DE1106592B - Verfahren zum Regenerieren von teer- und bzw. oder bitumenhaltigen Papierabfaellen oder Altpapieren - Google Patents

Verfahren zum Regenerieren von teer- und bzw. oder bitumenhaltigen Papierabfaellen oder Altpapieren

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DE1106592B
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Germany
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waste
bitumen
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DES61027A
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Dr Ernst Rohrer
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C5/00Other processes for obtaining cellulose, e.g. cooking cotton linters ; Processes characterised by the choice of cellulose-containing starting materials
    • D21C5/02Working-up waste paper
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02WCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
    • Y02W30/00Technologies for solid waste management
    • Y02W30/50Reuse, recycling or recovery technologies
    • Y02W30/64Paper recycling

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  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zum Regenerieren von teer-und bzw. oder bitumenhaltigen Papierabfällen oder Altpapieren Die Verarbeitung bituminierter oder geteerter Altpapiere bildet nach wie vor ein wirtschaftliches Problem. Bei der Aufarbeitung solcher Abfälle und Altstoffe zu Papier oder Pappen zeigen sich bedeutende Schwierigkeiten, von denen das Kleben an Sieben, Filzen und Walzen die wichtigsten sind, abgesehen von den entstehenden Flecken in den Endprodukten.
  • Im Kollergang, Holländer oder Refiner bleibt das Bitumen hängen, und auf den Sieben oder Filzen kommt es zu Verklebungen, so daß Reinigungen sehr häufig, meistens alle 3 bis 4 Tage (je nach der Menge verarbeiteten Bitumens) erforderlich werden. Dabei ist die Reinigung sehr mühsam, denn nur mit Wasser und Bürste lassen sich die klebenden Klümpchen nicht entfernen. Man benötigt entweder organische Lösungsmittel, oder aber man muß mit Dampf in Kombination mit Emulgatoren usw. arbeiten. Die für solche Reinigungsarbeiten aufgewendete Zeit ist sehr beträchtlich. Gleich zu Beginn der Verarbeitung wird durch partielle Verstopfung der Siebe oder Verkleben der Filze eine ungleiche Entwässerung herbeigeführt, und auf Trockenzylindern, bei der Herstellung von Wickelpappen auf der Formatwalze, bleibt das Bitumen, welches in der Regel einen Erweichungspunkt von 40 bis 50° C hat, kleben. Auch bei der Luftrocknung in Hängetrocknern ohne oder mit nur wenig zusätzlicher Heizung zerfließt das Weichbitumen zu klebrigen Punkten und beeinflußt die Qualität des Endproduktes sehr nachteilig.
  • Es wurden daher schon verschiedene Verfahren zur Entbituminierung von Altpapier vorgeschlagen. So ist es bereits bekannt, zu diesem Zweck das bitumenhaltige Ausgangsmaterial 1 bis 2 Stunden mit 211%iger Natronlauge bei 40 bis 90° C bzw. mit 20%iger Sodalösung bei 70° C oder unter weiterem Zusatz eines organischen Lösungsmittels bei 50 bis 80° C und jeweils großem Reaktionsvolumen zu behandeln. Dabei findet eine Abscheidung des Bitumens an der Oberfläche des Reaktionsgefäßes statt, von der es sodann entfernt werden kann. Bei diesem bekannten Verfahren kann auch ein Netzmittel, wie Natriumoleat, Polyphosphate, Sulfonate od. dgl., zugesetzt werden. Auch ist es bekannt, das bitumenhaltige Material mehrere Stunden in alkalischer Lösung zu weichen, sodann zu zerkleinern und anschließend das mit Wasser verdünnte Gemisch so lange bei einer über 50° C liegenden Temperatur zu halten, bis sich das Bitumen an der Oberfläche abgeschieden hat und von dort entfernt werden kann.
  • Zur Entfernung von Druckfarben wurde auch bereits vorgeschlagen, das zerkleinerte Papier bei z. B. 60 bis 70° C in alkalischer Lösung zu behandeln, die dabei von der Faser gelöste Druckfarbe auszusalzen oder durch Zusatz von Säure auszuflocken und anschließend durch Flotation abzutrennen.
  • Die genannten Verfahren benötigen jedoch verhältnismäßig größere Alkalimengen und haben insbeson dere einen hohen Energiebedarf zur Aufrechterhaltung der erhöhten Temperaturen. Auch der gegebenenfalls notwendige Zusatz organischer Lösungsmittel ist vom wirtschaftlichen Standpunkt aus nachteilig.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Aufarbeitung bitumenhaltiger Papierabfälle und Altpapiere auf folgendem Wege in sehr wirtschaftlicher Weise erfolgen kann, indem man erfindungsgemäß das im aufzuarbeitenden Altmaterial enthaltene Weichbitumen in einen Zustand mit hohem Erweichungspunkt überführt, so daß es bei der Verarbeitungstemperatur nicht mehr klebt, und gegebenenfalls sodann vom Fasermaterial trennt.
  • Dies erfolgt zweckmäßig dadurch, daß bitumenhaltige Abfälle oder Altstoffe in üblicher Weise in einem Kocher, Kneter, Kollergang od. dgl. mit Wasser angeteigt werden. Diesem Wasser setzt man solche Mengen Alkali zu, daß der pHWert der Masse über 7 liegt, d. h., bis eine schwach alkalische Reaktion vorliegt. Vorteilhaft und aus wirtschaftlichen Gründen wird die Alkalität nicht über einem pH-Wert von 8,5 gehalten. Man erhält so eine Masse, in welcher das Bitumen sich leicht von den Fasern löst. Bei der anschließenden Zerfaserung ges Rohmaterials trennen sich Bitumen und Fasern sehr leicht.
  • Bei der Zerteilung der Masse in Einzelfasern in irgendeinem der bekannten Aufschlaggeräte (Holländer, Desintegrator, Pulper, Refiner usw.) wird nun die Masse mit reinem oder leicht angesäuertem Wasser verdünnt, wodurch der pH Wert sinkt und auf 7 oder wenig darunter eingestellt wird. Durch diese Erniedrigung der Alkalität tritt eine überraschende Änderung in der Beschaffenheit des Bitumens ein. Während letzteres bei der Einweichung und während der alkalischen Reaktion immer noch klebt, verliert es bei der Senkung des p11-Wertes auf 7 oder wenig darunter diese Eigenschaft praktisch vollständig. Man konnte beobachten, daß der Erweichunspunkt des Bitumens durch diese Behandlung steigt.' Praktische Versuche haben ergeben, daß der Erweichungspunkt des gewöhnlich in bituminierten Papieren verwendeten Bindemittels von 40 bis 50° C auf 70 bis 80° C, in gewissen Fällen bis 90° C angestiegen ist. Zufolge dieser Erhöhung der Erweichungsgrenze sinkt die Klebrigkeit bei der bei 10 bis 20° C erfolgenden Verarbeitung, und bei der Trocknung in Hängetrocknern bei Temperaturen bis zu 50° C verschmilzt das Bitumen nicht mehr zu den bekannten und gefürchteten Flecken. Siebe, Filze und Walzen verkleben nicht mehr, das Bitumen liegt in Form feiner harter Körnchen vor, die sich leicht mit einer trockenen oder nassen Bürste Wegbürsten lassen. Bei der Verformung auf Lang- oder Rundsiebmaschinen treten auch bei monatelangem Arbeiten keine Verklebungen mehr auf.
  • Wie bereits beschrieben, kann durch vorsichtige Trocknung ein Endprodukt erhalten werden, welches frei von verschmolzenen Bitumenflecken ist. Andererseits kann man aber durch Anwendung von Wärme jeden Grad der Verschmelzung (natürlich je nach dem Gehalt an Bitumen) oder Imprägnierung erreichen.
  • Wird bei der Zerfaserung des Materials dafür Sorge getragen, daß fier Mahlgrad nach Schopper-R i eg 1 e r (S. R.) nicht über 25 bis 30° ansteigt, so fällt das Bitumen in größeren griesigen und ebenfalls harten Körnchen an und kann durch geeignetes gchwetnmen oder durch Auswaschen auf Sieben zu über 900/m abgetrennt werden. Wird das aufgearbeitete Altmaterial zu Papier oder Pappen verarbeitet, bei welchen das Bitumen nachträglich als Bindemittel oder Imprägnierungsmittel Verwendung finden soll, so ist darauf zu achten, daß die Reaktion vor dem Trocknen neutral ist, denn ein pH-Wert über 7 begünstigt im Endprodukt die Oxydation der Celulose zu Oxycellulose, besonders dann, wenn das Produkt dem Sonnenlicht ausgesetzt wird. Bei saurer Reaktion findet unter Umständen eine partielle Hydrolyse der Cellulose statt. Sowohl Oxydation wie auch Hydrolyse verringern die Bruch- und Zugfestigkeit und vergrößern die Wasseraufnahme der Produkte, was sich besonders dann nachteilig auswirkt, wenn es sich beim Fabrikat um ein Isoliermaterial od. dgl. handelt.
  • Wie aus der vorstehenden Beschreibung ersichtlich, ist bei dem erfindungsgemäßen Aufarbeitungsverfahren die Entfernung des Bitumens nicht unbedingt erforderlich, das das Bitumen durch die Erhöhung des Erweichungspunktes seine bei der Verarbeitung nachteilig wirkenden Eigenschaften verliert; in dieser Tat-Sache ist ein weiterer wesentlicher Vorteil gegenüber den bisher bekannten Aufarbeitungsverfahren zu erblicken.
  • Ausführungsbeispiel 1000 kg gebrauchtes Bitumenpapier und alte Kunstdüngersäcke (Bitumengehalt des Rohmaterials etwa 10%) werden in einem Kugellocher mit 1,5 m3 kaltem Wasser und 200 g Natriumhydroxyd während einer Stunde eingeweicht. Die Masse wird nun 20 Minuten gekollert und anschließend in den Holländer eingetragen. Dem Wasser, welches man für die Zerfaserung beigeben muß, setzt man so viel verdünnte Salzsäure zu, bis der PH-Wert der Masse auf 6,5 zustehen kommt. Den so angesäuerten Brei schlägt man während 20 Minuten im Holländer auf (ohne zu mahlen) und führt den so erhaltenen Stoff, der einen Mahlgrad von weniger als 30° Schopper-Riegler aufweist, der Verformung auf der Lang- oder Rundsiebmaschine zu, bei welcher die harten Bitumenkörner auf einer Walze mit Bürsten entfernt werden. Auf diese Weise werden etwa 900/m des ursprünglichen Bitumengehaltes entfernt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Regenerieren teer- und bzw. oder bitumenhaltiger Papier- und Pappenabfälle oder Altpapiere durch Einweichen des Rohstoffs in Wasser unter Zusatz eines Alkalis, anschließende mechanische Zerfaserung des Stoffes und mechanische Abscheidung des Teers, Bitumens USW. vom Stoff, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohstoff in Wasser von 10 bis 15° C und mit so viel Alkali angeteigt wird, daß der pH-Wert oberhalb 7, vorzugsweise nicht oberhalb 8,5 liegt, hierauf der Stoff bei oder vor der an sich bekannten Zerteilung in Einzelfasern bis höchstens 30° Schopper-Riegler mit schwach angesäuertem Wasser verdünnt wird, so daß der pH-Wert auf 7 oder wenig darunter sinkt, und gegebenenfalls der in Form von harten Körnern anfallende Teer bzw. Bitumen in bekannter Weise abgetrennt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Papierstoff vor dem Auflaufen auf das Sieb in an sich bekannter Weise auf den PH-Wert 7 eingestellt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 617 684; französische Patentschrift Nr. 793 990; britische Patentschriften Nr. 282 829, 731949; Chemisches Centralblatt, Jg. 1956, S. 4307 (Referat der britischen Patentschrift Nr. 731949) ; Verein zur Förderung des Altpapieraufkommens e. V. in Hessen (FAPA) : Altpapier, Darmstadt, 1951, S.12, 14.
DES61027A 1958-12-17 1958-12-17 Verfahren zum Regenerieren von teer- und bzw. oder bitumenhaltigen Papierabfaellen oder Altpapieren Pending DE1106592B (de)

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Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB282829A (de) * 1926-12-30 1928-05-10 Louis Grenaudier
DE617684C (de) * 1931-11-06 1935-08-23 Hugo Rumpe Verfahren und Vorrichtung zum Sichten, Reinigen und Aufschliessen von Pflanzenfaserabfaellen, insbesondere zum Aufbereiten von Altpapier
FR793990A (fr) * 1934-05-25 1936-02-05 Procédé pour enlever les encres charbonneuses des papiers imprimés
GB731949A (en) * 1952-08-27 1955-06-15 English Clays Lovering Pochin Improvements in or relating to the production of paper pulp

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