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Siebdruckmaschine Die Erfindung betrifft eine Siebdruckmaschine für
bogenförmiges Druckgut mit einem ebenen Siebrahmen und einem ebenen Drucktisch,
die mittels eines Hebelgetriebes um parallel zueinander und viersetzt gegeneinander
angeordnete Achsen kippbar sind, die nicht nur durch die Eigenart ihres Antriebes,
sondern auch durch die besondere Anordnung der Lagerstellen des Siebrahmens und
des Drucktisches gegenüber den bekannten Siebdruckmaschinen eine wesentliche Steigerung
der Druckgeschwindigkeit ermöglicht.
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Die Arbeitsweise beim Siebdruckverfahren, bei dem das Sieb und der
Drucktisch unter Zwischenlage des Druckgutes während des Drucks flach aufeinanderliegen,
erfolgt bekanntlich im wesentlichen in drei Arbeitsgängen. Diese sind 1. das Aufbringen
des Druckgutes auf einen horizontal liegenden Drucktisch und sein Ausrichten darauf
mittels Paßmarken, wobei der Drucktisch ausreichend zugänglich sein muß, 2. der
eigentliche Druckvorgang, bei dem das Sieb auf dem Druckgut zurAuflage gebracht
wird und eine über das Sieb streichende Rakel den Farbauftrag bewirkt, 3. die Freigabe
des Drucktisches durch Abheben des Siebes und anschließend die Abnahme des fertigen
Druckgutes vom Drucktisch und das Ablegen desselben.
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Die genannten aufeinanderfolgenden Arbeitsvorgänge erfordern normalerweise
im Vergleich zu anderen bekannten Druckmaschinen eine verhältnismäßig lange Zeit,
so daß die Stundenleistung entsprechend gering ist. Hinzu kommt, daß die Bedienung
der Maschine regelmäßig mehrere Arbeitskräfte erfordert.
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Die bekannten Siebdruckmaschinen werden zumeist von Hand betätigt.
Man hat auch schon Halbautomaten gebaut bzw. entsprechende Konstruktionen vorgeschlagen,
bei denen der Siebrahmen von Hand mit dem Drucktisch bzw. dem Druckgut zusammengebracht
wird, während die weiteren Arbeitsvorgänge, insbesondere die Rakelbewegung und das
öffnen des Siebrahmens, mechanisiert sind. Allen bekannten Siebdruckmaschinen haftet
jedoch der Nachteil einer noch zu geringen Arbeitsgeschwindigkeit an. Dies hängt
vor allem damit zusammen, daß das Druckgut von der gleichen Seite auf den Drucktisch
gelangt, von der auch die Abnahme erfolgen muß.
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Bei nicht nach dem Siebdruckverfahren arbeitenden Tiegeldruckpressen
ist es an sich bekannt, den Träger der Druckform und den Drucktisch gegeneinander
vierschwenkbar zu lagern und beide mittels im Maschinengestell drehbar gelagerter
Hebel derart miteinander zu koppeln, daß Druckformträger und Drucktisch beim Verschwenken
des Druckformträgers in der einen Richtung sich aufeinander zu bewegen und in der
anderen Richtung sich voneinander entfernen, wobei ein Raum zur Abnahme des Druckgutes
freigegeben wird. Dieser Raum war aber bei den bekannten Tiegeldruckpressen winkelförmig
ausgebildet. Tiegel und Druckkopf schlossen bei geöffneter Maschine einen Winkel
von 45° oder auch einen stumpfen Winkel miteinander ein. Dies machte das dem Scheitel
des Öffnungswinkels benachbarte Ende der Druckform vergleichsweise unzugänglich,
so daß eine solche Bauweise für den Siebdruck wenig geeignet ist. Ferner führt das
Aufeinanderzuschwenken von Druckform und Druckgutträger dabei zu einem Abströmen
der zwischen beiden Teilen entweichenden Luft in einer bevorzugten Richtung, nämlich
nach der offenen Seite des Winkelraumes zu, wodurch eine mechanische Beeinflussung
des Druckgutes bedingt ist, die zu Änderungen seiner Lage auf dem
Druckgutträger
und damit zur Beeinträchtigung der Passergenauigkeit des Druckvorganges führen kann.
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Auch bei bekannten Siebdruckmaschinen hat man bereits den Siebrahmen
und den Drucktisch aufeinander zu schwenkbar ausgebildet. Dabei verliefen Siebrahmen-
und Druckgutträgerebene im geöffneten Zustand der Maschine unter einem Winkel zueinander,
so daß hier die gleichen ungünstigen Wirkungen eintraten, die bereits im Zusammenhang
mit den bekannten Tiegeldruckpressen erwähnt wurden.
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Bekannt sind auch Siebdruckmaschinen, bei denen weder der Drucktisch
noch der Siebrahmen kippbar ausgebildet waren und der Druckbogen durch eine handgesteuerte
Absaugevorrichtung festgehalten wurde, und solche, die eine pneumatische Rakelbetätigung
aufwiesen, die von mechanischen Steuermitteln, nämlich einstellbaren Nocken, gesteuert
wurden.
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Schließlich wurde auch schon eine Siebdruckmaschine vorgeschlagen,
bei der in Abhängigkeit von der Siebrahmenbewegung Paßmarken aus dem Drucktisch
herausgehoben bzw. unter den Drucktisch versenkt werden.
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Durch die Erfindung wird eine Siebdruckmaschine der eingangs erwähnten
Art angegeben, bei der die Mängel der bekannten Siebdruckmaschinen vermieden und
eine erhebliche Steigerung der Arbeitsgeschwindigkeit sowie der erzielbaren Passergenauigkeit
ermöglicht werden.
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Dies geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß bei einer Siebdruckmaschine
für bogenförmiges Druckgut mit einem ebenen Siebrahmen und einem ebenen Drucktisch,
die mittels eines Hebelgetriebes um parallel zueinander und versetzt gegeneinander
angeordnete Achsen kippbar sind, das Hebelgetriebe einen am Maschinengestell schwenkbar
gelagerten doppelarmigen Hebel aufweist, dessen einer Arm derart mit dem Drucktisch
und dessen anderer Arm derart mit dem Siebrahmen verbunden ist, daß der Drucktisch
und der Siebrahmen an ihren voneinander abgelegenen Enden um die Kippachsen schwenkbar
sind.
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Durch den doppelarmigen Hebel sind der Siebrahmen und der Drucktisch
so miteinander verbunden, daß eine Bewegung des ersteren zwangläufig auf den anderen
übertragen wird, und zwar in entgegengesetzter Richtung.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung der Siebdruckmaschine bietet die Möglichkeit,
Siebrahmenebene und Drucktischebene sowohl im geöffneten Zustand der Maschine wie
auch während des Schließvorganges parallel zueinander zu halten und dem Drucktisch
eine Neigung in der Richtung zu geben, in der das Druckgut sich beim Anlegen sowie
beim Ausführen im Anschluß an den Druckvorgang bewegt.
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Der Drucktisch wird von höhenverstellbaren Gewindespindeln getragen,
von denen zwei ortsfest angeordnet sind und eine an der entgegengesetzten Seite
des Drucktisches mit dem schwenkbaren doppelarmigen Hebel des Getriebes verbunden
ist, um den Drucktisch genau einstellen zu können. Um das Druckgut auf den Drucktisch
zu transportieren, ist eine Anlageeinrichtung mit dem Drucktisch verbunden, die
dessen Kippbewegung mitmacht.
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Der Antrieb der Siebdruckmaschine erfolgt pneumatisch, d. h. daß die
Kippbewegung des Siebrahmens und des Drucktisches, die Betätigung der Rakel und
die Betätigung der Bogenzuführungseinrichtung sowie die elektrische Steuerung des
Antriebs in Abhängigkeit von dem zum Ablauf eines Arbeitsspiels der Maschine einander
zugeordneten Bewegungen des Siebrahmens, der Rakel, der Bogenzuführungseinrichtung
und des doppelarmigen Hebels des Hebelgetriebes erfolgen.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung
eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels des Gegenstandes der
Erfindung hervor. Es zeigt Fig.1 die Seitenansicht einer vollautomatisch arbeitenden
Siebdruckmaschine in der Offenstellung, teilweise im Schnitt, Fig. 2 eine Draufsicht
auf die Maschine bei abgenommenem Siebrahmen, Fig. 3 einen Schnitt durch die Maschine
entlang der Linie III-III in Fig. 1, Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV
in Fig. 1; Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V in Fig.1. Fig. 6 ein Schaltschema
der elektropneumatischen Steuerung in der Anlegestellung und Fig.7 das gleiche Schema
der Steuerung in der Druckstellung.
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In dem Maschinengestell 1 ist um die Achse 2 der Siebhalterahmen 3
schwenkbar gelagert, in dessen seitlich verlaufenden Tragholmen 4 je ein Zylinder
5 mit darin befindlichen Kolben angeordnet ist. Die aus den Zylindern herausragenden
Kolbenstangen 6 sind mit einem sich zwischen den seitlichen Tragholmen 4 erstreckenden
Rohr 7 verbunden, das als Rakelträger dient. An den Enden des Rohrs 7 ist je ein
Scherenschenkelpaar 8 angebracht, an dessen freien Schenkelenden Laufrollen 9 gelagert
sind, die innerhalb der im Querschnitt U-förmigen Tragholme 4 an der oberen und
der unteren Fläche derselben unter der Wirkung einer Feder anliegen. Auf diese Weise
wird der für den Druck notwendige gleichbleibende Abstand zwischen der Rake110 und
dem an der Unterseite des Halterahmens 3 befestigten Sieb 11 ohne schädliches Spiel
gewahrt.
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In dem Rakelträgerrohr 7 sind zwei koaxial zueinander liegende Stangen
12 und 12' (Fig. 2) gelagert, die an ihren aus dem Rohr 7 herausragenden Enden je
eine Laufrolle 13 tragen. Durch die im Rohr 7 zwischen den Stirnseiten der Stangen
12 und 12' angeordnete Druckfeder 14 werden die Laufrollen 13 an die inneren Flächen
der senkrechten Wände der Holme 4 zur Anlage gebracht.
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Der Siebrahmen 15, auf welchen das Sieb 11 aufgespannt ist, ist auf
der einen Seite auf eine an einem Querträger des Halterahmens 3 befestigte Klemmschiene
16 aufgesteckt und wird auf der gegenüberliegenden Seite durch Anpressen an eine
Spannschiene 17 gehalten. Zum Anpressen dient eine mit Rechts-und Linksgewinde versehene
Spindel 18, auf der zwei Scheren 19 und 19' durch Drehen der Spindel an den zu diesem
Zweck mit einem Vierkantkopf 18' (Fig. 2) versehenen Enden verstellbar sind.
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Mittels dieser Vorrichtung lassen sich sowohl klein- als auch großformatige
Siebrahmen 15 einspannen. Um einen konstanten Abstand zwischen dem Rakelumkehrpunkt
und der Spannschiene herbeizuführen, können an der Spannschiene elektrische Tastef
vorgesehen sein, die entsprechend der Lage der Spannschiene die rechtzeitige Umkehr
der Rakel steuern.
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Der Drucktisch 20 ruht auf der Anlegeseite auf zwei mit einem Innengewinde
versehenen hohlen
Säulen 21, die beiderseits im Maschinengestell
1 von Spannbüchsen 22 gehalten werden. Durch Gewindespindeln 23, die in das Innengewinde
der Säulen eingreifen, lassen sich die Säulen nach Lösen der Spannbüchsen durch
ein von Hand angetriebenes Schneckengetriebe 24, das auf beide Spindeln 23 gemeinsam
einwirkt, entsprechend der Dicke des Druckgutes in der Höhe verstellen. Zum Zweck
einer Feineinstellung ist der Kopf 25 in der Säule 21 verschraubbar. Die Feineinstellung
erfolgt ebenfalls von Hand.
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Auf der gegenüberliegenden Seite ruht der Drucktisch 20 auf einer
in der Mitte des Gestells angeordneten Gewindespindel 26, die in einer Säule 27
mittels eines Handrades 28 verstellbar ist. Ein Spannfutter 27' dient zum Feststellen
der Gewindespindel in der jeweiligen Lage.
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Der Drucktisch 20 ist mit den Säulen 21 und 27 an den Abstützstellen
mittels der Gelenke 29 und 30 verbunden.
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Das überführen des Drucktisches 20 aus der Offenlage, wie in Fig.
2 dargestellt, in die Drucklage erfolgt durch eine Schwenkung des Tisches 20 um
die Achse durch die Gelenke 29, und zwar in unmittelbarer Abhängigkeit von dem nach
unten schwenkenden Siebhalterahmen 3. Zu diesem Zweck ist die Säule 27 an ihrem
unteren Ende mit einem Querträger 31 (Fig. 3) verbunden, an dessen Enden je ein
doppelarmiger, um die Lager 32 schwenkbarer Hebel 33 angreift. Durch Schubstangen
34 ist der freie Hebelarm der Doppelhebel 33 mit dem Siebhalterahmen 3 verbunden.
Durch beiderseits des Maschinengestells 1 angeordnete, schwenkbar aufgehängte Luftdruckzylinder
35, deren Kolbenstangen 36 mit dem Siebhalterahmen 3 verbunden sind, wird der Rahmen
gehoben und. gesenkt. Gleichzeitig bewirken die mit den Doppelhebeln 33 gekuppelten
Schubstangen 34 eine Bewegung des Drucktisches 20 in entgegengesetzter Richtung.
An dem freien Ende des Doppelhebels 33 ist eine Rolle 37 befestigt, die bei der
Auf- und Abwärtsbewegung des Hebels im Maschinengestell angebrachte elektrische
Schalter 38, 39 und 40 betätigt. Der Schalter 38 bewirkt in der Offenlage des Drucktisches
eine Umschaltung von Ventilen für die Bewegung der Kolben in den Zylindern 35, durch
die der Siebhalterahmen 3 gesenkt und der Drucktisch gehoben wird. In der Druckstellung
betätigt der unterste Schalter 40 die Ventile für die Umsteuerung der Rakelbewegung
in den Zylindern 5. Der mittlere Schalter 39 steuert die Ventile für ein Vakuum
in der Drucktischplatte, deren nähere Einzelheiten noch an anderer Stelle
der Beschreibung erläutert sind.
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Die Druckplatte 20 ist mit über die Oberfläche verteilt angeordneten
kleinen Saug- bzw. Druckluftlöchern 41 versehen, die in eine unterhalb der Platte
befindliche Kammer 42 münden (Fig. 3). Ein unterhalb des Tisches 20 im Gestell 1
gelagerter, von dem Elektromotor 44 angetriebener Kompressor 43 erzeugt ein Vakuum
in dem Windkessel 45, mit dem die Kammer 42 durch Leitungen 52 in Verbindung steht.
Mittels des Vakuums wird ein auf der Druckplatte 20 liegender Bogen während des
Drucks festgehalten. Die hierfür vorgesehene Steuerung der Saugluft wird in einem
später folgenden Teil der Beschreibung noch erläutert.
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Außer einem Vakuum erzeugt der Kompressor 43 noch die zum Heben
und Senken des Siebrahmens 3 und der Druckplatte 20 erforderliche Druckluft, die
in einem Windkessel 46 gespeichert wird. Ferner ist mit dem Elektromotor 44 noch
ein Generator 47 gekuppelt, der den Betriebsstrom zum Betätigen von Magnetventilen
liefert.
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In der Druckplatte 20 sind ferner außerhalb des Bereichs der Kammer
42 vordere Anlegemarken 48 und seitliche Anlagemarken 49 schwenkbar gelagert, die
in der aufgerichteten Stellung durch in der Druckplatte vorgesehene Schlitze hindurchgreifen.
Die Marken 48 werden über eine gemeinsame Welle von dem Kolben eines Druckluftzylinders
50 und die Marken 49 von einem Druckluftzylinder 51 betätigt. Zwecks genauester
Fassung des Druckgutes ist bei allen Marken die Winkellage zur Druckplattenoberfläche
unabhängig voneinander einstellbar. Ferner ist auch die Höhe der an den Marken befindlichen
sogenannten Übermarken entsprechend der Druckguthöhe einstellbar. Für die Passung
genügen zwei Vordermarken und eine Seitenmarke, an die das Druckgut zur Anlage kommt,
während die übrigen Marken je nach Größe des Druckformats zurückgestellt werden
und nicht in Tätigkeit treten.
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Die automatisch arbeitende Bogenzuführungs- und -anlegeeinrichtung
ist auf einem besonderen Gestell 55 angeordnet, das auf Laufrollen 56 ruht. Es wird
an der Stirnseite der Maschine aufgestellt und mit dieser durch Verschraubung zusammengekuppelt.
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Die Bogenanlegevorrichtung wird von einem Gestell 75 getragen, das
eine Verlängerung der Drucktischplatte 20 bildet, mit dieser verschraubt ist und
an deren Schwenkbewegung teilnimmt. In der Mitte des Gestells ist ein Druckluftzylinder
76 angeordnet, dessen Kolbenstange 77 einen mit Saugnäpfen 78 versehenen, quer über
die Breite des Druckgutstapels sich erstreckenden rohrförmigen Saugerträger 79 verbunden
ist. An den Enden des Saugerträgers ist je eine Laufrolle 80 gelagert, mit
denen der Träger bei der Hin- und Herbewegung über die Drucktischplatte rollt. Mittels
zweier ineinandergesteckter Rohre 81, 81', die durch Stopfbuchsen 82 gegeneinander
abgedichtet sind und von denen das eine Rohr 81 verschiebbar ist, stehen die Sauger
78 mit einer Vakuumleitung 83 in Verbindung.
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Unterhalb des Gestells 75 ist an diesem ein querliegender Stab 84
angeordnet, der den vom Luftstrom des Querbläsers 72 angehobenen obersten Druckgutbogen
festhält und den Saugern 78 das Erfassen des Bogens erleichtert.
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Die bei der erfindungsgemäßen, automatisch arbeitenden Maschine in
Anwendung gebrachte elektropneumatische Steuerung ist in den Fig. 6 und 7 in zwei
verschiedenen Schaltstellungen gezeigt. Der besseren Übersicht wegen ist der in
den dargestellten Rohrleitungen herrschende jeweilige Druck durch eine unterschiedliche
Strichführung gekennzeichnet. Es bedeuten: Rohrleitungen mit durchgehend ausgezogenen
Linien Druckluft (etwa 6 atü), mit strichpunktierten Linien ein Vakuum und mit gestrichelten
Linien atmosphärischer Druck.
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Der von dem Elektromotor 44 angetriebene Kompressor 43 saugt über
einen Vakuum-Windkessel 45 Luft an. Nach Erreichen eines bestimmten Vakuums unterbricht
ein Umschaltventil 85 automatisch die Verbindung und schaltet die Ansaugleitung
des Kompressors 43 auf die Außenluft um. Der Kompressor 43 drückt die angesaugte
Luft nach Passieren eines Ölabscheiders 86 in einen Winddruckkessel 46, wobei
ein
überdruckventil 87 nach Erreichen eines bestimmten Betriebsdrucks (etwa 6 atü) die
überschüssige Luft entweichen läßt.
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Das in Fig. 6 gezeigte Schema veranschaulicht die Schaltlage der Maschine
bei Abgabe eines Druckbogens 88 durch die Sauger 78 an den Drucktisch 20, der in
der geöffneten Lage eine Winkellage von etwa 15° einnimmt. Die die Passung bewirkenden
Vordermarken 48 sind hochgeschwenkt und haben ihre Endlage erreicht, während die
Seitenmarken 49 mit Verzögerung durch ein die Zuleitung der Druckluft zu dem die
Marke antreibenden Drucklufzylinder 51 drosselndes, von Hand eingestelltes Ventil
89 die Endstellung noch nicht erreicht haben.
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Die Bogenanlegevorrichtung, deren Sauger 78 durch die Schieberrohre
81, 81' über ein elektrisch gesteuertes Ventil 90 mit der Vakuumleitung 52
in Verbindung stehen, hat in der Endlage eine in dem Rohr 81' vorgesehene Öffnung
81a freigegeben, die das Vakuum an den Saugern 78 aufhebt und den Bogen freigibt.
Infolge der Schräglage des Drucktisches 20 fällt der Bogen 88 bis zu den Vordermarken
48, die den Bogen auffangen. Die verzögert sich aufrichtende und dabei den Bogen
88 seitlich zurechtschiebende Seitenmarke 49 hat nun ebenfalls die Endstellung erreicht,
so daß der Bogen seine paßgerechte Lage einnimmt.
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In der Endstellung betätigt der die Marke 49 aufrichtende Kolben einen
Schalter 91, der ein Relais 92 vom Stromkreis abschaltet und dadurch ein zugehöriges
Schaltschütz 93 betätigt. Dadurch wird ein die Kammer 42 im Drucktisch
20 mit der Druckleitung 94 verbindendes Ventil 95 geschlossen und damit das
zwischen der Tischplatte 20 und dem Druckbogen 88 durch die kleinen Öffnungen strömende
Luftpolster aufgehoben. Gleichzeitig wurde durch das Schaltschütz 93 das Ventil
96 geöffnet, das eine Verbindung der Kammer mit der Vakuumleitung 52 herstellt.
Infolgedessen wird der auf der Platte 20 liegende Bogen 88 durch das Vakuum in der
Kammer 42 angesaugt und festgehalten.
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Durch das Umschalten des Schaltschützes 93 wurde ferner das Ventil
97 geschlossen, das die Druckluftzuleitung zu dem Vorschubzylinder 76 der
Bogenanlegeeinrichtung unterbricht, und ein zweites Ventil 98 geöffnet, das
eine Verbindung der Druckleitung 94 mit dem auf der anderen Seite des Kolbens gelegenen
Teil des Zylinders 76 herstellt und dadurch die Rückführung der Sauger 78 in ihre
Ausgangsstellung bewirkt.
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Vor dem Schließen der Maschine, d. h. vor dem Anheben des Drucktisches
20 und dem gleichzeitigen Senken des Drucksiebes in die horizontale Drucklage, werden
die Paßmarken 48 und 49 wieder in ihre versenkte Lage in dem Drucktisch 20 zurückgeschwenkt.
Hierzu ist auf dem Rohr 81, mit dem der Saugerträger verbunden ist, eine Schaltschiene
100 vorgesehen, die einen Schalter 99 bei dem Hin- und Hergang betätigt, durch den
das Ventil 101 geöffnet oder geschlossen wird, das die Verbindung der Druckluftleitung
94 mit den die Marken 48 und 49 betätigenden Druckluftzylindern 50 und
51 herstellt. Das in der Offenstellung stehende Ventil 101 wird also bei
dem Rücklauf des Rohrs 81 durch den von der Schiene ablaufenden Schalter 99 geschlossen,
so daß die die Marken 48 und 49 betätigenden Kolben 50 und 51 unter dem Druck von
Federn in die Ausgangslage zurückgehen. Mit dem Erreichen der Endlage der mit Verzögerung
sich aufrichtenden Seitenmarke 49 ist die Bogenanlage beendet. Der hierbei betätigte
Schalter 91 ist ein Wechselschalter, der einerseits das Relais 92 abschaltet und
andererseits ein Relais 102 einschaltet. Die Stromleitung für letzteres führt über
einen Schalter 38, der von dem Doppelhebel 33 in Schaltstellung gehalten wird. Das
Relais 102 legt ein Schaltschütz 103 um, wodurch ein Ventil 104 geschlossen wird,
das die Aufwärtsbewegung des Kolbens im Druckluftzylinder 35 zum Öffnen der Maschine
bewirkt hatte, während ein anderes Ventil 105 geöffnet wird, so daß die Druckluft
auf die andere Seite des Kolbens in den Zylinder strömen kann. Damit wird die Abwärtsbewegung
des Siebhalterahmens 3 eingeleitet, der mittels der Schubstange 34 über den Doppelhebel
33 und der Säule 27 auch den Drucktisch 20 in die waagerechte Lage
verschwenkt.
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Der durch den Hebel 33 bei der Schwenkbewegung betätigte Schalter
39 ist wirkungslos, da der zugehörige Stromkreis durch die vorangegangene Umstellung
des Schalterschützes 103 unterbrochen wurde. Dagegen löst der in der Endlage des
Hebels 33 von diesem betätigte Schalter 40 ein Relais 116 aus. Das abfallende zugehörige
Schaltschütz 106 schließt ein Ventil 107, das die Druckleitung
94 mit dem vorderen Ende des die Rakelbewegung bewirkenden Zylinders 5 verbindet.
Gleichzeitig öffnet das Schaltschütz 106 ein Ventil 108, das die Zuleitung
von Druckluft zu dem hinter dem Kolben gelegenen Teil des Zylinders freigibt. Das
von der sich vorbewegenden Kolbenstange 6 gehaltene Rakelträgerrohr 7 streicht über
das Sieb 15, womit der Druck erfolgt.
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Eine mit dem Rakelträgerrohr 7 verbundene Stange 109 trägt an ihrem
hinteren Ende eine Steuerschiene 110, die bei der Vorbewegung auf den Schalter 111
trifft, wodurch das Relais 102 stromlos wird und das zugehörige Schaltschütz 103
abfällt. Hierdurch wird das Ventil 105 geschlossen und das Ventil 104 geöffnet,
so daß Druckluft in den Zylinder 35 unterhalb des Kolbens eintreten kann und die
Maschine wieder geöffnet wird. Durch die Steuerschiene 110 wird noch ein zweiter,
dahinterliegender Schalter 112 betätigt, der das Relais 116 einschaltet. Das zugehörige
Schaltschütz 106 bewirkt das Öffnen des Ventils 107 und gleichzeitig das
Schließen des Ventils 108, wodurch die Rakelbewegung abgestoppt und die Rakel zur
Umkehr gezwungen wird, die über das entlastete Sieb streicht. Beim Öffnen der Maschine
trifft der mit der Schubstange verbundene Hebel 33 auf den Schalter 39, der einen
Stromkreis über einen sogenannten Vakuumwächter 115 zum Betätigen des Relais 92
schließt. Durch das Schaltschütz 93 wird der Stromkreis über den Schalter 91 aufrechterhalten.
Ferner wird durch Schließen des Ventils 96 das Vakuum der unter der Druckplatte
liegenden Kammer 42 abgeschaltet und das Ventil 95 geöffnet, das eine Verbindung
der Kammer 42 mit der Druckluftleitung 94 herstellt. Der hierdurch entstehende Luftstoß
hebt das Druckgut 88 von der Druckplatte ab, das von der schrägstehenden Platte
auf ein nicht dargestelltes Trocknungs-Förderband abgleitet.
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Durch die Einschaltung des Relais 92 wird auch das Ventil 98 geschlossen
und das Ventil 97 geöffnet, so daß Druckluft in den Zylinder 76 einströmen kann
und den mit der Kolbenstange 77 verbundenen Saugerträger über die Druckplatte 20
verschiebt. Bei dem Vorschub läuft der Schalter 99 mit seiner Rolle
auf
die Schaltschiene 100 auf. Der Schalter 99 unterbricht einerseits
einen Stromkreis, durch den das Ventil 89 geschlossen wird und die Vakuumleitung
zu den Saugern abschaltet, während andererseits ein Stromkreis geschlossen wird,
der das Ventil 101 öffnet und dadurch den Weg der Druckluft zu den die Marken 48
und 49 antreibenden Druckluftzylindern 50 und 51 freigibt.
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Während des nun wieder folgenden Schließvorganges der Maschine wird
von der durch das Öffnen des Ventils 105 unter Druck gesetzten Zuleitung zum Kolben
des Schließzylinders 35 über eine von dieser abzweigende Leitung 113 Druckluft zu
der Querblaseinrichtung 72 geführt, die die oberen Lagen der Druckbögen des Druckgutstapels
63 auflockert. Ein in der Zuleitung angeordnetes Handventil 114 dient zum Einstellen
der Stärke des Blasluftstromes.
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Nach dem Aufrichten der Vorder- und Seitenmarken 48 und 49 wird durch
den Schalter 91 die Schließbewegung der Maschine eingeleitet, und der Arbeitsgang
wiederholt sich, wie beschrieben.
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Für eine Handeinlage des Druckgutes ist ein besonderer Schalter 117
an der Drucktischplatte vorgesehen. Ein weiterer Schalter 118, der das Ventil 108
für die Rakelbewegung steuert, dient für ein Direktkopierverfahren, bei dem Sieb-
und Tischplatte waagerecht liegen.
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Hat die Saugerreihe 78 das Druckgut nicht erfaßt, dann bleibt die
Maschine stehen, da durch die Stellung des Vakuumwächters 115 der Stromkreis zum
Schließen des Relais 92 unterbrochen ist.