DE1098883B - Verfahren zum Fixieren von Kantennaehten und Kappnaehten an Kleidungsstuecken - Google Patents
Verfahren zum Fixieren von Kantennaehten und Kappnaehten an KleidungsstueckenInfo
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- A41D—OUTERWEAR; PROTECTIVE GARMENTS; ACCESSORIES
- A41D27/00—Details of garments or of their making
- A41D27/24—Hems; Seams
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- Engineering & Computer Science (AREA)
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Description
\ώ. d<it Fertigung von Kleidungsstücken werden
heute im allgemeinen die Stoßkanten, z. B. bei Sakkos die Revers und Kragenkanten sowie auch die Rücken-
und Seitennähte dadurch hergestellt, daß die beiden zu verbindenden, grob zugeschnittenen Stoffteile, z. B.
bei Reverskanten der Oberstoff und das Besetzen, mit den rechten Seiten aufeinandergelegt werden und nach
leichtem Verbinden durch eine Heftnaht mittels einer festen Naht, ζ. Β. einer Steppnaht, verbunden werden.
Die so verbundenen Stoffteile werden dann verstürzt und ausgebügelt bzw. bei Rücken- und Seitennähten
gekappt. Gegebenenfalls wird mit dem Oberstoff eine übliche Einlage, z. B. aus Wollhaar oder festem
Leinengewebe, durch Pikierstiche verbunden.
Bei der Herstellung besserer Kleidungsstücke ist es üblich, beide Stoffteile in Nähe der Kanten zu durchnähen,
d. h. die beiden Stoffteile an der Kante gegen ein Verschieben gegeneinander zu fixieren. Bei Reverskanten
usw. ist es bekannt, diese Fixierung durch ganz kleine und exakte Nähstiche vorzunehmen, die von
Hand ausgeführt werden und mittels denen das Besetzen mit dem Oberstoff verbunden wird. Ganz abgesehen
davon, daß diese Arbeit nur von Spezialisten sauber ausgeführt werden kann, ist sie außerordentlich
mühsam und zeitraubend. Ebenso zeitraubend ist die Herstellung aller anderen durchgenähten Kanten,
wie auch die Herstellung von fixierten Kappnähten.
Es ist bei Kappnähten üblich, die innen vorstehenden Stoff kanten mittels Steppnähten mit dem Oberstoff
zu verbinden, wobei die Steppnähte von außen sichtbar sind.
Es ist weiter bekannt, zum Fixieren der Stoffteile bei Kanten- und Kappnähten selbstklebende Bänder
einzulegen, die sich nach dem Bügeln mit den zu fixierenden Stoffteilen klebend verbinden. Dies Verfahren
hat aber den Nachteil, daß eine so hergestellte Kante hart und unelastisch ist. Nach mehrmaligem Reinigen
läßt die Klebewirkung außerdem nach, und die Einlage wird brüchig. Es ist auch bekannt, in die Kanten
zusätzlich Eckenband einzulegen, das eine Dehnung der Kante verhindern soll.
Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, das Durchnähen bzw. Fixieren der Kanten und Kappnähte
zu erleichtern und ferner auch in der Konfektion eine rationelle Fertigung fixierter Kanten- und
Kappnähte, bei denen die Fixiernähte von außen nicht sichtbar sind, zu ermöglichen. Dementsprechend besteht
die Erfindung im wesentlichen darin, daß parallel und in unmittelbarer Nähe der zwei Stoffteile
verbindenden Naht vor Herstellung der Naht auf der unrechten Seite des einen Stoffteiles ein Band mittels
Pikierstichen so befestigt wird, daß die der Verbin-" dungsnaht abgekehrte Kante des Bandes frei ist, und
daß diese Kante nach Anbringung der Verbindungs-
Verfahren
zum Fixieren von Kantennähten
und Kappnähten an Kleidungsstücken
und Kappnähten an Kleidungsstücken
Anmelder:
Richard Baade, Lübeck, Lindenstr. 45
Richard Baade, Lübeck, Lindenstr. 45
Richard Baade, Lübeck,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
naht zwischen den beiden Stoffteilen und Verstürzen der beiden Stoffteile mit einer auf der unrechten Seite
ao des anderen Stoffteiles befestigten Einlage vernäht wird. Dadurch wird erreicht, daß das Fixieren der
Kante von innen vorgenommen werden kann, d. h. daß der Oberstoff und das Besetzen nicht durchstochen
werden und die Fixiernaht von außen nicht sichtbar ist. Außerdem bleibt die Kante immer weich und beweglich
und behält eine gewisse Elastizität auch nach der Reinigung bei.
Die Erfindung sieht ferner vor, daß bei der Herstellung einer Kappnaht das mittels einer Pikiernaht
an dem einen Stoffteil befestigte Band nach Herstellung der Verbindungsnaht zwischen den Stoffteilen
mittels der freien Bandkante unmittelbar mit der nach innen umgelegten Kante des anderen Stoffteiles vernäht
wird. Hierdurch wird erreicht, daß die stark sichtbaren breiten Steppnähte wegfallen und der Nähvorgang
maschinell durchgeführt werden kann.
Zur Erzielung einer undehnbaren, jedoch gegebenenfalls verlängerbaren Kanten- oder Kappnaht wird nach
der Erfindung so vorgegangen, daß ein dehnbares Band, ζ. B. ein sogenanntes Schrägband, verwendet
wird, dessen Dehnung durch Aufbringung einer längsverlaufenden Naht verhindert wird. Dadurch wird
erreicht, daß die Kanten- bzw. Kappnaht durch Recken um einen kleinen Betrag verlängerbar ist, falls dieses
für den guten Sitz des Kleidungsstückes erforderlich ist. Dabei zerreißen ein oder mehrere der Nähstiche
der auf das Band aufgebrachten Steppnaht, so daß die Kanten- oder Kappnaht um die gewünschte Länge
dehnbar ist.
Zur näheren Erläuterung sind in der Zeichnung einige Ausführungsbeiispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erfmdungsgemäße Kantennaht, z. B. für Reverskanten,
109 509/3
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des Herstellungsvorganges der Kantennaht nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht eines erfindungsgemäß mit einer längsverlaufenden Naht versehenen Bandes,
Fig. 4 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße
fixierte Kappnaht,
Fig. 5 eine perspektivische Darstellung des Herstellungsvorganges der Kappnaht nach Fig. 4,
Fig. 6 einen Querschnitt durch eine weitere erfindungsgemäß fixierte Kantennaht,
Fig. 7 eine perspektivische Darstellung des Herstellungsvorganges der Naht nach Fig. 6,
Fig. 8 einen Querschnitt durch eine weitere Kappnaht,
Fig. 9 einen Querschnitt durch eine Kragenkante.
Nach Fig. 1 und 2 wird auf dem nach außen liegenden Oberstoff 1 eine Einlage 2 mittels Pikierstichen 3
befestigt. Der Oberstoff 1 und das Besetzen 4 werden genau zugeschnitten, ebenso die Einlage 2, die etwas
kleiner ist als der Oberstoff, so daß der Oberstoff an den Kanten nahtbereit über die Einlage 2 vorsteht.
Auf dem Besetzen 4 wird im Abstand von der Kante 5 ein Band 6 mittels einer Pikiernaht 3 a befestigt, und
zwar derart, daß die der Stoff kante 5 zugekehrte Kante des Bandes 6 mit dem Stoff verbunden ist, während
die abgekehrte Bandkante frei auf dem Stoff aufliegt. Es erfolgt dann in bekannter Weise das Vernähen
der beiden Stoffteile 1 und 4 mittels einer Steppnaht 7, worauf die beiden Stoffteile verstürzt werden.
Nach dem Verstürzen werden die innen über die Naht 7 vorstehenden Stoff teile 5 und 8 zur Kantenflachung
so weit abgeschnitten, daß sie mit ihren Schnittkanten etwa gegen die zugekehrten Kanten der
Einlage 2 und des Bandes 6 stoßen, wie aus Fig. 1 hervorgeht. Die beiden nun innenliegenden Teile, nämlich
die Einlage 2 und das Band 6, werden mittels einer Naht 9, die vorteilhaft von Hand hergestellt
wird, miteinander verbunden, so daß damit die beiden Stoffteile etwa parallel zur Steppnaht 7 fest miteinander
verbunden sind, d. h., die Stoffkante ist fixiert. Das Band 6 ist vorteilhaft ein dehnbares Band,
z. B. ein Schrägband, dessen Dehnung aber durch Aufbringen einer längsverlaufenden Steppnaht 10
od. dgl., die je nach Steppbreite gelegt wird, verhindert wird (s. Fig. 3). Das Band 6 ist dadurch in seiner
Länge fixiert, jedoch hat der Schneider die Möglichkeit, durch Recken einen oder mehrere der Nähstiche
aufzureißen, so daß sich das Band 6 um eine gewünschte Länge verlängern läßt. Dieses ist insbesondere
dann vorteilhaft, wenn durch zu kurz ausgefallene Nähte der gute Sitz des Kleidungsstückes beeinträchtigt
wird.
Das vorstehende beschriebene Verfahren ist insbesondere zur Herstellung von Reverskanten geeignet,
es kann jedoch auch so vorgegangen werden, wie in Fig. 6 und 7 gezeigt ist. Es wird hierbei wieder ein
Schrägband 6 a, das durch eine längsverlaufende Naht 10 in seiner Länge fixiert ist, mit dem Stoffteil 11 auf
dessen unrechter Seite durch eine Pikiernaht 3 b derart verbunden, daß die mittels der Pikiernaht befestigte
Bandkante der Umbiegestelle des Teiles 11 a zugekehrt ist, während die abgekehrte Kante des Bandes
6 cj wieder frei ist. Dieses Stoffteil 11a wird entlang
der festgenähten Kante des Bandes 6 α umgelegt, wie in Fig. 7 gezeigt ist, und die freie Kante des Bandes
6 a mit dem Stoffteil 11a, der beim fertigen Kleidungsstück
innen liegt, durch eine Steppnaht 12 verbunden. Diese Steppnaht 12 ist nach Anheften des
Stoffteiles 11a an das Band 6a mittels einiger Heftstiche leicht auf einer Nähmaschine herzustellen, ins-■
besondere eignet sich dieses Verfahren zum Herstellen von Kanten, die aus einem Stück hergestellt werden
und deren unsichtbares Fixieren bisher nur in mühevoller Handarbeit möglich war.
In den Fig. 4, 5 und 8 ist eine Möglichkeit zum Fixieren von Kappnähten nach dem gleichen Prinzip
gezeigt. Dabei wird auf der unrechten Seite mit dem einen Stoff teil 14 in der Nähe dessen Kante ein
Band 6 b in der gleichen Weise wie in den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 1, 2, 6 und 7 mittels
Pikierstichen 3 α befestigt. In bekannter Weise wird dann der Stoffteil 14 mit einem weiteren Stoffteil 15
durch eine Steppnaht 16 verbunden, wobei beide Stoffteile mit der rechten Seite gegeneinanderliegen und
anschließend gekappt werden. Von den über die Naht
16 nach innen vorstehenden Rändern 17 und 18 wird der Rand 17 so weit weggeschnitten, daß er sich nach
dem Kappen gegen die durch die Pikierstiche festgenähte Kante des Bandes 6 b legt und mit dieser abschließt,
so daß sich keine Materialverdickung bildet. Der Stoffteil 18 wird weiter auf den Stoffteil 17 und
das Band 6 b geklappt, bis die in Fig. 4 gezeigte Stellung erreicht ist, und mit der freien Kante des Bandes
6b durch eine Steppnaht 19 verbunden. Damit sind die innen vorstehenden Stoffteile 17 und 18 fest
mit dem Oberteil verbunden, ohne daß eine Fixiernaht von außen sichtbar ist.
Es kann auch so vorgegangen werden, wie in Fig. 8 gezeigt ist. Gegenüber dem in Fig. 4 und 5 gezeigten
Beispiel besteht der Unterschied darin, daß die Kante
17 nicht abgeschnitten wird, sondern gemeinsam mit dem Stoffrand 18 mit dem Band 6 b vernäht ist. Hierdurch
wird eine bessere Haltbarkeit der Naht erzielt.
In Fig. 9 ist ein Beispiel gezeigt, nach dem eine Kragenkante unter Anwendung des erstgenannten
Verfahrens hergestellt werden kann. Es ist auf den Kragenstoff 20 die Einlage 21 mittels einer Pikiernaht
22 längs ihrer Kante befestigt, wobei die Form der Einlage der Form des Kragens entspricht und eine
Stoffkante 23 1 cm über die Kante der Einlage vorsteht. Das Kragentuch 24 wird dann an der Kante 26
angestochen, so daß bereits der Kragenoberstoff und der Einlagestoff gegen eine Verschiebung fixiert sind.
Es kann auch so vorgegangen werden, daß zuerst die Einlage mit dem Kragentuch durch eine Pikiernaht 25
verbunden wird. Es erfolgt dann in bekannter Weise das Umlegen des Randes 23 des Kragenoberstoffes
20 und das Annähen des Kragentuches mittels einer Stoßnaht 26.
Es ist selbstverständlich möglich, die beschriebenen Verfahren zur Herstellung aller Arten von Kanten-
und Kappnähten anzuwenden. Es wird in jedem Fall erreicht, daß die zeitraubende Handarbeit durch
Maschinenarbeit ersetzt werden kann.
Claims (4)
1. Verfahren zum Fixieren von Kantennähten und Kappnähten an Kleidungsstücken, dadurch
gekennzeichnet, daß parallel und in unmittelbarer Nähe der zwei Stoffteile (1,4) verbindenden
Naht (7) vor Herstellung der Naht (7) auf der unrechten Seite des einen Stoffteiles (4) ein
Band (6) mittels Pikierstiche (3) so befestigt wird, daß die der Verbindungsnaht (7) abgekehrte Kante
des Bandes (6) frei ist, und daß diese Kante nach Anbringung der Verbindungsnaht zwischen den
beiden Stoffteilen (1, 4) und Verstürzen der beiden Stoffteile (1, 4) mit einer auf der unrechten
Seite des anderen Stoffteiles (1) befestigten Einlage (2) vernäht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung einer Kappnaht
das mittels einer Pikiernaht an dem einen Stoffteil (14) befestigte Band (6) nach Herstellung der
Verbindungsnaht (16) zwischen den Stoffteilen (14,15) mittels der freien Bandkante unmittelbar
mit der nach innen umgelegten Kante (18) des anderen Stoffteiles (15) vernäht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die freie Bandkante des mittels
Pikierstiche in Nähe der Stoffkante (Ha) auf der unrechten Seite eines Stoffteiles (11) befestigten
Bandes (6b) nach dem Umlegen der Stoffkante (Ha) um die feste Bandkante mit dem nach innen
umgelegten Stoffteil (Ha) vernäht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein dehnbares Band,
ζ. B. ein sogenanntes Schrägband (6) verwendet wird, dessen Dehnung durch Aufbringen einer
längsverlaufenden Naht (10) verhindert wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB57925A DE1098883B (de) | 1960-05-19 | 1960-05-19 | Verfahren zum Fixieren von Kantennaehten und Kappnaehten an Kleidungsstuecken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB57925A DE1098883B (de) | 1960-05-19 | 1960-05-19 | Verfahren zum Fixieren von Kantennaehten und Kappnaehten an Kleidungsstuecken |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1098883B true DE1098883B (de) | 1961-02-09 |
Family
ID=6971880
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB57925A Pending DE1098883B (de) | 1960-05-19 | 1960-05-19 | Verfahren zum Fixieren von Kantennaehten und Kappnaehten an Kleidungsstuecken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1098883B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2595918A1 (fr) * | 1986-03-18 | 1987-09-25 | Testu Michel | Procede d'assemblage de deux pieces de tissu permettant la realisation d'un ourlet invisible |
-
1960
- 1960-05-19 DE DEB57925A patent/DE1098883B/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2595918A1 (fr) * | 1986-03-18 | 1987-09-25 | Testu Michel | Procede d'assemblage de deux pieces de tissu permettant la realisation d'un ourlet invisible |
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