DE1102719B - Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von gesaettigten Fettsaeuren aus ihren Loesungen in Kohlen-wasserstoffen - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von gesaettigten Fettsaeuren aus ihren Loesungen in Kohlen-wasserstoffen

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DE1102719B
DE1102719B DEST4927A DEST004927A DE1102719B DE 1102719 B DE1102719 B DE 1102719B DE ST4927 A DEST4927 A DE ST4927A DE ST004927 A DEST004927 A DE ST004927A DE 1102719 B DE1102719 B DE 1102719B
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DE
Germany
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carbonic acid
acids
aqueous
carboxylic acids
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Donald George Cain
Clifton Sylvanus Goddin Jun
Neal Mitchell Caruthers
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Pan American Petroleum Corp
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Pan American Petroleum Corp
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/42Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C51/48Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by liquid-liquid treatment

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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von gesättigten Fettsäuren aus ihren Lösungen in Kohlenwasserstoffen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von gesättigten Fettsäuren aus ihren Lösungen in Kohlenwasserstoffen, z. B. aus dem rohen »Syntheseöl«, das man durch Reduktion von Kdhlenmonoxyd mit Wasserstoff an einem Eisenkatalysator erhält.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Kohlenwasserstoff-Carbonsäurelösung mit einer zur völligen Neutralisation der Carbonsäuren ausreichenden Menge einer wäßrigen Alkalicarbonat- oder -bicarbonatlösung bei erhöhter Temperatur behandelt, aus der hierbei anfallenden neutralen wäßrigen Lösung der carbonsauren Salze ein hauptsächlich aus Kohlensäure bestehendes Dampfgemisch abtrennt, die verbleibende wäßrige Phase mit mindestens 0,5 Gewidhtsteilen flüssiger Kohlensäure je Teil Salzlösung extrahiert und aus dem erhaltenen flüssigen Extrakt die gelösten Carbonsauren in an sich bekannter Weise gewinnt.
  • Eine besondere Ausführungsform dieses Verfahrens besteht darin, daß man das hauptsächlich aus Kohlensäure bestehende Dampfgemisch aus der Neutralisationsstufe unter einem Druck von 39 bis 74 at verdichtet und die hierbei erhaltene flüssige Kohlensäure zur Extraktion der Carbonsäuren aus der wäßrigen Lösung ihrer Salze wieder verwendet.
  • Das neue Verfahren sieht ferner vor, daß man die wäßrige Salzlösung aus der Neutralisationsstufe wiederholt einer frischen Beschickung von Kohlenwasserstoff-Carbonsäurelösung im Kreislauf zuführt.
  • Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird die Extraktion der Carbonsäuren aus der wäßrigen Lösung ihrer Alkalisalze mit flüssiger Kohlensäure bei einer wenig über dem Gefrierpunkt der wäßrigen Lösung bis etwa 310 C liegenden Temperatur und einem Druck von etwa 39 bis 74 at durchgeführt und die Hauptmenge der hierbei erhaltenen wäßrigen Alkali salze niedrigmolekularer wasserlöslicher Carbonsäuren der mit flüssiger Kohlensäure zu extrahierenden nlkalisalzlösung im Kreislauf zugeführt.
  • Vorzugsweise wird bei dem neuen Verfahren eine aus der Kohlenoxydbydrierung stammende Kohlenwasserstoff-Carbonsäurelösung verwendet.
  • Obwohl das vorliegende Verfahren allgemein zur Gewinnung von Carbonsäuren aus zahlreichen Arten von Rohgemischen anwendbar ist, wird hier hauptsächlich dessen Anwendung zur Gewinnung von Carbonsäuren aus der Cilphase erläutert, die bei der obenerwähnten Kohlenwasserstoffsvnthese entsteht.
  • Bisher wurden die Carbonsäuren aus dem Kohlenwasserstoffsyntneseöl in der Weise gewonnen, daß man zuerst eine Base, z. B. Ätzalkali dem rohen Öl zusetzte, um die darin enthaltenen Carbonsäuren in die entsprechenden Salze überzuführen. Bei dieser Neutralisation bilden sich eine wäßrige Schicht, die die Säuren in Form der gelösten Salze enthielt, und eine Öl schicht, worauf die wäßrige Schicht abgetrennt und die nicht sauren Bestandteile aus ihr durch Destillation entfernt wurden. Diese gereinigte Salzlösung wurde dann mit einer geeigneten Mineralsäure, z. B. Schwefelsäure, angesäuert und die Carbonsäuren in Freiheit gesetzt. Die saure Schicht wurde dann mit Wasser gewaschen und danach durch Destillation oder auf andere geeignete Weise weiterverarbeitet.
  • Eine solche Arbeitsweise zur Gewinnung von Carbonsäuren aus Gemischen der obigen Art weist den Hauptnachteil auf, daß sie wesentliche Niengen an Ätzalkali oder anderen alkalischen Substanzen und Älineralsäure verbraucht. Darüber hinaus fällt bei dem Verfahren als Nebenprodukt eine Lösung eines anorganischen Salzes an, die das Problem ihrer Vernichtung aufwirft.
  • In der USA.-Patentschrift 2232331 wird zur Gewinnung von Carbonsäuren aus Lösungen ihrer Salze die Verwendung von Kohlendioxyd, das in wäßriger Lösung die Mineralsäure ersetzen soll, vorgeschlagen.
  • Dieses Verfahren hat sich jedoch zur Gewinnung von Carbonsäuren, wie sie bei der Kohlenwasserstoffsvnthese anfallen, als unwirksam erwiesen. Das ist besonders der Fall im Hinblick auf die Gewinnung von niedrigmolekularen, wasserlöslichen, gesättigten Fettsäuren, insbesondere von Essig-, Propion-, Butter-und Valeriansäure.
  • Eines der bisher zweckmäßigsten Verfahren wurde in der l'SA.-Patentschrift 2231 931898 vorgeschlagen, das flüssiges lZohlen- oder Schwefeloxyd als Extraktionsmittel für Carbonsäuren aus wäßrigen Lösungen ihrer Salze verwendet. Das Verfahren hat den Nachteil. daß große Mengen an Extraktionsmittel verlorengehen. da das hierbei als Nebenprodukt anfallende Satriumbicarbonat bzw. -bisulfit normalerweise nicht wieder verwendet wird. Das Verfahren verarbeitet zunächst festes Natriumacetat durch Behandlung mit Al asser, ist also umständlicher zu handhaben als bei Verarbeitung homogener Lösungen.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, mit dessen Hilfe Gemische aus Carbonsäuren, die wesentliche Mengen niedermolekularer. wasserlöslicher Fettsauren enthalten, ununterbrochen und vollständig unter Gewinnung der Säuren aufgearbeitet werden können. Die Verfahren. die bisher auf diesem Gebiete zur Verfügung standen, waren im wesentlichen diskontinuierliche oder halbkontinuierliche Verfahren. nach denen die vollständige Gewinnung der niedermoleliularen. wasserlöslichen Fettsäuren nicht möglich war. Ein wesentliches Alerkmal der Erfindung liegt in der Verwendung von flüssigem Kohlendioxyd in einer Menge. die die stöchiometrisch zur Freisetzung der genannten Säuren aus ihren Salzen erforderliche Menge übersteigt und die ausreicht, um als Lösungsmittel zur Extraktion der so in Freiheit gesetzten Säuren zu dienen.
  • Erfinduiigsgemäß werden zuerst die in dem rohen Syntheseöl enthaltenen Carbonsäuren mit einer wäßrigen Alkalicarbonat- oder -bicarbonatlösung neutralisiert. Die hierbei entstehenden carbonsauren Salze gehen in eine untere wäßrige Schicht, die in eine Destillationskolonne geführt wird. wo gelöste, aus Kohlenwasserstoffen und nicht sauren Verbindungen bestehende flüchtige Verunreinigungen als Isopfprodukt entfernt werden und eine mäßig konzentrierte Lösung der carbonsauren Salze hinterbleibt. Diese wird dann einer Gegenstromreaktion bzw. Extraktion mit flüssiger Kohlensäure in einer weiteren Kolonne unterworfen. An Kohlensäure wird eine Menge verwendet, die die zur Freisetzung aller vorhandenen Säuren erforderliche Menge übersteigt, z. B. wenigstens etwa dem 8fachen und vorzugsweise etwa dem i5fachen der stöchiometrisch hierzu erforderlichen Menge entspricht. Die durch die Kohlensäure in Freiheit gesetzten Carbonsäuren werden gleichzeitig extrahiert und in der in der Kolonne nach oben strömenden flüssigen Kohlensäure gelöst; die hierbei erhaltene Lösung der Carbonsäuren in flüssiger Kohlensäure wird hierauf destilliert, wobei die freien Carbonsäuren vom Kohlendioxyd getrennt werden.
  • Das Bodenprodukt dieser Destillation besteht im wesentlichen aus einem Gemisch der freien Carbonsauren.
  • Der Anteil an Salzen niedermolekularer Fettsäuren, der durch das Kohlendioxyd nicht umgesetzt wurde, wird vorzugsweise wieder als wäßrige Lösung in die Neutralisation des Rohöls zu Beginn des Verfahrens zurückgeführt. Die ununterbrochene Zurückführung von Lösungen der Salze der niedermolekularen Fettsäuren in das primär als Beschickung aufgegebene Rohöl ist eine außerordentlich einfache und bequeme Lösung des Problems, eine praktisch vollständige Gewinnung der niedermolekularen Fettsäuren zu erreichen. Als das erfindungsgemäße Verfahren erstmalig durchgeführt werden sollte, ergab sich zunächst. daß die niedermolekularen Fettsäuren unter den angewandten Bedingungen nicht vollständig gewonnen werden konnten und daß es tatsächlich keine technisch durchführbare Möglichkeit zu geben schien. um dieses Problem zu lösen. Es wurde jedoch gefunden. daß durch ununterbrochenes Umlaufenlassen der die Salze niedermolekularer Fettsäuren enthaltenden Lösung die Konzentration dieser Salze in der umlaufenden Lösung allmählich so ansteigt, daß schließlich eine Säuremenge, die der mit dem Ausgangsöl eintretenden entspricht, in die flüssiger Kohlensäure übergeht.
  • Durch diese Arbeitsweise ist es möglich, in einer einzigen Stufe große Mengen von Carbonsäuren und schließlich die Gesamtmenge der ursprünglich in der Rohölheschickung vorhandenen Carbonsäuren zu gewinnen.
  • Die Menge der umlaufenden Lösung niedermolekularer Fettsäuren, die in das Ausgangsprodukt zurückgeleitet wird, kann sehr schwanken und hängt von der Zusammensetzung des Ausgangsproduktes ab. So wurde gefunden, daß der Umlauf zur Sicherstellung einer vollständigen Gewinnung der Säuren um so größer sein muß, je höher der Prozentsatz an niedermolekularen Säuren im ursprünglichen Öl ist. Es ergab sich z. B., daß Essigsäure unter den angewendeten Arbeitsbedingungen in dem flüssigen Kohlendioxyd in einer Menge von nur 2,50/0. Propionsäure dagegen in einer Menge von 7.S0/o je Durchgang gelöst wird. Bei der Mehrzahl der untersuchten Ausgangslösungen wurde jedoch gefunden, daß eine Menge von 0,6 bis etwa 1,1 Teilen zurückgeführter Salze niedermolekularer Säuren je 1 Teil Salz im Ausgangsöl genügt, um eine praktisch vollständige Gewinnung aller Carbonsäuren sicherzustellen.
  • Die Schwierigkeit, die bei der Gewinnung von niedermolekularen Carbonsäuren mit Hilfe der gewöhnlichen Extraktion mittels flüssiger Kohlensäure auftritt, geht aus der in Zeichnung 1 gezeigten Kurve hervor. Hier wird ferner die Bedeutung des Umlaufs klar, durch den die Gewinnung der Gesamtmenge erst möglich wird. Die Werte der Kurve wurden erhalten, indem eine 20gewichtsprozentige wäßrige Lösung eines Gemisches carbonsaurer Salze einer einzigen Extraktion mit einer Menge von 0,8 Gewichtsteilen flüssigem Kohlendioxyd je 1 Teil Salzlösung bei einer Temperatur von etwa 220 C und einem Druck von etwa 60,5 at unterworfen wurde. Aus der Kurve ist ersichtlich, daß die Ausbeute an Säuren, wenn die Salzlösung nur einmal mit flüssigem Kohlendioxyd extrahiert wird, mit abnehmender Kohlenstoffzahl der Säure unter 6 stark abfällt. Es können daher Regenerationsbedingungen, die eine an sich sehr befriedigende Gewinnung der höheren Carbonsäuren erlauben, oft nicht zur Aufarbeitung des vollständigen Säuregehaltes geeignet sein.
  • So ist z. B., wenn dampfförmiges Kohlendioxyd verwendet wird, das keine lösende Wirkung besitzt, die Ausbeute an niedermolekularen, wasserlöslichen Säuren je Extraktion sehr niedrig; ein undurchführbar hoher Umlauf wäre daher notwendig, um eine nennenswerte Menge an niedermolekularen Säuren zu gewinnen. Ebenso wird der Prozentsatz an je Extraktion gewonnenen niedermolekularen Säuren sehr niedrig, wenn nur begrenzte Mengen an flüssiger Kohlensäure als Lösungsmittel angewandt werden; die steigende Menge der umlaufenden Salze macht dann das Verfahren unwirtschaftlich.
  • Die Extraktion mit flüssiger Kohlensäure kann bei einer Temperatur durchgeführt werden, die etwas über dem Gefrierpunkt der wäßrigen Salzlösung liegt, aber 310 C, die kritische Temperatur für Kohlendioxyd, nicht übersteigt. Der in dem genannten Temperaturbereich anwendbare Druck kann von etwa 39 at bei etwa 50 C bis 74 at bei etwa 310 C schwanken. Gewöhnlich wird eine Temperatur von etwa 21 bis 29,50 C und ein Druck von etwa 60 bis 70 at bevorzugt. Die Menge der verwendeten flüssigen Kohlensäure soll, wie bereits erwähnt, im wesentlichen die Menge überschreiten, die zur Freisetzung der Säuren aus ihren Salzen erforderlich ist. Besonders soll der Kohlensäureüberschuß ausreichen, um eine angemessene Lösungswirkung für die in Freiheit gesetzten Säuren zu entwickeln. Gewöhnlich muß zur Erfüllung dieser Bedingungen ein Gewichtsverhältnis von flüssiger Kohlensäure zu Salzlösung von wenigstens etwa 0,5:1 angewendet werden. Es wurde gefunden, daß im allgemeinen unter den herrschenden Arbeitsbedingungen ein Gewichtsverhältnis von Kohlendioxyd zu Salzlösung von etwa 0,8:1 angebracht ist.
  • Der flüssige Kohlensäureextrakt der Carbonsäuren wird unter vermindertem Druck destilliert, wobei die Hauptmenge des Kohlendioxyds als Kopfprodukt entweicht. Gewöhnlich liegt der verwendete Druck bei dieser Verfahrensstufe um 3,5 bis 7 at unter dem, der in der Extraktionskolonne angewandt wird. Nachdem die Hauptmenge des Kohlendioxyds auf diese Weise entfernt ist, enthalten die als Rückstand anfallenden Säuren im allgemeinen noch immer etwa 15 bis 25 Gewichtsprozent Kohlendioxyd, die entfernt werden können, indem man das Gemisch bei Atmosphärendruck weiter destilliert.
  • Die Konzentration der bei der Neutralisation des Ausgangsöls anfallenden Salzlösung kann in weitem Bereich variiert werden. Sie wird jedoch weitgehend durch zwei Faktoren bestimmt: die Neigung des Alkalicarbonats zum Ausfallen, wenn die angewandten Salzlösungen zu konzentriert sind, und das Bestreben, konzentrierte Salzlösungen zu verwenden, die eine Verkleinerung des Volumens der Beschickung der Extraktionskolonnen, des Salzumlaufs und der zur vollständigen Gewinnung der Säuren erforderlichen Menge an flüssiger Kohlensäure fördern. Um beiden Erfordernissen zu genügen, und noch wirksam arbeiten zu können, wird im allgemeinen bei Verwendung von Natriumsalzen eine Konzentration der Lösung im Extraktionsturm von etwa 20 bis 25 Gewichtsprozent bevorzugt. Bei Lösungen in diesem Konzentrationsbereich tritt keine Fällung von Natriumbicarbonat ein, und gleichzeitig sind die Volumina der zirkulierenden Lösungen nicht übermäßig groß. Bei Anwendung anderer Alkalisalze ändert sich die optimale Salzkonzentration mit der Löslichkeit des entsprechenden Bicarbonats. So kann z. B. bei Verwendung von Kaliumsalzen, wie Kaliumcarbonat, eine Konzentration im Extraktionsturm von etwa 40 Gewichtsprozent verwendet werden, ohne daß eine Fällung eintritt.
  • Obwohl es im allgemeinen zweckmäßig ist, Salzlösungen der obenerwähnten Konzentration zu verwenden, ist das Verfahren der Erfindung selbstverständlich nicht auf deren Verwendung begrenzt.
  • So können, obwohl die Umlaufmenge entsprechend erhöht wird, wenn die Konzentration der Salzlösung herabgesetzt wird, solche Lösungen verwendet werden, wobei die niedermolekularen Säuren in guter Ausbeute gewonnen werden. Ähnlich können auch Salzlösungen, die so hoch konzentriert sind, daß das bei Freisetzung der Säuren gebildete Bicarbonat ausfällt, benutzt werden, wenn man den hierbei erhaltenen wäßrigen Schlamm unter Druck abfiltriert, ehe das nicht umgesetzte Salz der niedermolekularen Säuren wieder in den Umlauf gebracht wird. Das hierbei erhaltene feste Bicarbonat kann bei einer späteren Neutralisation von frischem Ausgangsöl verwendet werden.
  • Die überlegene Wirksamkeit der flüssigen gegenüber gasförmiger Kohlensäure sowohl zum Freisetzen der Säuren aus ihren Salzen als auch als Extraktionsmittel für die in Freiheit gesetzten Säuren wird im folgenden erläutert.
  • Zwei getrennte wäßrige Salzlösungen, die durch Neutralisation der in einem gewöhnlichen Kohlenwasserstoffsyntheseöl enthaltenen Carbonsäuren mit einer wäßrigen Alkalihydroxydlösung erhalten worden waren, wurden auf eine Konzentration von 14 Gewichtsprozent verdünnt. Das mittlere Molekulargewicht der gelösten Carbonsäuren betrug 118. Jede der beiden Lösungen wurden in einen Schüttelautoklav mit einem Fassungsvermögen von 2 1 eingebracht; danach wurde in den einen Autoklav flüssige Kohlensäure und in den anderen gasförmiges Kohlendioxyd eingeleitet. Die Druckgefäße wurden dann geschüttelt. bis kein weiterer Druckverlust festgestellt werden konnte. Im Falle der flüssigen Kohlensäure wurden 58,3 Molprozent der in der ursprünglichen Lösung enthaltenen Säuren in Freiheit gesetzt und in der flüssigen Kohlensäureschicht gelöst, während mit gasförmigem Kohlendioxyd nur 43,8 Molprozent der Säuren aus der Lösung frei gemacht wurden. Die angewandten Bedingungen und die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
    Reaktionsbedingungen Gasförmiges Flüssiges
    CO2 CO2
    Druck (at) ............... etwa 60 etwa 60
    Temperatur (OC) 22 bis 28 20 bis 21
    Beschickung
    Salzlösung (g) . . . . . . . . . . 1033 1053
    CO2 (g) ............... 288 845
    Säureschicht
    Nicht umgesetztes Salz (g) 73 88
    Neutralisationszahl ..... 160,4 143,5
    Ausbeute (Molprozent der
    Beschickung) ......... 43,8 58.3
    Aus diesen Zahlen geht hervor, daß es bei Verwendung von flüssiger Kohlensäure nicht nur möglich ist, die Säuren in wesentlich größerer Ausbeute zu gewinnen als mit gasförmigem Kohlendioxyd, sondern daß außerdem die Verwendung flüssiger Kohlensäure größere Mengen der niedermolekularen Säuren zu gewinnen gestattet als die von gasförmigem Kohlendioxyd, wie aus den angegebenen Neutralisationszahlen zu entnehmen ist.
  • Beispiel Die Zeichnung 2 erläutert eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der 3785 1 primäres Syntheseöl mit einem Gehalt an etwa 190 kg Carbonsäuren mit einem mittleren Molekulargewicht von 120 durch die Leitung 4 einer kombinierten Neutralisations- und Abscheidekolonne 2 zugeführt werden. Vorher werden 133 kg Natriumbicarbonat in wäfiriger Lösung durch die Leitung 6 dem Ausgangsöl zugemischt und nun in den oberen Teil der Kolonne 2 eingeführt. Diese Kolonne hat im Betrich eine Temperatur von etwa 770 C im oberen Teil und eine Temperatur von etwa 1150 C am Boden.
  • Die Heizvorrichtung 8 bewirkt, daß nicht nur die flüchtigen Verunreinigungen des wäßrigen Bodenprodukts weitgehend entfernt werden, sondern daß auch die bei der Umsetzung des Bicarbonats mit den Carbonsäuren freigesetzte Kohlensäure entfernt wird, wodurch eine Vervollständigung der Neutralisation erzwungen wird. Die Trennung des erhaltenen neutralen Öls von der wäßrigen Salzlösung erfolgt über die Leitung 10 im Trenngefäß 16. Normalerweise hleiben bei dieser Behandlung etwa 2 bis 5a/o der freien Säuren im Öl gelöst; sie werden durch Zugabe der erforderlichen Menge Alkali durch die Leitung 14 vollständig neutralisiert. Das neutrale Öl, das im wesentlichen alle nicht sauren Bestandteile enthält, fließt dann durch das Trenngefäß 16, aus dem es dann durch die Leitung 18 und über den Rühler 20 zur weiteren Verarbeitung abgezogen wird. Die als untere Schicht im Trenngefäß 16 erhaltene wäßrige Salzlösung wird durch die Leitung 22 in die Kolonne 2 zuruckgeftihrt. Vom Boden dieser Kolonne wird eine 20gewichtsprozentige Lösung, die von nicht sauren Verbindungen und Kohlenwasserstoffen frei ist, durch die Leitung 24 abgezogen. im Kühler 26 auf etwa °4° C gekühlt und anschließend in Kopfnähe der Kolonne 28 eingeführt. Dieser Turm wird bei einer Temperatur von °4< C und einem Druck von 63 at betrieben und kann die üblichen Prallplatten oder Füllkörper enthalten. oder er kann zusätzlich noch mit Flügelrührern od. dgl. ausgestattet sein, wobei man entweder flüssige Kohlensäure oder wäßrige Salzlösung als kontinuierliche Phase benutzt. In Bodennähe des Turmes 28 wird durch die Leitung 30 flüssige Kohlensäure in einer derartigen Menge eingeführt, daß 0.8 Gewichtsteile Kohlensäure auf 1 Gewichtsteil S;alzlösung treffen. Unter diesen Bedingungen werden die Carbonsäuren in Freiheit gesetzt, in der überschüssigen flüssigen Kohlensäure gelöst und die Lösung vom Kopf des Turmes durch die Leitung 32 in die Isolonne 34 eingeftihrt, die bei einem Druck von etwa 60 at und einer Bodentemperatur von etwa 930 C, die man mittels der Heizvorrichtung 36 einstellt, betrieben wird. Das durch die Leitung 38 vom Boden der Kolonne 34 abgezogene heiße Säuregemisch, das 15 bis 20 Gewichtsprozent Kohlensäure enthält, wird itl Kühler 40 auf etwa 49 C gekühlt und dann in das unter Atmosphärendrucl: stehende Trenngefäß 42 geleitet. aus dem etwa 180 kg Rohsäuregemisch durch die Leistung43 abgezogen und gegebenenfalls einer weiteren Reinigung zugeführt werden. Die im Trenngefäß 42 anfallende Kohlensäure strömt durch die Leitung 44 nach lTereinigung mit der durch die Leitung 48 aus der Neutralisation in Kolonne 2 kommenden Kohlensäure zum Kompressor 46, wo sie auf etwa CO at komnrimiert wird.
  • Die von der Neutralisation der im Rohöl enterhaltenen Carhonsäuren herrührende Kohlensäure wird aus dem Turm 2 durch die Leitung 50 abgenommen und in Kühler 52 auf etwa 38 C gehracht, worauf sie in den Abscheider 54 geführt wird in dem sich flüssige Kohlenwasserstoffe und Wasser sammeln und durch die Leitung 56 wieder in die Kolonne 2 zurückgeführt werden. Die Kohlensäure aus dem Kompressor 46 strömt durch die Leitung 58 zum Kühler 60, wo ihre Temperatur auf 210 C herabgesetzt wird.
  • Die flüssige Kohlensäure fließt dann in den Abscheider 62, aus dem Kondenswasser durch die Leitung 64 ent- fernt wird, während die Kohlensäure durch die Leitung 66 den Abscheider verläßt.
  • Der als Kopfprodukt in der Kolonne 34 anfallende Kohlen di oxyddampf wird durch die Leitung 70 abgezogen und im Kühler 72 bei 210 C kondensiert. worauf die flüssige Kohlensäure in den Abscheider 74 fließt. Ein Teil der in der Hauptsache aus Kohlendioxyd bestehenden Flüssigkeit im Abscheider 74 wird durch die Leitung 76 wieder in die Kolonne 34 zurückgeführt, während der Rest durch die Leitungen 68 und 30 zusammen mit der flüssigen Kohlensäure aus Leitung 66 zum Extraktionsturm 28 geführt wird.
  • Die 6,7 Gewichtsprozent Kohlendioxyd enthaltende Bodenfraktion aus diesem Turm wird durch die Leitung 78 entfernt und zum Abscheider 80 geführt, der unter Atmosphärendruck steht. Der hier abgeschiedene Kohlendioxyddampf wird durch die Leitungen 82 und 44 zum Kompressor 46 zurückgegeben, wo er auf etwa 70 at komprimiert wird, um dann wieder in den Turin 28 zurückzukehren. Das den Abscheider 80 am Boden verlassende Gemisch besteht im wesentlichen aus einer wäßrigen Lösung von Natriumbicarbonat und Natriumsalzen, vorzugsweise der C2- bis Cs-Fettsäuren. Auf Grund der verhältnismäßig geringen Ausbeute an niedermolekularen Fettsäuren bei Verwendung flüssiger Kohlensäure wird es im allgemeinen vorgezogen. etwa 2 bis 50/o der umlaufenden Salzlösung durch die Leitung 84 aus dem System zu entfernen. Diese Maßnahme verringert die zur vollständigen Regeneration und Wiedergewinnung der restlichen Säuren benötigte Menge an umlaufender Salzlösung, die 7 Gewichtsprozent Natriumbicarbonat und 10 Gewichtsprozent Natriumsalze niedermolekularer Fettsäuren enthält und die durch die Leitung 6 in die Kolonne 2 zurückgeführt wird.
  • PATENTANSPROCHE: 1. Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von gesättigten Fettsäuren aus ihren Lösungen in Kohlenwasserstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kohlenwasserstoff-Carbonsäurelösung mit einer zur völligen Neutralisation der Carbonsäuren ausreichenden Menge einer wäßrigen Alkalicarbonat- oder -bicarbonatlösung bei erhöhter Temperatur behandelt, aus der hierbei anfallenden neutralen wäßrigen Lösung der carbonsauren Salze ein hauptsächlich aus Kohlensäure bestehendes Dampfgemisch abtrennt. die verbleibende wäßrige Phase mit mindestens 0.5 Gewichtsteilen flüssiger Kohlensäure je Teil Salzlösung extrahiert und aus dem erhaltenen flüssigen Extrakt die gelösten Carbonsäuren in an sich bekannter Weise gewinnt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das hauptsächlich aus Kohlensäure bestehende Dampfgemisch aus der Neiitralisationsstufe unter einem Druck voll 39 bis 74 at verdichtet und die hierbei erhaltene flüssige Kohlensäure zur Extraktion der Carbonsäuren aus der wäßrigen Lösung ihrer Salze wieder verwendet.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet. daß man die wäßrige Salzlösung aus der Neutralisationsstufe wiederholt einer frischen Beschickung von Ixohlenwasserstoff-Carbollsäurelösung im Kreislauf zuführt.
    4. Verfahren nach Anspruch 1 und 3. dadurch gekennzeichnet, daß man die Extraktion der Carbonsäuren aus der wäßrigen Lösung ihrer Alkalisalze mit flüssiger Kohlensäure bei einer wenig über dem Gefrierpunkt der wäßrigen Lösung bis etwa 310 C liegenden Temperatur und einem Druck von etwa 39 bis 74 at durchführt und daß man die Hauptmenge der hierbei erhaltenen wäßrigen Alkalisalze niedrigmolekularer, wasserlöslicher Fettsäuren der mit flüssiger Kohlensäure zu extrahierenden Alkalisalzlösung im Kreislauf zuführt.
    5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine aus der Kohlenoxydhydrierung stammende Kohlenwasserstoff-Carbonsäurelösung verwendet.
DEST4927A 1951-08-27 1952-06-07 Verfahren zur kontinuierlichen Gewinnung von gesaettigten Fettsaeuren aus ihren Loesungen in Kohlen-wasserstoffen Pending DE1102719B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0027391A1 (de) * 1980-10-16 1981-04-22 The Standard Oil Company Dehydratisierung von wasserlöslichen Monomeren

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0027391A1 (de) * 1980-10-16 1981-04-22 The Standard Oil Company Dehydratisierung von wasserlöslichen Monomeren

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