DE1114833B - Mittel zur Verhuetung und Bekaempfung der Eisen-Chlorose von Pflanzen - Google Patents

Mittel zur Verhuetung und Bekaempfung der Eisen-Chlorose von Pflanzen

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DE1114833B
DE1114833B DEC22248A DEC0022248A DE1114833B DE 1114833 B DE1114833 B DE 1114833B DE C22248 A DEC22248 A DE C22248A DE C0022248 A DEC0022248 A DE C0022248A DE 1114833 B DE1114833 B DE 1114833B
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Dr Norbert Taubel
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Hoechst AG Werk Kalle Albert
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Chemische Werke Albert
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05DINORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C; FERTILISERS PRODUCING CARBON DIOXIDE
    • C05D9/00Other inorganic fertilisers
    • C05D9/02Other inorganic fertilisers containing trace elements

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Mittel zur Verhütung und Bekämpfung der Eisen-Chlorose von Pflanzen Das Auftreten von Eisenrnangelchlorosen, vorwiegend im Obst-, Wein- und Zierpflanzenbau, ist vielfach weniger in einem absoluten Mangel als vielmehr in der fehlenden Pflanzenverwertbarkeit des im Boden vorhandenen Eisens begründet. Die chemische Festlegung des Eisens im Boden kann infolge alkalischer Reaktion, Schwermetallantagonismus, zu hohen Phosphatgehaltes sowie durch ungünstige physikalische Bodeneigenschaften verursacht werden. Eine wirksame Eisenversorgung läßt sich daher am schnellsten durch eine Verabreichung über das Blatt erzielen.
  • Die Gefahr eines absoluten Eisenmangels ist stets bei Anbau in Hydrokulturverfahren zu erwarten. Ihre zunehmende Verbreitung, vorwiegend im Zierpflanzenbau, erfordert eine zusätzliche Eisengabe in einer Form, die nicht unter Reaktion mit Orthophosphaten in nicht pflanzenaufnehmbare Verbindungen übergeführt wird.
  • Die seither bekannten Mittel zur Bekämpfung der Eisenchlorose enthalten das Eisen komplex an organische Verbindungen gebunden. Als solche sind insbesondere Eisensalze der Äthylendiamintetraessigsäure sowie der Nitrilotriessigsäure (deutsche Patentschrift 966 893), der 1,2-Di-aminocyclohexantetraessigsäure (deutsche Patentschrift 945 847), der Brenzcatechindisulfonsäure (deutsche Auslegeschrift 1074 062) und der carboxylierten und/oder sulfonierten: Amine (deutsche Auslegeschrift 1041508) vorgeschlagen worden.
  • In der deutschen Patentschrift 873 392 ist die Herstellung wasserlöslicher Mehrnährstoffdüngemittel mit einem Gehalt an Metallsalzen beschrieben. In diesen soll das P. o. in Form von anhydrischen Phosphaten, insbesondere solchen vorliegen, die wie die wasserlöslichen Salze der Trimetaphosphorsäure mit Metallionen keine Verbindungen eingehen, so daß die zugesetzten Metalle nach wie vor als Ionen vorliegen. Mit den so erhaltenen Gemischen bzw. deren Lösungen läßt sich zwar der Bedarf der Pflanzen an Mikronährstoffen decken, zur Verhütung oder Bekämpfung ausgesprochener Mangelkrankheiten, wie der Eisenchlorose, sind sie jedoch nicht geeignet.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Natrium- oder Ammonium-Eisen-Verbindungen geradkettig kondensierter Phosphorsäuren mit mindestens 3 P-Atomen im Molekül ausgezeichnete Mittel zur Verhütung oder Bekämpfung der Eisenchlorose sind. In diesen Verbindungen liegt das Eisen nicht als Ion vor, sondern ist so fest gebunden, daß es mittels der üblichen analytischen Fällungsreaktionen ohne Zerstörung des Moleküls nicht erfaßt werden kann. Man bezeichnete diese Eigenart der kondensierten Phosphate zunächst als Komplexbindevermögen, sieht solche Phosphate heute jedoch als lösliche Ionenaustauscher an.
  • Auch in der hier vorliegenden Form kann das Eisen von der Pflanze reborsiert und verwendet werden, ohne daß es zu Schädigungen kommt. Durch diese besondere Pflanzenverträglichkeit unterscheiden sich die erfindungsgemäßen Mittel insbesondere auch von allen anderen, in denen das Eisen als Ion vorliegt.
  • Zur Chorosebekämpfung setzt man die Mittel nach vorliegender Erfindung am zweckmäßigsten in Form einer wäßrigen Lösung mit einem Gehalt von 50 bis 150 mg Fe pro Liter über das Blatt ein. Die Eisenwirkung kann durch sinnvolle Kombination mit einem wasserlöslichen Pflanzennährsalz, das neben Stickstoff, Phosphorsäure, Kali und Magnesium noch Mikronährstoffe, wie Mangan, Kupfer, Bor und Zink, enthält, ergänzt werden. Die gemeinsame Anwendung mit Pflanzenschutzmitteln ist ebenfalls möglich.
  • Bei der unmittelbaren Anwendung über den Boden werden die Alkah-Eisen-Polyphosphatlösungen (0,5 bis 1,5 g Fe pro Liter) am vorteilhaftesten mittels der Lanzen- oder Lochdüngung unmittelbar in den Wurzelbereich gebracht.
  • Bei Topfkulturen kann die Verabfo bgung der Alkali-Eisen-Polyphosphatlösungen gemeinsam mit der Termindüngung oder allein durch einen Zusatz zum Gießwasser (12,5 bis 25 mg Fe pro Liter) vorgenommen werden. In gleicher Weise sind die - Alkali-Metall-Polyphosphate, z. B. von Kupfer, Zink oder Mangan, zur Behandlung der entsprechenden Mangelkrankheiten geeignet.
  • Beizpiel1 Eine trockne Mischung aus 77 Gewichtsteilen Grahamsalz und 23 Gewichtsteilen Fe S 04 - 7 H2 O wird in Wasser zu einer 0,2o/oigen Lösung aufgelöst. Mit 50 ml dieser Lösung werden 2jährige Pfirsichbüsche (Madame Roginal) auf Sämlingsunterlage, die stark unter Eisenchlorose litten, besprüht. Bereits nach 4 Tagen ist ein Ergrünen der Blattintercostalfelder zu erkennen, das sich nach einer erneuten Behandlung nach 8 Tagen verstärkt fortsetzt. 4 Wochen nach der ersten Behandlung zeigt sich der Pfirsichbusch völlig chlorosefrei, während sich die Vergilbungserscheinungen an dem unbehandelten Kontrollbusch verstärkt ausgebildet haben.
  • Beispiel 2 Die Wirkung der erfindungsgemäßen Alkali-Eisen-Polyphosphate zeigt sich besonders deutlich in Wasserkulturversuchen, die man mit vier- bzw. fünffacher Wiederholung in 4-1-Kunststoffgefäßen durchführt. Als Versuchspflanze eignet sich besonders Salat, der bei Eisenmangel sehr bald die bekannten Erscheinungen der Chlorose, insbesondere Vergilbung und Minderertrag, aufweist. Die Jungpflanzen werden unmittelbar in die Nährlösungen eingesetzt, wobei die Menge der Nährlösung so bemessen wird, daß sie für das gesamte Wachstum ausreicht und eine Erneuerung überflüssig wird.
  • Die Nährlösungen für einen solchen Wasserkulturversuch sind wie folgt zusammengesetzt: Lösung 1 ohne Eisen; in 11 enthalten . 0,3g -Na2HP04-2H20, 0,5 g KN 03, 0,1 g NH4N03, 0,18 g Ca (N O3)2 . 4 H.0, 0,25 g Mg S O4 ' 7 H2 O, je 1 mg Mn, Cu, Zn als wasserlösliches Sulfat, 0,1 mg B als H3 B 03; Lösung II Eisen als Ion; Aufbau wie I, jedoch zusätzlich 12,5 mg Fe pro Liter als (N H4)2 Fe (S O4)2; Lösung III Eisen als organisches Komplexsalz; Aufbau wie I, jedoch zusätzlich 12,5 mg Fe pro Liter als Komplexsalz der Äthylendiamintetraessigsäure; Lösung IV Eisen gebunden nach der Erfindung; Aufbau wie I, jedoch ohne Orthophosphat, aber zusätzlich 12,5 mg Fe pro Liter als Alkali-Eisen-Polyphosphat.
  • Herstellung der Alkali-Eisen-Polyphosphatlösung gemäß IV Man löst 500 Gewichtsteile Grahamsalz (geradkettig kondensiertes Polyphosphat mit 34 bis 88 P-Atomen im Molekül; vgl. Thilo, »Kondensierte Phosphate in Lebensmitteln«, Springer-Verlag, 1958, S.9) in 11 Wasser und gibt 150 g Fe S 04 - 7 H2 O zu. Man erhält eine klare Lösung, die 28 Volumprozent P2 05 und 2,5 Volumprozent Fe enthält, so daß 0,5 ml dieser Lösung 12,5 mg dieser Lösung entsprechen.
    Tabelle 1
    Ernteerträge
    Lösung Nr. Eisen, dosiert als
    Frischgewicht @ Trockengewicht
    M±m M±m
    I ohne Eisen .......................... 99,4 ± 5,56 7,7 ± 0,55
    1I Ion ..: ............................ 156,2 ± 4,53 15,2 ± 0,20
    III organisches Komplexsalz . . . . . .. . . . . . . . 108,8 ± 17,5 12,7 ± 1,64
    IV Alkali-Eisen-Polyphosphat nach der Er- !
    findung .............................. 184,3 ± 2,67 22,3 ± 0,21
    Die Tabelle zeigt die höchsten Erträge für das Alkali-Eisen-Polyphosphat nach vorliegender Erfindung. Das bedeutet einerseits die beste Eisenwirkung, andererseits die geringste Schädigung, d. h. die beste Pflanzenverträglichkeit. Beispiel 3 In einer weiteren Versuchsreihe wurde gleichfalls mit Salatpflanzen in Wasserkultur und unter sonst gleichen Bedingungen, jedoch mit der Abänderung gearbeitet, daß der Nährlösung so viel eines trockenen Gemisches aus 77 Teilen Grahamsalz und 23 Teilen Fe S 04 - 7 H2 O (Gemisch = 52,5 % P2 05, 4,6 % Fe) zugesetzt wurde, daß 11 Nährlösung wiederum 12,5 mg Fe enthielt.
    Tabelle 1I
    Ernteerträge
    Lösung Nr. Eisen, dosiert als Frischgewicht Trockengewicht
    M±m M±m
    I ohne ................................ 43,6 ± 4,40 2,8 ± 0,33
    1I Ion ................................. 115,3 ± 8,83 6,2 ± 0,51
    III organisches Komplexsalz .. . . . . . . . .. . . . 25,1 ± 6,24 1,9 ± 0,40
    IV a Alkali-Eisen-Polyphosphat nach der Er-
    findung, wie im Vorabschnitt beschrieben 145,4 ± 3,74 j 8,3 ± 0,31

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Mittel zur Verhütung oder Bekämpfung der Eisenchlorose bei Pflanzen, gekennzeichnet durch einen Gehalt an wasserlöslichen Natrium- oder Ammonium-Eisen-Verbindungen geradkettig kondensierter Phosphorsäuren mit mindestens 3 P-Atomen im Molekül.
  2. 2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daB die Natrium- oder Ammonium-Eisen-Verbindungen zusammen mit anderen, vorzugsweise wasserlöslichen Pflanzennährstoffen und bzw. oder Pflanzenschutzmitteln enthalten sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 873 392; schweizerische Patentschrift Nr. 240 174.
DEC22248A 1960-08-31 1960-08-31 Mittel zur Verhuetung und Bekaempfung der Eisen-Chlorose von Pflanzen Pending DE1114833B (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH240174A (fr) * 1942-10-29 1945-12-15 Demolon Albert Omer Procédé de traitement de végétaux atteints ou menacés de chlorose ferrique.
DE873392C (de) * 1951-02-02 1953-04-13 Albert Ag Chem Werke Verfahren zur Herstellung wasserloeslicher Mehrstoffduengemittel mit einem Gehalt anMetallsalzen

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CH240174A (fr) * 1942-10-29 1945-12-15 Demolon Albert Omer Procédé de traitement de végétaux atteints ou menacés de chlorose ferrique.
DE873392C (de) * 1951-02-02 1953-04-13 Albert Ag Chem Werke Verfahren zur Herstellung wasserloeslicher Mehrstoffduengemittel mit einem Gehalt anMetallsalzen

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