DE1096340B - Verfahren zur Ausnutzung des Waermeinhaltes von fluessigem Calciumcarbid - Google Patents

Verfahren zur Ausnutzung des Waermeinhaltes von fluessigem Calciumcarbid

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DE1096340B
DE1096340B DEK33935A DEK0033935A DE1096340B DE 1096340 B DE1096340 B DE 1096340B DE K33935 A DEK33935 A DE K33935A DE K0033935 A DEK0033935 A DE K0033935A DE 1096340 B DE1096340 B DE 1096340B
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Dipl-Chem Dr Klaus Feldmann
Dipl-Chem Dr Helmut Klee
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Knapsack AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B32/00Carbon; Compounds thereof
    • C01B32/90Carbides
    • C01B32/914Carbides of single elements
    • C01B32/942Calcium carbide

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Ausnutzung des Wärmeinhaltes von flüssigem Calciumcarbid Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausnutzung des Wärmeinhaltes von in thermischen Ofen, insbesondere Elektroöfen, erzeugtem Calciumcarbid.
  • Bekanntlich verlassen bei der Herstellung von Calciumcarbid in elektrothertnischen Ofen etwa 2511/o der aufgewendeten Energie in Form von fühlbarer Wärme und der Schmelzwärme des Endproduktes den Reaktionsofen. Diese Wärmemengen werden durch anschließendes Kühlen des Carbids in wasserberieselten Kühltrommeln bzw. durch dessen Abkühlenlassen in einer Kühlhalle praktisch vernichtet.
  • Es sind schon zahlreiche Versuche angestellt worden, um diese Wärme nutzbar zu machen. Dies gelingt beispielsweise zum Teil dadurch, daß man das flüssige Carbid auf einen von innen mit Wasser gekühlten rotierenden Zylinder laufen läßt und dadurch Dampf gewinnt. Ferner hat man schon versucht, durch Eintreuen von Graphitpulver bzw. Koks in die Tiegel vor dem Abstich eines Carbidofens noch einen nachträglichen Umsatz dieses vorgelegten Kohlenstoffes mit dem üblicherweise im Reaktionsprodukt noch im Überschuß vorhandenen Kalk zu Carbid zu erzielen. Jedoch konnten durch diese Maßnahmen keine günstigen Ergebnisse erzielt werden.
  • Diese letzteren Versuche mußten nämlich fehlschlagen, da die Temperatur an den Ti.egelin.nenwänden selbst bei nachträglichem oder vorherigem Erhitzen des Tiegels von außen entweder die Reaktionstemperatur von mindestens 1700° C gar nicht oder nur kurzfristig erreicht, oder weil das Graphitpulver bzw. der Koks infolge seines niedrigen spezifischen Gewichtes an die kühle Oberfläche des Carbidblockes aufgeschwemmt wird und sich so der Reaktion entzieht. Zur 'Überwindung obiger Nachteile kommt es entscheidend darauf an, daß man den zugesetzten reaktionsfähigen Kohlenstoff möglichst in die heißesten Zonen im Innern des abkühlenden Carbidblockes einbringt und dort festhält.
  • Es sind ferner Verfahren bekanntgeworden, nach denen die aus dem Ofen kommende heiße schmelzflüssige Masse zwecks Entfernung der im Carbid noch im Überschuß enthaltenen Kalkverbindungen mit Kohle versetzt und von neuem in den Ofen eingeführt wurde. Diese Verfahrensweise hat sich als sehr umständlich und unwirtschaftlich erwiesen. Demgegenüber ist es gemäß vorliegender Erfindung nicht erforderlich, das Calciumcarbid nach Zugabe des Kohlenstoffmaterials nochmals in den Ofen einzuführen.
  • Bei dem Verfahren vorliegender Erfindung wird nunmehr so gearbeitet, daß man feinkörnige Kohlenstoffmaterialien, wie z. B. Koksabrieb, Koksgrus, Anthrazit, Braunkohlen- bzw. Torfkoksabrieb oder ;Mischungen der genannten Komponenten mit einer Korngröße von zwischen etwa 1 und 10 mm in das abgestochene flüssige Carbid einbringt.
  • Damit diese Iiohlenstoffmaterialien auch jederzeit und auch bei nur geringem Kalküberschuß im Carbid genügend reaktionsfähigen Kalk vorfinden, wird gemäß einem weiteren Gedanken der vorliegenden Erfindung so verfahren, daß man die feinkörnigen Kohlenstoffmaterialien von einer Korngröße zwischen etwa 1 und 10 mm vor ihrer Zugabe mit entsprechend feinkörnigen Kalkmaterialien, wie z. B. Kalkabrieb und oder Kalkhydrat bzw. dehydratisiertem Kalkhydrat, innig vermischt, brikettiert und die Briketts in das abgestochene flüssige Carbid einbringt.
  • Bei diesem Verfahren richten sich die Menge der eingebrachten Kohlenstoffmaterialien bzw. die Menge und Zusammensetzung der eingebrachten Briketts sowohl nach Menge und Zusammensetzung als auch nach dem Wärmeinhalt des erzeugten Carbids. Infolgedessen sollte der Eintrag der Briketts in den Tiegel wenn möglich nicht schlagartig erfolgen, sondern muß vorteilhafterweise so vonstatten gehen, daß die Kohlenstoffmaterialien bzw. die einzelnen Brikettformlinge in den flüssigen Carbidstrahl während der Dauer des Abfließens des flüssigen Carbids bzw. während seines Einfließens in die Tiegelvorlage im Verhältnis zur Menge des Carbids eingebracht werden.
  • Die genannten Kalk- und Kohlenstoffkomponenten können in etwa zur Carbidbildung äquivalenten Mengen zu Briketts verpreßt und dann in das schmelzflüssige Carbid eingebracht werden. Es können aber auch alle sonstigen Kalk- und Kohlenstoffkomponenten in verschiedenen Verhältnissen gemischt und nach erfolgter Brikettierung verwendet werden.
  • Schließlich kann man durch Auswahl der geeigneten Kohlenstoffmaterialien bzw. mit Hilfe des durch die Brikettzusammensetzung oder die Art der Brikettierung, z. B. durch Variation des Preßdruckes, regulierten spezifischen Gewichtes der eingebrachten Briketts für den Verbleib bzw. die gleichmäßige Verteilung der zugegebenen Materialien in der Carbidschmelze sorgen, bis sich aus den eingebrachten Rohstoffen durch chemische Umsetzung ebenfalls Carbid gebildet hat. Ein vorzeitiges Absinken oder Aufsteigen undAufschwimmen der Rohstoffe ist unerwünscht und soll durch die erfindungsgemäße Arbeitsweise, nämlich das Einbringen der Rohstoffe insbesondere in Brikettform gerade vermieden werden, wobei das spezifische Gewicht der Briketts infolge des Unterschiedes der spezifischen Gewichte zwischen Kalk und Koks leicht regulierbar ist. Aus diesem Grunde kann man die Auswahl der Kohlenstoffmaterialien allein auch nach dem spezifischen Gewicht vornehmen.
  • Weiterhin wird vorgeschlagen, möglichst große und nach außen hin wärmeisolierte Tiegelvorlagen zu benutzen, damit während der relativ kurzen Reaktionszeit nur möglichst wenig Energie nach außen abgestrahlt werden kann.
  • Außerdem kann man auch die Tiegelvorlage sofort nach dem Füllvorgang in eine Vakuumkammer einbringen und dort weiter abkühlen lassen, wodurch der Partialdruck an Kohlenoxyd und entsprechend auch die Carbidbildungstemperatur erheblich erniedrigt werden, so daß die nach dem vorgeschlagenen Verfahren ermöglichte Ausnutzung der Abwärme des Carbids eine weitere Verbesserung erfährt.
  • Erfindungsgemäß kann man das Verbleiben und Festhalten der zugesetzten Kohlenstoffmaterialien bzw. Kalk-Kohlenstoffbriketts in den heißesten Zonen dadurch bewirken, daß man diese Zusätze kontinuierlich dem flüssigen Carbidstrahl zugibt und gleichzeitig den das flüssige Carbid aufnehmenden Tiegel mindestens während der Dauer des Füllvorganges in ständiger Bewegung hält, so daß sich flüssiges Carbid und die zugesetzten Materialien sofort beim Auftreffen im Tiegel vollständig mischen. Außerdem füllt sich infolge der ständigen Bewegung durch beispielsweises Hin- und Herfahren der Tiegel mehr oder weniger in Schichten, wobei die zwischenzeitlich immer kurz auftretende Bildung einer etwas kühleren Oberfläche das Aufschwimmen der zugesetzten Materialien infolge der an diesen Stellen rasch zunehmenden Viskosität des Carbids verhindert.
  • Die besonderen Vorteile des Verfahrens der Erfindung bestehen darin, daß aus billigen Rohstoffen wie z. B. aus Koksgrus, Kalkabrieb und dehydratisiertem Kalkhydrat und ohne wesentliche Verarbeitungskosten sowie unter Ausnutzung einer Energie, die sonst verlorengeht, ein wertvolles Endprodukt erzeugt wird, zu dessen Gewinnung man keines zusätzlichen Verfahrens bedarf. Außerdem wird durch die vorgeschlagene Verfahrensweise die Abkühlzeit der gefüllten Tiegel erheblich abgekürzt. Man kann deswegen sogar mit Vorteil zu besonders großen Tiegeln übergehen, deren Anwendung bisher auch aus anderen Gründen zwar wünschenswert erschien, die aber Wegen ihrer relativ langen Abkühlzeit meistens nicht benutzt werden konnten.
  • Die für den nachträglichen Umsatz zur Verfügung stehende Wärme läßt sich bei einem Tiegel mit einem Fassungsvermögen von beispielsweise 2000 kg technischem Carbid mit einem Gehalt von etwa 80 % CaC2 wie folgt bestimmen: Die fühlbare Wärme zwischen der Abstichtemperatur von 2000° C und einer Temperatur von beispielsweise etwa 1700° C beträgt 192 000 kcal; die freiwerdende Schmelzwärme beträgt etwa 392 000 kcal; zusammengenommen ist also eine Wärmemenge von mindestens etwa 584 000 kcal vorhanden, die bisher vollständig verlorenging.
  • 1 kg Calciumcarbid erfordert eine Bildungswärme von 1735 kcal und eine Aufheizwärme der notwendigen Rohstoffe von etwa 680 kcal, zusammen also 2400 kcal.
  • Nimmt man beispielsweise an, daß etwa 65 "/o der in Betracht kommenden Wärme infolge Wärmeabstrahlung usw. des Tiegels nicht ausnutzbar sind, dann könnten aus den verbleibenden Wärmemengen immerhin noch etwa 85 kg Carbid zusätzlich erzeugt werden. Dies entspricht in diesem Berechnungsbeispiel aber etwa 4,3 a/o des abgestochenen Reincarbids. Es ist anzunehmen, daß bei konsequenter Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens die Ausbeute an zusätzlich gewonnenem Carbid noch weiter gesteigert werden kann.
  • Beispiele 1. 2000 kg technisches Carbid, welches bei der Vergasung mit Wasser 2751 Acetylen pro kg Carbid ergibt, werden abgestochen und in einen ständig hin und her bewegten Tiegel eingeleitet, wobei gleichzeitig durch eine geeignete Zuteileinrichtung kontinuierlich 30 kg Koksgrus mit einer Körnung von etwa 2 bis 6 mm gleichmäßig dem Carbidstrahl zugeführt werden. Die Temperatur des flüssigen Carbids beträgt etwa 2000° C. Nach dem Abkühlen und Zerkleinern des Blockes findet sich ein Gehalt an freiem Kohlenstoff, der den sonst im technischen Carbid üblichen Gehalt von 0,4 bis 0,7 11/o C nicht übersteigt. Infolgedessen haben sich zusätzlich noch etwa 50 kg Carbid gebildet. An geeigneten Zuteileinrichtungen kommen z. B. Schüttelrinnen, Zellenschleusen oder sonstige Dosiereinrichtungen in Frage.
  • 2. 2000 kg technisches Carbid mit etwa 3001 Acetylen pro kg werden in einem ständig hin und her bewegten Tiegel abgestochen, wobei durch eine geeignete Zuteileinrichtung gleichmäßig etwa 120 kg an Briketts von jeweils etwa 40 g Gewicht zugeführt werden, die aus 60 Gewichtsprozent gebranntem Kalkhydrat und 40 Gewichtsprozent Koksgrus von einer Teilchengröße zwischen 3 und 9 mm bestehen.
  • Nach dem Abkühlen und Zerkleinern des Carbidblockes wird eine Probe entnommen, deren Untersuchung einen Gehalt an freiem Kohlenstoff von 0,711/o ergibt. Dies entspricht einem Wert, der im technischen Carbid normalerweise vorhanden ist.
  • Der eingebrachte Koksgrus war somit vollkommen mit dem ebenfalls beigefügten Kalk bzw. mit noch unverbrauchtem Kalk im abgelassenen technischen Carbid zur Umsetzung gekommen.
  • 3. 2000 kg technisches Carbid, das bei der Vergasung mit Wasser 2801 Acetylen pro kg ergibt, werden in einem hin und her bewegten Tiegel abgestochen, wobei durch eine geeignete Zuteileinrichtung gleichmäßig 200 kg Briketts von jeweils etwa 40g zugeführt werden, die aus 65 Gewichtsprozent gebranntem Kalkhydrat und 35 Gewichtsprozent Kohlenstoff in Form von Koksgrus von einer Teilchengröße zwischen 2 und 8 mm bestehen. Nach dem Abkühlen und Zerkleinern des Carbids findet man einen Gehalt an freiem Kohlenstoff von 1,7 "/o. Nimmt man den normalerweise vorhandenen Gehalt an freiem Kohlenstoff mit etwa 0,7°/o an, so haben sich von den insgesamt zugegebenen 70 kg Koksgrus 50 kg zu Carbid umgesetzt.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Ausnutzung des Wärmeinhaltes von flüssigem Calciumcarbid durch Zugabe von Rohmaterial in dieses Calciumcarbid, dadurch gekennzeichnet, daß man feinkörnige Kohlenstoffmaterialien, wie z. B. Koksgrus, Anthrazit und Koksabrieb, von einer Korngröße zwischen etwa 1 und 10 mm in das abgestochene, flüssige Carbid einbringt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kohlenstoffmaterialien von einer Korngröße zwischen etwa 1 und 10 mm vor ihrer Zugabe mit entsprechend feingekörnten Kalkmaterialien, wie z. B. Kalkabrieb und/oder Kalkhydrat bzw. dehydratisiertem Kalkhydrat, innig vermischt, brikettiert und die Briketts in das abgestochene, flüssige Carbid einbringt.
  3. 3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlenstoffmaterialien bzw. die Briketts in den flüssigen Carbidstrahl während der Dauer des Abfließens des abgestochenen Carbids bzw. während seines Einfließens in die Tiegelvorlage im Verhältnis zur Menge des Carbids eingebracht werden.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man durch Auswahl der geeigneten Kohlenstoffmaterialien bzw. mit Hilfe des durch die Brikettzusammensetzung oder die Art der Brikettierung regulierten spezifischen Gewichtes der eingebrachten Briketts für den Verbleib bzw. die gleichmäßige Verteilung der zugegebenen Materialien in der Carbidschmelze sorgt.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man möglichst große und wärmeisolierte Tiegelvorlagen benutzt.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man den das flüssige Carbid aufnehmenden Tiegel mindestens während der Dauer des Füllvorganges in ständiger Bewegung hält.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Tiegelvorlagen sofort nach dem Füllvorgang in eine Vakuumkammer einbringt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 185 324; T a u s s i g, Die Industrie des Kalziumkarbids, 1930, S. 233 und 274.
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