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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Kragen Die Erfindung
betrifft die Herstellung von Umleaekraaen und ähnlichen Bekleidungsstücken, die
aus mehreren, je in einem Stück geschnittenen Schichten bestehen. Die meistenFabrikanten
stellen zur Zeit Kragen her, die aus zwei Teilen bestehen, nämlich dem Oberkragen.
und dem Unterkragen. Jeder dieser Teile besteht gewöhnlich aus drei Stoffschichten,
der Oberschicht, der Einlage und der Unterschicht. Die Herstellung solcher Kragen
geschieht überwiegend mittels einer als Säum- und Wendemethode bekannten Methode,
die darin besteht, daß die drei Schichten des Oberkragens genau aufeinandergelegt
werden, wobei die Einlage außen liegt, daß die-drei Schichten mit einer Naht entlang
drei Kanten gesäumt werden und daß dann die zusammengenähten Schichten von innen
nach außen gewendet werden wobei sie -während des Wendens um die Naht geschwenkt
werden. Nach Fertigstellung des Oberkragens wird der Unterkragen gewöhnlich in zwei
Arbeitsgängen am Oberkragen festgenäht, wodurch eine Naht entsteht, die in der Regel
neun Schichten dick ist.
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Obwohl diese Fabrikationsmethode seit vielen Jahren in Gebrauch ist,
weist sie doch zwei bedeutende Schwierigkeiten auf: Die eine liegt in Längenvariationen
des festgenähten Kragens infolge unvermeidlicher Fabrikationstoleranzen. Die andere
besteht im Einlaufen des Kragens längs der den Oberkraäen mit dem Unterkragen verbindenden
Naht, und diese Schrumpfung ist nicht nur erheblich, sondern auch unberechenbar,
da sie mit der angewandten Waschmethode variiert. Diese
Schrumpfung
ist auch die Ursache von nicht zulässigen Verzerrungen des Kragens.
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Es sind schon früher Versuche gemacht worden, .diese Nachteile dadurch
zu vermeiden, daß man den Oberkragen und den Unterkragen in, einem statt in zwei
Stücken schneidet. Solche in einem Stück geschnittenen Kragen haben jedoch keine
günstige Aufnahme gefunden, ausgenommen bei sogen.annten Sporthemden-, die keine
genauen Herstellungstoleranzen erfordern. Die Schwierigkeiten der Einhaltung genauer
Herstellungstoleranzen bei der Anfertigung von in einem Stück geschnittenen Kragen
sind nämlich sogar noch größer als bei gewöhnlichen zweiteiligen Kragen, und zwar
infolge der Notwendigkeit, die Faltlinie genau zu bestimmen.
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Die Erfindung verfolgt zwei Hauptzwecke. Der eine ist,die Ausarbeitung
von Verfahren und Vorrichtungen für -die Herstellung von Kragen und ähnlichen Bekleidungsstücken,
mit deren Hilfe die störenden Ungenauigkeiten der jetzt gebräuchlichen Verfahren
verringert werden, so daß derartige Bekleidungsstücke mit viel engeren Toleranzen
hergestellt werden können, als dies bisher möglich gewesen ist. Der zweite Hauptzweck
ist die Ausarbeitung von Verfahren und Vorrichtungen für die Herstellung von in
einem Stück geschnittenen Kragen, wobei die obeng@enannten Verfanrungsverbesserungen
ausgenutzt werden und außerdem eine in hohem Grad genaue Fixierung der Faltlinie
im Verhältnis zu den Umrißlinien des fertigen Kragens erzielt wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines aus mehreren,
ja in einem Stück geschnittenen Schichten bestehenden Kragens besteht darin.,
daß wenigstens ein wesentlicher Teil der Außenkontur und die Lage .der Faltlinie
des fertigen Kragens dadurch festgelegt werden, daß in ihrer gegen@-seitigen Lage
zueinander fixierte Vorrichtungen zur Bestimmung der Außenkontur bzw. zur Anbringung
von faltlinienbestimmenden Mitteln gleichzeitig oder in aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen
zur Einwirkung auf wenigstens eine der Kragenschichten gebracht werden.
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Bei in einem Stück geschnittenen Kragen des hier behandelten Typs
hat es sich als wünschenswert erwiesen, daß die in der Nähe der Faltlinie gelegene
Partiedes Unterkragens eine im Vergleich mit dem Oberkragen etwas erhöhte Steifheit
aufweist, um damit ,dem Kragen beim Gebrauch eine größere Farmhaltigkeit zu geben.
Nach einer vorzugsweise angewandten Ausführungsform :der Erfindung wird die Faltlinie
gebildet und die in ihrer Nähe gelegene Partie des Unterkragens versteift mit Hilfe
eines Streifens oder einer Litze, die aus einem Hauptteil und einer Kantenpartie
besteht, wobei der Hauptteil die Versteifung des Unterkragens und die Kantenpartie
die Festlegung der Faltlinie bewirkt, wie es im folgernden noch ausführlicher beschrieben
wird. In der folgenden Beschreibung und in den Ansprüchen ist stets der Ausdruck
Litze verwandt, doch soll hierunter auch jede andere Art von Streifen verstanden
werden. Die Erfindung findet hauptsächlich Anwendung für Kragen des sogenannten
verklebten Typs, in welchem die drei Schichtendes Kragens mit einem Klebemittel
vereinigt sind, welches in Form von latent klebrigen Fäden, z. B. aus Celluloseacetat,
in das Gewebe der Einlage eingewoben ist. Die Erfindung wird infolgedessen in Zusammenhang
mit solchen verklebten Kragen beschrieben.
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Ein Ausführungsbeispiel für das Verfahren und die Vorrichtung nach
der Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher beschrieben.
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Fig. i zeigt schematisch und in Perspektive die drei übereinandergelegten
Stoffschichten eines in einem Stück geschnittenen Kragens; Fig. 2 ist eine Ansicht
eines Kragens nach Vereinigung ,der Schichten mit einer Saumnaht, wobei der Kragen
auf eine Schablone aufgesetzt ist; Fig. 3 ist eine schematische Seitenansicht einer
Presse mit einer Schablone und den zugehörigen Maschinenteilen in einer Ausführungsform
der Erfindung; Fig.4 ist ein Aufriß einer Vorrichtung für das Einfalzen .der Umrißlinie
des Kragens und für die Aufbringung der Litze, welche Vorrichtung einen Teil der
Anordnung nach Fig. 3 bildet; Fig.5 ist ein vergrößerter Querschnitt der in Fig.4
gezeigten Vorrichtung zum Falzen des Kragens und Aufbringen der Litze; Fig. 6 ist
ein vergrößerter Querschnitt des zur Aufbringung der Litze dienenden Teils der Vorrichtung;
Fig. 7 ist ein Aufriß und Fig. 8 eine schematische Seitenansicht und: zeigen eine
Anordnung der Schablone im Verhältnis zu der Falzvorrichtung, bei der die Schablone
aus dem Kragen herausgezogen werden kann, nachdem dieser in die Vorrichtung eingebracht
worden ist.
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In Fig. i bezeichnet i die Einlage, 2 die Oberschicht und 3 die Unterschicht
des Kragens.
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Bei der Herstellungsmethode nach der Erfindung werden die drei Schichten;
eines vollständig in einem Stück geschnittenen Kragens aufeinandergelegt, und eine
Saumnaht 4 wird um den größten Teil der Außenkontur :des Oberkragens genäht, wobei,
wie aus Fig. 2 hervorgeht, eine Schmalseite ungesäumt bleibt. Die teilweise gesäumte
Struktur wird über die Schablone 5 gezogen und gespannt, deren Konturen dem Umriß
des fertigen Kragens entsprechen. Die Kragenstruktur wird also durch Ausspannung
von innen in die richtige Form gebracht. In der Regel verläuft die Saumnaht infolge
der unvermeidbaren Arbeitsungenauigkeiten nicht genau entlang der Schablonenkontur.
Diese Variationen können entweder bei einer der nachfolgenden Operationen korrigiert
werden, wie in folgendem beschrieben wird, oder unkorrigiert bleiben, je nach der
im Einzelfall erforderten Genauigkeit.
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Eine der Funktionen ,der Schablone besteht darin, .den Kragen in der
Vorrichtung zur Anbringung der Faltlinienlitze genau zu lokalisieren. Eine zweckmäßige
Ausführungsform einer solchen Vorrichtung umfaßt eine längliche Metallschiene 6
(Fig. 6) mit einer Stützkante 7, auf -der diP Litze
aufliegt, und
teilweise überdeckte Kanäle 8 auf jeder Seite der Stützkante, in denen die Litze
in der richtigen Lage festgehalten und wie erforderlich .gekrümmt wird. Der erste
Schritt zur Bildung der Faltlinie besteht alsdann -darin, daß die die Faltlinie
erzeugende Litze 9 in die Kanäle 8 der Vorrichtung, wie in Fig. 5 angegeben, eingezogen
wird.
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Hierauf wird der Kragen in der oben angegebenen Weise über die Schablone
gezogen, wobei die Einlage i zuunterst und die Unterschicht 3 zuoberst liegt. Die
Schablone selbst kann schwenkbar in einer Warmpresse angeordnet sein, wie dies in
Fig. 3 gezeigt wird, so daß, nachdem der Kragen auf der Schablone von innen ausgespannt
und beide zusammen in Arbeitslage gebracht worden sind, der Kragen sich in einer
der Litzenaufbringungsvorrichtung genau angepaßten Lage befindest, mit der Einlage
in Kontakt mit der Aufbringungsvorrichtung. Die eigentliche Presse umfaßt zweckmäßigerweise
einen Oberteil io, an dessen Unterseite eine nachgiebige Lage i i, z. B. aus Gummi,
angebracht ist. Durch Schließen der Presse kann Hitze und Druck auf die Litze 9
einwirken, so daß sie an der Einlage zum Haften kommt. Hierauf kann die Kragenstruktur
von der Schablone 5 abgenommen werden und die Saumnaht sowie die folgenden Arbeitsschritte
fertiggestellt werden. Auf diese Weise wird einer der Hauptzwecke der Erfindung
mit dem Verfahren und Ader Vorrichtung dieser Ausführungsform erreicht, indem eine
teilweise gesäumte Kragenstruktur von innen in einer solchen Lage ausgespannt wird
im Verhältnis zu einer Aufbringungsvorrichtung, die die die Faltlinie bestimmende
Litze in genau vorher bestimmter Form und Lage festhält, daß diese Litze genau in
der für .die Faltlinie des fertigen Kragens benötigten Form und Lage an der Einlage
mit Hilfe von Wärme und Druck befestigt wird. Wie oben beschrieben wurde, werden
die endgültigen Umrisse des fertigen Kragens durch die Saumnaht bestimmt. Statt
das eine Ende des Oberkragens ungesäumt zu lassen, kann man auch den Oberkragen
vollständig säumen; in diesem Fall ist die Schablone zusammenschiebbar, so daß sie
in die Kragenstruktur eingeführt und daraus herausgenommen werden kann.
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Faltlinien in verklebtere -Einstückkragen werden im allgemeinen dadurch
erzeugt, daß man entlang der Faltlinie eine Unstetigkeit in .der Biegefestigkeit
der Kragenstruktur hervorruft; diese Unstetigkeit übt beim Falten .des Kragens eine
Art Anziehung auf die Stellen größter Krümmung aus.
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Man kann zu diesem Zweck entweder die Faltlinie selbst weicher machen
als ihre Umgebung, oder man kann, unmittelbar unterhalb, d. h. im Kragenband, der
Faltlinie eine Verdickung oder Versteifung anbringen, oder man kann. die Faltlinie
selbst verdicken, oder schließlich, man kann die zwei erstgenannten Maßnahmen kombinieren.
Diese letzte Methode wird erfindungsgemäß vorgezogen, indem man die Faltlinie selbst
als eine relativ geschmeidige Zone von. 2 bis 3 mm Breite ausbildet und die unmittelbar
darunter liegende Unterkragenzone in einer Breite von ungefähr 6 mm oder mehr verstärkt.
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Beides erreicht man einfach mit einer Litze, deren Hauptteil aus relativ
dichtem Gewebe mit darin eingewebten, latent klebrigen Garnen besteht; parallel
mit dem Hauptteil der Litze verläuft die obere Kantenpartie, die vorzugsweise kein
klebfähiges Material enthält, sondern die im Gegenteil mit einem Abdeckmittel behandelt
ist, so daß an dieser Stelle sogar das Ankleben an die Einlage des Kragens verhindert
wird. Diese Hauptpartie besteht vorzugsweise aus weniger dichtem Gewebe als der
Hauptteil. Die ganze Litze wird, wie oben beschrieben, placiert und angebracht,
wobei die Kantenpartie genau mit der gewünschten Faltlinie des Kragens zusammenfällt.
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Die Litze braucht an der klebfähigen Einlage nur leicht angeklebt
zu werden, gerade genug, um eine Verschiebung oder Verknüllung während nachfolgender
Arbeitsschritte zu verhindern. Die endgültige feste Anklebung wird zum Schluß erzielt,
wenn der Kragen mit den bekannten Verklebungsverfahren behandelt wird. Nach :der
Verklebung besteht ein auf die oben angegebene Weise behandelter Kragen aus folgenden
Teilen: a) Dem Oberkragen, dessen drei Schichten. durch das Klebematerial in der
Einlage zusammengeklebt sind; b) einer schmalen Faltzone, die vier Schichten umfaßt,
von denen aber, nur drei oder, falls ein "6,bdeclcmittel verwendet wird, zwei miteinander
verklebt sind; c) einer Partie des Kragenbandes, die vier Schichten umfaßt, die
alle miteinander verklebt sind; d) :dem eventuellen Rest des Unterkragens mit drei
Schichten, die überall miteinander verklebt sind mit Ausnahme der Säume oder der
zur Annähung .des Kragens an das Hemd offengelassenen Stellen.
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Es ist bereits bekannt, ein Abdeckmittel auf die Einlage eines geklebten
Kragens anzubringen, um auf diese Weise zwecks Ausbildung der vorgesehenen Umleglinie
das Zusammenkleben der Einlage mit der Innenschicht zu verhindern und hierdurch
zwischen. . dem Oberkragen und dem Unterkragen eine Partie mit geringerer Steifheit
zu erhalten. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann diese bekannte Art, eine
Umleglinie mittels eines A.bdeckmittels zu bilden, angewändt werden. Dieses bekannte
Verfahren ist jedoch nicht so zufriedenstellend wie das hier beschriebene Verfahren,
bei welchem eine Litze verwendet wird, deren Kantenpartie mit einem Abdeckmittel
behandelt ist und deren Hauptteil die angrenzende Partie des Unterkragens versteift.
Diese Art der Verwendung eines Abdeickmittels ist neu und in der Praxis der direkten
Aufbringung des Abdeckmittels auf :die Einlage überlegen, da die Litze in einem
fortlaufenden Prozeß im voraus mit dem Abdeckmittel versehen werden kann und folglich
keine Zeit für das Aufbringen des Abdeckmittels und dessen Trocknung nach dem Aufbringen
auf den Kragen verlorengeht. Zur Erzielung der gewünschten vorläufigen Haftung zwischen
der Litze und der Einlage während der Zusammensetzung
der Teile
des Kragens kann die Litze, gleichfalls in einem fortlaufenden Prozeß, mit einem
Plastizierungsmittel behandelt werden, so daß zum vorläufigen Ankleben der Litze
nur Wärme benötigt wird.
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Die Erfindung soll nicht auf den hier beschriebenen vorzugsweise angewandten
Litzentyp beschränkt sein. Statt der Litze kann nämlich beispielsweise ein Streifen
verwendet werden, der von einem zusammenhängenden gewebten oder ungewebten Stoff
abgeschnitten wird, wobei der Stoff eine latent klebrige Substanz in Form von Fasern,
Fäden oder einem Überzug enthält, und die Urnleglinie kann hierbei einfach bestimmt
werden durch die ungleichmäßige Steifheit, die durch das Anbringen eines solchen
Streifens auf denn Kragenband mit der einen Kante entlang der Grenze des Oberkragens
erzielt wird. Auch kann,die Litze statt mit einer einige Millimeter breiten Kantenpartie,
wie oben beschrieben, mit einer ungefähr 1/z oder 1 mm dicken, Schnur versehen wenden,
die entlang der einen Kante angewebt ist und ebenfalls mit einem Ahdeckmittel behandelt
sein kann. In allen Fällen, in denen ein Abdeckmittel angewandt wird, nimmt man
vorzugsweise ein wasserlösliches Material, z. B. Carboxymethylcellulose, die einen
Film bildet, der das Ankleben zuverlässig verhindert und doch bei der ersten Wäsche
beseitigt wird.
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Ein anderer für die Erfindung maßgebender Gesichtspunkt ist,die Bestimmung
der ganzen oder eines Teils .der Umrißlinie des fertigen. Kragens in einem frühen
Herstellungsstadium durch Einfalzung der gewünschten Umrißlinie. Dies wird durch
Aufpressung einer Falzkante auf den von einer nachgiebigen Lage, z. B. Gummi, gestützten
Kragen erreicht. Der auf diese Weise gebildete Falz ist scharf und bestimmt, vor
allem, wenn das Werkzeug erhitzt ist, und führt, selbst wenn die Naht ungenau ist,
zu einer korrektem Kontur des Kragens nachdem Wenden, welches um die Falzlinie erfolgt.
Diese Methode läßt sich erfindungsgemäß schnell mit einer verhältnismäßig einfachen
Apparatur, ausführen.
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Eine derartige Falzform 12 kann in einfacher Weise hergestellt werden,
indem eine Metallplatte 13 nach Fig. 5 in der Form des fertigen Kragens ausgeschnitten
wird, Metallstreifen an den Kanten der Platte befestigtwerden und die aufrecht stehende
Kante der Streifen als eine schneideraartig ausgebildete Falzkante 1¢ ausgebildet
wird. Der Litzenaufbringer 6 kann in einfacher Weise mit der Falzform konstruktiv
vereinigt werden, indem er auf deren Platte in der richtigen Lage befestigt wird
mit der Stützkante 7 etwa 1 mm unter der Ebene der Falzkanten. Wird die Kragenstruktur
mit Hilfe der Schablone in der richtigen Lage zu der Vorrichtung eingestellt, so
ist sie gleichzeitig auch mit der gleichen. Genauigkeit in der richtigen Lage zu
.den Falzkanten eingestellt.
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Bei der in Fig. 3 gezeigten Anordnung wird die Schablone nicht mit
der Kragenstruktur zurückgezogen, wenn die Presse geschlossen wird, um durch Zuführung
von Druck und Hitze ein Anhaften der die Faltlinie bestimmenden Litze an die Einlage
zu bewirken. Bei dieser Anordnung können folgende Kragenteile gleichzeitig mit der
Am bringung der Litze gefalzt werden: a) Das ungesäumte Ende des Kragens, b) die
Enden des Unterkragens, c) der größte Teil der Unterkante des Unterkragens. Wenn
dagegen die gesamte Umrißlinie des Kragens vorgefaltet werden soll, muß die Schablone
vor der Ausübung des Druckes aus der Kragenstruktur herausgezogen werden, wobei
diese jedoch in ihrer bestimmten Lage in der Falzungs- und Litzenaufbringungsvorrichtung
zu bleiben hat. Zur Erleichterung dieser Operation kann die Vorrichtung in der in
Fig. 7 und 8 gezeigten. Weise konstruiert sein. Die, Falzungs- und Litzenaufbringungsvorrichtung
12 liegt auf einem Stativ 15 auf, das mit elektrischen Heizstreifen 16 erhitzt werden
kann. Diagonal unter dem Stativ 15 sind Leitschienen 17 angeordnet, in denen ein
Schlitten 18 gleitet. Auf dem äußeren Ende des Schlittens 18 ist die Schablone 1g
horizontal über der Falzkante der Form 12 angebracht. Diese Anbringung erlaubt eine
geringe vertikale Bewegung der Schablone i g, die in. die in Fmg. 8 gestrichelt
gezeichnete Lage gesenkt werden kann.
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Infolge dieser Anordnung kann die Schablone eine von drei Lagen in
bezug auf die Falzvorrichtung einnehmen. Fig. 7 zeigt die erste Lage, in der die
Kragenstruktur über die Schablone gezogen wird. Die zweite Lage ist die-, welche
die Schablone und die Kragenstruktur einnehmen, nachdem die Schablone mit Hilfe
des Schlittens 18 in eine Stellung genau über, aber nicht in Berührung mit der Form
12 gebracht worden ist. In der dritten Lage wird die Schablone nach unten gedrückt,
bis. der Wagen auf der Vorrichtung 12 aufliegt. Die Schablone 1g kann hierauf durch
Zurückführung in die erste, in Fig.7 gezeigte Lage zurückgezogen werden. Der Kragen
wird beispielsweise durch Nadeln 2o, die den Kragen beim Niederdrücken der Schablone
1g durchdringen, festgehalten. Zur genauen Lokalisierung der Schablone 1g relativ
zur Vorrichtung 12 dienen Schablone und Führungslöcher in den Ansätzen 21 der Vorrichtung.
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Wenn, wie dies in der beschriebenen Ausführungsform der Fall ist,
die Kragenstruktur vor -Ausbildung der Umriß,falzung ganz oder teilweise gesäumt
ist, wird die Schablone und der Falzrand zweckmäßigerweise so angeordnet, daß der
Falz etwas innerhalb der Saumnaht gebildet wird, und zwar etwa 1/2 mm von: der Naht
entfernt. Wird der Falz richtig geformt, so werden die Stoffschichten sich um den
Falz und nicht um die. Naht wenden lassen, und auf diese Weise ist die endgültige
Kragenform mit einer bisher unerreichten Genauigkeit festgelegt. Die Erfahrungen
mit der Arbeitsweise der Vorrichtung nach der Erfindung haben gezeigt, daß die besten
Resultate erhalten werden, wenn die Umrisse des ganzen fertigen Kragens durch eine
derartige Falzung vorherbestimmt werden, unabhängig davon, ob der Kragen vor dem
Falzen teilweise gesäumt ist oder nicht. Die wichtigsten
Teile
der Kragenkontur, die gefalzt werden müssen, sind a) das ungesäumte Ende einer teilweise
gesäumten Kragenstruktur und b) die Enden des Unterkragens, die bei den bisherigen
Herstellungsmethoden eine unerschöpfliche Quelle von unerwünschten Abweichungen
sind.
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Auch für eine mit den gewöhnlichen Verfahren zur Herstellung von Kragen
vertraute Person ist es überraschend, einmal zu sehen, welcher Grad von Abweichung
von Kragen zu Kragen durch die Variationen in -der Lage .des Falzes im Verhältnis
zu dem ungesäumten Ende der Kragenstruktur enthüllt wird, wenn dieses ungesäumte
Ende auf die oben angegebene Weisse gefalzt wird. Die, beachteten Variationen, die
selbst unter günstigsten Arbeitsbedingungen ohne weiteres Abweichungen von mehr
als 117s mm in beiden Richtungen von der Norm herbeiführen können, sind eine Folge
von unvermeidlichen Fehlern und Verschiebungen beim Schneiden, Zusammenpressen und
Säumen noch vor diesem frühen Herstellungsstadium. Abweichungen in der Kragenlänge
aus derartigen. Gründen werden in hohem Grad reduziert, indem man vor allem das
ungesäumte Ende des Oberkragens und die Enden des Unterkragens falzt. Falls nur
die Endendes Unterkragens und die ungesäumte Kante des Oberteils gefalzt wird, braucht
die Schablone nicht vordem Falzen zurückgezogen zu werden, so daß, wie in Fig. 3
gezeigt, die Apparatur vereinfacht werden kann. DieserVorteilwiegt jedoch gering
im Vergleich mit dem Verlust an Arbeitsgenauigkeit durch die Einschränkung der Falzung.
Auch Fachleute auf dem Gebiet der Kragenfabrikation sind sich nicht ganz der großen
Variationen bewußt, die der normale Wendeprozeß mitführt. In der Praxis ist es eine
Seltenheit, daß -die Stoffschichten sich genau um die Saumnaht wenden lassen; Variationen
in der Form und Größe des Kragens infolge von Abweichungen in der Wendelinie von
der Saumlinie sind viel größer, als man im allgemeinen annimmt, es sei denn, daß
die größte Sorgfalt zur Vermeidung derartiger Abweichungen aufgewandt wird, was
natürlich das Arbeitstempo herabsetzt. Wird dagegen dieKragenstruktur vor .dem Wenden
mit einem guten, scharfen und genau bestimmten Falz den genannten Umrissen entlang
versehen, wie es oben beschrieben würde, geschieht die Wendung genau auf der Falzlinie,
wodurch eine viel, größere Präzision ermöglicht wird, als dies bisher der Fall war.
Durch Falzung des gesamten Kragenumrisses kann man die Abweichung in der Kragenlänge
auf ungefähr 1l/2 mm in beiden Richtungen beschränken..
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Bei der vorher beschriebenen Ausführungsmethode wurden die Mittel
zur Bestimmung der Außenkontur einerseits und der FaItlinienzone andererseits gleichzeitig
auf das mehrschichtige Material (Werkstück) zur Einwirkung gebracht.
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Erfindungsgemäß ist es aber auch möglich, die zwei Lokalisationen
hintereinander auszuführen, in welchem Fall, wie leicht ersichtlich, drei derartige
Mittel notwendig sind, während im ersten Fall z«-.#-i genügen. Eines dieser Mittel
soll die Festlegung des Werkstückes selbst relativ zu Stiften, Bohrungen und sonstigen
Paßelementen herbeiführen.
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Das zweite übernimmt dieselbe Funktion bezüglich des die Außenkontur
bestimmenden Mittels, das dritte dieser Mittel dient zur Fixierung des die Faltlinienzone
erzeugenden Werkzeuges.
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Das zweite und das dritte der erwähnten Mittel weisen wenigstens je
zwei Bohrungen, Stifte od. dgl. auf, die ihrerseits mit den Stiften, Bohrungen od.
dgl. an dem Werkstückhalter kooperieren.
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Auf diese Weise erreicht man auch bei zeitlich aufeinanderfolgender
Bestimmung der Außenkontur und der Faltlinie-nzone den erforderlichen Genauigkeitsgrad.