DE1106743B - Verfahren zum dehalogenierenden Hydrieren halogenierter Kohlenwasserstoffe und nachfolgender Alkaliwaesche - Google Patents
Verfahren zum dehalogenierenden Hydrieren halogenierter Kohlenwasserstoffe und nachfolgender AlkaliwaescheInfo
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Description
DEUTSCHES
Bei verschiedenen chemischen Prozessen, die halogenierte
Kohlenwasserstoffe verarbeiten, ist es erforderlich, diese für die Weiterverarbeitung von Halogen
zu befreien. Dies kann z. B. in bekannter Weise durch Druckhydrierung mittels Katalysatoren geschehen.
Dieser Prozeß wird in Gegenwart von Wasserstoff übertragenden Katalysatoren bei erhöhter
Temperatur und vorzugsweise bei erhöhtem Druck durchgeführt. Es muß dabei zweckmäßig in Gegenwart
Halogenwasserstoff bindender Stoffe gearbeitet werden. Beispielsweise sind hierfür Ammoniak und
die Oxyde, Hydroxyde und Karbonate der Alkali- und der Erdalkalimetalle genannt worden. Es wurde
auch vorgeschlagen, den gebildeten Halogenwasserstoff durch Auswaschung mit Kohlenwasserstoffen
aus. dem Kreislauf zu entfernen. Diese Maßnahme bringt jedoch den Nachteil mit sich, daß wegen der
geringen Löslichkeit des Halogenwasserstoffs sehr große Waschnüssigkeitsmengen angewendet werden
müssen. Die technische Durchführung der geschilderten Arbeitsweisen scheitert jedoch im wesentlichen an
der Tatsache, daß der entstehende Halogenwasserstoff zu starken Korrosionen der Apparatur führt.
Es ist bekannt, daß bei verschiedenen Prozessen oberhalb einer bestimmten Temperaturschwelle keine
Korrosion der Apparaturen auftritt. So weiß man beim Kesselbau, daß die Rauchgasableitungen oberhalb
der Tautemperatur der Rauchgase gehalten werden müssen, damit Korrosionsschäden vermieden
werden. Eine solche Temperaturschwelle der Korrosion läßt sich von Fall zu Fall für das vorliegende
Verfahren ermitteln, indem man Korrosionisversuche bei verschiedenen Temperaturen — in der Regel in
absteigender Temperaturfolge — mit dem Hydrierprodukt und dem in Aussicht genommenen Werkstoff
der Apparatur durchführt. Unter »Temperaturschwelle der Korrosion« ist der Temperaturbereich zu
verstehen, unterhalb dessen am Werkstoff Umwandlungen, chemische Angriffe oder Korrosion eintreten.
Da es im Verlauf des Verfahrens jedoch erforderlich ist, die Produkte bis unter diese Temperaturschwelle
zu kühlen, traten, bei allen Versuchen, die Entfernung
des Halogenwasserstoffs, etwa wie oben beschrieben, durch Waschung mittels geeigneter wäßriger Alkalilösungen
vorzunehmen, starke Korrosionserscheinungen auf, die den Erfolg des Verfahrens in Frage
stellen.
Es wurde nun gefunden, daß die Entfernung des Halogenwasserstoffs aus dem bei den bekannten Verfahren
entstehenden Hydrierprodukt ohne Auftreten nennenswerter Korrosionserscheinungen gelingt, wenn
das Hydrierprodukt vor seiner Weiterverarbeitung oberhalb der vorerwähnten Schwellentemperatur in
eine Gas- und eine Flüssigkeitsphase getrennt und Verfahren
zum dehalogenierenden Hydrieren
halogenierter Kohlenwasserstoffe
und nachfolgender Alkaliwäsche
halogenierter Kohlenwasserstoffe
und nachfolgender Alkaliwäsche
Anmelder:
VEB Leuna-Werke »Walter Ulbricht«,
Leuna (Kr. Merseburg)
Leuna (Kr. Merseburg)
Dr. Wilhelm Blauhut und Dr. Helmut Pobloth,
Leuna (Kr. Merseburg),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
anschließend aus jeder der beiden Phasen für sich die Halogenwasserstoffe mittels alkalischer Substanzen
entfernt werden. Hierbei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Waschung der Gasphase,
beispielsweise mittels wäßriger Alkalilösung, ohne vorherige Abkühlung der Gase unter Druck vorgenommen
wird, während die Flüssigkeitsphase nach erfolgter Entspannung drucklos mit einer gleichen
Lösung gewaschen wird, wofür zweckmäßigerweise die entspannte, teilweise verbrauchte Waschflüssigkeit
des Gaswäschers Verwendung finden kann.
Ein zwischen 200 und 350° C siedendes paraffinisches
Öl vom spezifischen Gewicht (J20 = 0,774 mit
einem Chlorgehalt von 0,03 «/0 wird bei 300° C und 200 atü in Gegenwart eines Nickelsulfid-Wolframsulfid-Katalysators
unter Zugabe von überschüssigem Wasserstoff hydriert.
Das Hydrierprodukt wird in Wärmeaustauschern auf 125 bis 130° C (Schwellentemperatur ~ 120° C)
abgekühlt und in einer Trennflasche in eine flüssige und eine gasförmige Phase geschieden. Die Gasphase, die
den Hauptteil des entstandenen Halogenwasserstoffs und überschüssigen Wasserstoff enthält, wird anschließend
unter Druck in einem geeignet ausgebildeten Gegenstromwascher mit lo/oiger wäßriger Natronlauge
halogenfrei gewaschen und dabei gleichzeitig auf 40° C heruntergekühlt. Das gewaschene Gas wird
durch eine Umlaufpumpe in den Prozeß zurück-
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geführt. Aus der Trennflasche wird das Öl entspannt und anschließend durch Mischung mit der aus dem
Gaswäscher kommenden, teilweise verbrauchten Waschflüssigkeit
neutralisiert. In einem nachgeschalteten Trennbehälter erfolgt die Scheidung zwischen Öl und
Wasser. Das anfallende Öl ist wasserklar, halogenfrei und enthält keine ungesättigten und sauerstoffhaltigen
Anteile mehr. Selbst bei mehrjährigem Dauerbetrieb erleidet die Apparatur keine nennenswerten Korrosionsschäden.
Eine zwischen 180 und 300° C siedende Fraktion eines kaukasischen Erdöls von der Dichte d20 = 0,820
und einem Chlorgehalt von 0,3 °/o wird bei 300° C und 250 atü über einem Nickelsulfid-Wolframsulfid-Katalysator
mit Wasserstoff hydriert. Das anfallende Öl-Gas-Gemisch wird gemäß Beispiel 1, Absatz 2
und 3, behandelt. Danach sind das Kreislaufgas und das anfallende öl halogenfrei. An der Apparatur treten
selbst bei mehrjährigem Dauerbetrieb keine nennenswerten Korrosionsschäden auf.
Claims (3)
1. Verfahren zum dehalogenierenden Hydrieren halogenierter Kohlenwasserstoffe in Gegenwart
von Katalysatoren und Abtrennen des dabei gebildeten Halogenwasserstoffs durch Waschen mit alkalischen
Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß das anfallende Hydrierprodukt oberhalb der
Temperaturschwelle der Korrosion in eine Gas- und eine Flüssigkeitsphase getrennt und jede der
beiden Phasen für sich alkalisch gewaschen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der flüssige Anteil drucklos alkalisch
gewaschen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zum Waschen der Gasphase
benutzte, teilweise verbrauchte Waschflüssigkeit anschließend zum Waschen der flüssigen
Phase Verwendung findet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 914 968.
Deutsche Patentschrift Nr. 914 968.
© 109 607/Ψ15 5.61
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV9997A DE1106743B (de) | 1956-01-05 | 1956-01-05 | Verfahren zum dehalogenierenden Hydrieren halogenierter Kohlenwasserstoffe und nachfolgender Alkaliwaesche |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV9997A DE1106743B (de) | 1956-01-05 | 1956-01-05 | Verfahren zum dehalogenierenden Hydrieren halogenierter Kohlenwasserstoffe und nachfolgender Alkaliwaesche |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1106743B true DE1106743B (de) | 1961-05-18 |
Family
ID=7572916
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEV9997A Pending DE1106743B (de) | 1956-01-05 | 1956-01-05 | Verfahren zum dehalogenierenden Hydrieren halogenierter Kohlenwasserstoffe und nachfolgender Alkaliwaesche |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1106743B (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE914968C (de) * | 1943-05-31 | 1954-07-12 | Universal Oil Prod Co | Verfahren zum Gewinnen reiner Kohlenwasserstoffe aus Mischungen mit organischen Halogenverbindungen |
-
1956
- 1956-01-05 DE DEV9997A patent/DE1106743B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE914968C (de) * | 1943-05-31 | 1954-07-12 | Universal Oil Prod Co | Verfahren zum Gewinnen reiner Kohlenwasserstoffe aus Mischungen mit organischen Halogenverbindungen |
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