DE688436C - Verfahren zur Erhitzung des Reaktionsgemisches auf die fuer die Reaktion erforderlichen Temperaturen bei der Gewinnung von Magnesium - Google Patents

Verfahren zur Erhitzung des Reaktionsgemisches auf die fuer die Reaktion erforderlichen Temperaturen bei der Gewinnung von Magnesium

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DE688436C
DE688436C DE1937I0059809 DEI0059809D DE688436C DE 688436 C DE688436 C DE 688436C DE 1937I0059809 DE1937I0059809 DE 1937I0059809 DE I0059809 D DEI0059809 D DE I0059809D DE 688436 C DE688436 C DE 688436C
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DE
Germany
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reaction
reaction mixture
magnesium
heating
coal
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DE1937I0059809
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Dr Hellmuth Seliger
Dr Robert Suchy
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B26/00Obtaining alkali, alkaline earth metals or magnesium
    • C22B26/20Obtaining alkaline earth metals or magnesium
    • C22B26/22Obtaining magnesium

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Description

  • Verfahren zur Erhitzung des Reaktionsgemisches auf die für die Reaktion erforderlichen Temperaturen bei der Gewinnung von Magnesium Bei der Herstellung von Magnesium durch thermische Reduktion von magnesiahaltigen Rohstoffen mit Hilfe von Reduktionsmitteln, wie Silicium, Aluminium, Calciumsilicid, Calciumcarbid und ähnlichen keine gasförmigen Oxydationserzeugnisse liefernden Stoffen bei Temperaturen unterhalb des Schmelzpunkts der Reaktionsrückstände, bietet die Erhitzung des Reaktionsgemisches auf die erforderlichen Reaktionstemperaturen von etwa r:2oo bis 1450 ° sowie ihre Aufrechterhaltung im Reaktionsgemisch erhebliche technische Schwierigkeiten. Die Zuführung der hierfür benötigten Wärmemengen durch die Wand des Reaktionsraumes hindurch, also von außen, ist auf wirtschaftliche Weise nicht möglich, und man ist daher gezwungen, Innenheizung anzuwenden. Für letztere ist bisher die Beheizung durch strahlende Wärme als die vorteilhafteste angesehen worden; sie hat aber u. a. den Nachteil, daß die schlechte Wärmeleitfähigkeit des Reaktionsgemisches, das ja zum großen Teil aus der als Wärmeisolator verwendeten Magnesia besteht, ein gleichmäßiges Durchdringen des Reaktionsgemisches durch die zugeführte Wärme erschwert.
  • Als günstigste Beheizungsweise M=äre an sich eine solche anzusehen, bei der das Reaktionsgemisch selbst als Heizwiderstand dient, die aber, da die Reduktionsmittel mit metallischer Leitfähigkeit im Verlaufe der Umsetzung verbraucht werden, die Einbettung besonderer Widerstandskörper zur Voraussetzung haben würde. In letzterem Falle erschien jedoch von vornherein die Verwendung von Kohle, dem sonst geeignetsten Widerstandsstoff, unmöglich, weil für die Durchheizung des Reaktionsgemisches Temperaturen in der Kohle selbst erreicht werden müssen, bei denen bereits eine Reaktion zwischen dem Kohlenstoff und dem im Reaktionsgemisch enthaltenen Magnesiumoxy d stattfindet. Hierbei wird Kohlenoxyd entwickelt, das sich bei den in dem übrigen Teil des Reaktionsraumes obwaltenden niedrigeren Temperaturen wieder mit dem aus dem Reaktionsgemisch gebildeten Magnesiumdampf unter Reoxydation desselben zu Magnesia umsetzt. Unter diesen Umständen mußte aber damit gerechnet werden, daß eine Erzeugung von kondensierbarem Magnesiumdampf auf diesem Wege überhaupt nicht möglich sein würde.
  • Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß man lose Gemenge von gekörnter Kohle oder gekörntem Graphit mit Preßlingen des aus Magnesia und den eingangs erwähnten Reduktionsmitteln bestehenden Reaktionsgemisches unmittelbar als elektrischen Widerstand für den Heizstrom benutzen kann, ohne daß bei den erforderlichen Temperaturen die Kohle sich an der Reduktion merkbar beteiligt. Man kann also solche Gemenge durch Zuführung von elektrischer Energie auf die für die Entwicklung von Magnesiumdampf erforderliche Reaktionstemperatur bringen und halten und nach Beendigung der Reaktion aus dem Rückstand durch Absieben die Kohlekörner wieder zurückgewinnen und zu einem neuen Ansatz vertuenden.
  • Metallurgische Reduktionsverfahren, bei denen die Kohle gleichzeitig als Widerstand und als Reduktionsmittel dient, sind an sich bekannt und beispielsweise für die Reduktion von Zinkoxyd bereits vorgeschlagen -worden. Es war jedoch keineswegs vorauszusehen, daß im vorliegenden Fall die Kohle sich an der Reduktion nicht beteiligen, eine Entwicklung von Kohlenoxyd mit ihren nachteiligen Folgen also praktisch unterbleiben würde. Denn im allgemeinen stellt man sich den Stromdurchgang durch eine gekörnte Masse so vor, daß an den Berührungsstellen der Körner kleine Lichtbögen auftreten, so daß also die Temperatur örtlich bereits diejenige Höhe erreicht, bei welcher Magnesia durch Kohle reduziert wird.
  • Die Durchführung des Verfahrens gemäß Erfindung ist nicht an eine bestimmte Ofenbauweise gebunden. Beispielsweise kann man einen liegenden Trommelofen, dessen Stirnwände mit Kohle ausgemauert und mit der Stromzuleitung verbunden sind, verwenden, in den das Gemenge eingefüllt wird. Der Ofen kann in an sich -bekannter Weise um seine Längsachse gedreht werden, wodurch dauernd eine gleichmäßige Berührung zwischen der Füllung und den Elektroden sowie eine gleichförmige Entwicklung von Mag nesiumdampf aus der Mischung gewährleistet wird. Es kann aber auch beispielsweise ein Ofen verwendet werden, in dem das Reaktionsgemisch ruht, wobei die Stromzuführung durch zwei gegenüberliegende Elektroden oder Elektrodengruppen erfolgt. Man kann aber auch die Umsetzung in einem Schachtofen von beispielsweise zylindrischem Querschnitt durchführen, in dem sich das Feaktionsgemisch in Form einer Säule von oben nach unten bewegt und wobei die Stromzuführung durch eine Mehrzahl von Elektroden erfolgt, die in verschiedenen Höhenlagen des Ofenmantels angeordnet sind und in die Beschickung hineinragen.
  • Die Durchführung des Verfahrens kann sowohl im Wasserstoffstrom wie auch im Vakuum erfolgen. Das Mischungsverhältnis zwischen Kohle und eigentlichem Reaktionsgemisch ist weitgehend von der Körnungsgröße der Bestandteile abhängig und wird zum Teil auch durch die zur Verfügung stehende Spannung bestimmt.
  • Die Größe der aus dem Reaktionsgemisch bestehenden Preßlinge kann innerhalb ziemlich «-eiter Grenzen schwanken; doch empfiehlt es sich; Höchstabmessungen der Preßlinge von etwa 2o mm nicht wesentlich zu überschreiten, während-als Mindestabmessung die Korngröße der beigemengten Kohlekörner anzusehen ist. Für die Korngröße der Kohleteilchen kommen vorzugsweise etwa 5 bis io mm in Frage; doch lassen sich auch feinere Körnungen ohne Nachteil verwenden.
  • Die Form der Preßlinge ist an sich beliebig; als besonders zweckmäßig hat sich die Form von Zylinderquadranten erwiesen, deren Höhe etwa gleich dem Radius ist.
  • Im allgemeinen wird man aus Wirtschaftlichkeitsgründen danach trachten, mit einem möglichst geringen Anteil an Kohle auszukommen. Im Falle der Reduktion von Dolomit mit Ferrosilicium ist es beispielsweise möglich, bei Anwendung von i Gewichtsteil Reaktionsgemisch (zweckmäßig im Verhältnis von ungefähr q. Mole Dolomit zu i Atom Silicium) auf i Gewichtsteil gekörnten Graphit ein Genenge zu .erhalten, das auch im kalten Zustand den Strom verhältnismäßig gut leitet. Da sich der Widerstand des Gemenges mit zunehmender Temperatur erniedrigt, kann man bei bereits vorerhitztem Ofen mit dem Kohlezusatz auch noch heruntergehen. Ausführungsbeispiel Aus einer pulvrigen Mischung von ioo Gewichtsteilen gebranntem Dolomit und 13,6 Gewichtsteilen Ferrosilicium (93°/oig) wurden unter Anwendung eines Preßdrucks von looo kg/cm2 Preßlinge in Form von Zylinderquadranten hergestellt, deren Höhe und Durchmesser je lomm betrug. 42 kg dieser Preßlinge wurden mit 42 kg Kohlegrieß (Korngröße 3 bis 5 mm) vermischt und diese Mischung in Einzelmengen von je 12 kg in einen Drehofen eingefüllt und im Vakuum zwischen zwei Kohleelektroden auf 1300' C erhitzt, wobei die Mischung als elektrischer Widerstand diente. Die Behandlungsdauer betrug für jede Einzelmenge 3 Stunden. Die entwickelten Magnesiumdämpfe wurden in einer auf einer Temperatur von q.oo ° C gehaltenen Vorläge kondensiert. Der Reaktionsrückstand wurde nach beendeter Reaktion jeweils dem Ofen entnommen, die Kohle noch heiß von den Preßlingrückständen abgesiebt und konnte in dieser Form ohne weiteres für einen neuen Ansatz verwendet werden.
  • Es wurden 11,5 kg Magnesium erhalten, während von der eingesetzten Kohlegrießmenge von 42 kg 4,7 kg durch Absieben wiedergewonnen wurden. Der an sich schon geringe Verlust von 0,3 kg Kohle ist zum Teil dadurch bedingt, daß Kohleteilchen von dem verdampfenden Magnesium in die Kondensationsvorlage mitgerissen wurden.

Claims (1)

  1. PATEEN T AN SPRUCH Verfahren zur Erhitzung des Reaktionsgemisches auf die für die Reaktion erforderlichen Temperaturen bei der Gewinnung von Magnesium durch thermische Reduktion von magnesiahaltigen Rohstoffen mit Hilfe von Reduktionsmitteln, wie Silicium, Aluminium, Calciumsilicid, Calcäumcarbid und ähnlichen keine gasförmigen Oxydationserzeugnisse liefernden Stoffen bei Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes der Reaktionsrückstände, dadurch gekennzeichnet, daß ein loses Gemenge von gekörnter Kohle oder gekörntem Graphit mit aus dem magnesiahaltigen Rohstoff und dem Reduktionsmittel bestehenden Preßlingen als Widerstandsheizelement verwendet wird.
DE1937I0059809 1937-12-05 1937-12-05 Verfahren zur Erhitzung des Reaktionsgemisches auf die fuer die Reaktion erforderlichen Temperaturen bei der Gewinnung von Magnesium Expired DE688436C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1108919B (de) * 1958-12-30 1961-06-15 Vaw Ver Aluminium Werke Ag Anordnung und Verfahren zur Beheizung von Retorten fuer die kontinuierliche Gewinnung von Magnesium
DE1169681B (de) * 1958-04-09 1964-05-06 Le Magnesium Thermique Iamagne Verfahren zur Herstellung von Magnesium

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1169681B (de) * 1958-04-09 1964-05-06 Le Magnesium Thermique Iamagne Verfahren zur Herstellung von Magnesium
DE1108919B (de) * 1958-12-30 1961-06-15 Vaw Ver Aluminium Werke Ag Anordnung und Verfahren zur Beheizung von Retorten fuer die kontinuierliche Gewinnung von Magnesium

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