DE300703C - - Google Patents

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DE300703C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B1/00Preparatory treatment of cellulose for making derivatives thereof, e.g. pre-treatment, pre-soaking, activation
    • C08B1/02Rendering cellulose suitable for esterification

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN
AM 27, SEPTEMBiB 1920
REICH S PATE NTAMT
PATENTSCHRIFT
- M 300703 KLASSE 78 c GRUPPE
Martin Ellern-Eichmann in Fürth i. Bayern.
Zur Gewinnung einer nitrierfähigen Masse aus.Zellstoff wird nach einem bekannten Verfahren in Pappenform bezogener Zellstoff zer-. rissen, im Holländer mit viel Wasser zu einer Stoffmasse, verarbeitet und diese auf ein sich bewegendes, endloses Metallgewebe in dünner Schicht aufgebracht, das dabei entstehende, entwässerte, lockere Fasergebild'e wird'dlurchWalzenpressen ausgedrückt, auf einer sich drehenden Dampftrommel getrocknet, teilweise zerrissen oder zerschnitten und zusammengeballt, oder gekreppt und in vielen Lagen zu einem sogenannten Vlies geschichtet, das unter dem Namen. Zellstoffwatte bekannt ist und auch als Verbandstoff Verwendung rindet.
Nach einem anderen A^orschlag sollen'aus
Zellulose zunächst Platten geformt und diese durch Klopfen oder Walzen weich gemacht und zu. als Verbandwatte. oder Nitrierstoff geeigneter Wolle zerfasert werden. ■
Das nach dem ersten Verfahren herzustellende Zellstoffpapier stellt sich wegen der hohen Arbeitslöhne, wegen des durch die notwendige starke Wässerung auf der Papiermaschine bedingten Faserverlustes und des raschen Verschleißes der sehr kostspieligen und zur Zeit fast unersetzlichen Papiermaschinengarnituren, wie Bronzeldrahtsiebe, große Wollfilze und Gummiwalzen j sowie infolge des großen Wärmeaufwändes zum Trocknen der feuchten Papierbahn auf der Dämpftrommel sehr teuer. Außerdem werden die Fasern des Zellstoffpapiers beim Mahlen . im Holländer oder bei der Bearbeitung auf Kollergängen oder· beim Zerfasern durch Wurstersche o. dgl, Zerfaserungsmaschinen, sowie beim Durchlaufen der Gautschwalzeri und der Naßpressen der Papiermaschine vielfach, verletzt und gepreßt und auf der zu heißen Dampftrommel spröde gemacht, so daß das Papier wesentlich an Saugfähigkeit verliert, .was insbesondere seine Brauchbarkeit als Baumwolle- oder Baumwollwatteerjaatz zu Nitrierzwecken herabsetzt.
Das starke Quetschen und Verletzen der Fasern wird auch bei dem an zweiter· Stelle erwähnten Verfahren nicht vermieden, weil die Zelluloseplatten dort durch Klopfen oder Walzen weich gemacht und dann zerfasert werden, sollen.
Ein starkes Pressen der Fasern ist auch bei anderen Verfahren unvermeidlich, nach denen sie zunächst in einem Wolf oder Batteur mit stumpfen, eine erhebliche Quetschung verursachenden Schlagleisten· . grob zerkleinert werden müssen, bevor sie im Krempelwolf fein zerrissen und ebenso wie Baumwolle oder Hanf zu einem echten Vlies oder zu feinsten Fäden versponnen werden können.
Nach einem ferner bekannten Verfahren soll zunächst die chemiisiche Behandlung der rohen Holzfaser so weit geführt werden, bis darin inkrustierende Bestandteile sich' nicht mehr nachweisen lassen. . Die Holzfaser soll dadurch gereinigt werden, daß das zerkleinerte ■Holz mit Kalziumbisulfitlösung behandelt, ·..· dann mit Chlorkalk gebleicht, nach dem Auswaschen mit verdünnter Ätzhatronlauge gewaschen und' dann die Masse mit Alkohol gereinigt wird. Die schließlich auf das Vollständigste gewaschene und dann getrocknete Zellulose wird sodann in eine gleichmäßige,
pulverartige Fasermasse verwandelt,: die, bei gelindem Druck sich zu Flocken ballt, mit Wasser aber sofort zu..ejnem gleichmäßigen, losen Brei »"zerfällt. 'Dieser hohe Grad1 von mecte|iiß<|hert.,Zert^jlurig·; sol] durch Anwendung "von' Desintegratoren erreicht worden sein, von denen jeder aus zwei voneinander unabhängigen Maschinenteilen besteht, deren jeidier für sich auf einer wagrechten Welle
ίο festgekeilt ist. Jeder der Teile besteht aus einem System von konzentrisch auf einem gemeinsamen Grundring befestigten Eisenstäbchen. Die konzentrisch gelagerten Eisenstäbchen des einen Teiles passen genau in die entsprechenden Zwischenräume des anderen, so daß die Eiisenstäbehen kammartig ineinandergreifen. Die Wellen mit diesen Teilen laufen in entgegengesetzter Richtung um, so daß die durch einen Trichter den innersten Stäben zugeführte trockene Zellulose infolge der Fliehkraft, durch die Eisenstäbchen geschleudert und1 zerteilt wird. ■ . ■ ■ . '
Hier ist nicht nur eine umisttändliche chemische Behandlung der Holzfasern und eine zur Zeit im Großen undurchführbare Reinigung mit Alkohol, sondfern auch eine völlige Trocknung der Zellulose vor dem Schleudern vorgesehen. Außerdem werden die trockenen Fasern auch hier während des ■ Zerreißens zwischen den gegenläufigen Kämmen wie in dem obenerwähnten Wolf oder Batteur stark gequetscht, wodurch sie ihre Saugfähigkeit
einbüßen. ' . "
. Nach einem weiteren Vorschlag soll anscheinend in der soeben beschriebenen Weise durch Zerstäuben von ungeleimtem Papier^ wie Filtrier- öder. Zigarettenpapier oder von getrocknetem Papierbrei sogenanntes! Schneepapier erzeugt werden. Der Papierbrei soll hierbei aus Lumpen und Holzbrei bestehen. Vorbedingung der Zerstäubung von Filtrieroder Zigarettenpapier ist dessen Fertigstellung auf der Papiermaschine mit all den eingangs erwähnten, zur Zeit unbehebbaren Nachteilen. Soweit aber Papierbrei aus Lumpen und Holzbrei in Vorschlag gebracht ist, kommt hier keine Zellulose zur Verwendung. In beiden Fällen wird eine völlig trockene Masse verrieben oder zwischen gegenläufigen Kämmen geschleudert und der Faserstoff beim Zerreiben oder beim Zerreißen während des Schleuderns in trockenem Zustand gequetscht. und seiner Saugfähigkeit größtenteils, beraubt.
Gemäß vorliegender Erfindung wind nun dadurch, daß die bisher gebräuchliche Holzzellstoffherstellung nur bis zur Erzielung inkrustenfreier Fasern durchgeführt wird und letztere unmittelbar ins Wasserbad eingebracht, samt diesem geschleudert und hierauf in an .sich bekannter Weise ohne Pressung oder starke.Erhitzung vollends getrocknet werden, eine Masse aus völlig ungequetschten und unzerrissenen Fasern erzielt, welche-nach vorausgegangener Auflockerung . 65 · ohne die teure Überführung in Zellstoffpapier oder in ein Zellstoffpapiervlies oder in gesponnenes Vlies infolge ihrer hohen Saugfähigkeit sich für viele Nitrierzwecke eignet, und welche sich zu Gespinsten verarbeiten läßt, die allen . Anforderungen der Nitriertechnik genügen und auch sonst ähnliche Eigenschaften wie echte Baumwollgespinste aufweisen. .
. Durch Schleudern · des zellstoffhaltigen ,Wassers erapart man die Entwässerung ■ des Zellstoffs auf. Entwässerungsm aschinen mit Gäutsehe, Saugapparaten, Naßpressen und ■ Trockenzylindern, also dessen Überführung in Handelszeilulöse, d. h. in ausgepreßte, nasse oder trockene Zellstoffpappe, und ferner erübrigt sich eine nachfolgende Papierfabrikation aus Zellstoffpappe. Das neue Verfahren bietet gegenüber den bekannten, den gleichen Zweck verfolgenden Verfahren den Vorteil größerer Billigkeit, der Ermöglichung einer bisher unerreichbaren Mässenerzeu-. gung, der Entbehrlichkeit der eingangs erwähnten, gegenwärtig unersetzlichen Ma- ■ schiinenteile und der Ausführbarkeit mit einer verhältnismäßig geringen Arbeiterzahl.'
Zum Trocknen des Schleuderrückstandes können z. B. Darren Verwendung finden, die das Gut ohne Quetschung trocknen im Gegensatz zu dem Trocknen mittels der bisherigen Zellstoffentwässerungsmaschinen ' mit dampfgeheizten Trockenzylindern, welchen die feuchten Zellstoffbahnen in stark vorgepreßtem Zustande zugeführt werden müßten und welche, die Saugfähigkeit der Zellstofffasern durch zu starkes Erhitzen noch weiterhin-herabsetzen würden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren- zur Herstellung einer ■nitrierfähigen und verspinnbaren Masse aus Holzzellstoff, dadurch gekennzeichnet, daß die bisher gebräuchliche Hoizzellatoffherstellung nur bis zur Erzielung no inkrustenf reier Fasern durchgeführt wird und letztere unmittelbar ins Wasserbad eingebracht, samt diesem geschleudert und hierauf in an sich bekannter Weise ohne Pressung odler starke Erhitzung vollends getrocknet werden,
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