DE677270C

DE677270C - Verfahren zum Herstellen von gerollten, aus mehreren Stofflagen bestehenden Teilen von Kleidungsstuecken mittels die Stofflagen verbindender Blindstichnahtreihen

Info

Publication number: DE677270C
Application number: DEP70308D
Authority: DE
Original assignee: G M PFAFF AKT GES
Current assignee: G M PFAFF AKT GES
Priority date: 1934-11-20
Filing date: 1934-11-20
Publication date: 1939-06-22
Also published as: FR191134A; BE412508A; NL42401C

Description

Verfähien zum Herstellen von gerollten, aus mehreren Stofflagen bestehenden Teilen von Kleidungsstücken mittels die Stofflagen verbindender Blindstichnahtreihen Rollpikierte Teile von Kleidungsstücken, wie Vorderteile, Klappen und Kragen, wurden bis jetzt meist entweder auf eigens für die Ausführung solcher Arbeiten bestimmten Spezialblindstichnähmaschinen oder mittels an gewöhnlichen oder Zickzacknähmaschinen angebauter Spezialvorrichtungen hergestellt. Letztere bestehen im wesentlichen erstens aus einer Stofführung in Form eines Lineals, einer drehbaren Scheibe oder eines Stabes, um welche die miteinander zu verbindenden Stofflagen mit dem Oberstoff nach innen oder auch der Oberstoff allein gefaltet und während des -Arbeitens auf oder mit dieser Führung in Richtung des Stoffvorschubes geschoben werden, zweitens aus einer der Form dieser Stoffführung entsprechend ausgebildeten Gegenstofführung, welche als Fuß an. der Stoffdrückerstange oder als Lineal af der Maschinengrundplatte befestigt ist und das Arbeitsstück federnd gegen die Stofführung drückt.
Es ist bereits bekannt, Rollpikierung dadurch herzustellen, daß die untere Stofflage auf der Maschinengrundplatte flach ausgebreitet und dabei zum Wölben unter einem Führungsfinger hindurchgeführt wird, während die obere Stofflage um eine Führung um 18o' herumgeschlagen ist. Als Pikiernaht wird hierbei eine Geradstichnaht verwendet. Gemäß der Erfindung kommt die bekannte links oder rechts der Nadel auf der Maschinengrundplatte oder als Führungsstab angeordnete besondere Stofführung sowie die Gegenstoffführung in Wegfall. Ein mit Führungslineal versehener 1\Iähfuß genügt in Verbindung mit einer gewöhnlichen Zickzacknähmaschine vollkommen zur Ausführung der Pikierarbeit. Abweichend von dem bisherigen Verfahren besteht das Verfahren nach der Erfindung darin, daß die untere Stofflage (Leinwand, Roßhaar, Wollwattierung o. dgl.) vollkommen flach auf die Maschinengrundplatte aufgelegt und darauf die anzuheftende Stofflage um 18o° umgeschlagen und ohne Einlegen eins Führungslineals lediglich durch Führen der Stoffkante am Nähfuß oder an einem Lineal durch eine Blindstichzickzacknaht derart angenäht wird, daß die Nadel einerseits die gekrümmte obere Stofflage (Kleiderstoff) blind ansticht und die untere, Eiach liegende Stofflage durchsticht und andererseits nur die untere Stofflage durchsticht. Das Rollen der Stofflagen entsteht dadurch, daß beim Ausführen der die Stofflagen verbindenden Blindstichzickzacknahtreihen unter Verwendung der an sich als Einzelnaht bekannten Blindstichzickzacknaht bei jeder Stichreihe die eine Stofflage in Krümmung versetzt und in dieser verriegelt wird, wobei die Nadel abwechselnd die gekrümmte oder gefaltete obere Stofflage blind ansticht und die flach liegende, untere Stofflage durchsticht. Der im Zickzack liegende Faden zieht hierbei zwischen den einzelnen Nahtreihen die untere Stofflage an die gekrümmte obere heran.
Bei vorliegendem Pikierverfahren ist somit gegenüber den bekannten Methoden einneuer Weg beschritten worden, wodurch ohne Spezialmaschinen und -apparate eine einwandfreie und leicht herzustellende Pikierarbeit erzielt wird.
Das neue Verfahren ist auf der Zeichnung durch die Abb. i und 2 schematisch im Auf-und Grundriß dargestellt.
i ist die untere und 2- die obere Stofflage. Die erstere liegt flach auf der Maschinengrundplatte 3, während die gefaltete Stofflage 2 mit ihrer Kante 4 an dem Führungslineal 5 des Nähfußes 6 anliegt. Die Zickzackna;ht 7, welche die beiden Stoffteile miteinander verbindet, ist aus der Abb. 2 ersichtlich, und in Ab1i. i sind die Einstichstellen der. Nadel durch strichpunktierte Linien 8, 9 angedeutet.
DieArbeitsweise ist überaus einfach. Nachdem der an sich bekannte, fürverschiedenerlei Zwecke verwendbar, Nähfuß an der Stoff drückerstange befestigt ist, werden die beiden Stofflagen, wie dargestellt, unter den Fuß gebracht und während des Nähens die Stoffkante 4 an dem Lineal 5 entlang geführt Dieser Vorgang wiederholt sich so oft, bis eine genügende Anzahl Nähte aneinandergereiht ist.

Claims

PATErrzAN' SPFUCIF Verfahren zum Herstellen.von gerollten, aus mehreren Stofflagen bestehenden Teilen von Kleidungsstücken mittels die Stofflagen verbindender Biindstichnahtreihen, wobei eine beim Herstellen jeder Nahtreihe in Krümmung versetzte und in dieser durch die Stiche verriegelte Stofflage .auf eine zweite, flach liegende Stofflage durch dieselben Nahtreihen aufgeheftet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Nahtreihen ohne besondere Zusatzgeräte durch Blindstichzickzacknähte so gebildet werden, daß die Nadel einerseits die gekrümmte obere Stofflage blind ansticht und die untere, flach liegende Stofflage durchsticht und andererseits nur die untere Stofflage durchsticht.