DE1106743B - Verfahren zum dehalogenierenden Hydrieren halogenierter Kohlenwasserstoffe und nachfolgender Alkaliwaesche - Google Patents

Verfahren zum dehalogenierenden Hydrieren halogenierter Kohlenwasserstoffe und nachfolgender Alkaliwaesche

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DE1106743B
DE1106743B DEV9997A DEV0009997A DE1106743B DE 1106743 B DE1106743 B DE 1106743B DE V9997 A DEV9997 A DE V9997A DE V0009997 A DEV0009997 A DE V0009997A DE 1106743 B DE1106743 B DE 1106743B
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Germany
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washing
halogenated hydrocarbons
hydrogenation
alkali washing
corrosion
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DEV9997A
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English (en)
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Dr Wilhelm Blauhut
Dr Helmut Pobloth
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Leuna Werke GmbH
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Leuna Werke GmbH
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DEUTSCHES
Bei verschiedenen chemischen Prozessen, die halogenierte Kohlenwasserstoffe verarbeiten, ist es erforderlich, diese für die Weiterverarbeitung von Halogen zu befreien. Dies kann z. B. in bekannter Weise durch Druckhydrierung mittels Katalysatoren geschehen. Dieser Prozeß wird in Gegenwart von Wasserstoff übertragenden Katalysatoren bei erhöhter Temperatur und vorzugsweise bei erhöhtem Druck durchgeführt. Es muß dabei zweckmäßig in Gegenwart Halogenwasserstoff bindender Stoffe gearbeitet werden. Beispielsweise sind hierfür Ammoniak und die Oxyde, Hydroxyde und Karbonate der Alkali- und der Erdalkalimetalle genannt worden. Es wurde auch vorgeschlagen, den gebildeten Halogenwasserstoff durch Auswaschung mit Kohlenwasserstoffen aus. dem Kreislauf zu entfernen. Diese Maßnahme bringt jedoch den Nachteil mit sich, daß wegen der geringen Löslichkeit des Halogenwasserstoffs sehr große Waschnüssigkeitsmengen angewendet werden müssen. Die technische Durchführung der geschilderten Arbeitsweisen scheitert jedoch im wesentlichen an der Tatsache, daß der entstehende Halogenwasserstoff zu starken Korrosionen der Apparatur führt.
Es ist bekannt, daß bei verschiedenen Prozessen oberhalb einer bestimmten Temperaturschwelle keine Korrosion der Apparaturen auftritt. So weiß man beim Kesselbau, daß die Rauchgasableitungen oberhalb der Tautemperatur der Rauchgase gehalten werden müssen, damit Korrosionsschäden vermieden werden. Eine solche Temperaturschwelle der Korrosion läßt sich von Fall zu Fall für das vorliegende Verfahren ermitteln, indem man Korrosionisversuche bei verschiedenen Temperaturen — in der Regel in absteigender Temperaturfolge — mit dem Hydrierprodukt und dem in Aussicht genommenen Werkstoff der Apparatur durchführt. Unter »Temperaturschwelle der Korrosion« ist der Temperaturbereich zu verstehen, unterhalb dessen am Werkstoff Umwandlungen, chemische Angriffe oder Korrosion eintreten. Da es im Verlauf des Verfahrens jedoch erforderlich ist, die Produkte bis unter diese Temperaturschwelle zu kühlen, traten, bei allen Versuchen, die Entfernung des Halogenwasserstoffs, etwa wie oben beschrieben, durch Waschung mittels geeigneter wäßriger Alkalilösungen vorzunehmen, starke Korrosionserscheinungen auf, die den Erfolg des Verfahrens in Frage stellen.
Es wurde nun gefunden, daß die Entfernung des Halogenwasserstoffs aus dem bei den bekannten Verfahren entstehenden Hydrierprodukt ohne Auftreten nennenswerter Korrosionserscheinungen gelingt, wenn das Hydrierprodukt vor seiner Weiterverarbeitung oberhalb der vorerwähnten Schwellentemperatur in eine Gas- und eine Flüssigkeitsphase getrennt und Verfahren
zum dehalogenierenden Hydrieren
halogenierter Kohlenwasserstoffe
und nachfolgender Alkaliwäsche
Anmelder:
VEB Leuna-Werke »Walter Ulbricht«,
Leuna (Kr. Merseburg)
Dr. Wilhelm Blauhut und Dr. Helmut Pobloth,
Leuna (Kr. Merseburg),
sind als Erfinder genannt worden
anschließend aus jeder der beiden Phasen für sich die Halogenwasserstoffe mittels alkalischer Substanzen entfernt werden. Hierbei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Waschung der Gasphase, beispielsweise mittels wäßriger Alkalilösung, ohne vorherige Abkühlung der Gase unter Druck vorgenommen wird, während die Flüssigkeitsphase nach erfolgter Entspannung drucklos mit einer gleichen Lösung gewaschen wird, wofür zweckmäßigerweise die entspannte, teilweise verbrauchte Waschflüssigkeit des Gaswäschers Verwendung finden kann.
Beispiel 1
Ein zwischen 200 und 350° C siedendes paraffinisches Öl vom spezifischen Gewicht (J20 = 0,774 mit einem Chlorgehalt von 0,03 «/0 wird bei 300° C und 200 atü in Gegenwart eines Nickelsulfid-Wolframsulfid-Katalysators unter Zugabe von überschüssigem Wasserstoff hydriert.
Das Hydrierprodukt wird in Wärmeaustauschern auf 125 bis 130° C (Schwellentemperatur ~ 120° C) abgekühlt und in einer Trennflasche in eine flüssige und eine gasförmige Phase geschieden. Die Gasphase, die den Hauptteil des entstandenen Halogenwasserstoffs und überschüssigen Wasserstoff enthält, wird anschließend unter Druck in einem geeignet ausgebildeten Gegenstromwascher mit lo/oiger wäßriger Natronlauge halogenfrei gewaschen und dabei gleichzeitig auf 40° C heruntergekühlt. Das gewaschene Gas wird durch eine Umlaufpumpe in den Prozeß zurück-
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geführt. Aus der Trennflasche wird das Öl entspannt und anschließend durch Mischung mit der aus dem Gaswäscher kommenden, teilweise verbrauchten Waschflüssigkeit neutralisiert. In einem nachgeschalteten Trennbehälter erfolgt die Scheidung zwischen Öl und Wasser. Das anfallende Öl ist wasserklar, halogenfrei und enthält keine ungesättigten und sauerstoffhaltigen Anteile mehr. Selbst bei mehrjährigem Dauerbetrieb erleidet die Apparatur keine nennenswerten Korrosionsschäden.
Beispiel 2
Eine zwischen 180 und 300° C siedende Fraktion eines kaukasischen Erdöls von der Dichte d20 = 0,820 und einem Chlorgehalt von 0,3 °/o wird bei 300° C und 250 atü über einem Nickelsulfid-Wolframsulfid-Katalysator mit Wasserstoff hydriert. Das anfallende Öl-Gas-Gemisch wird gemäß Beispiel 1, Absatz 2 und 3, behandelt. Danach sind das Kreislaufgas und das anfallende öl halogenfrei. An der Apparatur treten selbst bei mehrjährigem Dauerbetrieb keine nennenswerten Korrosionsschäden auf.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum dehalogenierenden Hydrieren halogenierter Kohlenwasserstoffe in Gegenwart von Katalysatoren und Abtrennen des dabei gebildeten Halogenwasserstoffs durch Waschen mit alkalischen Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß das anfallende Hydrierprodukt oberhalb der Temperaturschwelle der Korrosion in eine Gas- und eine Flüssigkeitsphase getrennt und jede der beiden Phasen für sich alkalisch gewaschen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der flüssige Anteil drucklos alkalisch gewaschen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Waschen der Gasphase benutzte, teilweise verbrauchte Waschflüssigkeit anschließend zum Waschen der flüssigen Phase Verwendung findet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 914 968.
© 109 607/Ψ15 5.61
DEV9997A 1956-01-05 1956-01-05 Verfahren zum dehalogenierenden Hydrieren halogenierter Kohlenwasserstoffe und nachfolgender Alkaliwaesche Pending DE1106743B (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE914968C (de) * 1943-05-31 1954-07-12 Universal Oil Prod Co Verfahren zum Gewinnen reiner Kohlenwasserstoffe aus Mischungen mit organischen Halogenverbindungen

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE914968C (de) * 1943-05-31 1954-07-12 Universal Oil Prod Co Verfahren zum Gewinnen reiner Kohlenwasserstoffe aus Mischungen mit organischen Halogenverbindungen

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