DE111458C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bisher wurden, um einen kräftigen, vom Stoffe sich stark abhebenden Blattstich zu erzielen, Stickereien in der Weise hergestellt, dafs zunächst die Längsunterlagen durch Aufsticken zu beiden Seiten des Stoffes aufgetragen, hierauf in ähnlicher Weise, und zwar gleichfalls auf beiden Seiten des zu bestickenden Stoffes die Kreuzstiche auf letzteren gebracht und die so geschaffene Unterlage nun durch Deckstiche überstickt wurden, die auf der Vorder- und Rückseite des Stoffes in gleicher Richtung, und zwar genau unter einander zu liegen kommen. Bei dieser Herstellungsweise müssen aber eine Menge Stiche ausgeführt werden, was einen grofsen Zeitaufwand erfordert und dadurch den Preis derartiger Arbeiten beträchtlich erhöhte.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet nun ein Verfahren zur Herstellung von Blattstickereien, welches ermöglicht, die gleichen Muster in bedeutend kürzerer Zeit anzufertigen, und mit weniger ausgeführten Stichen die gleiche Wirkung wie bei dem bisherigen Verfahren zu erzielen.

In Folgendem ist die Erfindung mit Hülfe der beiliegenden Fadenzeichnung näher erläutert. In den Zeichnungen bedeuten Fig. 1 eine Unteransicht der mit Hülfe dieses Verfahrens ausgeführten Stickerei, Fig. 2 und 3 Längsschnitte durch die Stickerei, Fig. 4 eine Oberansicht der Stickerei, Fig. 5 und 6 Querschnitte von Fig. 4 und Fig. 7 eine schematische Ansicht der Stickerei.

Das Verfahren besteht darin, den Stickfaden derart auf den Stoff zu bringen, dafs die Unterlagen, welche bisher zur Erzielung eines hohen Blattstiches besonders aufgetragen werden mufsten, während des Stickens durch den eigenartig geführten Stickfaden selbst gebildet werden. Dies geschieht in der Weise, dafs der Stickfaden in fortlaufender Dreieckbildung auf den Stoff gebracht wird, so dafs die beim Vorwärtsgange der Nadel aufgetragenen schrägen Fadenlagen a' a" als Unterlage für die den Schlufs bildenden geraden Fadenlagen α dienen (Fig. 4).

Nimmt man z. B. an, dafs der Stickfaden bei ι in Fig. 4 von der Nadel unter den Stoff gebracht und dort vom Schiffchenfaden s abgefangen wurde (Fig. i), so wird, der nächste Stich, nachdem die Nadel mit dem Faden wieder auf der Oberseite des Stoffes angekommen ist, bei 2 erfolgen, wobei der Faden in gleicher Weise wie bei 1 unter dem Stoffe vom Schiffchenfaden s erfafst und nach dem Rückgange der Nadel bei 3 der dritte Stich ausgeführt wird. Diese Stichfolge wiederholt sich dann in gleicher Weise bei 1', 2¹, 3' u. s. f., indem durch den Stickfaden geschlossene Dreiecke gebildet werden, deren Schenkel a' a" den Schenkeln a als Unterlage dienen (Fig- 4)·

Claims (1)

1. Pa tent-Anspruch:

   Ein Verfahren zur Herstellung von Blattstickereien , dadurch gekennzeichnet, dafs das Auftragen der Unterlage mit der eigentlichen Stickerei dadurch in einem Arbeitsgange erfolgt, dafs der Nadelfaden in fortlaufender Dreieckbildung auf den Stoff gebracht wird und hierbei die schrägliegenden Fadenreihen (a'a") die Unterlage für die geraden Fadenreihen (a) bilden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.