DE597315C - Verfahren, um Nassspinnabfaelle aus Flachs und Hanf zur Herstellung hochwertiger Papiere aufzubereiten - Google Patents
Verfahren, um Nassspinnabfaelle aus Flachs und Hanf zur Herstellung hochwertiger Papiere aufzubereitenInfo
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Description
- Verfahren, um Naßspinnabfälle aus Flachs und Hanf zur Herstellung hochwertiger Papiere aufzubereiten Beim Herstellen feinster Papiere, z. B. solcher für Banknoten und Wertpapiere, die knitterfest sein müssen, muß von einem sehr hochwertigen Fasermaterial ausgegangen werden, das auch vollkommen schäbenfrei sein muß, sonst entstehen im Papier bräunliche Splitter und Faserbündel, die gütemindernd sind und bei einem etwaigen Herausfallen den aufgebrachten Druck entstellen.
- Man hat daher bisher für solche Papiere als Rohmaterial in der Hauptsache gerissene und entstaubte Lumpen und Gewebeabfälle verwandt, die praktisch bereits schäbenfrei sind und ein hochwertiges Fasermaterial darstellen.
- Die Naßspinnabfälle stellen ebenfalls ein sehr hochwertiges Fasermaterial dar, das an sich für die feinsten Papiere geeignet wäre. Sie haben aber den Nachteil, daß sie sehr stark und innigst mit Schäben `versetzt sind. Diese Schäben hat man bisher nur durch chemisch nasse Behandlung der Naßspinnabfälle entfernt. Diese Behandlungsweise beeinträchtigt jedoch die Faser als solche in bezug auf ihre Festigkeit, Schmiegsamkeit und Verfilzbarkeit. Auch in betrieblicher Hinsicht ist die chemische Behandlung der Naßspinnabfälle lästig, z. B. müssen die Schäben durch das ganze Naßverfahren hindurchgeschleppt werden.
- Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, Naßspinnabfälle ohne solche chemisch nasse Behandlung, also auf trockenem Wege schäbenfrei zu machen. Die Lösung dieser Aufgabe wurde bisher für unmöglich gehalten, weil man bei anderen Spinnabfällen, wie Werg und Hede, bei lediglich mechanisch trockener Aufbereitung trotz angestrengtester Versuche nicht zu einem schäbenfreien Erzeugnis gelangen konnte. Soweit diese Abfälle nur mechanisch aufbereitet waren, hat man sie daher nur für Packpapiere (wo es auf die Schäbenfreiheit nicht ankommt) oder zu Textilien verarbeitet, bei denen es im Gegensatz zu Papier möglich ist, nachträglich aus dem Fertigerzeugnis die Schäben herauszubekommen. Für einigermaßen gutes Papier konnten nur chemisch naß aufbereitete Spinnabfälle verwandt werden.
- In derselben Weise ist man bisher bei der Aufbereitung und Verwendung der Naßspinnabfälle vorgegangen, weil man als selbstverständlich annahm, daß sich bei ihnen ein mechanisch trockenes Entschäben ebenso wie bei Werg und Hede nicht durchführen läßt.
- Die Überwindung dieses Vorurteils ist Grundlage der Erfindung, die somit in der neuen, zum ersten Male als durchführbar erkannten technischen Lehre besteht, Naßspinnabfälle aus Flachs und Hanf zum Herstellen hochwertiger Papiere in der Weise aufzubereiten, daß die Naßspinnabfälle ausschließlich auf mechanischem Wege, nämlich durch Auflockern unter gleichzeitiger Anwendung von .Saugzug, schäbenfrei gemacht werden. Bei diesem Verfahren wird die hochwertige Faser der Naßspinnabfälle vollkommen gereinigt, durch keine chemische Behandlung beeinträchtigt und in betrieblich einfacher Weise der Papierindustrie zugeführt, so daß sie dort auch zu den feinsten Papieren verarbeitet werden kann.
- Das Auflockern kann in für andere Faserstoffe üblicher Weise durch aufeinanderfolgendes Schlagen, Reißen und Behandeln in einem Klopfwolf bestehen. Die in jeder Arbeitsstufe gleichzeitig wirkenden Saugzüge müssen allerdings bei sonst gleicher Einstellung stärker sein, als im allgemeinen beim Aufschließen von Faserstoffen üblich.
- In den Zeichnungen ist schematisch eine Anlage dargestellt, wie sie beispielsweise zum Aufbereiten von Naßspinnabfällen im Sinne der Erfindung verwendet werden kann.
- Der Schlagmaschine (Fig. i) werden durch den Trichter 4 die Naßspinnabfälle nach Hochheben der Klappe 5 zugeführt. Sie besteht aus einem Zylinder 6, der mit Schlagstiften 7 versehen ist und sich in der Pfeilrichtung innerhalb eines zylindrischen Siebes 8 von etwa i m Durchmesser dreht. Das an dieses Sieb sich oben anschließende Gehäuse 9 ist durch die Leitung io mit dem Exhaustor i i verbunden. Unterhalb des Siebes 8 befindet sich der Abfallkorb i2. In dieser Schlagmaschine werden die hTaßspinnabfälle durch Schlagen vorbereitet und durch den Saugzug von den ihnen anhaftenden Schäben grob befreit, finit denen auch Staub usw. entfernt wird. Bei 13 verlassen die so vorbereiteten Naßspinnabfälle die Schlagmaschine, um auf dem Förderband 14 in den Reißer 2 zu gelangen. Dieser besteht im wesentlichen aus einer mit Stiften versehenen Trommel 15 von etwa 6o cm Durchmesser, die das Gut, das von dem geriffelten und unter Federdruck stehenden Einzugswalzen 16 gehalten wird, aus diesem herauszieht. An dem Reißer befindet sich eine Entstaub- und Abliefervorrichtung, zu der das Gut durch den Kanal i7 hindurchgelangt. Es wird dort unterhalb des zylindrischen Siebes i8 von etwa 6o cm Durchmesser entlanggeführt, und durch dieses Sieb wirkt ein Saugzug, der von dem Exhaustor ig erzeugt wird. An dieser Stelle werden also die Naßspinnabfälle, nachdem sie weitergehend zerpflückt sind, wiederum von Schäben usw. befreit. Von dem Sieb i8 entfernt eine im Sinne der Pfeilrichtung umlaufende Walze 2o das Gut, das dann in den Klopfwolf 3 gelangt, der in Fig. 2 schematisch nochmals in Aufsicht dargestellt ist. Dieser besteht zunächst aus einer Walze 2i, die aus zwei Einzugswalzen 22 das Material hereinzieht. Die Zähne der Walze 21 sind in schraubenförmig um die Walze verlaufenden Reihen angeordnet, so daß das Gut gleichzeitig in der in Fig. 2 angegebenen Pfeilrichtung weitergefördert wird. An die Walze 21 schließt sich die etwa 3 m lange Welle 23 an, auf der die Klopfer 24 ebenfalls schraubenförmig verteilt sitzen. Oberhalb dieser Welle sitzt eine Welle 25, ebenfalls mit Klopfern 26 versehen. Diese Welle ist hohl, ebenso ihr Klopfer. Durch sie wirkt ein Saugzug hindurch, der von dem Exhaustor 27 ausgeht. Unterhalb der Welle 23 liegt das Sieb 28 und am Boden eines darunter befindlichen Trichters die Förderschnecke 29.
- Das Gut wird durch die Klopfer 24 und 26 weitestgehend aufgelockert und dabei infolge der gleichzeitigen Saugwirkung durch die Welle 25 und ihre Klopfer hindurch praktisch vollkommen von allen Schäben befreit. Diese verlassen durch die Saugleitung die Anlage. Ein Teil fällt durch das Sieb 28 hindurch und wird von der Schnecke 29 fortgeführt.
- Da sehr starke Saugzüge notwendig sind, vereinigen sich die von den Exhaustoren i i, ig und 27 ausgehenden Leitungen bei 30, und dort ist noch einmal ein sehr starleer Exhaustor 31 eingeschaltet. Bei 32 schließt sich dann die Filterkammer an, die keiner näheren Erläuterung bedarf.
- Das fertig aufbereitete Gut fällt an der Stirnwand 33 des Klopfwolfes 3 an.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren, um Naßspinnabfälle aus Flachs und Hanf zum Herstellen hochwertiger Papiere aufzubereiten, dadurch gekennzeichnet, daß die Naßspinnabfälle ausschließlich auf mechanischem Wege, nämlich durch Auflockern (beispielsweise durch Schlagen, Reißen und Behandeln im Klopfwolf), unter Saugwirkung schäbenfrei gemacht werden.
- 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Klopfer der einen Welle des Klopfwolfes zu Saugstutzen ausgebildet sind.
Priority Applications (1)
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| DEH132162D DE597315C (de) | 1932-06-18 | 1932-06-18 | Verfahren, um Nassspinnabfaelle aus Flachs und Hanf zur Herstellung hochwertiger Papiere aufzubereiten |
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| DE597315C true DE597315C (de) | 1934-08-16 |
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1932
- 1932-06-18 DE DEH132162D patent/DE597315C/de not_active Expired
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