folgender Weise verfahren.
Das Material wird zuerst in Stücke von 5 mm bis 10 cm Durchmesser geschnitten, was mittelst einer beliebigen Schneid- oder Reifsvorrichlung geschehen kann. Diese vorherige . Zerkleinerung des Materiales in kleine Stücke braucht nicht unbedingt ausgeführt zu werden, obgleich die folgenden Operationen durch die Zerkleinerung erleichtert werden.
Das. zerkleinerte oder unzerkleinerte Material wird in ein passendes Gefä'fs gebracht und,1 wie bekannt, mit Wasser, welches vorzugsweise, aber nicht nothwendig, kalt angewendet wird, bedeckt. Das beste Mengenverhältnifs ist 900 cbcm Wasser auf 450 g der Masse. Man läfst, das Einweichen des Materiales zwischen 24 bis 36 Stunden lang andauern, je nach der Beschaffenheit der Masse. Die Wirkung des Wassers auf die Masse besteht in der Extraction der meisten der löslichen Bestandtheile, wie Glukose, Zucker und Glycerin, so dafs eine süfse Lösung erhalten wird. Wie bereits erwähnt wurde, empfiehlt es sich, das. Material in kaltem Wasser einzuweichen, um nicht den Leim zu lösen. Es wird aber weiter unten eine Abänderung des Verfahrens besprochen, bei welcher heifses Wasser Anwendung findet, wodurch die ganze Masse einschliefslich des Leims gelöst wird. Die Lösung
der löslichen Bestandtheile wird durch Umrühren erleichtert. Durch Zusatz einer geringen Menge eines Metall - oder anderen Salzes, wie eines Salzes von Aluminium oder Eisen zu dem Wasser wird die Unlöslichkeit des Leims vermehrt. Die erhaltene süfse Lösung wird viel klarer, als dies bei Nichtbenutzung derartiger Salze der Fall sein dürfte. Die Menge des Salzes, welches benutzt werden kann, wechselt in weiten Grenzen je nach der Menge und der Art der in der Masse vorhandenen Verunreinigungen. Diese Mengen können von 30 g bis 2 Y4 kg pro 45 1 Wasser schwanken.
Der leimartige Theil der Masse, aus welcher Glukose, Zucker oder Glycerin gelöst worden ist, nimmt bis 40 pCt. Wasser auf und bildet eine gelatinöse Masse. Man kann die leimhaltige oder unlösliche Masse nun von der Lösung trennen, z. B. mittelst Filterpressen. Obgleich die erwähnte Behandlung mit Wasser einen grofsen Theil der löslichen Bestandtheile aus der Masse entfernen wird, so -enthält der gelatinöse Theil noch wechselnde Mengen löslicher Bestandtheile. Es empfiehlt sich daher, die Leimmasse mit einer weiteren Menge Wasser zu behandeln, nachdem die Leimmasse von der Lösung der ersten Behandlung entweder mittelst Filterpressen oder durch Decantation oder in anderer Weise getrennt ist. Da es wünschenswerth ist, die Eindampfung der Flüssigkeit so viel wie möglich zu vermeiden, so kann die von der zweiten Wasserbehandlung herrührende Lösung als erstes Lösungswasser einer weiteren Portion des ursprünglichen Materials benutzt werden. Nach der zweiten Behandlung mit Wasser wird die Leimmasse von dem süfsen Wasser in irgend einer passenden Weise, vortheilhaft mittelst Filterpressen, getrennt, so dafs. man praktisch eine klare Lösung erhält. Dieselbe wird in dem vorliegenden Falle eine Lösung von Glycerin und einem zuckerhaltigen Material, wie Melasse, Glukose oder Zucker, sein.
Die Entfernung des zuckerhaltigen Materials aus der Lösung von Glycerin geschieht durch Gä'hrung, die entweder eine alkoholische oder eine saure Gährung sein kann. Um die Gährung zu veranlassen, können Hefe, Schimmel oder Bacterien verwendet werden. Durch die Wirkung der Gährung werden Glukose und Zucker in Alkohol oder Säuren übergeführt, je nach der Beschaffenheit des Fermentes. Wenn eine alkoholische Gährung gewünscht wird, so sollte eine kleine Menge Marmorstaub oder einer ähnlichen alkalischen Substanz zu der Flüssigkeit gegeben werden, um etwaige geringe Säuremengen, die in derselben gebildet sein können, zu neutralisiren. Die durch die Gährung gebildete Kohlensäure ist unter der zu neutralisirenden Säure nicht zu verstehen. Für die Neutralisation empfiehlt sich Marmorstaub, da derselbe unlöslich ist und jeder Ueberschufs einen leicht abscheidbaren Niederschlag bildet. Anstatt des Zusatzes eines wirksamen Fermentes zu der Lösung kann dieselbe auch freiwillig dadurch, dafs man sie der Luft aussetzt, vergohren werden. Wenn unlösliche Gä'hrungsproducte gebildet werden, so können dieselben durch weitere Filtration getrennt werden. Die Vergährung der zuckerhaltigen Substanzen der Masse kann auch im Anfang der Operation ausgeführt werden, indem man das nothwendige Ferment mit dem Lösungswasser zugiebt.
Die gereinigte Flüssigkeit, welche nun erhalten ist, wird einer Destillation unterworfen, die bei einer Temperatur von weniger als ioo° C. ausgeführt wird, wobei der Alkohol, wenn die Gährung alkoholisch war, oder die Säure, wenn die Gährung sauer war, von dem gelösten Glycerin abdestillirt wird. Der so abdestillirte Alkohol oder die Säure kann in passender Weise gereinigt werden, z. B. durch weitere fractionirte Destillation. Die Destillation des Alkohols oder der Säure aus der Lösung geschieht vortheilhaft unter Verwendung von Dampf, obgleich die Destillation auch in anderer Weise ausgeführt werden kann.
Die concentrirte Lösung, welche in dem De&tillationsgefäfs zurückbleibt, enthält Glycerin, welches aus der ursprünglichen Masse gelöst ist. Sollte diese Glycerinlösung Extractivstoffe und färbende Stoffe enthalten und eine weitere Reinigung erfordern, so kann dieselbe nach irgend einer der bekannten Methoden geschehen. Die Glycerinlösung kann dann eingedampft werden, um das Wasser zu vertreiben. Der in dem Verdampfgefäfs verbleibende Rückstand ist rohes Glycerin, welches nach den bekannten Methoden, z. B. durch Destillation, raffinirt werden kann. Das gelatinöse Material, aus welchem die löslichen Bestandtheile ausgelaugt sind, kann getrocknet und als Ammoniakdünger benutzt werden da es reich an Stickstoff ist und sogar zwischen 16 bis 18 Einheiten Ammoniak enthalten kann. Da das gelatinöse Material praktisch eine sehr reine Leimgallerte ist, so kann es auch in Gelatine oder Leim nach einer der bekannten Methoden übergeführt werden.
Anstatt die Abfälle mit kaltem Wasser zu behandeln, um nur das lösliche Glycerin und die zuckerhaltigen Substanzen zu lösen, kann der gesammte Abfall einschliefslich des Leims in heifsem Wasser gelöst werden, wonach der Leim durch Tannin oder Gerbsäure gefällt wird. Der abgeschiedene Leim wird durch Filtration getrennt und die erhaltene Lösung in der oben beschriebenen Weise behandelt.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren zur Verwerthung der aus Leim, zuckerhaltigen Materialien und Glycerin be-
    stehenden, abgenutzten Masse von Buchdruckerwalzen und ähnlichen Materialien, dadurch gekennzeichnet, dafs man nach der Extraction von Glycerin und Zucker mit kaltem Wasser in der Lösung den Zucker durch Gährung zerstört und das Gährungsproduct vom Glycerin abdestillirt.
    2. Eine Abänderung des durch Anspruch ι geschützten Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, dafs man die Abfallmasse in heifsem Wasser löst, den Leim durch Tannin oder Gerbsäure fällt und die erhaltene Lösung in der gekennzeichneten Weise weiter behandelt.
    Die Verwendung von Metallsalzen, z. B. eines Aluminiumsalzes, bei den Verfahren nach Anspruch ι und 2, um die Unlöslichkeit des Leims zu erhöhen.
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