DE2331501A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung sehr starken packpapiers aus stroh - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung sehr starken packpapiers aus strohInfo
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Description
Dr.-Ing. P.E. Holzhäuser
Dipl.- Met. W. Goldbach
Dipl.- Met. W. Goldbach
Pat ent anwält e
605 Offenbach a.M.
Herrnstr. 37
605 Offenbach a.M.
Herrnstr. 37
Clupak, Inc.
Hew York (T.St.A.)
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung sehr starken Packpapiers aus Stroh
Der Bereich vorliegender Erfindung ist die Herstellung von Papier und insbesondere die Herstellung von Strohpapier
mit hohen kraftaufnehmenden Eigenschaften und hoher Reißfestigkeit.
Strohpapier ist seit Jahrhundersten bekannt und hat die
verschiedenste gewerbliche Anwendung gefunden. Strohpapier wird allgemein in zwei größere Gruppen eingeordnet. Eine
Gruppe umfaßt Papier, das aus Gras-Stroh gemacht ist, die andere Papier, das aus GetasLde-Stroh, wie Weizen, Reis und
Roggen gemacht wird. In dieser Beschreibung beschränkt sich die Erörterung auf Getreidestroh-Sorten, obwohl viele der
beschriebenen Maßnahmen auf andere Strohsorten bei der Papierherstellung
anwendbar sind.
Aus Getreidestroh, wie Weizen- und Reisstroh hergestellte Papiere werden bei der Herstellung von Wellpappen-Mittellagen,
Eierversandmaterial, Dekorations-Einwickelpapier und gebleicht für Schöndruck, Feinpost, Bücher- und Druckpapier
verwendet. Jedoch wird aus Stroh hergestelltes Papier nicht als geeignet für Tüten- oder Sackpapier ange-
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INSPECT«?
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sehen, da Strohfaserpgapiere für Anwendungen nicht geeignet
sind, bei denen es auf eine hohe Reißfestigkeit ankommt. Obwohl nicht sehr festes Dekorations-Einwickelpapier
aus Strohfasern gemacht wird, sind ein hochwertiges Packpapier und Sackpapiere mit einem wesentlichen Anteil
von Strohfasern bisher nicht gemacht worden. Es ist anerkannt, daß ein Strohfaserpapier, das Zähigkeit und Reißfestigkeit
zeigt, ein erwünschtes Erzeugnis ist. Die vorliegende Erfindung beschreibt ein derartiges Erzeugnis
und ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Außerdem erlaubt die Erfindung die Herstellung eines
Strohpapiers mit hohem Grundgewicht, während es bisher
wegen der langsamen Trocknungseigenschaften der Strohfaser
schwierig war, ein Strohpapier mit hohem Grundgewicht herzustellen.
Die Erfindung schafft die Möglichkeit der Herstellung eines neuen Strohfaserpapiers mit hoher Reißfestigkeit und
guten kräfteabsorbierenden Eigenschaften. Daher ist dieses neue Papier besonders gut für gewerbliche Anwendungen
geeignet, für welche bislang Strohpapier nicht verwendet werden konnte. Das Papier nach der Erfindung kann
zum Verpacken oder Einwickeln besonders da benutzt werden, wo Reißfestigkeit und Zähigkeit erforderlich sind.
Das neue Erzeugnis wird nach einem Verfahren hergestellt, J-welches
den Aufschluß der Strohfasern, das Waschen des aufgeschlossenen Strohs, die Zugabe eines Anteils an anderem
Zellstoff, wie Weichholzzellstoff in einem vollstän-
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dig durchgemischten Mahlgut mit wenigstens 40 # Strohfaser,
gewünschtenfalls das Misohen in einer Massenleimung,
die Weitergabe des Mahlguts auf das Formsieb in einer.bestimmten
Konsistenz, Verfestigung der Bahn auf dem Sieb, mittels Saugens, eine weitere Verfestigung und ein teilweises
Trocknen der Bahn und, während die Bahn einen bestimmten Feuchtigkeitsgehalt hat, ein Stauchen der Bahnfasern
ganz allgemein in der -^bene der Bahn umfaßt, um die Bahn weiter zu verfestigen, indem die Fasern sich zusammenschließen
und die Strohfasern sich mit den andern Fasern verschlingen läßt und dann die Trocknung der Bahn
fortsetzt· ^
Bei der Erfindung kann das Stauchen der Bahnfasern nur in einer B-ichtung oder andernfalls gleichzeitig oder nacheinander,
unter dem Einfluß von Kräften durchgeführt werden, die sich gegenseitig kreuzen.
Das Erzeugnis der vorliegenden Erfindung wird empirisch
durch die besondere Verflechtung der Fasern, die Anwesenheit von Strohfasern in einem Bestandteil von mehr als
40 # des Gesamtgewichts, die Anwesenheit ändere Fasern, wie Weichholzfasern und unter VerSuchsbedingungen durch,
die Reißfestigkeit und die kräfteabsorbierenden Eigenschaften erkannt, die besser als die eines typischen
Strohpapiers ähnlicher Zusammensetzung sind, das aber
nicht nach' der Lehre, der vorliegenden Erfindung hergestellt worden ist.
Das Stauchen des hier beschriebenen Verfahrens kann auf
die verschiedenste Welse.ausgeführt werden, doch wird es,
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wie später im einzelnen beschrieben wird, vorzugsweise in einer Klemmspalte durchgeführt, in welche die Bahn straff
gespannt gezogen wird, während wie weniger als 50 $>
Feuchtigkeit hat.
Es ist das Ziel der Erfindung, ein verbessertes Strohpapier zu gewinnen.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Strohpapier, das für Einwickel- und Verpakkungszwecke
geeignet ist·.
Koch ein Ziel der Erfindung ist, ein Papier aus Stroh mit
einem hohen Grundgewicht herzustellen.
Ein anderes Ziel der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Strohpapiers mit hohem G-rundgewicht.
Noch ein anderes Ziel ist die Herstellung eines Strohpapiers mit hohem Grundgewicht, das eine hohe Reißfestigkeit
und Zähigkeit zeigt.
Um diese und weitere Ziele zu erweichen, umfaßt die Erfindung
die nachstehend beschriebenen und besonders in den Ansprüchen wiedergegebenen Merlanale, wobei die Beschreibung
im einzelnen gewisse erläuternde Ausführungsformen der Erfindung wiedergibt, Diese Ausführungen werden
erörtert, um einige Möglichkeiten darzulegen, wie die Grundzüge der Erfindung angewandt werden können,,
Für ein besseres Verständnis der Erfindung muß Bezug auf die Zeichnung genommen werden, in der ein Gerät dargestellt
ist, das für die -Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens und zum Herstellen des erfinderischen Er-
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Zeugnisses geeignet let. Die Zeichnung ist der Erläuterung
wegen mehr oder weniger schematisch.
Die vorliegende Erfindung wird im Hinblick auf besondere Vorrichtungen beschrieben» die zum Herstellen des erfindungsgemäßdn
Erzeugnisses benutzt werden können. Es% versteht sich, daß die nachstehend beschriebenen verschiedenen
Grundzuge auch auf anders gestaltete Vorrichtungen Anwendung finden können.
Wo auf behandeltes Papier Bezug genommen wird, bezieht
sich das auf Papier, das gemäß dem beschriebenen Verfahren hergestellt ist.
Die nachfolgende Beschreibung steht in Verbindung mit
der Zeichnung, welche die verschiedenen Geräteteile zeigt, die zur Herstellung des neuen Strohpapiers benutzt werden.
Um das Verfahren beginnen zu lassen, muß das für die Herstellung des neuen Erzeugnisses verwendete Stroh zunächst
auf die richtige Länge geschnitten werden. Es ist wünschenswert, daß das Stroh so geschnitten wird, daß
die Mehrzahl der Stücke in einem Längenbereich von etwa 2,5 bis 7»5 cm liegen. Vorzugsweise sind die Stücke so
zu schneiden, daß ihre Längen etwa gleich sind, um das Verarbeiten zu erleichtern.
Üblicherweise hat das geschnittene Stroh viele lose Pasern
und Staubteilchen sowie Samen und Schmutz. Diese Unreinheiten müssen beseitigt werden. Die anfängliche Reinigung
Vanη durchgeführt werden, indem die geschnittenen
Stücke einen Zyklon-Abscheider durchlaufen, der den
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Schmutz und die losen Fasern zurückhält. Diesem Arbeitsgang
folgt ein mechanisches Rollen oder Pressen, um das Stroh zu brechen und die Fasern teilweise zu trennen.
Das Rollen und Pressen fördert das Eondringen der Kochlauge bei der späteren Verarbeitung.
Wie die Zeichnung zeigt, wird das geschnittene und gereinigte Stroh einem allgemein mit 10 bezeichneten Dämpfer
oder "Kocher" auf einem Förderer 11 zugeführt. Das Stroh
wird in den Kocher über eine Zumeßvorrichtung 12 eingegeben. Überschüssiges Stroh wird auf einem zweiten Förderer
13 abgeführt. Das in den Kocher eingegebene Stroh muß einen Gewichtsanteil von etwa 17 $>
ausmachen und bei diesem Feuchtigkeitsgehalt nahezu gleichmäßig sein. Eine
Naßwäsche kann benutzt werden, um einen gleichmäßigen Feuchtigkeitsgrad zu erzielen» Die vorstehende Beschreibung
hat das Schneiden, Reinigen und die Feuchtigkeitskontrolle als getrennte Arbeitsgänge dargestellt. Alle
drei Arbeitsgänge können gleichzeitig in einem Zerfaserer in bekannter Weise durchgeführt werden.
Das jetzt reine, gleichmäßig feuchte und geschnittene Stroh wird üblicherweise mit einer abgemessenen Menge
Kochlauge in einem Misch-Imprägnierer 14 besprüht. In
dem Misch-Imprägnierer werden die Kochchemikalien mit dem Stroh innig gemischt. Üblicherweise enthält die Kochlauge
Natriumhydroxid und Natriumsulfid. Wird die erstgenannte
Verbindung verwendet, wird das Verfahren als Natronverfahren bezeichnet, und wird die letztgenannte Verbindung
verwendet, heißt das Verfahren SdLIf at verfahr en.
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Die Anwendung des einen oder anderen Verfahrens wird im allgemeinen durch die Verfügbarkeit der Chemikalien bestimmt.
Rezepte für Kochlaugen sind durchgehend bekannt. Das Sulfatverfahren wird wahrscheinlich bevorzugt, wenn
der Papierbrei nicht gebleicht werden muß. Jedoch ist in Fällen hoher Festigkeit eine hohe Helligkeit nicht immer
ein Erfordernis. .
Die Zusätze werden, vollständig miteinander gemischt, und
das Stroh wird in einen Verdichter 15 und danach durch
eäne Förderschraube in unter Druck stehende Aufschließer-Rohre
16 und 17 gedrückt. In den Aufschließerrohren wird die Mischung aus Stroh und Chemikalien in einer Frischdampf-Atmosphäre
gekocht. Üblicherweise gibt es eine Reihe solcher Rohre, obwohl zur Erläuterung nur zwei abgebildet
sind· In den waagerechten Rohres des Kochers be- ' trägt die Konsistenz des Gemisches etwa 10 bis 12 #
Stroh.
Am Ausgang des letzten Aufschließer-Rohrs wird das Stroh-Flüssigkeit-Gemisch
plötzlich in den Tank 20 gepreßt, was ein "Zerfasern11 des Strohs zur Folge hat. Dieses plötzliche
Eindringen des Strohs in den Tank wird Blasen genannt und dient dazu, das Stroh in Fasern zu unterteilen. Vorzugsweise
ist die Faserlänge in der Größenordnung von etwa 0,7 bis 4,0 mm. Auf diese Weise setzt das Blasen das
im Kocher begonnene Werk fort. Das Stroh ist jetzt für das Feinmahlen und Mischen, abgesehen von dem Vorhandensein
der Kochchemikalien, fertig, die vollständig beseitigt werden müssen. Die Beseitigung der Chemikalien kann in einem
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Waschholäänder unter Zugabe reinen Wassers zu dem Gemisch
aus Stroh und Chemikalien erfolgen, um eine Konsistienz von etwa 3,5 # zu erzielen. Bei dieser Dichte
werden die Chemikalien aus dem Strohzellstoff üblicherweise durch Mehrstuf en-Vakuumfilter und S chi eud err einigem
ausgewaschen. Nachdem die Reinigung vollzogen ist, wird das Wasser ausgedrückt, um in einen Zellstoff von etwa
12 # Konsistenz zurückzukehren.
Der Zellstoff wird dann feingemahlen und mit einem Zellstoff, wie Weichholzzellstoff, in einem Mischer 21 gemischt.
Zusätze, wie Harzleim, können auch dazugekommen werden, wenn das Snderzeugnis eine Zugabe zum Papier verlangt.
Nach dem Mischen sind die verschiedenen Bestandteile vollständig in einem Kahlgut vermengt, das in der
Hauptsache aus Zellulosefasern besteht, welche freigesetzt worden sind, um einen natürlichen Zellstoff zu bilden.
Die Konsistenz des Mahlguts liegt im Bereich von etwa 0,2 bis 1,4 ^, und bei dieser Konsistenz wird das Mahlgut
zur Maschinenbütte 23 und von da zum Papiermaschinensieb 24 geleitet.
Die Zeichnung zeigt den Sauger 25, die Registerwalzen 26, die Gautschwalze 27, die Abnahmewalze 28 und vier lose
Rollen, die alle mit 29 bezeichnet sind. Diese Teile mit der Maschinenbütte 23 und dem Langsieb bilden die Naßpartie
oder Bahnformpartie der Vorrichtung.
Das Mahlgut auf dem Sieb bildet eine nasse Matte, wenn das Wasser entfernt wird. Diese Matte wird einer Saugwirkung
durch eine Einrichtung 25 unterworfen, die der Matte das
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Wasser beim Wandern über das Sieb entzieht. Die Oberflächenspannung
des der Matte entzogenen Wassers, das natürliche Zusammenhaften der Fasern und eine durch die Zusätze
bedingte Haftung wirken an dieser Stelle alle zusammen, um die wirkliche Bildung der -Papierbahn durch Verfestigung
der Faserstruktur zu beginnen.
Eine weitere Verfestigung der Bahn wird in der Pressenpartie der Papiermaschine durchgeführt, die allgemein
mit 30 bezeichnet ist. Die Pressenpartie besteht aus einer Anzahl Trockentrommeln 31» über welche die Bahn W geführt
wird. Mit den Trockentrommeln arbeiten ein Oberfilz 32 und ein Unterfilz 33 zusammen, an denen entlang verschiedene
Spann- und Leitrollen für jeden Filz oder jedes Tuch vorgesehen sind· Die Filze dienen dazu, die Bahn an
den Trommeln zu halten. Die Trommeln werden in üblicher Weise beheizt, um das Trocknen der Bahn zu unterstützen.
Wegen der ziemlich vielen feinen Teilchen und Bruchstücke in Strohbahnen müssen die Filze durchbrochen und von hoher
Porosität sein. Auch müssen Einrichtungen für ein ständiges Reinigen vorgesehen sein, um die Filze vor einem Zusammenballen
zu bewahren, wodurch das Entfernen des Wassers aus der Bahn verhindert würde· Es können auch Druckwalzen
verwendet werden, um das Wasser aus der Bahn auszudrücken und zur Verfestigung der Bahn in der Pressenpartie
der Papiermaschine beizutragen.
Das Verhältnis von Faser zu Wasser ist beim Verlassen des Siebs etwa 1 : 4. Diese Feuchtigkeit muß verringert wer-
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den, ehe der nächste größere Arbeitsgang in der Verfestigung der Bahn erfolgt. Dieser nächste Arbeitsgang ist das
Stauchen der Bahnfasern und muß bei einem Feuchtigkeitsgehalt im Bereich von etwa 30 bis 50 Gewichts-jS erfolgen.
Als vorteilhafteste Feuchtigkeit werden etwa 37 # angesehen·
Das Verfestigen durch Stauchen der Fasern erfolgt unter Kräften, die im allgemeinen parallel zu den Bahnoberflächen
übertragen werden, während gleichzeitig Kräfte rechtwinklig auf die Bahnfläche wirken. Der Erfolg ist, daß
die einzelnen Fasern zusammengeschoben, gekräuselt und aufeinander in einer dichtung egbogen werden, die zu den
Bahnflächen parallel ist und gänzlich dazwischen liegt.
Dieser Arbeitsgang kann am besten durch Bezugnahme auf eine Vorrichtung verstanden werden, die benutzt werden kann,
um das Stauchen der einzelnen Faser zu bewirken· Im wesentlichen hat die bevorzugte Einrichtung eine Walze mit
weicher Oberfläche oder ein Mitläufertuch, das gegen eine harte, schlüpferige Oberfläche gepreßt wird. Die weiche
Oberfläche wird veranlaßt, zurückzuprallen oder zurückzufedern, während sie an der harten Oberfläche anliegt.
Wird die Strohfaserbahn in die Berührungslinie gebracht, die von den beiden Flächen gebildet wird, läßt dieser
Rückprall die verschiedenen Bahnfasern im allgemeinen sich beliebig in dem Zwischenraum zwischen den Bahnflächen
bewegen. Im einzelnen hat die Vorrichtung einen starken Elastomerriemen 40, der von drei losrollen 41» 42
und 43 getfagen wird. Die Losrollen halten den Riemen oder das Mitläufertuch an einer großen Walze 44 über ei-
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nen Teil des Walzenumfangs. Die Stange 45 dient dazu,
das Mitläufertuch an die .Walzenoberfläche zu drücken, um eine örtliche Berührungslinie axial quer über die Walzenoberfläche
zu bilden. Die Fläche, auf der das Mitläufertuch die Walze umhüllt, kann ebenso wie der Druck der
Klemmstaiige eingestellt werden. Die verschiedenen Einstellmittel
sind nicht gezeigt, aber dem Fachmann geläufig. Wenn der Riemen 40 eine Umkehrung seiner Krümmung
beim Übergang über die Klemmstange 45 erfährt, wird die Oberfläche des starken Riemens gegenüber der Walze verkürzt
und bewegt sich deshalb langsamer als die Walzenoberfläche. Dieser Geschwindigkeitsunterschie* bewirkt
ein Zusammendrücken der Bahnfasern, während gleichzeitig die Klemmstange einen genügenden Druck ausübt, um ein
Wölben der Bahn als Ganzes zu verhindern.
Der Riemen oder das Mitläufertuch wird nicht unabhängig von seinen eigenen Tragrollen, sondern vielmehr durch die
Berührung mit der Walze durch eine in der Zeichnung nicht wiedergegebene Einrichtung angetrieben. Der Berührungsbogen
des Bdemens muß deshalb groß genug sein, um den Antrieb
des Mitläufertuchs zu'bewirken. Da die Größe der Faserstauchung von der Berührung oder Umhüllung des Mit-'
läufertuchs als einer wesentlichen Bezugsgröße abhängt, muß der Bogen groß genug sein, um die gewünschten Ergebnisse
zu erzielen.
Eine abgewandelte Einrichtung kann Doppelwalzen besitzen,
eine mit einer Elastomeroberfläche und eine mit einer harten Oberfläche. Die Walze mit der harten Oberfläche wird
- 12 - 23?^
angetrieben, während die Walze mit der Elastomeroberfläche
gebremst wird. Diese Anordnung schafft den erforderlichen Elastomer-Rückprall an der harten Oberfläche,und
den Druck, der die beiden Walzen in Eingriff miteinander preßt, dient dazu, ein Wölben der -Bahn zu verhindern.
Sowohl bei diesem wie bei dem vorher beschriebenen Gerät ist es vorteilhaft, daß die Bahn unter einem kjäftigen
Druck von der Pressenpartie in die Druckspalte geführt
wird.
Sowohl bei diesem wie bei dem vorher beschriebenen Gerät ist es vorteilhaft, daß die Bahn unter einem kjäftigen
Druck von der Pressenpartie in die Druckspalte geführt
wird.
Es muß daran erinnert werden, daß der Strohfaserbrei und die sonstigen Arten von Papierbrei gut durchgemischt werden
müssen, damit die Weichholzfasern usw. das Haften
zwischen den Fasern unterstützen, das durch das Stauchen oder das mechanische Verdichten der Bahn verbessert wfcrd.
zwischen den Fasern unterstützen, das durch das Stauchen oder das mechanische Verdichten der Bahn verbessert wfcrd.
Wird es gewünscht, schweres Papier (Riesmaß 40 kg/280 m^
und darüber) herzustellen, erlaubt die erfindungsgemäße Behandlung die Herstellung eines schwereren Papiers, als
auf einer Papiermaschine gleicher Kapazität hergestellt werden könnte. Das trifft zu, weil die Verfestigung der
Bahn in dem Stauchspalt um etwa 10 % das Papiergewicht in der Trockenpartie der Maschine erhöht. Das erlaubt ein geringeres
Festgewicht des nassen Mahlguts über das Sieb gegenüber
dem gleichen Papiergewicht in der Trockenpartie der Maschine laufen zu lassen. Beispielsweise ist es zur
Herstellung eines Papiers von 110 Pfund je 3000 Quadratfuß nur nötig, 100 Pfund je 3000 Quadratfuß auf dem Sieb
laufen zu lassen. Der Nutzen liegt darin, daß die Erfindung dazu dient,, die leistung der Papiermaschine durch
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Überwindung der schmierigen Eigenschaften der Strohfasern zu erhöhen»
Von dem Verdichtungsspalt wird das Papier schließlich zu einem Trockenstapel geleitet, wo das Trocknen und
Glätten der Bahn durchgeführt wird. In einigen Fällen mag es wünschenswert sein, eine Trockenwalze mit glatter
Oberfläche oder eine Kalanderwalze zu verwenden, wenn eine harte oder glänzende Oberfläche gewünscht wird.
Als erläuterndes Beispiel wurden Bögen nach der vorliegenden Erfindung hergestellt und dann verglichen. Es wurde
ein ungebleichter Strohpapierbrei durchgehend mit langfaserigem,
ungebleichtem Sulfatholzstoff verwendet. Der Strohzellstoff hatte einen Mahlgrad von 29 Sekunden (Williams).
Die Siebgeschwindigkeit betrug 7,5 m je Minute, und die Naßpartie benutzte ein Quecksilber-Vakuum von
25 cm. Die Büttenkonsistienz war 0,64 # und das Grundgewicht
auf dem Sieb etwa 55 Pfund je 3000 Quadratfuß. Die
Bögen wurden dem mechanischen Verdichter bei 37 fi Feuchtigkeit
zugeführt und so gestaucht, daß die Bogenlänge um etwa 12 & verringert wurde.
Die Bögen wurden mit unterschiedlichen Anteilen von Strohzellstoff
gegenüber Holzzellstoff, Eigenschaften, wie Arbeitsaufnahmefähigkeit, Längung, Kantenfestigkeit und
Reißfestigkeit untersucht. Diese behandelten Papiere wurden mit genormten, unbehandelten, hochgradigem Mehrwand-Sackpapier
von 100 % Sulfatkiefer verglichen. Die Versuchsergebnisse zeigten, daß eine behandelte Bahn mit
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-H-
2 3 3 "' ;5 Q
ungefähr 80 ?£ Stroh eine höhere Kantenfestigkeit, höhere
Arbeitsaufnahmefähigkeit und prozentuale Längung zeigte. Jedoch war die Bnddehnung des Strohpapiers etwas geringer.
Ein Papier aus 100 % Stroh zeigte eine höhere Arbeitsaufnahmefähigkeit
nach der Behandlung al s der normale Mehrwandbogen und brauchte einen Vergleich bezüglich
der Reißfestigkeit und der prozentualen Längung nicht zu scheuen. Diese Vergleichsversuche sind in Tabelle T
wiedergegeben. Alle Zahlen sind auf 100 g je m2-G-rundgewicht
zwecks Vergleichs bezogen·
Dehnung | Tabelle I | * | Arbeitsauf | Kanten | |
(kg/15 mm) | Längung | nahmefähigkeit | festigkeit | ||
$> Stroh | (cm kg/100 cm2) | (s) | |||
2,25 | 9,6 | 10,4 | 6855 | ||
30 - | 4,20 | 14,5 | 26,3 | 4086 | |
40 | 3,64 | 11,9 | 20,5 | 3405 | |
50 | 3,42 | 10,1 | 16,5 | 3587 | |
60 | 2,95 | 7,9 | 11,7 | 3223 | |
70 | 3,18 | 8,8 | 13,8 | 3677 | |
80 | 4,80 | 11,3 | 24,8 | 2225 | |
90 | 4,04 | 9,8 | 19,6 | 1725 | |
100 | 5,23 | 2,4 | 6,5 | 3360 | |
Kontrolle | |||||
Die vorliegende Erfindung ist unter-Bezugnahme auf eine
besondere Vorrichtung und besondere Verfahrensmaßnahmen beschrieben worden, doch versteht sich, daß eine große
Zahl von Abänderungen in beiden Beziehungen gemacht werden können. Beispielsweise können Merkmale der Erfindung
unabhängig von anderen angewandt und Äquivalente verschiedener Verfahrensstufen, alle im Bereich der Erfindung
zu Hilfe genommen werden, wie sie in den Ansprüchen erläutert ist.
309834/ 1023
Claims (1)
15- 23?'i5Q1
Ansprüche:
1. Verfahren zum Herstellen von Strohpapier, dadurch gekennzeichnet,
daß geschnittenes Stroh in einen Kocher geleitet, Kochlauge zur Mischung mit dem Stroh zugegeben, das
Stroh-Lauge-G-einisch unter Druck und in Gegenwart von
überhitztem Dampf gekocht, das Stroh abgeblasen, die Rücklauge entfernt, das Stroh mit einem Zusatz, wie Weichholz
ζellsta?off, gemischt und zur Bildung eines Mahlguts
vermischt, das Mahlgut auf das Papiermaschinensieb mit einer Konsistenz von etwa 0,2 bis 1,4 $ gegeben und auf
dem Sieb einer Saugwirkung zum Entzug des Wassers unterworfen, die Bahn auf etwa 30 bis 45 Gewichtsprozent
Feuchtigkeit getrocknet, die teilweise getrocknete Bahn, einer Klemmstelle zugeführt wird und die Fasern der Bahn
in der Ebene der Bahnoberflächen gestaucht werden und sodann die Bahn Trockenzylinder zur Vervollständigung der
Trocknung zugeführt wird·
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewicht der Festbestandteile auf dem Sieb etwa 10 9^
geringer als das Grundgewicht an der Trockenpartie der
Papiermaschine iste
3ο Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Mahlgut Harzleim zugegeben wird.
4ο Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Konsistenz etwa 0,65 $ beträgt«
309884/102-3
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bahn auf etwa 37 Gewichtsprozent vor dem Stauchen getrocknet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn der Stauchstelle unter einem festen Zug zugeführt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn den Trockenzylindern für die Endtrocknung unter
einem lockeren Zug gugeführt wird.
8. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kocher (10) hinter
einen Förderer (11) geschaltet und eine Zumeßvorrichtung (12) vorgesehen ist, die überschüssiges Stroh
über einen zweiten Förderer (13) abführt, während für das zu verarbeitende und mit Kochlauge zu besprühende
Stroh ein Misch-Imprägnierer (14) vorgesehen ist, in welchem die Kochchemikalien mit dem Stroh innig gemischt
werden, worauf das Stroh in einen Verdichter (15) und
durch eine Förderschnecke in Aufschließ-Rohre (16, 17)
gedrückt wird, aus deren letztem (17) das Stroh-Flüssigkeits-Gemisch
in einen Tank (20) geblasen wird, aus dem der Ze].Istoff in einen Mischer* (21) gelangt, von dem er
in eine Maschinenbütte (23) und anschließend zum Papiermaschinensieb (24) geleitet wird, von dem die gebildete
nasse Matte einer Einrichtung (25) zum Entzug des Wassers und weiter einem Sauger, Registrierwalzen (26), ei-
309884/1023
ner Gautschwalze (27) und nach Austritt aus der Naßpartie
einer Pressenpartie (31» 32, 33) zugeführt wird, an die sich eine Stauchvorrichtung (40 - 44) anschließt.
9. Ein Strohpapier, dadurch gekennzeichnet, daß es als. Bestandteil
mehr als 40 Gewichtsprozent Strohfaser mit einer Mehrheit der Pasern von etwa 0,7 bis 4»0 mm Länge
und einen Anteil an wenigstens einer anderen. Faserart enthält, die beliebig und ziemlich gleichmäßig mit den
Strohfasern untermischt ist, wobei das Strohpapier im wesentlichen stellenweise gekräuselte und verschlungene
Fasern hat, so daß das Papier eine im wesentlichen bleibende Dehnbarkeit größer als das hergerichtete Papier
hat.
10· Strohpapier nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet, daß
die andere Faserart Weichholz ist.
11. Strohpapier nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet, daß die Strohfaser ein Getreidestroh ist.
12. Strohpapier nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
.die andere Faser einen Überschuß von etwa 10 Gewichtsprozent zeigt.
13. Strohpapier nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Papier 1,0 bis 2,5 Gewichtsprozent Harzleim aufweist.
14. Strohpäpier nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Grundgewicht 90 Pfund (39 kg) oder größer ist und Zusätze in einer Menge von weniger als 1,0 Ji des Fasergewichts
vorhanden sind·
*.. 309884/1023
Le e rs e i te
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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DE2331501B2 DE2331501B2 (de) | 1980-01-10 |
DE2331501C3 DE2331501C3 (de) | 1980-09-11 |
Family
ID=26953141
Family Applications (1)
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