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Verfahren zur Gewinnung der in Wasser unlöslichen Inhaltsstoffe des
Crataegus Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Gewinnung der in Wasser
unlöslichen Inhaltsstoffe des Crataegus.
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Es ist bekannt, daß Crataegus, und zwar insbesondere dessen Blatte,
Blüten und Früchte, wasserlösliche und wasserunlösliche Inhaltsstoffe enthält. Die
wichtigsten Bestandteile der wasserunlöslichen Inhaltsstoffe sind die sogenannten
Crataegussäuren neben den Flavonen, da sie therapeutisch, insbeson dere bei Herzerkrankungen
verwendbar sind. Über die chemische Konstitution sind bereits von verschiedenen
Autoren umfangreiche Untersuchungen durchgeführt worden, und es scheint nunmehr
festzustehen, daß es sich um Triterpensäuren handelt. Unter anderem wurde die früher
als Crataegussäure A bezeichnete Verbindung als Ursolsäure, ein Derivat der sc-Amyrin-Reihe,
identifiziert und auch für die zuvor mit Crataegussäure C bezeichnete Verbindung
in Anlehnung an die Formel der Ursolsäure eine Konstitutionsformel vorgeschlagen
und der Verbindung gleichzeitig der Name Crataegolsäure verliehen. Als Begleitkörper
der Ursolsäure wurde die Oleanolsäure ermittelt, welche zur jB-Amyrin-Reihe gehört.
tuber die Konstitution der weiterhin noch vorhandenen Säuren kann noch nichts endgültiges
gesagt werden.
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Allen gemeinsam ist jedoch eine deutliche physiologische und pharmakologische
Wirkung, insbesondere auch eine Wirkung auf die Gefäße.
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Neben diesen wasserunlöslichen Crataegussäuren enthält die Droge
an wasserunlöslichen Stoffen noch Fettstoffe, in organischen Lösungsmitteln lösliche
Farbstoffe, wie Carotin, Chorophyll, Flavonderivate, Gerbstoffe und, wie neuerdings
festgestellt wurde, auch noch eine vorwiegend aus Kohlenstoff und Wasserstoff bestehende,
noch nicht beschriebene Verbindung mit dem Schmelzpunkt 65 bis 66° C (aus Methanol),
welche nach der Analyse 83, 7°/o Kohlenstoff und 14, 4811/o Wasserstoff enthält
und welche in vielen Lösungsmitteln, bespielsweise Trichloräthylen, Benzol, aber
auch Petroläther, Benzin u. dgl., löslich ist, nicht jedoch in Aezeton. Diese Verbindung
scheint auf die Schleimhäute des Magens und Darmes eine günstige wirkung auszuüben
bei einer sehr geringen Toxizität, so daß eine therapeutische Verwendbarkeit gegeben
ist.
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Neben diesen wasserunlöslichen Inhaltsstoffen enthält die Droge wasserlösliche
Produkte, insbesondere einige Flavonfarbstoffe, Anthocyanfarbstoffe und wasserlösliche
organische Säuren, darunter auch Gerbstoffe.
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Es wurden. bereits verschiedene Verfahren zur Gewinnung aller oder
einzelner Inthàltsstoffe, insbesondere der therapeutisch verwendbaren Wirkkörper,
vorgeschlagen.. Beim Mazerieren sowie beim Perkolieren der Droge mit Alkohol verschiedener
Konzentration sowie bei ähnlichen Verfahren wird nur ein Teil der Wirkkörper des
Weißdorns zusammen mit uninteressanten Verbindungen herausgelöst.
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Mit Wasser mischbare Lösungsmittel, beispielsweise Methanol, Athylalkohol,
Dioxan, extrahieren insbesondere bei erhöhter Temperatur, beispielsweise der Siedetemperatur
des Lösungsmittels, praktisch alle Wirkstoffe zusammen mit den wasserlöslichen und
dem größten Teil der wasserunlöslichen Begleitstoffe. Man erhält daher eine Mischung,
welche sowohl die wasserlöslichen wie auch die wasserunlöslichen Wirkkörper enthält.
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Bei der bereits seit langem bekannten Extraktion der Droge mit Diäthyläther
werden nur die wasserunlöslichen Wirkstoffe, und zwar insbesondere die Crataegussäuren,
extrahiert und können so getrennt von den wasserlöslichen Bestandteilen gewonnen
werden. Ein Nachteil dieses Verfahrens ist jedoch, daß man mit großen Mengen des
feuergefährlichen Äthers arbeiten muß, so dax einmal besondere Sicherungsmaßnahmen
getroffen werden müssen, zum anderen unvermeidliche Verdampfungsverluste entstehen.-Es
wurde nun gefunden, daß man vollkommen gefahrlos, auch in technischem Maßstab, die
wasserunlöslichen Wirkkörper des Crataegus getrennt von den wasserlöslichen Inhaltsstoifen
gewinnen kann, wenn man an Stelle von Ather Trichloräthylen verwendet.
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Der Redestillationsverlust von Trichloräthylen ist in einer geeigneten
technischen Anlage gering. Eine Zersetzung auch bei vielfacher Wiederholung der
Redestillation wird nicht beobachtet. Diese günstigsten Eigenschaften für eine großtechnische
Extraktion werden durch eine besondere Preisgünstigkeit ergänzt.
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Die Behandlung der Droge mit diesem, besonders geeigneten Lösungsmittel
oder mit dessen'Mischung mit anderen, weniger gut geeigneten Chlorkolhlenwasserstoffen,
wie Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform, Tetrachlorathan, Dichloräthylen, Dichloräthah,
Dibromäthan, kann durch Ausziehen bei Zimmertemperatur, eventuell in mehreren Stufen
oder auch bei erhöhter Temperatur erfolgen, am besten jedoch in einem Extraktionsapparat
;-nahezu beim Siedepunkt des verwendeten Lösungsmittels, wobei das Lösungsmittel
aus dem Extrakt fortlaufend abdestilliert und erneut zur Extraktion verwendet wird.
Es ist selbstverständlich, daß man-wie auch sonst üblichmit mehreren Extraktionsgefäßen
arbeiten kann und mit dem frischen Lösungsmittel die nahezu erschöpfte Droge und
zum Schluß mit den schon einen höheren Prozentsatz enthaltenden Lösungsmitteln die
frische Droge extrahiert.
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Die Droge kann auch unter Druck extrahiert werden. Zweckmäßig ist
die Extraktion mit Gemischen verschiedenerHalogenkohlenwasserstoffe, welche azeotrop
destillieren.
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Nach der Extraktion ist die Droge noch in mehr oder weniger großem
Umfange mit dem verwendeten Lösungsmittel durchtränkt. Zwecks Rückgewinnung kann
dieses Lösungsmittel durch Ausdampfen der Droge in üblicher Weise gewonnen werden.
Aus der zurückbleibenden feuchten Droge können die wasserlöslichen Inhaltsstoffe
durch Extraktion mit Wasser oder wasserhaltigen Lösungsmitteln, beispielsweise wäßrigem
Methanol, getrennt von den nicht wasserlöslichen Inhaltsstoffen gewonnen werden.
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Es erwies sich als besonders günstig, bei der Extraktion mit den
zuvor genannten Lösungsmitteln eine stets möglichst gut getrocknete Droge zu verwenden.
Man kann auch die Droge vor der eigentlichen Extraktion der wasserunlöslichen Wirkstoffe
zunächst durch Behandlung mit Paraffinkohlenwasserstoffen von den Fettstoffen und
einem Teil der wasserunlöslichen Farbstoffe befreien. Ebenso kann der Ausgangsdroge
auch schon ein mehr oder weniger großer Teil der wasserlöslichen Inhaltsstoffe entzogen
sein, beispielsweise durch Behandlung mit Wasser oder wäßrigen Lösungsmitteln, insbesondere
wäßrigen niedrigen Alkoholen. Auch in diesem Fall muß die Droge vor der Extraktion
mit Trichloräthylen getrocknet werden.
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Falls die Gewinnung der wasserlöslichen Inhaltsstoffe neben der Gewinnung
der wasserunlöslichen Inhaltsstoffe erwünscht ist, kann man auch Extrakte der Droge,
welche sowohl wasserlösliche wie wasserunlösliche Inhaltsstoffe enthalten, dem Verfahren
gemäß der Erfindung unterwerfen. Solche Extrakte werden beispielsweise durch Extraktion
der Droge mit Hilfe von mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln, beispielsweise Methanol,
Athylalkohol, Dioxan usw., erhalten. Nach völliger Entfernung des mit Wasser mischbaren
Lösungsmittels kann der Extrakt mit Trichloräthylen oder dessen Mischung--mit anderen
Halogenkohlenwasserstoffen behandelt werden, wodurch nur die wasserunlöslichen Bestandteile
herausgelöst werden. Auch in diesem Fall erfolgt die Behandlung zweckmäßigerweise
in Form einer Extraktion. Ein Vorteil ist bei dieser Arbeitsweise, daß die Droge
selbst nur mit einem Lösungsmittel extrahiert werden muß und daß zur Trennung der
wasserlöslichen und wasserunlöslichen Anteile nur eine relativ geringe Lösungsmittelmenge
angewendet werden muß. Vor der Behandlung mit Trichloräthylen können auch i diesem
Falle wiederum die wasserloslichen
Inhaltsstoffe mehr oder weniger entfernt werden,
z. B. mit Wasser. Bei der Extraktion mit Trichloräthylen bleiben dann Gerbstoffe
und der Rest an wasserlöslichen Stoffen ungelöst.
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Weiterhin hat es sich herausgestellt, daß man auf die gleiohe Art,
wie vorstehend geschildert, auch solche Extrakte behandeln kann, welche aus der
Droge durch Behandlung mit Mischungen von mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln und
Trichloräthylen, insbesondere azeotropen Lösungsmittelgemischen, gewonnen worden
sind. Man kann auch so vorgehen, dal3 man in diesem Falle zunächst die Extraktion
mit dem azeotrop destillierenden Lösungsmittelgemisch durchführt, dann mit dem reinen,
im Lösungsmittelgemisch enthaltenen Trichloräthylen weiter extrahiert, wodurch das
mit Wasser mischbare Lösungsmittel aus der Droge verdrängt wird. Das in der Droge
zurückgehaltene Lösungsmittel kann dann praktisch ohne Verluste durch Behandeln
mit Dampf zurückgewonnen werden. Beim Abdestillieren des Lösungsmittels aus dem
Extrakt destilliert zunächst das azeotrope Gemisch ab, und der zuvor augewandte
Überschuß an Trichloräthylen verbleibt beim Rückstand, wobei sich insbesondere beim
Abkühlen die wasserlöslichen Inhaltsstoffe abscheiden und abgetrennt werden können,
während in der Lösung nur die wasserunlöslichen Inhaltsstoffe enthalten sind.
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Auch die Extrakte, welche gemäß dem Verfahren behandelt werden, können
vor der Behandlung mit Trichloräthylen durch Behandlung mit Paraffinkohlenwasserstoffen,
insbesondere Petroläther oder Benzin, entfettet werden.
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Falls nicht bereits zuvor das Ausgangsmaterial, also die Droge oder
die Extrakte, welche die gesamten löslichen Bestandteile der Droge enthalten, entfettet
wurden, muß zur Gewinnung und Reinigung der wichtigsten Inhaltsstoffe der Droge,
nämlich der Crataegussäuren, der mit Hilfe von Trichloräthylen erhaltene Extrakt
nach Abdestillieren des Lösungsmittels durch Behandlung des Rückstandes mit gesättigten
Kohlenwasserstoffen, beispielsweise Petroläther, Leichtbenzin, Lösungsbenzin, Cyclohexan,
Methylcyclahexan, Decalin usw., behandelt werden.
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Hierbei gehen die Fettstoffe, der größte Teil der fettlöslichen Farbstoffe
und auch der zuvor beschriebene Körper vom Schmelzpunkt 65 bis 66° C in Lösung.
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Als Rückstand verbleiben die bereits weitgehend gereinigten Crataegussäuren,
deren weitere Reinigung später angegeben wird. Falls aus der das Fett enthaltenden
Lösung der bei 65 bis 66° C schmelzende Körper isoliert werden soll, so muß das
verwendete Lösungsmittel abdestilliert und der fetthaltige Rückstand mit einem niedrigen
Keton, insbesondere Azeton, behandelt werden, wobei der Körper vom Schmelzpunkt
65 bis 66° C ungelöst bleibt, während die Fettstoffe, Farbstoffe u. dgl. in Lösung
gehen.
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Man kann jedoch auch umgekehrt vorgehen und den die sämtlichen wasserlöslichen
Inhaltsstoffe des Crataegus enthaltenden Extrakt nach Abdestillieren des Lösungsmittels
zuerst rriit einem niederen Keton behandeln, wobei Farbstoffe herausgelöst werden,
und dann den ungelösten Anteil mit einem gesättigten Kohlenwasserstoff, wie Petroläther,
Leichtbenzin, Lösungsbenzin, Cyclohexan, Methylcyclohexan, Dekalin usw., behandeln,
wobei man eine von Fett freie Lösung des Körpers vom Schmelzpunkt 65 bis 66° C erhält,
aus welchen man ihn durch Verdampfen des Lösungsmittels isolieren kann.
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Die durch Behandlung der Droge oder der Drogenextrakte-mit Trichloräthylen
erhaltenen Extrakte
brauchen zur weiteren Reinigung jedoch nicht
unbedingt bis zur völligen Entfernung des angewandten Lösungsmittels eingedampft
zu werden, sondern es ist auch möglich, das Lösungsmittel nur teilweise zu entfernen,
wobei je nach Art des verwendeten Lösungsmittels und Konzentration ein mehr oder
weniger großer Anteil an Crataegussäuren, und zwar insbesondere der hodhschmelzenden
Bestandteile, wie Ursolsäure und Oleanolsäure, auskristallisiert und abgetrennt
werden kann. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Extraktlösung stufenweise
einzudampfen und die dabei jeweils ausgefallenen Anteile an Crataegussäuren abzutrennen.
In diesem Falle erhält man zuerst die höchstschmelzenden Anteile des Crataegussauregemisches,
dann aber auch niedrigerschmelzende Anteile. Statt die Lösungen stufenweise einzudampfen,
kann man sie jedoch auch gesättigten Kohlenwasserstoffen aus der möglichst etwas
eingeengten Lösung ausfällen, gegebenenfalls ebenfalls stufenweise, wobei man durchweg
insgesamt mindestens ein gleiches Volumen wie das der Extraktlösung benötigt.
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Als besonders wirksame Methode zur Gewinnung der weitestgehend von
Begleitstoffen befreiten Crataegussäuren erwies sich die Behandlung der mehr oder
weniger unreinen Crataegussäuren, welche durch Extraktion von Weißdorn oder Extrakten
aus Weißdorn mit Trichloräthylen und durch Abdampfen des Lösungsmittels, Entfettung
mit gesättigtem Kohlenwasserstoff und bzw. oder Ausfällung mit gesättigten Kohlenwasserstoffen
aus konzentrierten Lösungen erhalten wurden, mit niedrigsiedenden aliphatischen
Estern, wie insbesondere Methylformiat, Athylformiat und Methylacetat, in der Kälte.
Hierbei gehen nahezu die gesamten Farbstoffe sowie Sitosterine und ein Teil der
niedrigstschmelzenden Crataegussäureanteile in Lösung. Ganz besonders geeignet erwies
sich hierfür der niedrigste Ester, das Methylformiat. Das ungelöst verbleibende
Crataegussäuregemisch sieht nach dieser Behandlung nur noch schwach gelblich aus.
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Es wurde nun gefunden, daß auch eine weitere Auftrennung des bei
der Behandlung mit niederen aliphatischen Estern verbleibenden Rückstandes möglich
ist, und zwar insbesondere mit den gleichen niederen Estern, vor allem Methylformiat.
Zu diesem Zweck wird der ungelöst gebliebene Anteil mit den Estern, vor allem Methylformiat,
bei erhöhter Temperatur, insbesondere bei der Siedetemperatur des Esters, behandelt.
Hierbei bleiben die höchstschmelzenden Crataegussäuren (Ursolsäure, Oleanolsäure)
ungelöst, während die etwas tiefer schmelzenden Säuren, beispielsweise die von Tschesche
und Fugmann mit CrataegoLsäure bezeichnete Verbindung, in Lösung gehen und aus der
Lösung eventuell Einengen bzw.
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Ausfällen mit Paraffinkohlenwasserstoff gewonnen werden können. Die
Behandlung mit Estern in der Hitze kann auch auf solche Produkte angewendet werden,
welche nicht zuvor in der Kälte mit den niederen Estern behandelt worden waren.
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Beispiel 1 In einer halbtechnischen Versuchsanlage wurden 100kg Fructus
crataegi pulvis mit 3001 siedendem Trichloräthylen in drei Stufen extrahiert. Das
Trichloräthylen wurde im Vakuum abdestilliert. Es verbleibt 2680 g eines dunkelgefärbten
harzartigen Rückstandes. Somit sind 2, 6<'/o aus der Droge, die scharf getrocknet
war, in Lösung gegangen. Dieser Rückstand wird mit 121 Benzin durchgerührt, dann
scharf abgesaugt und gründlich mit 5 1 Spezialbenzin ausgewaschen. Als unlöslicher
Rückstand verbleibenn 600 g
Niederschlag, der die Gesamtmenge der Crataegus-Triterpensäuren
enthält. Der Fp. dieser gelbgefärbten Crataegussäuremasse beträgt 226° C. Zur weiteren
Reinigung wird dieser Rückstand 2mal mit 3 l Methylformiat in der Kälte behandelt.
Es lösen sich 85 g + 35 g--l2Ug Begleitsubstanz der Crataegussäuren heraus, die
vor allem die Sitosterine, verschiedene Farbstoffe, darunter Carotinfarbstoffe enthält,
und nach Verdampfen des Lösungsmittels schmilzt der Rückstand bei 166° C. Ungelöst
bleibt bei der Behandlung mit Methylformiat ein gereinigter Triterpensäurekomplex
in einer Menge von 480 g, Fp. 230 bis 233° C. Zur Reinigung dieses Komplexes löst
man die Gesamtmenge in 20 1 einer Mischung Trichloräthylen und Methanol im Verhältnis
1 : 1 und entfärbt diese Lösung durch adsorptive Filtration über einen Turm, der
mit 400 g Aktivkohle gefüllt ist. Es resultiert eine farblose Lösung, die nach dem
Einengen eine reinweiße Triterpensäuremasse hinterläßt.
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Der Fp. steigt bei dieser Reinigung um 10° C an, so daß dieses Produkt
bei 243° C schmilzt. Dieses Produkt ist mit dem in der » Pharmazie «, 1951, auf
S. 142 bis 144 beschriebenen » Körper C « nicht identisch.
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Dieser Komplex kann direkt in das Natriumsalz übergeführt werden,
indem man vor dem Einengen der gereinigten Trichloräthylen-Methanol-Lösung eine
äquivalente Menge Natriumlauge, gelöst in Methanol, zusetzt und einige Zeit im Rückfluß
kocht. Nach Abengen des Lösungsmittels hinterbleibt der Triterpensäurekomplex in
Form des Natriumsalzes, so daß die Triterpensäuren Ursolsäure und Oleanolsäure und
die beiden Abkömmlinge der Oleanolsäure in Form des Natriumsalzes vorliegen. Es
ergibt sich ein Schmelzpunkt des Gemisches, der bei 288 bis 302° C liegt.
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Es zeigte sich fernerhin in diesem Versuch, daß die Chlorkohlenwasserstoffe
vorzüglich eine in Gesellschaft mit den Fettkörpern sich befindende Substanz in
größtmöglicher Ausbeute herauslösen. Beim Einengen des Benzinfiltrats und Wiederaufnehmen
dieses Rückstandes entsteht mit Aceton ein dicker Niederschlag, der mit einer Menge
von 1100g eine Verbindung darstellt, die in gereinigter Form bei 65 bis 66° C schmilzt.
Hierzu löst man diesen Niederschlag wiederum in Benzin, reinigt ihn durch absorptive
Filtration über Aktivkohle, redestilliert das Benzin und kristallisiert aus einer
größeren Menge Methanol um und erhält so einen dicken Kristallbrei, der aus haarfeinen
Nadelbüschen besteht. Nach der Umkristallisation erhält man eine Menge von 820 g
dieser Verbindung.
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Beispiel 2 In der gleichen halbtechnischen Versuchsapparatur werden
wiederum 100kg Fructus crataegi pulvis mit 3001 Trichloräthylen in drei Stufen erschöpfend
extrahiert. Es ist wichtig, daß die Droge vorher scharf getrocknet wird, da in Gegenwart
von Feuchtigkeit auch die Ausbeute sich erheblich verringert. Der vom Lösungsmittel
befreite Extraktionsrückstand wird mit 35 l Aceton in der Kälte mehrere Stunden
verrührt, scharf abgesaugt und mit 15 1 Aceton nahezu farblos gewaschen. Es verbleibt
ein acetonunlöslicher Rückstand von 1715 g, der ein verhältnismäßig schmieriges
Aussehen zeigt und bei ungefähr 200° C schmilzt. Dieser Rückstand beinhaltet den
Triterpensäurekomplex gemeinsam mit der im Beispiel 1 geschilderten Substanz, die
sich aus dem Benzinfiltrat durch Aceton abscheiden ließ. Durch Behandeln mit Testbenzin
oder Leichtbenzin kann man die Trennung zwischen dem Triterpensäurekomplex und dieser
geschilderten Verbindung durchführen. In Benzin lösen
sich 1160g,
während als Rückstand ebenfalls 550g g des Säurekomplexes verbleiben, der bei 23S°
C sintert und bei 244 bis 247° C schmilzt. Es zeigte sich, daß bei Aufnehmen des
Rückstandes mit Benzin, der bei Abengen des Acetonfiltrates zurückbleibt, sich eine
Nebenausbeute des Säurekomplexes gewinnen läßt, die in dem Versuch 130g beträgt
und einen Fp. von 205° auf weist. Die Methylformiatbehandlung wurde in diesem Versuch
getrennt vorgenommen. Es zeigte sich, das 86 g als Triterpensäurerückstand bei der
Behandlung der Nebenausbeute von 130 g zurückbleiben.
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Der Fp. des Triterpensäurerückstandes von 86 g, der iiberwiegend aus
niedrigschmelzenden Crataegussäuren besteht, beträgt 220°C. 29 g lösen sich in der
Kwlte und zeigen nach Abengen einen Fp. von 100° C. 15 g zeigen einen Fp. von 160°
C.
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Die Behandlung der Hauptausbeute von 550g mit Methylformiat zeigt
eine Verminderung von nur 50g, so daß der Rückstand 500 g beträgt und einen Fp.
von 235° C aufweist. SQmit sind in diesem Versuch insgesamt 586 g Triterpensäurekomplex
in vorgereinigter Form, der bereits in dieser Form verwendet werden kann, enthalten
und somit eine Ausbeute von 0, 58 °/o, bezogen auf die Trockendroge, erzielt, Die
weitere Reinigung zum weißen Produkt vollzieht sich, wie im Beispiel 1 angegeben.
Es ist wiederum-eine Verminderung der Ausbeute von ungefähr 10 bis 15% zu beobachten.
Der gereinigte Komplex kann in dieser Form in das Gesamtnatriumsalz der Triterpensäuren
iibergeführt werden.
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Es kann aber auch eine Trennung zwischen der Urslosäure und der Oleanolsäure
einerseits und den Oleanolsäurederivaten, die einen niedrigeren Schmelzpunkt haben,
andererseits durchgeführt werden. Dies geschieht dadurch, daB man den gesamten Komplex
iiber längere Zeit und mehrmals in der Siedehitze mit der 2-bis 3fachen Menge Methylformiat
behandelt.
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Es gehen die Oleanalsaurederivate,. die bisher die Bezeichnung Crataegussäure
C oder die Bezeichnung ß-Sapogenin oder auch Crataegolsäure führten, in Lösung.
Als ungelöster Rückstand verbleiben ungefähr 55 Ve des Gesamtkomplexes, der im wesentlichen
aus der Ursol säure und einem kleinen Teil freier Oleanolsäure besteht. Es besteht
ebenfalls die Möglichkeit, wie im Beispiel 1 angegeben, diese beiden Gruppen einzeln
in ihr Natriumsalz überzuführen, und zwar in gleicher Weise wie im Beispiel 1. Man
erhält reinere Produkte, die man noch weiter reinigen kann, indem man aus Aceton
oder Acetonalkohol-Gemischen umkristallisiert, und erhält einheitlichere Kristallprodukte
im Gegensatz zu Beispiel 1, wo die Kristalle noch Mischformen annehmen. Aus dem
mit Trichloräthylen extrahierten Drogenrückstand läßt sich durch Extraktion mit
Wasser, Methanol oder Wasser-Alkohol-Mischungen das Crataegusglykosid gewinnen.
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Beispiel 3 17, 8kg Extrakt, der aus 1QOkg Fructus crataegi pulvis
durch-erschöpfende Extraktion mit Methanol erhalten worden war, wurde mit 501 Wasser
angeriihrt und die emulsionsartige Lösung unter Zusatz gringer Spuren Schwefelsäure
übert Filternutschen vom wasserunlöslichen Anteil befreit, In der restlichen Lösung
befinden sich 15,11 kg Extraktstoffe, während sich in dem wasserunlöslichen-Teil
2, 66 kg Substanz befinden. Dieser wasserunlösliche Anteil wird auf den Filterunterlagen
aufgetrocknet und mit Benzin in einer größeren Soxhlet-Apparatur von dem Fettkörper
und den Farbstoffen durch anhaltende
Extraktion befreit. Der entfettete Rückstand
wird mit einem Gemisch, bestehend aus Trichloräthylen, Chloroform und Methanol im
VErhältnis 2:2:1, erschöpfend in der Wärme extrahiert Es lösen sich 805 g crataegus-triterpensäure-Gemfisch
heraus, die beim Einengen in einer Menge von 325 g als höherschmelzender Crataegussäureanteil
ausfallen und einen Fp. von 226 bis 230° C zeigen, während 480g in Lösung bleiben
und erst durch völliges Eindampfen gewonnen werden können (Fp. 170 bis 180° C).
Beide Ausbeuteteile werden mit 5 1 Cyclohexan in der Wärme behandelt. Es lösen sich
237 g lösliche Bestandteile heraus, die nach dem Abengen des Cyclohexans einen grünen
Rückstand ergeben, der bei 198 bis 204° C schmilzt und als Hauptmenge die Sitosterine
enthält. Es bleibt als ungelöster Triterpensäurekomplex eine Menge von 562 g, welche
bei 239 bis 242° C schmilzt. In der nach Beispiel 1 beschriebenen Art und Weise
kann dieser Komplex in Methylalkohol und Trichloräthylengemisch 1 : 1 gelöst werden
und über Aktivkohle. in Mischung mit geringen Mengen Aluminiumoxyd von seinen begleitenden
Farbstoffen gereinigt werden, und man erhält als weißen Rückstand das gereinigte
Crataegussäuregemisch.
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Beispiel 4.
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13, 68 kg durch Extraktion von 100kg Fructus crataegi pulvis gross.
mit Methanol in der Hitze und Verdampfen des Lösungsmittels erhaltener Extraktionsrückstand
wird 5mal lmit.30kgTrichloräthylen ausgekocht. Damit wird erreicht, daß der Triterpensäurekomplex
in Lösung geht, während sich der wasserlösliche Extraktionsanteil darin nicht löst
und als schmierige, klebrige, voluminöse Masse zurückbleibt.
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Es empfiehlt sich, diese Operation unter turbulentem Rühren vorzunehmen,
da nur unter diesen Bedingunt gen eine völlige Herauslösung der gesamten Triterpensäure
möglich ist. Nach Abdestillieren von anhaftenden Trichloräthylenrestmengen wird
der wasserlösliche Teil in Wasser gelöst, wobei wiederum ein Niederschlag entsteht,
der aus höheren Gerbstoffen und wahrscheinlich Phlobaphenen besteht, der wiederum
in Trichloräthylen unlöslich war und daher eigentlich zur Gruppe der wasserunlöslichen
Inhaltskörper gehört, während das Crataegusglykosid und andere wasserlösliche Inhaltskörper
in Lösung gehen und daraus gewonnen werden können. Die gewonnenen Trichloräthylenextrakte,
die meist klar gelöst sind, werden vereinigt, im Vakuum zur Trockne gebracht und
nach Beispiel 1 aufgearbeitet. In diesem Versuch wurden 740 g benzinunlöslicher
Rückstand bestimmt.
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Dieser wurde wiederum in bekannter Weise mit Methylformiat nachbehandelt,
wobei 460 g reiner Triterpensäurekomplex mit einem Fp. von 251°C erhalten wurde.
Dieser Versuch zeigte, daß es sinnvoll ist, die beiden-Methoden der Methanolextraktion
mit der Trichlorextraktion in einer Versuchsanordnung zu koppeln, da man damit diese
Gesamtgewinnung der im Crataegus vorhandenen Wirkkörper erreicht.
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Beispiel 5 In einer IQO-kg-Apparatnr werden 100 kg getrocknete FQlia
crataegi pulvis mit 3001 Trichloräthylen unter kräftigemSiedenindreiExtraktionsstufen
extrahiert. Die Trichloräthylenlösung wird im Vakuum eingedampft und der R2ckstand
mit Spezialbenzin angerührt, Es bildet sich ein br. eiiger Niederschlag, de uber
große. Nutschen abfiltriert wird. Insgesamt wurden 15.1 Benzin verbraucht, wobei
ein ziemlich hellgrüner Rückstand in einer Menge von 580 g nach dem
Trocknen
zurückbleibt. Die Benzinlösung wurde im Vakuum redestilliert. Die Benzinlösung wird
im Vakuum eingeengt und mit 101 Aceton aufgenommen.
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Es bildet sich ein ganz dicker Niederschlag des bekannten Körpers
vom Fp. 62 bis 63° C, der über große Nutschen gesammelt wird und nach dem Trocknen
1100g ausmacht. Dieser Körper vom Fp. 63° C kann in der üblichen Weise durch Wiederlösen
in Petroläther und Filtration über Aktivkohle gereinigt werden. Nach Abengen des
Petroläthers wird mit 151 Methanol in der Wärme umkristallisiert, und man sammelt
800 g weiße Kristallnadeln dieses Körpers (Fp. 65 bis 66° C). In der Acetonlösung
des Hauptfiltrates verbleiben 820 g Inhaltskörper, bestehend aus Farbstoffen und
verschiedenen anderen Fettkörpern.
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Die 580 g bei der Behandlung mit Benzin als Rückstand erhaltenen
Crataegussäuren werden über Filternutschen mit 3 l Methylformiat gewaschen, so daß
sich Farbstoffe und niedrigschmelzende Bestandteile vollständig herauslösen. Als
noch schwach gefärbter Triterpensäurekomplex verbleiben 495 g, welche bei 233° C
schrnelzen. Somit ist eine Ausbeute von 0, 4950/o an Crataegussäurekomplex erzielt
worden.
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Die weitere Reinigung erfolgt, wie bisher angegeben, durch Lösen
in einer Mischung von Methanol und Trichloräthylen zu gleichen Teilen und adsorptive
Filtration über Aktivkohlen. Das erhaltene Endprodukt ist schneeweiß und um die
Menge der anhaftenden Farbstoffe in der Ausbeute vermindert.
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Beispiel 6 20 kg Fructus crataegi (getrocknet und fein gemahlen)
werden mit 60 1 einer Mischung von 95% Trichloräthylen und 5% Äthanol in drei Stufen
erschöpfend extrahiert. Nach Redestillation des Lösungsmittels wird der Gesamtextrakt
mit 101 Spezialbenzin aufgenommen, wobei 105 g als Rückstand ungelöst bleiben. In
Benzin haben sich 486 g Fettkörper, Farbstoffe und Sonstiges gelöst. Die rohe Crataegussäure
von 1Q5 g wird zur Abtrennung der Sitosterine mit Methylacetat in der Kälte behandelt.
Zurück bleiben 65 g Crataegussäurekomplex, welcher bei-243-bis 243'bis 247° C schmilzt.
Dieser ist noch schwach gelb gefärbt.
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Die Gesamtausbeute beträgt 0, 325"/o.
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Beispiel 7 20 kg Fjuctus crataegi, getrocknet, und gemahlen, werden
mit 60 1 einer Mischung von 90: 10 Teilen Trichloräthylen und Methanol in drei Stufen
extrahiert. Aufnahme des extraktes mit Spezialbenzin Rückstand 190 g, welcher nach
der Lufttrocknung mit Methylformiat in der Kälte behandelt wird. Als Rückstand verbleiben
90 g ungelöst. Der Schmelzpunkt betragt 244 bis 248° C. Eine Wasserbehandlung dieses
Rückstandes löst nur unbedeutende Mengen, heraus.
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Diese 90 g Ausbeute bestehen nicht aus reiner Crataegussäure, sondern
beinhalten noch einen kleinen Teil der wasserunfös@elien Geibstoffe. Durch Extraktion
mit einem Chloroform-Isopropylalkohol-Gemisch (1 : 0,5) kann man aus diesem R2ckstand
die Crataegussäuren herauslösen, wobei 68 g in Lösung gehen.
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Damit wurde eine Ausbeute von 0,34% erreicht. Die Crataegussäure schmilzt
bei 247 bis 248°C.
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'Beispiel&-.
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20kg Fructus crataegiJ getrocknet und gemahlen, werden im, Umlaufextrateur
mit einer Mischung, von 72 ?/o Trichloräthylen und 28e/o Methanol, welche. ungefähr
eineo azotrope Mischung darstellt, erschößfend
extrahiert. Der Gesamtextrakt wird
wiederum mit Spezialbenzin aufgenommen. Es verbleiben 170 g ungelöst. In Benzin
lösen sich 508g Fette, Farbstoffe usw. Es ist zu bemerken, daß die Filtration nach
der Anschwemmung mit Benzin noch sehr gut verläuft.
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Anschließend erfolgt eine-Methylformiatbehandlung des Rückstandes
von 170 g. Es lösen sich in der Kälte 60g Farbstoffe, Sitosterine und ein geringer
Teil von 5 bis 7 g der niedrigstschmelzenden Crataegussäuren heraus. Der Rückstand
von 110 g besteht aus 82 g Triterpensäurekompiex. 28g sind in Chloroform unlöslich
und bleiben als Gerbesäurerückstand im Soxhlet. Die Gesamtausbeute der Crataegussäuren
beträgt somit 0, 41 °/o. Diese zeigen einen Schmelzpunkt von 246 bis 247° C.
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Beispiel 9 Entsprechend vorigem Beispiel werden 20 kg Droge extrahiert,
jedoch unter Verwendung eines Gernisches von gleichen Teilen Trichloräthylen und
Menthanol.
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Es wird ein nicht mehr mit Benzin aufschwemmbarer Rückstand beobachtet,
der allerdings-einen wesentlichen Prozentsatz der wasserlöslichen Inhaltskörper
gelöst enthält Es ist vorteilhaft, mit Wasser diese Inhaltskörper erst herauszulösen,
durch Filtration die unlöslichen abzutrennen und nachfolgend erst mit Benzin zu
entfetten und mit einer Mischung von Chlorkohlenwasserstoffen die Crataegussauren
herauszulösen. Nach der Aufarbeitung und Reinigung wie. im vorigen Beispiel erhält
man 85 g=0, 425°/o Cra^ taegussäure (Fp. 247 bis 249° C).
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Die Grenze der günstigen Mischungsverhältnisse zwischen Methanol
und. Trichloräthylen liegt somit bei ungefähr 300/o Methanolgehalt. Darüber hinaus
muB man mit wesentlichen Mengen wasserlösbaren Inhaltskörpern rechnen.
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Diese Versuchsreihe von 6, 7, 8 und 9 beweist, daß durch Zugabe von
Methanol der-Lösüngseffekt des Trichloräthylens gesteigert werden kann, wobei eine
erhöhte Ausbeute an Crataegussäure beobachtet wird.
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B e i s p i e l 10 20 kg Fructus cratagei, getrocknet und gemahlen,
werden mit einer Mischung von 75 Teilen Trichloräthylen und 25 Teilen. Aceton erschöpfend
extrahiert.
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Der Extraktrückstand ; wird mit Benzin. aufgenommen und der ungelöste
Niederschlag filtriert und getrocknet ; es verbleiben 140 g. In Benzin lösen sich
376 g.
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Diese 140 g rohe Crataegussäure werden mit Methylformiat behandelt,
wobei 72 g ungelöst verbleiben.
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Aus der Methylformatlösung lösen sich neben den Sitosterinen noch
5 g der bei 170° C schmelzenden Triterpensäure. Die Gesamtausbeute beträgt 77 g,
damit sAndder.Droge685';"/oCtjLtaegu&säurekomplex' entnommen..'"*....j B e i
s p i e l 11 20 kg Fructus crataegi werden mit einer Mischung von Trichloräthylen
und Essigester im VErhältnis 75:25 erschöpfend extrahiert und der Extrakt mit Benzin
aufgenommen. Es verbleiben 100 g. ungelöst als Rückstand, wührend sich in Benzin
610 g herauslösen. Nach dem trocknen werden die 100 g rohe Crataegussäure mit Methylformiat
in der Kälte behandelt, wobei 35 g in Lösung gehen und 65 g als schwachgelbgefärbter
Cratageussäurekomplex zurückbleiben: Aus der Methylformiatlösung kann man durch
Abscheidung noch 5 g Crataegusswure als Nebenausbeute gewinnen; somit beträgt die
Gesamtausbeute. 70 g.
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Damit sind 0,35% Crataegussäurekomplex gewonnen
'Beispiele..:f"
20 kg Fructus crataegi werden in der üblichen Form mit einer Mischung von 85% Trichloräthylen
und 15% normal Butylalkohol erschöpfend extrahiert.
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Nach Aufnahme des. Gesamtextraktes mit Benzin verbleiben 97 g. Nach
einer Methylformiatbehandlung bestimmt man 72 g, welche durch 4 g Crataegussäure,
gewonnen aus dem Methylformiatfiltrat, vermehrt werden, so daß eine Gesamtausbeute
von 76 g festgestellt wurde. Der Schmelzpunkt beträgt 243 bis 247° C. Ausbeute 0,38%.
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Beispiel 13 In der bisher beschriebenen Form werden 20 kg Fructus
crataegi mit einer Mischung von 8511/o Trichloräthylen und 15% Butylacetat erschöpfend
extrahiert. Der Extraktrückstand beträgt 100g. Nach der Methylformiatbehandlung
verbleiben 73 g gelblichgefärbter Crataegussäurekomplex. Schmelzpunkt 249 bis 253°
C. Nebenausbeuten aus Methylformiat 5 g, somit 0, 39% Gesamtausbeute.
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Beispiel 14 100 kg Fructus crataegi werden mti 300 1 Trichlorathylen
extrqahiert und 2,8% Gesamtextrakt bestimmt.
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Der Extrakt in iner Menge von 2850 g wurde nicht vollkommen zur Trockne,
sondern auf ein Volumen von 12,5 1 gebracht und dann mit 501 Spezialbenzin gefällt.
Die Crataegussäuren fallen in grünen Flocken aus und lassen sich leicht fixieren.
Der gesamte Niederschlag wiegt nach dem Trocknen 650 g. Nach einer Methylformiatbehandlung
wurden 370 g reiner Crataegusswurekomplex zurückgewogen, welcher bei 235° C schmilzt.
Dieser Versuch zeigt, daß die Abscheidung der Crataegussäure auch durch Fällung
mit Benzinkohlenwasserstoffen aus der Chlorkohlenwasserstofflösung möglich ist.
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Beispiel 15 20kg Crataegusdroge werden mit 601 einer Mischung, bestehend
aus 80 Teilen Trichloräthylen und 20 Teilen Methanol, welche gleichzeitig 2, 5%
gasförmige Salzsäure enthält, in drei Stufen erschöpfend extrahiert. Nach Abengen
des. Lösungsmittels wird der Extrakt wie üblich mit Benzin aufgenommen und eine
Ausbeute von 76g bestimmt (0, 388/o auf die Droge).
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Beispiel 16 160 kg Fructus crataegi werden in'drei Stufen mit 300
I Trichloräthylen in der Wärme erschöpfend extrahiert. Die Extrakte werden eingeengt,
nach einer Konzentration auf 251 die abgeschiedenen-Anteile durch Filtration abgetrennt
und mit Cyclohexan nach Wechsel der Vorlage kurz gewaschen. Man erhält nach dem
Trocknen eine Menge von 200 g, welche bei 264 bis 265° C schmilzt. Dieser Anteil
besteht vorwiegend aus den höberschmelzenden Crataegussäuren : Ursolsäure, Oleanolsäure
und zum Teil aus Crataegolsäure. Nach weiterer Konzentrierung auf ein Volumen von
101 wird erneut filtriert und eine Menge von 180 g nach dem Trocknen und kurzem
Nachwaschen mit Cyclohexan gewonnen. Der Fp. beträgt 245 bis 247° C. Nach Abengen
auf ein Volumen von 3 bis 41 kann man wiederum filtrieren und erhält einen Rückstand
von 80g,jedochmußhiergründlichmitBenzin auf dem Filter nachgewaschen wrden.
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Der Fp. beträgt 220 bis 225°C. Das Restfiltrat wird im Vakuum vom
Lösungsmittel vollkommen be-
freit und der schmierige Rückstand mit 121 Benzin kräftig
gerührt. Nach Filtrationkverbleibt 190 g in Benzin ungelöste Crataegussäure, welche
einen Schmelzpunkt von 205 bis 208°C aufweist. Im Benzin verbleiben 2310 g Farbstoffe,
Fette, Phytosterine und der acetonunlösliche Inhaltskörper mit einem Fp. von 65°
C. Die Gesamtmenge an Crataegussäure, die zum Teil noch Unreinheiten enthält, beträgt
650 g und zeigt, gemischt, einen Fp. von 226° C.
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Beispiel 17 50 kg Fructus crataegi pulvis werden mit 1001 Spezialbenzin
im Umlaufextrakteur in der Wärme von den unlöslichen Fettstoffen befreit. Die entfettete
Droge wird nach Verjagen des Lösungsmittels mit 751 einer 0,2%igen wäßrigen Emulsinlösung
angerührt und bei einer Temperatur von 35 bis 40° C unter zeitweisem Umrühren 6
Tage stehengelassen.
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Nach dieser Zeit wird die Gesamtmasse über eine Kolierpresszabgepreßt
und der vorbehandelte Drogenrückstand mit strömender Warmluft getrocknet. Der Filterschlamm
wird ebenfalls gesammelt und mit dem Hauppteil vereinigt. Anschließend wird mit
einer Mischung von 150 l Trichloräthylen, welche 10"/ () Methanol enthält, in drei
Stufen erschöpfend-in der Wärme extrahiert.DasExtraktnitrat wird eingedampft, im
Vakuum von den letzten Lösungsmitteln befreit. mit 101 Benzin angerührt und der
Rückstand auf dem Filtere ebenfalls mit BVenzin nachgewaschen Nach Reinigen der
rohen Crataegussäure mit kaltem Methylformiat und Entfärben über Aktivkohle verbleiben
250 g reine Crataegussäure, welche eine Menge von 0, 5 °/o der Droge beträgt.
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B e i s p i e l 18 50kgFoliaet.Ftores crataegi pulvis werden mit
801 Wasser in der Wärme perkoliert, nachdem sie mehrere Tage bei Zimmertemperatur
gestanden haben.
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Die Gesammtmasse wird in einer Kolierpresse abgepreßt, der Rückstand
getrocknet und mit Benzin (75 1) von den Fettstoffen befreit. Nach Verjagen des
Lösungsmittels wird anschließend mit Trichloräthylen (1501) in drei aufeinanderfolgenden
S. tufen in der Siedehitze extrahiert. Die Gesamtextraktlösung, wird eingedampft
und nach einer kurzen Vakuumbehandlung mit 101 Spezialbenzin aufgenommen. Es verbleibt
ein ungelöster Rückstand von 440 g. Dieser Rückstand wird auf einer Filternutsche
mit kaltem Methylformiat übergossen; es verbleibt eine Menge von 335 g. Diese wird
wiederum nach dem Trocknen in 15 1 eines Gemisches von Trichloräthylen und Methanol
(1 : 1) gelöst und über Aktivkohle durch adsorptive Filtratin gereinigt. Nach Abdampfen
des Lösungsmittels verbleiben 302 g, somit eine Ausbeute von 0,6% bezogen auf die
Droge.