AT130964B - Holzfaserstoff. - Google Patents

Holzfaserstoff.

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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Holzfaserstoff. 



   Mechanisch mit Schleifersteinen oder auf andere Weise mechanisch in Fasern und Faserbündel aufgeschlossenes Holz oder holzartige Gewächse bezeichnet man als Holzstoff. Der Holzstoff wurde in frühester Zeit nach teilweiser Entwässerung noch nass in Säcke gefüllt und verkauft. Später wurde die Entwässerung auf   Entwässerungsmaschinen   oder in Pressen vollkommener durchgeführt, und der Holzstoff wurde in Form von feuchten oder trockenen Pappen, Batzen, Rollen oder Brocken in den Handel gebracht. Dieser Holzstoff enthält ausser den Einzelfasern und Faserbündeln hauptsächlich Fasertrümmer und Faserschleim. Die Fasertrürner und besonders der Faserschleim geben bei der Entwässerung und in erhöhtem Masse bei der Trocknung die Kittsubstanz zur festen Verbindung der Fasern untereinander.

   Je nachdem dieser Holzstoff auf einem Siebe in dünnen Lagen oder in starker Schicht zwecks Entwässerung aufgetragen wird, erhält man ein Papierblatt oder Pappe. Bei der Entwässerung und der erwähnten Formung des Holzstoffs sowie bei dessen Trocknung wird durch Druckeinwirkung das Fasergebilde fest und innig verfilzt. Dabei wird die Verkittung der einzelnen Fasern untereinander wesentlich erhöht, so dass die Wiederauflösung des getrockneten Holzstoffs in einzelne Fasern nur mit besonderen Maschinen und mit beträchtlichem Kraftaufwand möglich ist, wobei der ursprüngliche Fasercharakter verlorengeht. Dieser Holzstoff ist nur zur Papier-,   Pappen-und   Kartonherstellung verwendbar, weil hiebei eine Verkittung der einzelnen Fasern durch Faser-   trümmer   und Faserschleim Bedingung ist.

   Infolgedessen ist das Verwendungsgebiet für solchen Holzstoff beschränkt. 



   Auch bei der Herstellung eines Faserfilzes aus Holzstoff durch Absaugen, also ohne Pressen, und Vakuumtrocknung tritt eine Verkittung der einzelnen Fasern durch die Fasertrümmer und den Faserschleim ein. Man kann deshalb den auf diese Weise entwässerten und getrockneten Holzstoff nicht so in seine Ausgangsfasern zerlegen, dass sie unverletzt bleiben. 



   Um das Verwendungsgebiet des in einzelne Fasern und Faserbündel mechanisch zerkleinerten Holzes zu erweitern, ist es gemäss der Neuerung wichtig, die Verkittungsursachen der einzelnen Fasern zu beseitigen. 



   Die Neuerung betrifft einen Holzfaserstoff und seine Herstellung, der nur aus langen einzelnen Holzfasern bzw. Faserbündeln besteht und vollkommen frei von Faserschleim und arm an Fasertrümmern ist. 



   Damit dieses Ziel leichter erreicht wird, kann schon bei der mechanischen Zerlegung des Holzes der Anteil an   Fasertrümmern   und Faserschleim gegenüber den langen Fasern entsprechend klein gehalten werden, indem die mechanische Zerkleinerung des Holzes verhältnismässig grob gehalten wird. Wichtig ist, dass der Faserschleim und die kolloidal gelösten
Fasertrümmer restlos durch Waschen beseitigt werden. Dadurch wird beim Wiederaufschluss des entwässerten und getrockneten Gutes eine Zerlegung in die unverletzten Ausgangsfasern erreicht.

   Während jedoch die mechanische Zerkleinerung des Holzes in handelsüblichen Holz- schliff, der einen grossen Anteil von feinen Fasern und besonders von Fasertrümmern und
Faserschleim besitzt, nur unter grossem Kraftaufwand möglich ist, benötigt die oben angegebene mechanische Zerkleinerung des Holzes in lange Fasern und Faserbündel einen wesentlich geringeren Kraftaufwand. 

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   Der neue Holzfaserstoff hat ein lockeres, homogenes Fasergefüge, das nicht verkittet und nicht verfilzt ist und dem Gefüge der Rohbaumwolle ähnelt. 



   Der neue Holzfaserstoff wird normal in handlichen Platten, Kuchen oder anderer gewünschter Form lufttrocken in den Handel gebracht. Die Trennung der Fasern dieses Holzfaserstoffs kann zur weiteren Verarbeitung in trockenem Zustande durch bekannte Mittel, wie z. B. durch Krempel u. dgl., mit geringstem Kraftaufwand bewirkt werden. Dieser in einzelne Fasern zerlegte trockene Holzfaserstoff wird beispielsweise verwendet, wenn das daraus herzustellende Erzeugnis Wasserzusatz verbietet, so dass eine Vermengung der Holzfasern mit pulverisierten Mitteln oder ein Tränken der Holzfasern mit wasserabstossenden Flüssigkeiten vorgenommen werden kann. Für Verwendungsgebiete, die eine Wasserzugabe erfordern, kann der getrocknete Holzfaserstoff in seine einzelnen, unverletzten Ausgangsfasern durch blosses Aufschwemmen mittels Flüssigkeitszugabe zerlegt werden.

   Der Holzfaserstoff kann auch sogleich in   breiige,   also nicht entwässertem und getrocknetem Zustande zur Weiterverarbeitung Verwendung finden. Ein besonderer Vorteil des neuen Holzfaserstoffes besteht darin, dass das Wiederauflösen des Holzfaserstoffes, der ohne Druck entwässert ist, leichter und mit bedeutend weniger Kraftaufwand möglich ist als bei dem unter Druck entwässerten, eingangs erwähnten Holzstoff. 



   Der neue Holzfaserstoff kann beispielsweise in folgender Weise hergestellt werden. 



   Das Holz oder die holzartigen Gewächse werden unter Zugabe von Wasser mechanisch mit Hilfe von bekannten Holzschleifern oder Holzhackmaschinen in Verbindung mit Rasplern, Mühlen od. dgl. zerkleinert, wobei vorteilhaft darauf   Rücksicht   genommen wird, dass lange Fasern und Faserbündel erhalten bleiben. Der so erhaltene Faserstoff wird einer Waschung, beispielsweise mit Wasser, unterworfen, welche den Faserschleim und die kolloidal gelösten Fasertrümmer restlos beseitigt. In diesem Zustande kann der Holzfaserstoff den Verwendungzwecken, welche die Anwesenheit von Wasser erfordern, unmittelbar zugeführt werden. Dagegen erhält der Holzfaserstoff eine Entwässerung durch Abseihen des Wassers und eine   Troeknung,   z.

   B. in luftdurchströmten rotierenden Siebtrommel, ohne besondere Druckwirkung, wenn für die Weiterverarbeitung kein Wasser im Holzfaserstoff enthalten sein soll, also der Holzfaserstoff trocken sein muss. Auch können zum Entwässern und Trocknen andere bekannte Einrichtungen, wie   Rund-und Langsiebentwässerungsmaschinen, Vakuumsaugvorrichtungen   bzw.   Trockenkanäle)   Trockenzylinder u. dgl., verwendet werden. 



   Die geschilderten Eigenschaften des neuen Holzfaserstoffes bieten in erster Linie die Möglichkeit, ihn für die Herstellung bestimmter Kunstmassen, als Streumittel, als Mittel zum Auf- saugen von Flüssigkeiten, als   Trockenstampf-oder   Pressmasse für Wärme-, Kälte-und Schallisolation zu verwenden. Auch ist es erst durch den trockenen aufgeschlossenen Holzfaserstoff möglich geworden, Mischungen mit pulverisierten Bindemitteln herzustellen, die unter Wasserzugabe nach dem Quellen und Trocknen feste Formen annehmen. 



   Der beschriebene Holzfaserstoff kann für sich verwendet werden, er kann aber auch als Ausgangsstoff zur Weiterverarbeitung für andere Zwecke dienen.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Holzfaserstoff, dadurch gekennzeichnet, dass er aus mechanisch aufgeschlossenen rohen Holzfasern besteht, die durch Waschen, beispielsweise mit Wasser, von Faserschleim und von kolloidal gelösten Fasertrümmern, welche die Kittsubstanzen bilden, vollkommen befreit sind, die so unter Ausschluss einer Druckwirkung entwässert und getrocknet sind, dass sich die einzelnen Fasern nicht verfilzen und verkitten, so dass der Holzfaserstoff leicht in seine Aus- gangsfasern ohne Verletzung derselben auf trockenem oder nassem Wege zerlegt werden kann.
AT130964D 1930-09-11 1931-09-07 Holzfaserstoff. AT130964B (de)

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