CH157047A - Verfahren zur Herstellung eines Holzfaserstoffes. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Holzfaserstoffes.

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  Verfahren zur Herstellung eines Holzfaserstoffes.    Mechanisch mit     Schleifersteinen    oder auf  andere Weise mechanisch in Fasern und Fa  serbündel aufgeschlossenes Holz oder holz  artige Gewächse bezeichnet man als Holz  stoff. Der Holzstoff wurde in frühester Zeit  nach teilweiser Entwässerung noch nass in  Säcke gefüllt und verkauft. Später wurde  die Entwässerung auf     Entwässerungsmaschi-          nen    oder in Pressen vollkommener durchge  führt, und der Holzstoff wurde in Form von  feuchten oder trockenen Pappen, Batzen, Rol  len oder Brocken in den Handel gebracht.  Dieser Holzstoff enthält ausser den Einzel  fasern und Faserbündeln hauptsächlich Fa  sertrümmer und Faserschleim.

   Die Faser  trümmer und besonders der Faserschleim ge  ben bei der Entwässerung, und in erhöhtem  Masse bei der Trocknung die Kittsubstanz  zur festen Verbindung der Fasern unterein  ander. Je nachdem dieser Holzstoff auf einem  Siebe in dünnen Lagen oder in starker  Schicht zwecks Entwässerung aufgetragen    wird, erhält man ein Papierblatt oder Pappe.  Bei der Entwässerung und der erwähnten  Formung des Holzstoffes, sowie bei dessen  Trocknung wird durch die     Druckeinwirkung     das Fasergebilde fest und innig verfilzt.

   Da  bei wird die     Verkittung    der einzelnen Fa  sern untereinander wesentlich erhöht, so dass  die Wiederauflösung des getrockneten Holz  stoffes in einzelne Fasern nur mit besonderen  Maschinen und mit beträchtlichem Kraftauf  wand möglich ist, wobei der ursprüngliche  Fasercharakter verloren geht. Dieser Holz  stoff ist nur zur Papier-, Pappen- und Kar  tonherstellung verwendbar, weil hierbei eine       Verkittung    der einzelnen Fasern durch Fa  sertrümmer und Faserschleim Bedingung ist.  Infolgedessen ist das Verwendungsgebiet für  solchen Holzstoff beschränkt.  



  Auch bei der Herstellung eines Faserfil  zes aus Holzstoff durch Absaugen,     also    ohne  Pressen, und Vakuumtrocknung tritt eine       Verkittung    der einzelnen Fasern durch die      Fasertrümmer und den Faserschleim ein.       Man    kann deshalb den auf diese Weise ent  wässerten und getrockneten Holzstoff nicht  so in seine Ausgangsform zerlegen, dass sie  unverletzt bleiben.  



  Um das     Verwendungsgebiet    des in ein  zelne Fasern und Faserbündel mechanisch  zerkleinerten Holzes zu erweitern, ist es ge  mäss der     Neuerung    wichtig, die     Verkit-          tungsursachen    der einzelnen Fasern zu besei  tigen.  



  Die Neuerung     betrifft    ein Verfahren zur  Herstellung eines Holzfaserstoffes, das da  durch gekennzeichnet, dass mechanisch auf  geschlossene, rohe Holzfasern vom Faser  schleim und von kolloidal gelösten, die Kitt  substanzen bildenden Fasertrümmern durch  Waschen befreit werden.  



  Schon in diesem noch nassen Zustande ist  der Holzfaserstoff verwendbar.  



  Soll er in trockenem Zustande verwendet  werden, so wird er unter Ausschluss einer  Druckwirkung entwässert und getrocknet, so  dass die einzelnen Fasern nur lose, ohne ver  filzt und verkittet zu sein, gebunden sind,  und der Holzfaserstoff wieder in seine     .-lus-          gangsfasern    ohne Verletzung derselben zer  legt werden kann.  



  Damit dieses Ziel leichter erreicht wird,  kann schon bei der mechanischen Zerlegung  des Holzes der Anteil an Fasertrümmern und  Faserschleim gegenüber den langen Fasern  entsprechend klein gehalten werden.     'Wichtig     ist, dass der Faserschleim und die kolloidal       gelösten,    Fasertrümmer restlos durch Wa  schen beseitigt werden. Dadurch wird     beim          Wiederaufschluss    des entwässerten und ge  trockneten Holzfaserstoffes eine Zerlegung in  die unverletzten Ausgangsfasern erreicht.

    Während jedoch die Zerlegung des Holzes in  Form des handelsüblichen Holzschliffes, die  einen grossen Anteil von feinen Fasern und  besonders von Fasertrümmern und Faser  schleim anstrebt, nur unter grossem Kraftauf  wand möglich ist, benötigt die neue, oben  angegebene Zerlegung des     -Holzes    in lange  Fasern und Faserbündel einen wesentlich ge  ringeren Kraftaufwand.    Der neue     Halzfaserstoff    hat ein lockeres,  homogenes Fasergefüge, das nicht verkittet  und verfilzt ist und dem Gefüge der Roh  baumwolle ähnelt.  



  Der neue Holzfaserstoff kann normal in  handlichen Platten, Kuchen oder anderer ge  wünschter Form lufttrocken verwendet wer  den. Die Trennung der Fasern dieses Holz  faserstoffes kann zur weiteren Verarbeitung  in trockenem Zustande durch bekannte Mit  tel, wie zum Beispiel durch Krempel     Bind     dergleichen mit geringstem Kraftaufwand  bewirkt werden. Dieser in einzelne Fasern  zerlegte trockene Holzfaserstoff wird bei  spielsweise verwendet, wenn das daraus her  zustellende Erzeugnis Wasserzusatz verbie  tet, so dass eine Vermengung der Holzfasern  mit pulverisierten Mitteln oder ein     Tränken     der Holzfasern mit     wasserabstossenden    Flüs  sigkeiten vorgenommen werden kann.  



  Für Verwendungsgebiete, die eine Was  serzugabe erfordern, kann der getrocknete  Holzfaserstoff in seine einzelnen,     unverletz-          t2n    Ausgangsfasern durch blosses Auf  schwemmen     mittelst    Flüssigkeitszugabe, zum       Beispiel    Wasser, zerlegt werden. Der Holz  faserstoff kann auch sogleich in breiigem,  also nicht     entwässertem    und getrocknetem Zu  stande zur Weiterverarbeitung     Verwendang     finden.

   Ein besonderer Vorteil des neuen  Holzfaserstoffes besteht darin, dass das     WiP-          derauflösen    des Holzfaserstoffes, der     ahne     Druck entwässert ist, leichter und mit bedeu  tend weniger Kraftaufwand möglich ist, als  bei dein unter Druck entwässerten, eingangs  erwähnten Holzstoff.    Das Verfahren zur Herstellung des Holz  faserstoffes kann beispielsweise in folgender  Weise ausgeführt werden.  



  Das Holz oder die holzartigen Gewächse  werden unter Zugabe von Wasser mechanisch  mit Hilfe von bekannten Holzschleifern oder       Holzhackmaschinen    in Verbindung mit     Raäp-          lern,    Mühlen oder dergleichen zerkleinert,  wobei vorteilhaft darauf Rücksicht     genoni-          inen    wird, dass lange Fasern und Faserbün  del erhalten bleiben. Der so erhaltene Faser-           stoff    wird einer Waschung, zum Beispiel     mit-          telst    Wasser unterworfen, welche den Faser  schleim und die kolloidal gelösten Faser  trümmer restlos beseitigt.

   In diesem Zustande  kann der Holzfaserstoff den Verwendungs  zwecken, welche die     Anwesenheit    von Was  ser erfordern,- unmittelbar zugeführt werden.  Dagegen erhält der Holzfaserstoff eine Ent  wässerung durch Abseihen des Wassers und  eine Trocknung, zum Beispiel in luftdurch  strömten rotierenden Siebtrommeln, ohne be  sondere Druckwirkung, wenn für die Weiter  verarbeitung kein Wasser im Holzfaserstoff  enthalten sein soll, also der Holzfaserstoff  trocken sein soll.

   Auch     können    zum Ent  wässern und Trocknen andere bekannte Ein  richtungen wie Rund- und     Langsiebentwäs-          serungsmaschinen,        Vakuumsaugvorrichtun-          gen        bezw.    Trockenkanäle, Trockenzylinder  und dergleichen verwendet werden.  



  Die geschilderten Eigenschaften des  neuen Holzfaserstoffes bieten in .erster Linie  die Möglichkeit, ihn für die Herstellung be  stimmter Kunstmassen, als Streumittel, als  Mittel zum Aufsaugen von Flüssigkeiten, als       Trockenstampf-    oder     Pressmasse    für Wärme-,  Kälte- und Schallisolation zu verwenden.  Auch ist es erst durch den trockenen aufge  schlossenen Holzfaserstoff möglich geworden.  Mischungen mit pulverisierten Bindemitteln  herzustellen, die unter Wasserzugabe nach  dem Quellen und Trocknen feste Formen an  nehmen.  



  Der beschriebene Holzfaserstoff stellt ein  vollständig neues Erzeugnis dar, das sowohl    für sich     verwendet    werden kann, als auch als  Ausgangsstoff zur Weiterverarbeitung für  andere Zwecke dienen kann.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines Holz faserstoffes, dadurch gekennzeichnet, dass mechanisch aufgeschlossene, rohe Holzfasern vom Faserschleim und von kolloidal gelösten, die Kittsubstanzen bildenden Fasertrümmern durch Waschen befreit werden. UNTERANSPRÜCHE: 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Holzfaserstoff so unter Ausschluss einer Druckwirkung ent wässert und getrocknet wird, dass die ein zelnen Fasern nur lose, ohne verfilzt und verkittet zu sein, gebunden sind und der Holzfaserstoff wieder in seine Ausgangs fasern ohne Verletzung derselben zerlegt werden kann. 2. Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Holzfaserstoff durch Aufschwem men mittelst Flüssigkeitszugabe in .;eine Ausgangsfasern zerlegt wird. 3.
    Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Holzfaserstoff auf trockenem Wege mechanisch in seine Ausgangs fasern zerlegt wird.
CH157047D 1930-09-11 1931-09-08 Verfahren zur Herstellung eines Holzfaserstoffes. CH157047A (de)

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