DE305038C - - Google Patents
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D02—YARNS; MECHANICAL FINISHING OF YARNS OR ROPES; WARPING OR BEAMING
- D02G—CRIMPING OR CURLING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, OR YARNS; YARNS OR THREADS
- D02G3/00—Yarns or threads, e.g. fancy yarns; Processes or apparatus for the production thereof, not otherwise provided for
- D02G3/02—Yarns or threads characterised by the material or by the materials from which they are made
- D02G3/08—Paper yarns or threads
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Preliminary Treatment Of Fibers (AREA)
Description
Beim Arbeiten gemäß Patent 305546 wird in der Weise verfahren, daß man kurze Fasern
in Wasser auf schwemmt, in lockerer Form abscheidet, trocknet und der. Krempel vorlegt.
Dabei ging man bis jetzt von der Anschauung aus, daß für ein glattes Arbeiten des Wolfs
und der Krempel eine möglichst weitgehende Trocknung des Fasergutes erforderlich ist. Es
wurde indessen festgestellt, daß es für die
10" Verarbeitung kurzer Fasern von wesentlicher
Bedeutung ist, dem in Brocken, Tafeln oder in endlosen Rollen vorliegenden Fasergut
einen über den normalen, lufttrockenen Zustand hinausgehenden Feuchtigkeitsgehalt zu
belassen; die Trocknung darf also nicht bis zu Ende geführt worden sein, wenn man die
Ware den Zerfaserungsmaschinen übergibt; zudem erfordert gerade die Entfernung der
letzten Feuchtigkeitsreste eine besonders starke Erhitzung, also erhöhten Kohlenverbrauch,
unter Umständen auch Schädigung der Faser. · . ■
Unter Zerfaserungsmaschinen sind auch die in der Papier- Und Textilindustrie unter den
Bezeichnungen Lumpenreißer, Fadenreißer usw. allgemein bekannten, zum Reißen von
Wollumpen, Fadenenden usw. bestimmten Vorrichtungen gemeint. Als besonders dienlich
erweisen sich diejenigen Vorrichtungen, bei denen das zerfaserte Gut in einen Kasten
geblasen wird, der oben mit einer vergitterten Öffnung versehen ist. Die feinen Fasern sammeln
sich oben am Gitter an und bilden eine Art Faserpelz, während .die gröberen Teile zu
Boden fallen und entweder auf der Krempel. verarbeitet oder wieder in Form von Pappen,
Tafeln, Brocken usw. gebracht werden.
Durch die Belassung eines entsprechenden Feuchtigkeitsgehalts wird nun nicht allein das
Zerfasern erleichtert, sondern die feuchten und deshalb weichen, geschmeidigen Fasern
vereinigen sich leichter zu einem gleichmäßigen Flor und haben weniger Neigung zu
stauben als die völlig getrocknete Ware. Auch die Feuersgefahr und die Bildung von statischer
Elektrizität wird durch die Feuchtung wesentlich vermindert.
Im allgemeinen wird man da, wo die örtlichen. Verhältnisse es irgend gestatten, den
Feuchtigkeitsgehalt in der Weise regeln, daß man die Trocknung nicht zu Ende führt. Hat
man jedoch die Ware in völlig trockener Form, z. B. als Rollenpappe, vorliegen, so
läßt sich eine annähernd gleiche Wirkung erzielen, wenn man nachträglich feuchtet und
die Rollen über Nacht liegen läßt, so daß das Wasser gleichmäßig durchzieht. Die Menge
der Feuchtigkeit, die dabei nachträglich wieder in die Ware hineinzubringen ist, beträgt
dabei je nach, der Faserart und dem Krempelbeschlag τό bis 90 Prozent bezogen
auf die trockene Faser; etwa gleiche Verhältnisse sind einzuhalten, wenn man das Fasergut
von Hause aus feucht läßt. Die Feuch-
tung vollzieht sich, wenn das Gut in Form von endlosen Rollen vorliegt, in einfachster Weise
unter Verwendung irgendeiner der in der Papier- oder Textilindustrie bekannten Feuchtvorrichtungen.
Man kann z. B. die Pappe auf eine kurze Strecke durch Wasser führen, das überschüssige Wasser zwischen zwei Walzen
zurückhalten, aufrollen und liegenlassen, bis die Feuchtigkeit sich gleichmäßig in der Ware
ίο verteilt hat; die Regelung der Feuchtigkeitsmenge erfolgt dabei durch die Länge des
Weges, den die Pappe im Wasser zurücklegt, durch die dabei innegehaltene Geschwindigkeit,
durch die Temperatur des Wassers, durch einseitige oder beiderseitige Benetzung,
durch Zusatz von Netzmitteln usw. Eine besonders genaue Regelung läßt sich mit Hilfe
der bereits bekannten Walzenfeuchter, Bürstenwalzenfeuchter, Düsen usw. erreichen.
so Weitere Versuche haben ergeben, daß durch
Kreppen oder Stauchen des Papiers ein für die Verarbeitung der Faser sehr günstiges
Lockern derselben erfolgt, was ganz besonders bei dicken Papieren, wie z. B. bei Pappen,
von großer Bedeutung ist, zumal man auf diese Weise in die Lage kommt, die Verarbeitung
dickerer Schichten, insbesondere von Holzzellulose, in der handelsüblichen Pappenform
zu ermöglichen. Hierbei können ähnliehe Mittel, wie sie beim Kreppen und Stauchen
von Papier bereits bekannt sind, zur Anwendung kommen.
Die handelsübliche Zellulosepappe ist zur Abarbeitung auf der Krempel aus dem
Grunde nicht geeignet, weil die Fasern zufolge ihrer Aufbereitung ziemlich fest aneinanderhaften
und deshalb eine harte Masse bilden, so daß nicht nur der Krempelbeschlag,
sondern auch das Fasergut leiden würde. Zum Zwecke der Lockerung der Fasern schickt man
daher das zu verarbeitende Gut, z. B. Pappe aus Holzzellstoff, Lumpenhalbstoff u. dgl.,
über Riffelmaschinen,. Appreturbrechmaschinen und ähnliche Einrichtungen, wie sie z. B.
beim Appretieren von Geweben bekannt sind. Es kommen hier insbesondere in Betracht die
sogenannten Knöpfelmaschinen, Schraubenmaschinen, Gummihosenapparate u. dgl. m.;
sehr zweckentsprechend ist ferner die in der Textilindustrie bekannte Art des Kalanderns,
wonach das zu bearbeitende Gut auf eine Rolle gewickelt und dann zwischen Walzen
oder durch Stampfhämmer eine kräftige Behandlung erfährt, die nötigenfalls nach Umrollen
wiederholt wird.
Durch das Kreppen oder Stauchen des Vorerzeugnisses, Papier, Pappe, Kuchen
u. dgl., wird gleichzeitig die Wiederanfeuchtung begünstigt bzw. die Möglichkeit geschaffen,
dieselbe gleichmäßiger durchzuführen. Umgekehrt kann man aber auch durch vorheriges Anfeuchten des Papiers,
Pappe o. dgl. ein erfolgreicheres Kreppen oder Stauchen des Papiers herbeiführen. Beide
Maßnahmen vermögen sich also gegenseitig zu ergänzen; welche der beiden zunächst vorzunehmen
ist, wird jederzeit eine Prüfung der Beschaffenheit des Vorerzeugnisses ergeben.
Jedenfalls ist nicht zu verkennen, daß durch das Kreppen oder Stauchen eines allzu trockenen
Gutes eine unnötige Weiterzerkleinerung des Fasergutes in der Richtung der Faserlänge
erfolgt, was vermieden werden kann, wenn dem Vorerzeugnis vorher die entsprechende
Feuchtigkeit zugeführt wird.
Zum Anfeuchten des Vorerzeugnisses können anstatt Wasser die in der Textilindustrie
unter der Bezeichnung »Schmelze« bekannten Flüssigkeiten, insbesondere Emulsionen von
Ölen, Fetten u. dgl., verwendet werden. Das Anfeuchten, Kreppen, Stauchen kann gegebenenfalls
in beliebiger Reihenfolge mehrmals nacheinander vorgenommen werden, falls dies die Beschaffenheit des Rohmaterials
wünschenswert erscheinen läßt. Bei zu fest. gepreßtem Vorerzeugnisse, wie Pappe,
Kuchen o. dgl., kann es' vorkommen, daß die Feuchtigkeit nicht gleichmäßig durchdringt
und das Stauchen sich ebenfalls nicht leicht durchführen läßt, wenn es auf einmal erfolgen
soll, weil in diesem Falle zu leicht viel Fasern zerpulvert werden. Wird dagegen das
Anfeuchten und Kreppen und Stauchen in mehrfacher Reihenfolge wiederholt, dann geht
die Durchfeuchtung und Lockerung des Vorerzeugnisses leichter vor sich. Man kann auch
das Vorerzeugnis, falls es nicht zu trocken und zu fest ist, gleich der Zerreißmaschine
übergeben und in dieser befeuchten bzw. mit Schmelze behandeln.
Man erreicht durch Anwendung der vorliegenden Erfindung nicht nur eine zweckmäßigere
Lockerung der Fasern, sondern auch ein wesentlich besseres Vermischen derselben mit der Schmelze.
Claims (3)
1. \^erfahren zur Vorbereitung kurzfaserigen
Rohgutes für Verspinnungszwecke, dadurch gekennzeichnet, daß man das z. B. in Pappen-, Kuchen- oder anderer
Form vorliegende Fasergut in feuchtem bzw. angefeuchtetem Zustande der Zerreiß- bzw. Zerfaserungsvorrichtung
zuführt, um ein leichteres Lockern der Fasern zu ermöglichen und ein Brechen derselben zu verhüten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Vorerzeugnis, sei es im trockenen oder feuchten Zustande,
durch Kreppen, Riffeln, Stauchen o. dgl. gelockert wird, um das Aufschließen der
Fasern zu erleichtern.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Anfeuchten und Kreppen, Riffeln, Stauchen o. dgl. des Vorerzeugnisses wiederholt
vorgenommen wird.
Serum, gedruckt in dKü Reichsdruckerei.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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