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Wand für zerlegbare Gebäude Die Erfindung befaßt sich mit der Erstellung
von zerlegbaren Gebäuden, z. B. der Herstellung von Unterkünften, Lagerräumen, Garagen,
Schuppen, Werkhallen usw., bei der man einen einfachen und schnellen Auf- und Abbau
anstrebt. Sie betrifft insbesondere eine aus Schwellen, Pfosten und Rühmen und in
lotrechten Nuten der Pfosten eingeschobenen Füllungen bestehende Wand, d. h. den
die Außen-und Innenwände eines Fertighauses bildenden Teil, mit Ausnahme des Unterbaues,
des Fußbodens und der Dachkonstruktion.
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Derartige zerlegbare Gebäude, sogenannte Fertighäuser, und deren Einzelteile
sind in Metall- und Holzkonstruktion in großer Zahl bekannt. Meist sind möglichst
umfangreiche, zusammenschraubbare oder zusammensteckbare Wandelemente vorgesehen,
um in kurzer Zeit ein Fertighaus auf- oder abbauen zu können, wobei besondere Wandelemente
für die Außenwände und für die Innenwände, für die Türen und Fenster dienen. Dies
hat den Nachteil, daß man eine größere Anzahl besonderer Wandelemente auf Lager
bereithalten muß und daß deren Kombinationsmöglichkeit beschränkt ist. Ein weiterer
Nachteil wird darin gesehen, daß sie wegen ihrer Größe in mindestens zwei Richtungen
einen entsprechend umfangreichen Transportraum benötigen und daß in der Regel nur
geschulte Kräfte den Aufbau und insbesondere den Abbau vornehmen können.
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Es sind bereits Wandkonstruktionen bekanntgeworden, die aus Schwellen,
Pfosten und Rahmen bestehen und bei denen zwischen die Pfosten in Längsführungen
aus einzelnen Bohlen bestehende Füllungen eingeschoben werden. Auf diese Weise erhält
man handliche Teile geringerer Abmessungen, wodurch der Aufbau erleichtert und der
erforderliche Transportraum verringert wird. Bei diesen Wandkonstruktionen werden
meist die Pfosten mindestens an den Schwellen verzapft und die ganze Wand zu einem
in sich starren Bauteil vereinigt. Soweit bereits darüber hinausgehende Maßnahmen
bekannt sind, um der Wandfüllung nach der Errichtung ein gewisses »Arbeiten«, d.
h. eine vertikale Verschieblichkeit zu gestatten, wurde dies in unvollkommener Weise
versucht.
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Die Erfindung betrifft demnach eine Wand für zerlegbare Gebäude, die
aus wenigen unter sich gleichen Einzelteilen verhältnismäßig geringer Abmessungen
besteht, die sich deshalb kompakt lagern und transportieren lassen. Die Wand nach
der Erfindung kann deshalb auch von ungeübten Kräften in kurzer Zeit zu Unterkünften
oder sonstigen Räumen der verschiedensten Art zusammengestellt werden. Zur Lösung
dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, bei einer aus Schwellen, Pfosten, Rühmen
und in lotrechten Nuten der Pfosten eingeschobenen Füllungen bestehenden Wand die
Pfosten an ihren Enden mit in der Achse der Nuten angeordneten Ausnehmungen und
die Schwellen und Rühme mit einem nach oben bzw. nach unten gerichteten Steg so
auszurüsten, daß bei der errichteten Wand die Stege in die Ausnehmungen der Pfosten
eingreifen. Dadurch wird der Vorteil erzielt, daß man bei der Errichtung der Wand
nicht an eine bestimmte Lochteilung in den Schwellen für die Pfosten gebunden ist
bzw. bei Anfertigung der Schwellen auf die Breite der Wandfüllungen nicht zu achten
braucht. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Wandfüllung »arbeiten« kann,
ohne daß die Führung der Pfosten dadurch leidet und ohne daß Verkantungen zu befürchten
sind. Außerdem können die Schwellen und Rühme praktisch gleich ausgebildet werden.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung an einigen Ausführungsbeispielen
zur Anschauung gebracht. Es zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht der Hauptteile der erfindungsgemäßen
Wand einfacher Ausführungsform, nämlich Pfosten, Schwelle und Rähm, in verkleinertem
Maßstab, Fig. 2 eine ebensolche Ansicht mit einer Schwelle anderer Ausführungsform,
Fig. 3 einen Teil einer erfindungsgemäß aufgebauten Wand in weiter verkleinertem
Maßstab, Fig. 4. eine übereckansicht eines Innen- oder Trennwandanschlusses.
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In Fig.1 ist, der Reihenfolge des Aufbaues folgend, allgemein mit
1 eine Schwelle, allgemein mit 2 ein Pfosten und allgemein mit 3 ein Rühm bezeichnet.
Die
Schwelle 1 liegt auf dem Unterbau bzw. dem Fußboden des Fertighauses auf, und das
Rähm 3 trägt auf seiner Oberfläche die Dachkonstruktion. Die Pfosten 2 verbinden
Schwellen und Rähme miteinander und dienen zur Aufnahme und Verankerung der die
eigentliche Wand bildenden Seitenwandbohlen, der Fenster oder der Türen.
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Alle die Wand nach der Erfindung bildenden Teile können aus einem
beliebigen, geeigneten Material, z. B. Holz, Metall, Kunststoff oder aus mehreren
derselben bestehen. Sie können als Voll- oder Hohlprofile mit oder ohne -Isoliereinlagen
aus Glaswolle od. dgl. ausgebildet sein.
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Der Pfosten 2 weist an den Seitenflächen, die zur Aufnahme von Wandbohlen
oder -platten bestimmt sind, Nuten 4, z. B. Schwalbenschwanznuten, auf. In diese
werden beim Aufbau von oben nach unten die die Füllungen bildenden Wandbohlen oder
-platten 5 eingeschoben, die nur im oberen Teil der Fig. 1 und 2 dargestellt sind.
Erfindungsgemäß sind außerdem in der Achse der Nuten 4, von den beiden Stirnflächen
ausgehend, in den Pfosten Ausnehmungen 6 eingebracht, die bei einer besonders zweckmäßigen
Ausführungsform, wie bei 6 a gezeigt, bogenförmig enden, um ein Einreißen an dieser
Stelle zu verhindern. Die Ausnehmungen 6 liegen in der Achse der Nuten 4 und reichen
von einer eine Nut aufweisenden Seitenfläche etwa bis zur Mitte des Pfostens. Ein
Pfosten mit zwei gegenüberliegenden Nuten 4 wird deshalb eine durchgehende Ausnehmung,
ein Pfosten mit zwei rechtwinklig zueinander stehenden Nuten eine rechtwinklige
Ausnehmung aufweisen.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 haben die Schwelle 1 und das Rähm
3 gleiche Querschnittsform. Sie sind im Querschnitt T-förmig ausgebildet und bestehen
aus einem Horizontalsteg 7 und einem Vertikalsteg B. Rähm und Schwelle können aus
einem Stück gefertigt oder aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein, indem z. B.
Vertikalsteg 8 und Horizontalsteg 7 mittels Feder und Nut zusammengefügt sind. Der
Vertikalsteg 8 weist an seiner Stirnfläche das Profil 9 auf, mit dem auch die die
Wand bildenden Wandbohlen versehen sind. Die Vertikalstege und Horizontalstege können
aus verschiedenem Material gefertigt sein.
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Bei einer anderen Ausführungsform nach Fig. 2 unterscheidet sich die
Schwelle 10, die eine im Hinblick auf ihren besonderen Verwendungszweck besondere
Formgebung hat, geringfügig von dem Rähm. Bei ihr ist die Vorderfläche 11 in bekannter
Weise schräg verlaufend ausgebildet, damit in Pfeilrichtung A gegen die Außenfläche
der Wand anfallender Regen, Schnee od. dgl. abfließen kann. Außerdem weist sie eine
durchgehende Nut 12 für die Aufnahme eines an sich bekannten Schutzbrettes 13 auf,
das den Unterbau und den Fußboden, auf dem die Schwelle 10 aufruht, vor Regen u.
dgl. schützt. Schließlich ist bei dieser Ausführungsform auch noch eine Fixiernut
14 vorgesehen, mit deren Hilfe die Schwelle auf eine auf der Unterkonstruktion
oder den äußeren Fußbodentafeln entsprechend befestigte Leiste 15 aufgesetzt werden
kann. Dies erleichtert bei Errichtung eines Fertighauses wesentlich das Aufsetzen
der Schwellen in der richtigen Lage und gegenseitigen Zuordnung. Da die Außenwandschwellen
das Grundelement für die spätere Errichtung des Gesamtaufbaues sind, ist deren von
Anfang an einwandfrei festgelegte Lage sehr wichtig. Außerdem hält die Leiste 15
beim Zusammenbau des Fertighauses auch die bereits errichteten Wände, wenn auf diese
ein oft unvermeidlicher Schub ausgeübt wird.
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Eine ebensolche Nut 12, wie die Schwelle zur Aufnahme eines Schutzbrettes
13 aufweist, kann auch, wie bei 16 gekennzeichnet, das Rähm aufweisen. In diese
Nut wird beim Aufbau der Wand ein Schutzbrett 17 eingefügt, das den Abschluß
des zwischen der Dachschräge und der Oberfläche des Rähms verbleibenden Raumes bildet.
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In Fig. 2 ist auch eine besonders zweckmäßige Profilausbildung 18
der Vertikalstege und der Bohlen 5 zur Anschauung gebracht.
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Es versteht sich von selbst, daß die Wandbohlen nicht unbedingt die
in der Zeichnung dargestellten Abmessungen zu haben brauchen. Sie können, ohne die
Erfindung -zu verändern, auch niedriger oder höher sein oder als Wandplatten z.
B. die ganze oder halbe Wandhöhe aufweisen.
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An Stelle einer Nut- und Federverbindung kann auch eine beliebige
andere geeignete Verbindung zwischen Pfosten und Wandbohlen oder -platten vorgesehen
sein, z. B. eine solche, bei der die Bohlen oder Platten in an den Pfosten angeschraubte
U-Schienen einschiebbar sind.
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Bei Errichtung der Wand nach der Erfindung wird zunächst direkt auf
den Unterbau 19 (Fig. 3) oder auf die Fußbodenkonstruktion 20 die Schwelle
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aufgelegt, wobei Außenschwellen, wie beschrieben, gegebenenfalls durch
Fixierleisten 15 festgelegt sein können. Anschließend wird an irgendeiner Stelle,
zweckmäßig an einer Ecke beginnend, ein Pfosten 2 mit seiner Ausnehmung 6 auf den
Steg der Schwelle bzw. die Stege an zusammenstoßenden Schwellen aufgesteckt. Es
ist dabei zu bemerken, daß die Ausnehmungen 6 der Pfosten 2 auf beiden Stirnflächen
gleiche Ausbildungen haben, so daß man bei der Errichtung nicht darauf achten muß,
welches Pfostenende zuerst auf die Schwelle aufgesteckt wird. Nun werden einige
Wandbohlen, z. B. drei oder vier Wandbohlen 5 a bis 5e, mit ihren
seitlichen Federn oder Schwalbenschwänzen in die Nuten 4 des Pfostens eingeschoben,
so den genauen Abstand von Pfosten zu Pfosten markierend. Anschließend wird der
nächste Pfosten 2 a über die Federn oder Schwalbenschwänze der Wandbohlen geschoben
und mit seiner Ausnehmung 6 auf die Schwelle aufgesteckt und danach der betreffende,
in Fig. 3 mit I bezeichnete Wandabschnitt durch Auffüllen der Wandbohlen vervollständigt,
bis die letzte Bohle 5 n in die Nuten der Pfosten eingeführt ist. Dieser
Vorgang wiederholt sich beliebig oft, wobei in Fig. 3 am Wandabschnitt I1 zur Anschauung
gebracht ist, daß man auch an Stelle von Bohlen mit seitlichen Federn oder Schwalbenschwänzen
versehene Fenster 21 einschieben kann. Zum Schluß wird in die obere Ausnehmung der
Pfosten das Rähm 3 eingesetzt, wobei das Verhältnis der Pfostenlänge zur Gesamthöhe
der eingeschobenen Bohlen so bemessen ist, daß zwischen der Unterseite 22 des Horizontalsteges
7 des Rähms und den oberen Pfostenenden 23 ein Spalt 30 verbleibt. Wird nun auf
die Oberfläche 24 des Rähms die Dachkonstruktion aufgebracht, so übt diese eine
Kraft B aus, die sich auf die einzelnen Wandbohlen, Fenster, Türen u. dgl. überträgt
und diese zu einer wind- und wetterdichten Einheit vermöge des Spaltes 30 zusammenschieben
kann. Falls die Wand ganz oder teilweise aus dem Werkstoff Holz besteht, ermöglicht
der Spalt 30 auch
ein »Arbeiten«, wie es z. B. im Laufe des langsamen
Austrocknens oder bei Wetterwechsel auftreten kann.
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Zur Errichtung einer Wand nach der Erfindung werden in einfachster
Ausführungsform nur ganz wenige Einzelteile benötigt, nämlich im Höchstfalle vier
verschiedene Pfosten mit den Variationsmöglichkeiten des Anschlusses von einer Wand,
von zwei, von drei oder von vier Wänden, d. h. mit einer bis vier Längsnuten 4,
und ein weiterer, als Schwelle oder Rähm gleichermaßen verwendbarer Teil nebst den
dazugehörigen Wandbohlen. Selbst bei einer weitergebildeten Ausführungsform nach
Fig. 2 werden nur sehr wenige Einzelteile benötigt, die sich baukastenmäßig in den
verschiedensten denkbaren Grundrißausbildungen mit oder ohne Zwischenwände zusammenstellen
lassen.
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Selbstverständlich ist es ohne weiteres möglich, auch die Anzahl der
auf Lager zu haltenden Pfosten z. B. dadurch zu verringern, daß man sich nur eines
solchen mit vier Seitennuten und dementsprechend sich kreuzender Ausnehmungen 6
bedient, die sowohl für Außenwand- als auch für Innenwandpfosten und Eckpfosten
geeignet sind. Die in diesem Falle frei bleibenden Nuten 4 können, falls dies für
erforderlich gehalten wird, mit geeigneten Dichtmitteln, z. B. Hanf, Gummi, Glaswollschnüre
od. dgl., ausgefüllt werden; sie können aber auch ebensogut, insbesondere wenn es
sich um eine Metallausführung handelt, frei bleiben, oder es kann eine entsprechend
geformte, z. B. schwalbenschwanzförmige, aus Holz, Kunststoff od. dgl. bestehende
Leiste von oben zur Erzielung einer bündigen Außenfläche eingeschoben werden.
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In Fig. 4 ist in perspektivischer Ansicht eine Schwellen-Eckverbindung
dargestellt. Die Schwelle ist in diesem Fall zweiteilig ausgeführt und besteht aus
dem in den Vertikalsteg 25 eingesetzten Horizontalsteg 26. Der Pfosten
27 ist mittels einer Ausnehmung 6 auf den Vertikalsteg 25 der Schwelle geschoben.
Damit die Eckwand- bzw. Trennwandschwelle 28 mit dem Pfosten 27 fest verbunden wird
und damit durch den Spalt zwischen der einen und der anderen Schwelle keine Luft
durchdringen kann, kann die Eckschwelle, wie bei 29 dargestellt, mit einer Auskehlung
versehen sein, die sich auf einfache Weise an Ort und Stelle herstellen läßt, die
aber auch, da stets gleichbleibende Maße vorhanden sind, von vornherein vorhanden
sein kann.