DE2922468C2 - Verfahren zur Herstellung von Silizium oder Ferrosilizium - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Silizium oder FerrosiliziumInfo
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Description
a) mindestens 70% des Siliziumoxids direkt in die Energiezufuhrzone eingeführt wird durch eine
Bohrung durch die Ofenwandung, einen Kanal duch die Beschickung oder einen Kanal durch
die Elektroden,
b) die Zufuhr des Siliziumoxids zur Energiezufuhrzone im wesentlichen kontinuierlich und einstellbar
erfolgt, um den Verbrauch des Siliziumoxids in der Energiezufuhrzone unabhängig von
der Energiezufuhr zur Energiezufuhrzone zu machen, derart, daß die Temperatur in der
Energiezufuhrzone erhöht werden kann, und
c) die Zufuhrgeschwindigkeit an Siliciumoxid und
die Zufuhr von Energie zur Energiezufuhrzone so reguliert werden, daß in der Energiezufuhrzone
die Temperatur hoch genug ist, daß das die anschließende Reaktionszone verlassende Abgas
einen Siliziummonoxidgehalt unter 10 Mol-% aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Siliziumoxid in die Energiezufuhrzone
in Form eines Pulvers einbläst, das in einem Hilfsgasstrom verteilt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulver/Gas-Gemisch der Strom
des Hilfsgases oder ein zusätzlicher, ebenfalls in die Energiezufuhrzone eingespeister Gasstrom vor dem
Eintritt in die Zone durch einen Plasma-Brenner geführt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Siliziumoxid in Form einer Schmelze
zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Menge an Siliziumoxid
direkt zur Zone der Energiezufuhr beschickt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß auch Reduktionsmittel direkt in die
Energiezufuhrzone eingebracht wird in einer Menge, die etwa der stödiiomctriseh zur Reduktion des
Sili/.iunioxids zu Sili/.iiininionoxid erforderlichen
Menge entspricht
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Energiezufuhrzone einen ersten
Teil umfaßt, der im wesentlichen frei von Carbid und Silizium ist, daß die Mengen an Siliziumoxid und
Reduktionsmittel, die direkt zur Energiezufuhrzone gebracht werden, in diesen ersten Teil eingeführt
werden und dort miteinander unter Bildung von SiIiziummonoxid umgesetzt werden, welches dann zum
ίο Kontdrt mit den anderen Teilen der Energiezufuhrzone
bewegt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von
Energiezufuhr zur Siliziumoxidzufuhr so eingestellt wird, daß das die anschließende Reaktionszone verlassende
Abgas einen Gehalt an Siliziummonoxid von unter 5 Mol-% aufweist
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Energiezufuhr zur
Siliziumoxidzufuhr so eingestellt wird, daß das die Reaktionszone verlassende Abgas einen Gehalt an
Siliziummonoxid von unter 1,5 Mol-% aufweist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Siliziumoxid zusammen
mit Reduktionsmittel zunächst in einen ersten Teil der Energiezufuhrzone, der im wesentlichen
frei von Silizium und Siliziumcarbid ist, eingeführt
wird, und dort mit der gesamten für die Silizium Herstellung erforderlichen Energie versehen
wird, worauf der Kontakt der erhaltenen Gasphase mit den kondensierten Phasen aus der anschließenden
Reaktionszone in einem zweiten Teil der Energiezufuhr erfolgt, der im wesentlichen Silizium und
Siliziumcarbid enthält und dem keine Energie zugeführt wird.
Das gegenwärtig bevorzugte Verfahren zur Herstellung von elementarem Silizium oder Ferrosilizium besteht
in der Beschickung von Kohlenstoff und Quarz, gegebenenfalls zusammen mit Eisen oder Eisenoxid in
einen offenen Lichtbogenofen. Die Materialien werden am Boden des Ofens mittels elektrischer Lichtbogen
von Elektroden auf eine hohe Temperatur erhitzt, wobei die Oxide durch den Kohlenstoff reduziert werden
und eine Schmelze von Silizium oder 7errosilizium bilden, die aus dem Ofen entleert werden kann.
Diese Methode ist jedoch aus vielen Gründen unzureichend und problematisch. Während des Ofenverfahrens
bilden sich Brücken von halbgeschmolzenem Material in der Beschickung, sowie Gasblasen, durch welche
Gasverluste auftreten. Die Beschickung muß daher gerührt und regelmäßig verarbeitet werden, was aufgrund
der Wärme intermittierend und mittels Vorrichtungen durchgeführt werden muß, die sich außerhalb
des Ofens befinden.
Als Folge hiervon kann der Ofen nicht geschlossen werden, was zu Wärme- und Gasverlusten führt, wodurch
sich nur geringe Möglichkeiten ergeben, energetisch günstig und ohne Umweltprobleme zu arbeiten.
Darüber hinaus ist das Ofenverfahren schwierig zu steuern und die Bildung von Siliziumcarbid in dem Ofen
und Abfälle von nicht umgesetztem Siliziummonoxid können nicht völlig verhindert werden, was zu einer
maximalen Verwertung der Rohmaterialien und der Energie von höchstens 80 — 90% führt. Die Reinheil des
Produkts ist nicht besonders gut und variiert darüber hinaus sehr in Abhängigkeit von den eingesetzten Rohmaterialien.
Bisherige Versuche, diese Probleme zu lösen, waren nicht erfolgreich. Änderungen der verschiedenen Verfahrensvariablen,
wie der Beschickungsgeschwindigkeiten, der Energiezufuhr oder des Verhältnisses von beschicktem
Kohlenstoff zu Quarz waren lediglich dazu geeignet, das Ofenverfahren und die Ausbeute geringfügig
zu beeinflussen.
Die schwedischen Patentschriften 2 20 338 und 3 63 084 beschreiben ein speziell angepaßtes Beschikkungsmaterial,
das hergestellt wurde, um den Versuch zu unternehmen, das Ofenverfahren zu beeinflussen.
Die Methoden führten zu einer gewissen Verbesserung des Ofenverfahrens, konnten die Ausbeute jedoch nur
geringfügig beeinflussen.
In der schwedischen Patentschrifft 3 82 042 wird ferner beschrieben, Kohlenstoff und Quarz getrennt in den
Ofen zu beschicken und diese Materialien in /erschiedenen Teilen des Ofens getrennt zu halten. Auf diese Weise
kann das Rühren in dem Ofen verringert werden, jedoch auch in diesem Falle können die Leistungsfähigkeit
des Verfahrens und die damit verbundenen Probleme nur bis zu einem geringen Ausmaß beeinflußt werden.
Wegen der Schwierigkeiten, das konventionelle Verfahren wesentlich zu verbessern, wurde versucht, neue
Wege zur Herstellung von Silizium zu finden. Diese Versuche umfassen Untersuchungen mit neuen Reduktionsmitteln,
wie Wasserstoff und Metallen oder Verfahren über die Halogenverbindungen des Siliziums, jedoch
führten diese Methoden bisher nicht zu einer gewerblichen Verwirklichung, auch besteht im Hinblick
auf das in Betriebsanlagen zur Herstellung von Silizium in konventioneller Weise investierte große Kapital erstrangig
ein Bedürfnis nach einer Verbesserung dieses Verfahrens.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung neuer Möglichkeiten zur Beeinflussung des Ofenverfahrens.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt nach einem Verfahren gemäß Anspruch 1. Dieser Lösung liegen folgende
Überlegungen zugrunde.
Die Reaktion in einem Silizium-Reduktionsofen basiert auf der folgenden Gesamt-Reaktionsgleichung:
SiO2+ 2C-Si+ 2CO I
Jedoch verläuft die tatsächliche Reduktion über eine Reihe von Zwischenprodukten, und in der Gasphase des
Reaktors sind zumindest SiO, CO, CO2, C, C2, C3, C4, C5,
O, O2, Si, Si2, Si3, SiO2, Si2C, C2Si, N, NO und N2 in nicht
zu vernachlässigenden Mengen vorhanden. In der kondensierten Phase sind zumindest Si(i), QS), SiO2(I),
SiO2(ChFiSiObOIiI), SiO2 (Quarz) und SiQs) in nicht zu vernachlässigenden
Mengen vorhanden. Siliziummonoxid (SiO) und Siliziumcarbid (SiC) sind die wichtigsten Zwischenprodukte,
da sie als Nebenprodukte in dem Ofen erzeugt werden, wobei SiO in der Gasphase den oberen
Teil des Ofens verläßt, wohingegen SiC im Ofen angesammelt wird und durch periodische Stillegungen des
Ofens entfernt wird. Unter anderem führen folgende Reaktionen zur Bildung von Siliziummonoxid in dem
Reaktor:
Siliziumcarbid wird unter anderen·, über folgende Reaktionen
gebildet:
Si + C-SiC
SiO+ 2C-SiC+ CO
2SiO+ C-SiC+ SiO2
IV V Vl
Diese Zwischenprodukte sind notwendig, wenn als Endprodukt elementares Silizium erhalten werden soll.
Zwar kann Silizium direkt aus Kohlenstoff bzw. Kohle und Quarz gebildet werden, jedoch erfordert dies sehr
hohe Temperaturen und führt zu geringen Ausbeuten.
In üblichen öfen wird das Silizium im wesentlichen durch folgende Reaktionen gebildet:
SiO2 + SiC-Si + SiO + CO
SiC+ SiO- 2Si + CO
SiC+ SiO- 2Si + CO
VII VIII
SiO2 + C-SiO + CO
2 SiO, + SiC — 3 SiO + CO
Il III wobei ein Teil des nach der Reaktionsgleichung VIII reagierenden Monoxids durch die Reaktion Il gebildet
werden kann, wenn Kohlenstoff vorhanden ist. Aus den Beziehungen der Reaktionen II, III, VII und VIII geht
hervor, daß Silizium durch Reaktion von Carbid gegebenenfalls auch Kohlenstoff und Siliziumoxiden gebildet
wird, daß jedoch die Anteile der Produkte Silizium, Siliziummonoxid und Kohlenmonoxid aufgrund der reziproken
Prädominanz der Reaktionen variieren können. Falls Kohlenstoff in der Reaktionszone nicht vorhanden
ist, kann die gesamte Reaktion folgendermaßen beschrieben werden:
SiO2 + xSiC — (2a— l)Si+(2-*;SiO + A-CO IX
worin χ theoretisch von 0,5—2 variieren kann. Das bei
dieser Reaktion verbrauchte Carbid muß in dem Reaktor erneut gebildet werden. Dies erfolgt in den oberen,
kühleren Teilen des Ofens, im wesentlichen über die vorstehenden Reaktionen V und VI. da Silizium und
Kohlenstoff in einem technischen Siliziumofen nicht in einem derartigen Ausmaß miteinander in Kontakt kommen,
daß die Reaktion IV nennenswert zur Bildung des Carbids beiträgt. Dies bedeutet, daß mindestens 1 Mol
Siliziummonoxid pro Mol Silizium entsprechend einem Wert für χ von maximal 1 durch die Reaktion von Quarz
und Siliziumcarbid gebildet werden muß und später in Carbid umgewandelt werden muß, um den Gehalt an
Carbid in dem Ofen nicht zu verringern.
Außerdem ist es in der Praxis schwierig, x-Werte über
1 in einem Siliziumofen zu erzielen. Ist χ kleiner 1. was im allgemeinen zutrifft, kann der Ofen theoretisch auf
verschiedenen alternativen Wegen betrieben werden.
Wenn das gesamte Siliziummonoxid, das gebildet wird, nach der Gleichung V in Carbid umgewandelt wird, z. B.
durch Beschicken einer großen Kohlenstoffmenge pro beschickte Quarzmenge, so erhält man eine Nettoproduktion
von Carbid in dem Ofen, entsprechend von (1— x). Dies stellt keine zufriedenstellende Lösung dar,
da regelmäßige Stillegungen des Ofens und Entfernungen des Inhalts erforderlich sind. Wird dagegen eine
geringere Kohlenstoffmenge als die stöchiometrisch erforderliche beschickt, so kann eine Nettoproduktion an
Caruid unterdrückt werden, da im wesentlichen nicht mehr 1 Mol Siliziummonoxid in Carbid umgewandelt
wird, anstelle dessen jedoch ein Verlust an nicht umgesetztem Siliziummonoxid vom oberen Ende des Ofens
oder eine Umwandlung des Siliziummonoxids in dem Ofen in Siliziumdioxid nach der vorstehenden Formel
Vl auftritt. Diese Alternativen weisen ebenfalls Probleme auf. Siliziummonoxid, das den Ofen verläßt, reagiert
zu Siliziumdioxid und bildet ein fein verteiltes Pulver, das zu einer Umweltgefährdung führt, zusätzlich zu dem
Materialverlust, wenn es den Ofen frei in die Umgebung verlassen kann. Der Staub kann abgeschieden werden,
jedoch nur mit Schwierigkeiten, die sich durch seine fein verteilte Natur ergeben. Es wurden Versuche gemacht,
einen derartigen Staub aus dem Ofen zu rezirkulieren, um den Materialverlust dadurch zu eliminieren. Jedoch
beeinflußt eine Rückkehr das Ofenverfahren in ungünstiger Weise und darüber hinaus die Energie-Wirtschaftlichkeit
des Verfahrens, die den größten Kostenanteil darstellt, wird nicht verbessert, da die zur Reduktion
des Quarzes zum Siliziummonoxid erforderliche Energie nicht wiedergewonnen wird, und diese Energie
fast ebenso groß ist, wie für die Gesamtreduktion des Quarzes zu elementarem Silizium. Behält man das überschüssige
Siliziummonoxid direkt in dem Ofen durch die vorstehende Reaktion VI zurück, z. B. durch Kühlen des
oberen Endes des Ofens, so wird der Energieverlust verringert, jedoch bewirkt statt dessen die Ausfällung
von Siliziumdioxid in der Beschickung die bekannten Probleme, die sich aus der Klebrigkeit der Beschickung
ergeben, was zu einer verringerten Reaktionsgeschwindigkeit des Kohlenstoffs, zur Bildung von Blasen und
Brücken in der Beschickung zu Elektroden-Brüchen, dem Bedürfnis, die Beschickung zu bearbeiten und dem
Bedürfnis für offene Öfen führt. Die aufgezeichneten alternativen Wege für den Betrieb von Siliziumöfen sind
lediglich theoretisch, da das Siliziummonoxid in tatsächlichen Öfen gemäß sämtlicher Reaktionswege reagiert,
d. h. Carbid wird aufgebaut, Siliziummonoxid verschwindet in die Umgebung und eine Quarzausfällung
findet in der Beschickung statt. Statt der vorstehenden idealen Reaktionsgleichung 1 zu folgen, verläuft die Reaktion
gemäß der allgemeineren Formel:
S1O2 +π C^ a Si+ 6 SiO+ c SiC+ (n-c; CO X
worin a stets weniger als 1 bedeutet und b und c größer
als O sind. Um die Carbidbildung in dem Ofen so gut wie möglich zu vermeiden, wird in der Regel ein Unterschuß
an Kohlenstoff, bezogen auf die Quarzmenge beschickt, etwa entsprechend einem Wert von 1,8 für n.
Alle vorstehend erwähnten Probleme könnten in günstiger Weise beeinflußt werden, wenn das Ofenverfahren
so betrieben werden könnte, daß bei der Bildung von Silizium nur 1 Mol Siliziummonoxid pro Mol verbrauchtes
Siliziumcarbid gebildet würde und dieses Siliziummonoxid anschließend vollständig in Siliziumcarbid
umgewandelt werden könnte. Dies würde dem Ideal eines Ofenverfahrens entsprechen.
Die Beziehung zwischen den in der Reaktion IX zur Bildung von Silizium gebildeten Produkten hängt von
der Temperatur ab, derart, daß durch Steigerung der Reaktionstemperatur eine größere Menge an Silizium
bzw. eine geringere Menge an Siliziummonoxid gebildet werden, d. h. ein höherer Wert für χ erzielt werden kann.
Liegt in der Reaktionszone Kohlenstoff vor, so sollte weniger als 1 Mol Kohlenmonoxid pro Mol gebildetes
Silizium erzeugt werden, jedoch wird auch in diesem Falle die Reaktion durch Steigern der Temperatur in
der gewünschten Richtung beeinflußt.
Um eine vollständige Umwandlung des Siliziummonoxids, das die Zone der Siliziumbildung verläßt, in Carbid
nach der Reaktion V zu erzielen, ist es erforderlich, alternative Reaktionswege für das Siliziummonoxid,
vorwiegend die Reaktion VI, zu unterdrücken. Da die Reaktion Vl stark exotherm verläuft, weist eine erhöhte
Temperatur eine negative Wirkung auf diese Reaktion auf, und eine Erhöhung der Temperatur könnte auch
hier zu einer vollständigeren Bildung des Carbids führen. Da das Siliziummonoxid nach der Reaktion V im
wesentlichen in den oberen und kühleren Teilen des Ofens reagiert, hängen die Möglichkeiten, seine Umwandlungstemperatur
zu beeinflussen, von dem Gesamt-Energiegleichgewicht
in dem Reaktor ab, vor allem von dem Verhältnis des Energiegehalts in den aufsteigenden
Gasen zu der Wärmekapazität des Beschikkungsmaterials, sowie von der Reaktionsgeschwindigkeit
zwischen Gasphase und fester Phase.
Untersuchungen haben jedoch gezeigt, daß, wenn die Reaktionstemperatur für die Siliziumumwandlung auf
einen derartigen Wert erhöht werden kann, daß im wesentlichen soviel Siliziummonoxid gebildet wird, wie
letzteres als Carbid verbraucht wird, das Wärmegleichgewicht in dem Ofen derart liegt, daß die Bildung von
Siliziumdioxid nach der Reaktion VI im wesentlichen zugunsten der Bildung von Siliziumcarbid aus dem SiIiziummonoxid
verringert wird. Dies tritt auch auf, wenn eine gewisse Kohlenstoffmenge in dem heißeren Teil
des Reaktors vorliegt, so daß auch die Reaktion II stattfindet.
So ist es wichtig, die Reaktionstemperatur in dem Ofen so beeinflussen zu können, daß sie im Vergleich mit der Temperatur von bisher bekannten Öfen erhöht werden kann. Jedoch ist in der Praxis eine wesentliche Erhöhung der Temperatur schwierig zu erzielen. Die Reaktionen VII und VIII zur Siliziumbildung sind stark endotherm, und die Reaktionsgeschwindigkeiten erhöhen sich daher sehr stark, selbst bei geringen Temperaturanstiegen, wobei große Mengen an Energie verbraucht werden und die Temperatur dazu neigt, auf einen geringeren Wert abzusinken. Da die Reaktionsgeschwindigkeit ohne einen wesentlichen Anstieg der Temperatur zunimmt, werden lediglich mehr Produkte der im wesentlichen gleichen Gleichgewichtszusammensetzung erzeugt, was in einem üblichen Ofen eine gesteigerte Produktion an Siliziummonoxid, das das obere Ende des Ofens verläßt, bedeutet.
So ist es wichtig, die Reaktionstemperatur in dem Ofen so beeinflussen zu können, daß sie im Vergleich mit der Temperatur von bisher bekannten Öfen erhöht werden kann. Jedoch ist in der Praxis eine wesentliche Erhöhung der Temperatur schwierig zu erzielen. Die Reaktionen VII und VIII zur Siliziumbildung sind stark endotherm, und die Reaktionsgeschwindigkeiten erhöhen sich daher sehr stark, selbst bei geringen Temperaturanstiegen, wobei große Mengen an Energie verbraucht werden und die Temperatur dazu neigt, auf einen geringeren Wert abzusinken. Da die Reaktionsgeschwindigkeit ohne einen wesentlichen Anstieg der Temperatur zunimmt, werden lediglich mehr Produkte der im wesentlichen gleichen Gleichgewichtszusammensetzung erzeugt, was in einem üblichen Ofen eine gesteigerte Produktion an Siliziummonoxid, das das obere Ende des Ofens verläßt, bedeutet.
Dieser Puffer-Effekt der endothermen Siliziumbildungsreaktion auf die Temperatur ist derart stark, daC
eine gesteigerte Energiezufuhr in einem üblichen Ofer nicht dazu verwendet werden kann, die Temperatur wesentlich
zu erhöhen. Dies gilt auch für die in den vorstehend erwähnten schwedischen Patentschriften empfohlenen
Maßnahmen zur Modifizierung der Beschickun gen und zur Trennung von Kohlenstoff und Quarz ir
dem Ofen. Im Vergleich mit der Zunahme der Reak tionsgeschwindigkeit, die auch durch geringe Temperaturanstiege
erzielt wird, ist die Massenübertragung übei das Volumen der Körner des Rohmaterials oder zwischen
den verschiedenen Teilen des Ofens an der Reaktionszone von derart geringer Bedeutung, daß die Auswirkung
auf das Ofenverfahren gering ist.
Durch das erfindungsgemäße Produktionsverfahrer nähert man sich dem vorstehend aufgezeigten idealer
Ofenverfahren. Die Maßnahmen bedeuten, daß die Reaktionstemperatur in dem Ofen derart erhöht wird, da£
eine geringere Siliziummonoxidmenge pro Mol gebildetes Silizium gebildet wird, so daß das Monoxid in derr
Ofen wirksamer in das Carbid umgewandelt wird. Aul diese Weise kann die Menge an Kohlenstoff pro Einheil
des beschickten Silizium-Ausgangsmaterials erhöht werden, ohne daß sich die Gefahr eines Kohlenstoffaufbaus
bzw. eines Carbidstaus ergibt, was bedeutet, daß weniger Stillegungen notwendig sind und eine bessere
Verwertung der Ausgangsmaterialicn möglich wird.
Auch weiden die Rauchverluste verringert, wobei das Energiegleichgewicht beträchtlich verbessert wird,
gleichzeitig mit der Verringerung der negativen Auswirkungen auf die Umgebung oder der Verringerung
der Abscheidungsprobleme. Die verbesserte Umwandlung des Siliziummonoxids in Carbid bedeutet eine geringere
Ausfällung an Quarz im oberen Teil des Ofens, wodurch die Brückenbildung in der Beschickung verringert,
die Anzahl der Elektrodenbrüche verringert und die Notwendigkeit der Bearbeitung der Beschickung
verringert wird, und wodurch es möglich wird, den Ofen zu schließen, was zur Wiedergewinnung des Energiegehalts
in verdampftem Kohlenmonoxidgas, für die Verringerung
der Auswirkung auf die Umwelt und die Steuerung der Luftzufuhr von Bedeutung ist und im
allgemeinen ein kontinuierlicheres Ofenverfahren mit verbesserten Steuerungsmöglichkeiten bedeutet.
Weitere Vorteile und Wirkungen der Erfindung sind aus der folgenden genaueren Beschreibung und den Figuren
ersichtlich.
Die F i g. 1 stellt eine Beziehung zwischen der Energiezufuhr und der Ausbeute an Silizium für einen Ofen
üblicher Bauweise mit Beschickung der Bestandteile am oberen Ende, für zwei verschiedene Beschickungsverhältnisse
von Kohlenstoff zu Siliziumdioxid in der Beschickung dar. Die F i g. 2 zeigt eine ähnliche Beziehung
für eine reine Boden-Beschickung von Siliziumdioxid gemäß der Erfindung und die Temperaturbedingungen
an verschiedenen Niveaus. Die F i g. 3 zeigt eine bevorzugte Form der Boden-Beschickung von nur Silizium-Ausgangsmaterial,
wohingegen die F i g. 4 eine bevorzugte Form der Boden-Beschickung von Silizium-Ausgangsmaterial
und Reduktionsmittel zeigt.
Unter Ofen wird hier eine Reaktionszone verstanden, die eine heißere Zone für die Energiezufuhr und eine
kühlere Zone für die anschließende Reaktion umfaßt. Zumindest der Hauptanteil und vorzugsweise der Gesamtteil
der Energiemenge, die zur Reduktion des Silizium-Ausgangsmaterials mit dem Reduktionsmittel zu Silizium
erforderlich ist, sowie die kondensierten Phasen aus der Zone für die anschließende Reaktion werden
zur Energiezufuhrzone gebracht Ein Siliziumprodukt und eine Gasphase werden aus der Energiezufuhrzone
abgezogen, und die Gasphase wird in die anschließende Reaktionszone beschickt. Das Reduktionsmittel und die
Gasphase aus der Energiezufuhrzone werden in die anschließende Reaktionszone eingebracht. Aus der anschließenden
Reaktionszone wird ein Abgas abgezogen und die kondensierten Phasen werden zur Energiezufuhrzone
beschickt. Das Siliziumoxid kann in kondensierter Form in jede der einzelnen Zonen geliefert werden,
in gasförmiger Form jedoch nur in die Energiezufuhrzone. In einer Reaktionszone dieser Art erfolgt die
Bildung des Siliziums im wesentlichen in der Energiezufuhrzone, wohingegen die Bildung von Siliziumcarbid
im wesentlichen in der anschließenden Reaktionszone erfolgt. In einem üblichen Ofen ist das Gegenstück zur
Energiezufuhrzone die Fläche am Boden des Ofens, unmittelbar um die Elektrodenspitzen, wohingegen die anschließende
Reaktionszone den weiter oben befindlichen Teilen des Ofens entspricht. Es besteht keine genau
definierte oder lokalisierte Grenze zwischen den Zonen, wesentlich ist jedoch, daß ein Temperaturgradient
in der Reaktionszone vorliegt.
Im Prinzip können jegliche Siliziumdioxid enthüllenden
Substanzen als Silizium-Ausgangsmaierial verwendet
weiden. Reine Siliziumoxidc werden im allgemeinen υ bevorzugt, da diese keine weiteren Elemente außer Silizium
und Sauerstoff dem Verfahren zuführen. Weste Siliziumdioxide, insbesondere Quarz sind besonders geeignet,
da diese in relativ reiner Form erhalten werden können. Siliziummonoxid kann ebenfalls in dem Reaktor
verwendet werden, ist jedoch in einem derartigen Falle normalerweise nur ein Zwischenprodukt in dem
Verfahren. Geringe Mengen von natürlich auftretenden Silikaten und Aluminiumoxiden können z. B. mit dem
Siliziumdioxid akzeptiert werden, ohne die Reinheit des endgültigen Siliziumprodukts ernstlich zu gefährden.
Größere Mengen an Kationen enthaltenden Silikaten und Oxiden können nur dann zugelasen werden, wenn
die Anforderungen an die Reinheit nicht hoch sind. Bei der Herstellung von Ferrosilizium werden Eisen oder
Eisenoxid in einem gewünschten Mol-Verhältnis im Hinblick auf das Endprodukt ebenfalls zugesetzt. Eine
derartige Eisen-Beschickung kann zusammen mit dem Siliziumoxid durch eine getrennte Beschickung oder zusammen
mit dem Reduktionsmittel in die anschließendende Reaktionszone gefügt werden. Letzteres ist bevorzugt.
Selbstverständlich können geringe Mengen anderer Rohmaterialien zugesetzt werden, wenn andere
Legierungselemente in dem Endprodukt erwünscht sind. Die Details des nachstehend beschriebenen Verfahrens
beziehen sich vorwiegend auf die Herstellung von im wesentlichen reinem Silizium aus Siliziumdioxid,
wofür das Verfahren besonders geeignet ist.
Als Reduktionsmittel werden kohlenstoffhaltige Substanzen bevorzugt, z. B. organische Materialien, wie
Holzspäne bzw. -schnitzel oder gegebenenfalls erhältliches Siliziumcarbid, jedoch vorzugsweise hochkonzentrierte
Kohlenstoffmaterialien, wie Koks, Kohle bzw. Schwarzkohle oder Holz- bzw. Tierkohle und vorzugsweise
ganz reine derartige Materialien.
Ein wichtiges charakteristisches Merkmal der Erfindung liegt darin, daß die Energiezufuhr pro beschicktes
Mol Siliziumdioxid als Steuerungsparameter gewählt wird und so eingestellt wird, daß die Gase am oberen
Ende des Ofens eine bestimmte Zusammensetzung aufweisen. Selbst wenn, wie vorstehend diskutiert, die Temperatur
in der Reaktionszone ein wichtiger Verfahrensparameter ist, so ist es schwierig, den Ofen auf dieser
Basis zu steuern, da sie sowohl schwierig zu messen ist, als auch durch den Ofen und bis zu einem gewissen
Ausmaß auch lokal in der Reaktionszone variiert. Auch ist die chemische Zusammensetzung der Reaktionskomponenten
in der Reaktionszone keine geeignete Variable zur Steuerung des Ofens. Als ein geeignter Steuerungsparameter
hat sich anstelle dessen die Energiezufuhr in den Ofen pro beschickte Menge an Silizium-Ausgangsmaterial
erwiesen. Dieser Parameter ist leicht herzustellen, er ist unabhängig von lokale,: systematischen
und gelegentlichen Änderungen, was die Energie und die Zusammensetzung in dem Reaktor betrifft, und ein
geeigneter Wert für diese Beziehung führt zu einem Ergebnis, das bis zu einem großen Ausmaß unabhängig
von der Beschickungsmethode und möglichen Überschüssen an Kohlenstoff in der Beschickung ist. Als ein
Maß für die Steuerung eines bestimmten Ofens, entsprechend den vorstehend angegebenen Kriterien, ist
der Gehalt an Siliziummonoxid in dem Abgas am oberen Ende des Ofens besonders geeignet.
Wegen des Gleichgewichts zwischen der Gasphasen-
zusammensetzung und der festen Phase in einer Reaktionszone des vorstehend aufgezeigten Typs ist immer
eine gewisse Siliziummonoxidmenge in der Gasphase vorhanden, wenn diese die Reaktionszone verläßt. Normalerweise
liegt der Gehalt im allgemeinen deutlich über 10 Mol-% für bisherige Siliziumöfen. Erfindungsgemäß
erzielt man einen Siiiziummonoxidgehalt unter 10 Mol-% durch ein optimiertes Energiegleichgewicht
in dem Reaktor. Ein derartiger Wert ergibt eine klare Verbesserung im Hinblick auf bekannte öfen. Vorzugsweise
wird der Gehalt unter 5 Mol-% gehalten, da etwa bei dieser Grenze u. a. die sich durch die Ausfällung von
Siliziumdioxid im oberen Teil des Ofens ergebenden Probleme vermieden werden, was einen beträchtlichen
Vorteil im Vergleich mit bisherigen Verfahren darstellt, wie vorstehend diskutiert.
Um eine hohe Ausbeute an Silizium zu erzielen, wird der Gehalt an Siliziummonoxid vorzugsweise sogar unter
1,5 Mol-% gehalten. Der geringst mögliche Gehalt, nach dem sich die Einstellung der Energiezufuhr richtet,
hängt im wesentlichen von der Temperatur am oberen Ende des Ofens ab, die ihrerseits von der Höhe des
ofens, der Zusammensetzung der Beschickung und möglichen Kühlmaßnahmen abhängt. Kühlere Abgase
bzw. Rauchgase ergeben einen niedrigeren Gehalt an Siliziummonoxid, jedoch auch das Risiko der Ausfällung
von Siliziumdioxid in der das Reduktionsmittel enthaltenden Beschickung. Wenn die Ausfällung von Siliziumdioxid
zugelassen werden kann, kann der Gehalt an Siliziummonoxid in den austretenden Gasen auf einen sehr
geringen Wert durch Kühlmaßnahmen gebracht werden, z. B. durch indirekte Kühlung oder direkte Kühlung
mit Wasser oder durch Zufuhr von Materialien, die der Pyrolyse unerzogen werden können, wie Holzspäne
bzw. -schnitzel. Jedoch ist unter dem vorstehend erwähnten Gehalt an Siliziummonoxid der Gehalt zu verstehen,
der nicht durch mögliche zusätzliche Kühlungsmethoden oder Oxidation beeinflußt wird, die dazu verwendet
werden, das Siliziummonoxid in der Form von Siliziumdioxid und Siliziumcarbid am oberen Ende des
Reaktors zurückzubehalten. Da das Siliziumdioxid bei Temperaturen unter 1750—1900° K ausgefällt wird, beziehen
sich die Werte für den Gehalt so auf die Zusammensetzung des Gases, das sich oberhalb dieser Temperaturgrenzen
zur Ausfällung in Kontakt mit dem Reduktionsmittel befindet. Lediglich derartige Teile des
Ofens, die keine zusätzlichen Kühl- oder Oxidaiionseinrichtungen enthalten, werden als zur Reaktionszone des
Ofens gehörend angesehen. Unter diesen Bedingungen ist der niedrigste praktische Gehalt gänzlich unabhängig
von der Höhe des Ofens und der Beschickungszusammensetzung und liegt bei praktizierbaren Reaktoren
zweckmäßig über 0,05 Mol-% und vorzugsweise über 0,1 Mol-%. Zu geringe Werte führen zu einer geringen
Kopftemperatur bzw. Temperatur am oberen Ende und zu einem zu empfindlichen Verfahren. Die
Angaben zum Gehalt beziehen sich auf Werte in einem beständigen Zustand in dem Ofen, und falls größere
Variationen in dem Ofenverfahren auftreten, so beziehen sich die Werte auf Zeitdurchschnitte.
Die Werte für die Energie pro Mol beschickter Menge an Siliziumdioxid, die in die Reaktionszone zu beschicken
sind, hängen, abgesehen von der theoretisch erforderlichen Menge für die Reaktion und zur Erhaltung
des Energie-Gleichgewichts in der Reaktionszone, auch von Verlusten aus der Reaktionszone in die Umgebung
und von möglicher Feuchtigkeit oder anderen Substanzen ab, die in den Ausgangsmaterialien Energie
verbrauchen. Derartige Faktoren können stark in verschiedenen Verfahren variieren, und daher können allgemeine
Energie-Verbrauchswerte nicht angegeben werden. Die Energiewerte sind etwas unterschiedlich, je
nach der Art des Beschickens des Silizium-Ausgangsmaterials. Würde die gesamte Menge in die Zone der anschließenden
Reaktion beschickt, so würde sich eine Beziehung zwischen der Energiezufuhr und der Ausbeute,
gemäß F i g. 1, ergeben. Aus der Figur ist ersichtlich, daß
ίο die Energie 875 kj pro Mol Siliziumdioxid und vorzugsweise
auch 878 kj überschreiten sollte. Bei etwa 880 kj ist Kohlenstoff tief herab in dem Ofen vorhanden, und
ein starker Temperaturanstieg ist notwendig, um die Erzeugung von Siliziummonoxid zu unterdrücken. Um
eine Schädigung des Ofens und der Ausrüstung oder einen Abstich aufgrund des Temperaturanstiegs zu vermeiden,
sollte die Energiezufuhr unter diesem Wert gehalten werden. Normalerweise wird in heutigen öfen
nicht mehr als 870 kj angewendet. Wenn das gesamte Silizium-Rohmaterial in die Zone der Enegiezufuhr beschickt
wird, so wird die erforderliche Energiezufuhr etwas höher sein, hauptsächlich wegen einer höheren
Temperatur der Gase, die die Reaktionszone verlassen. Die erfindungsgemäße Energiezufuhr ist aus der F i g. 2
ersichtlich. Sie sollte vorzugsweise 900 und besonders bevorzugt 91OkJ pro Mol Siliziumdioxid übersteigen.
Da ein starker Temperaturanstieg auch hier bei einer Energiezufuhr erhalten wird, die etwa 915 kj übersteigt
und darüber hinaus die Ausbeute an Silizium hier am besten ist, sollte dieser Energiewert nicht überschritten
werden, jedoch sollte die Energiezufuhr eher unmittelbar unter diesem Wert liegen. Wird die halbe Kohlenstoffmenge
zusammen mit dem Siliziumdioxid in die Zone der Energiezufuhr beschickt, so liegt der Partialdruck
des Siliziummonoxids niedriger, und die notwendige Energiezufuhr wird auf 92OkJ-98OkJ, vorzugsweise
auf 940 kj bis 960 kj, eingestellt. Wird das Silizium-Ausgangsmaterial
teilweise in die anschließende Reaktionszone beschickt und teilweise in die Energiezufuhrzone,
so wird die erforderliche Energie zwischen den vorstehend empfohlenen Werten liegen. Selbst wenn die angegebenen
Energiewerte lediglich einen theoretischen Betrieb eines Ofens ohne Verlust darstellen, so entspricht
das tatsächliche Verhalten des Ofens im Prinzip dem beschriebenen. Bei Änderungen der Energiezufuhr muß
eine beträchtliche Totzeit bzw. Laufzeit in Betracht gezogen werden, bis der gesamte Ofen den neuen Gleichgewichtszustand
erreicht hat.
Das Verhältnis von beschickter Kohlenstoffmenge zu beschickter Siliziumdioxidmenge, ausgedrückt in Mol, ist bei bekannten Verfahren wichtig, um einen niedrigen Gehalt an austretendem Siliziummonoxid zu erzielen. Wie vorstehend erwähnt, überschreitet dieser Wert bei bekannten Verfahren 1,8 nicht. Bei einer erfindungsgemäßen Beschickung des Siliziumoxids vom Boden her wird das Verhältnis der Menge an Reduktionsmittel zur Menge an Siliziumdioxid nicht direkt durch das Mischungsverhältnis der Beschickung gesteuert, sondern es stellt sich selbst durch den tatsächlichen Verbrauch des Reduktionsmittels beim erfindungsgemäßen Betrieb des Ofens ein. Es kann sich dabei ein Verhältnis von verbrauchter Kohlenstoffmenge zu verbrauchter Siliziumdioxidmenge von etwa 2 ergeben.
Bei der Berechnung der Kohlenstoffbeschickung sollte die Menge an Kohlenstoff einbezogen werden, die durch Verbrauch der Kohlenstoffelektroden zugefügt wird, normalerweise etwa 10% der Gesamtmenge des Kohlenstoffs.
Das Verhältnis von beschickter Kohlenstoffmenge zu beschickter Siliziumdioxidmenge, ausgedrückt in Mol, ist bei bekannten Verfahren wichtig, um einen niedrigen Gehalt an austretendem Siliziummonoxid zu erzielen. Wie vorstehend erwähnt, überschreitet dieser Wert bei bekannten Verfahren 1,8 nicht. Bei einer erfindungsgemäßen Beschickung des Siliziumoxids vom Boden her wird das Verhältnis der Menge an Reduktionsmittel zur Menge an Siliziumdioxid nicht direkt durch das Mischungsverhältnis der Beschickung gesteuert, sondern es stellt sich selbst durch den tatsächlichen Verbrauch des Reduktionsmittels beim erfindungsgemäßen Betrieb des Ofens ein. Es kann sich dabei ein Verhältnis von verbrauchter Kohlenstoffmenge zu verbrauchter Siliziumdioxidmenge von etwa 2 ergeben.
Bei der Berechnung der Kohlenstoffbeschickung sollte die Menge an Kohlenstoff einbezogen werden, die durch Verbrauch der Kohlenstoffelektroden zugefügt wird, normalerweise etwa 10% der Gesamtmenge des Kohlenstoffs.
Die Menge an Beschickungsmaterial in die Reaktionszone sollte groß genug sein, u«i die angestrebte
Umwandlung des sie durchströmenden Gasphasenprodukts zu erhalten, d h. ein zusätzliches Anwachsen der
Beschickungshöhe darf die Zusammensetzung der Abgase nicht nennenswert beeinflussen. Eine geeignete
Höhe gemäß der Erfindung liegt etwa bei der gleichen Höhe wie für bisherige Öfen.
Der Druck in der Reaktionszone kann über dem atmosphärischen Druck sein, wodurch die Reaktionsgeschwindigkeiten
erhöht werden und das Verfahren wirksamer wird, jedoch ergeben sich derartige praktische
Schwierigkeiten, daß die Reaktion vorzugsweise bei atmosphärischem Druck durchgeführt wird.
Gas kann in die Reaktionszone, vorwiegend in die Energiezufuhrzone, eingeführt werden, z. B. für das Beschicken
oder für eine verbesserte Steuerung des Verfahrens. Jedoch werden durch Gas die Leistungsfähigkeit
und die Energie-Wirtschaftlichkeit des Verfahrens verringert, da die vorstehend erwähnten Energiewerte
erhöht werden, und es sollten daher keine großen Mengen zugeführt werden. Ein gegebenenfalls zugesetztes
Gas besteht zweckmäßig aus Kohlenmonoxid, das vorzugsweise aus dem Verfahren selbst genommen wird.
Bei der Durchführung der Erfindung reagieren kohlenstoffhaltiges Material und Siliciumoxid in der Reaktionszone
in einem nahe an das stöchiometrische Verhältnis herankommenden Verhältnis, das durch die Carbidbildung
bestimmt wird. Zugeführte Energie und zugeführtes Siliziumoxid werden derart gesteuert, z. B. in
der nachstehend genannten Weise, daß das austretende Abgas den Gehalt an Siliziummonoxid, wie vorstehend
angegeben, aufweist. Energie und Siliziumoxidzufuhr können so gesteuert werden, daß entspechend dem Vorstehenden
ein Temperaturanstieg auftreten kann. Die Steuerung kann durchgeführt werden, entweder durch
Variieren der Energiezufuhr oder der Zufuhr von Siliziumoxid, während die andere Variable konstant gehalten
wird oder durch Variieren beider Variabler.
Entsprechend dem vorstehend Gesagten wird eine bessere Abstimmungsmöglichkeit der Energiezufuhr
und der Siliziumdioxidzufuhr als bei gegenwärtigen öfen, in denen die Kohlenstoff- und Quarzmaterialien
einfach in die heißeren Teile herabfallen, wenn das Material verbraucht wird, bereitgestellt.
Es ist bevorzugt, daß mindestens ein Teil des Siliziumoxids,
das in den Ofen beschickt wird, nicht in die anschließende Reaktionszone eingespeist wird, sondern in
die Energiezufuhrzone, möglicherweise über einen Transportweg durch die anschließende Reaktionszone
zum Wärmeaustausch ohne Koniakt mit dem dortigen Material. Eine direkte Beschickung in die Energiezufuhrzone
bedeutet verbesserte Steuerungsmöglichkeiten in relativ einfacher Weise. Es ist nicht notwendig, in
den Transport von festem Material in dem heißen Teil des Ofens einzugreifen, und darüber hinaus kann das
Siliziumoxid unabhängig von der Energie auch unabhängig von der Beschickung des Reduktionsmittels eingespeist
werden. Bei einer Bodenbeschickung wird die Menge des Materials in der anschließenden Reaktionszone verringert und damit die Wärmekapazität ebenfalls
verringert. Als Ergebnis hiervon wird die Temperatur höher und das Ausfällungsrisiko des Siliziumdioxids
wird verringert, selbst wenn der Gehalt an Siliziummonoxid in der Gasphase ansteigt. Das Ausmaß der Beschikkung
vom Boden kann so als Mittel zum reziproken Ausgleich dieser Faktoren verwendet werden und kann
z. B. so gewählt werden, daß der geringstmögliche Siliziummonoxidgehalt
erhalten wird, ohne das kisiko von Ausfällungen.
Um eine wirksame Steuerung zu erzielen, werden mindestens 70% des Siliziumdioxids direkt in die Energiezufuhrzone
beschickt, jedoch wird vorzugsweise die gesamte Menge des Siliziumdioxids auf diese Weise beschickt.
Ein Teil des Reduktionsmittels kann auch in die Energiezufuhrzone beschickt werden, jedoch sollte
dann diese Menge die stöchiometrisch zur Umwandlung von Siliziumdioxid in Siliziummonoxid erforderliche
nicht überschreiten, d. h. etwa die halbe Menge des Reduktionsmittels, wohingegen der Rest zur anschließenden
Reaktionszone beschickt wird. Wird ein Teil des Reduktionsmittels in die Energiezufuhrzone beschickt.
so sollte darauf geachtet werden, daß das Reduktionsmittel nicht derart eingebracht wird, daß es in direkten
Kontakt mit dem flüssigen elementaren Silizium kommt, da es sonst mit diesem nach der Reaktion IV Carbid
bildet, wodurch die Wirksamkeit des Verfahrens verringert wird.
Um die gewünschte Verbesserung der Steuerungsmöglichkeiten zu erzielen, muß es möglich sein, die Zufuhr
des Silizium-Ausgangsmaterials in die Energiezufuhrzone gleichmäßig und im wesentlichen kontinuierlieh
zu steuern. Eine '-ntermittierende Zufuhr oder eine Zufuhr großer Mengen oder Stücke von Material führt
leicht zu einer heftigen Bildung von Siliziummonoxid, wodurch die Einhaltung der korrekten Temperatur zur
Bildung der korrekten Anteile von Gas und elementarem
Silizium, wie vorstehend definiert, verhindert wird. Sie kann auch zu einer starken Steigerung der Temperatur
führen, was Teile des Ofens schädigen kann. Sind die Teilchen größer, z. B. zwischen 1 und 100 mm oder insbesondere
zwischen 10 und 50 mm, so wird das Material vorzugsweise mittels einer mechanischen Schleuse, insbesondere
einer Schraubenfördereinrichtung beschickt, um eine gleichmäßige Zufuhr zu erhalten. Eine gleichmäßigere
Zufuhr erhält man, wenn der in die Energiezufuhrzone beschickte Teil in der Form eines Gases, einer
Flüssigkeit oder eines Pulvers vorliegt. Aus praktischen Gründen ist ein pulverförmiges Ausgangsmaterial bevorzugt.
Um eine gleichmäßige Zufuhr dieses Pulvers zu erzielen, wird es vorzugsweise mittels eines Gasstromes
geblasen, und es ist somit erforderlich, daß das Pulver ausreichend fein verteilt ist, um durch den Gasstrom
getragen zu werden. Im Hinblick auf diese Faktoren und die Schmelzgeschwindigkeit und folglich das Klebrigkeitsrisiko
entsprechend dem nachstehend Ausgeführten, sollte die Teilchengröße bei 0,05 mm bis 10 mm und
so vorzugsweise bei 0,1 —lmm liegen. Ein geeignetes Hilfsgas ist Kohlenmonoxid, das bereits in der Reaktionszone
vorhanden ist und das vorteilhaft aus den Abgasen abgetrennt werden kann, die die Reaktionszone
verlassen. Da große Mengen an Inertgas nicht in den Ofen eingebracht werden sollten, sollten nicht mehr als
0,1 Nm3-Gas pro kg beschicktes Pulver und vorzugsweise nicht mehr als 0,02 Nm3 zugeführt werden. Um
Ablagerungen zu vermeiden, sollte die Menge über 0,001 Nm3 und vorzugsweise über 0,005 Nm3 liegen. Für
eine Zufuhr nach diesem Schema ist ein Transportkanal erforderlich, der in der Zone der Energiezufuhr endet.
Es besteht dann ein Risiko, daß das Siliziumoxid in dem Kanal aufgrund eines teilweisen Schmelzens und
Verbackens abgelagert wird, und es ist daher günstig. Maßnahmen zu treffen, den Kanal von derartigen Ablagerungen
freizuhalten. Dies kann erzielt werden durch Erhitzen des gesamten Kanals auf eine Temperatur
über dem Schmelzpunkt des Siliziumoxids, entweder
durch direktes Erhitzen des Kanals oder durch Erhitzen der Gase in dem Kanal. Das Erhitzen der Gase ist bevorzugt,
da es einfach durchzuführen ist Selbst wenn es möglich ist, den gesamten Hilfsgasstrom kontinuierlich
mittels üblicher Heizvorrichtungen auf eine geeignete Temperatur zu erhitzen, um den Zufuhrkanal sauber zu
halten, wobei das Erhitzen in diesem Falle vorzugsweise vor der Zugabe des teilchenförmigen Materials erfolgt,
ist es bevorzugt die Beschickung mittels eines nicht erwärmten Hilfsgasstroms vorzunehmen und die Reinigung
periodisch durchzuführen, vorzugsweise mit Hilfe eines getrennten Gasstromes, wobei dieser Gasstrom
auf eine höhere Temperatur erhitzt wird, vorzugsweise mittels eines Plasma-Brenners. Der Vorteil einer, falls
notwendig, periodischen Reinigung und einer hohen Temperatur des Gasstroms liegt in einer geringeren Gesamtmenge
an Inertgasstrom, der der Reaktionszone zugeführt werden muß, wodurch die Beeinflussung des
Verfahrens verringert wird. Der Heißgasstrom kann entweder im gleichen Weg durch den Beschickungskanal
geleitet werden, wie der Beschickungsstrom oder speziell gegen die Teile gerichtet werden, wo eine Neigung
zur Bildung von Ablagerungen besteht. So ein gerichteter Strom kann am einfachsten erzielt werden,
wenn die Beschickung durch ein Loch durch die Ofenwandung eingeführt wird, das vorzugsweise in dem
Ofen auf einem Niveau mit den Elektrodenspitzen endet. In der Ofenwandung kann ein weiteres Loch für den
Gasstrom angeordnet sein, der durch den Plasma-Brenner geleitet wird, und derart dirigiert wird, daß er auf
Flächen mit einem großen Ablagerungsrisiko endet. Zum Beschicken werden Löcher durch die Ofenwandung
statt anderen Alternativen, z. B. Kanäle, bevorzugt. Wird eine derartige Zufuhr durch die Beschickung
dennoch gewünscht, z. B. wegen der Vorerwärmung, so ist eine Beschickung durch die Elektroden anderen Alternativen
gegenüber bevorzugt, wie z. B. Lanzen oder Trennwandungen in dem Ofen. Selbstverständlich können
Plasma-Brenner vorteilhaft verwendet werden, wenn das Hilfsgas selbst anstelle eines speziellen Gasstromes
erwärmt wird. Bei der Berechnung der notwendigen Energiemenge, die der Energiezufuhrzone zugeführt
werden soll, sollten selbstverständlich Energien, die über den Plasma-Brenner oder in anderer Weise mit
den Strömen der Rohmaterialien eingeführt werden, in Betracht gezogen werden.
Wie vorstehend erwähnt, kann das Reduktionsmittel zusammen mit dem Siliziumoxid bei dessen direkter Beschickung
in die Energiezufuhrzone zugeführt werden, es ist jedoch nicht notwendig, die Zufuhr in dieser Weise
vorzunehmen. Wenn im wesentlichen nur das Siliziumoxid direkt in die Energiezufuhrzone beschickt wird, so
wird die Energie für die Reaktionszone vorzugsweise an einer Stelle zugeführt, wo das beschickte Siliziumoxid
die kondensierten Phasen trifft, jedoch vorzugsweise nicht die flüssige Siliziumphase in der Energiezufuhrzone,
da die endotherme Reaktion der Siliziumbildung bei diesem Kontakt erfolgt, und eine Energiezufuhr vor diesem
Punkt nur zu einem Ansteigen der Temperatur des Stromes des Siliziumoxids in ungünstiger Weise führen
würde. Wenn so der Strom des Siliziumoxids kein Reduktionsmittel
enthält, so wird er vorzugsweise direkt in den heißen Teil der Beschickung in der Energiezufuhrzone
eingeführt bzw. eingespritzt, die in einem üblichen Ofen einem Zufuhrkanal entspricht, der in den unteren
Teil der Ofenwundung gebohrt ist und direkt in der darin befindlichen Beschickung endet.
In der Fig. 3 wird ein Ofen zur Siliziumherstellung dieser Art gezeigt, wobei Siliziumdioxid in den Boden
des Ofens eingeführt wird. In der Figur bezeichnet 1 die Ofenwandung, 2 den Boden des Ofens und 3 eine Elektrolichtbogen-Elektrode.
Kohlenstoff wird in das obere Ende des Ofens beschickt, wohingegen das Siliziumdioxid
mittels eines Inertgasstromes durch eine Bohrung 4 im Boden des Ofens eingeblasen wird. Beim Betrieb des
Ofens werden eine obere Zone 5, die im wesentlichen Kohlenstoff enthält, und eine untere Zone 6, die im wesentlichen
Siliziumcarbid enthält, gebildet Da die Energiezufuhr über die Elektrode 3 und die Zufuhr von Siliziumdioxid
durch die Bohrung 4 voneinander völlig unabhängig gemacht werden, kann der Ofen mit dem gewünschten
erfindungsgemäßen Gleichgewicht betrieben werden. Wenn der Einlaß für die Bodenbsschickung
7 verstopft ist, kann eine Reinigung durchgeführt werden mittels des Plasma-Brenners 8, der in eine andere
Bohrung in der Ofenwandung 1 eingeführt wird und durch die ein Inertgas geleitet werden kann.
Wenn zusammen mit dem Siliziumoxid auch Reduktionsmittel direkt in die Energiezufuhrzone chargiert
wird, so werden die Ströme wie vorstehend beschrieben geleitet, d. h. Zufuhr der Komponenten am Boden des
Ofens und Zufuhr der Energie an der Kontaktstelle zwischen dem Siliziumoxid-Strom und dem Strom der kondensierten
Phasen aus der anschließenden Reaktionszone; jedoch ergeben sich auch andere Möglichkeiten. In
einer Strömung, die sowohl das Siliziumoxid als auch das Reduktionsmittel enthält, können die Bestandteile
miteinander reagieren, wenn die Temperatur hoch genug ist, was bedeutet, daß falls diesem Strom Energie
zugeführt wird, bevor er in Kontakt mit den kondensierten Phasen in der Energiezufuhrzone kommt, es nicht
nur zu einem günstigen Temperaturanstieg führt, sondern bei einer Temperatur über etwa 15000K die beschickten
Materialien auch Siliziummonoxid und Kohlenmonoxid bilden. Dieses Produktgas, das Siliziummonoxid
enthält, kann anschließend in Kontakt geführt werden mit dem anderen Teil der Energiezufuhrzone,
der kondensierte Phasen enthält, wo die Reaktion der Siliziumbildung bei einer Temperatur über etwa
19000K stattfindet und anschließend die Reaktion der
Siliziumcarbidbildung in der anschließenden Reaktionszone nach dem gleichen Schema wie vorstehend beschrieben
stattfindet. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht somit darin, daß die Energiezufuhrzone
in einen ersten Teil, der im wesentlichen frei von Silizium und Siliziumcarbid ist, und einen zweiten
Teil aufgeteilt ist, der im wesentlichen Silizium und Siliziumcarbid enthält, wobei das Siliziumoxid zusammen
mit dem Reduktionsmittel in den ersten Teil beschickt wird und dort mit Energie versehen wird, worauf
das erhaltene Abgas in Kontakt mit dem zweiten Teil geführt wird. Vorzugsweise wird die gesamte Siliziumoxidmenge
auf diese Weise beschickt, und darüber hinaus liegt vorzugsweise die Menge des zu diesem Zeitpunkt
beschickten Reduktionsmittels bei etwa der stöchiometrischen Menge zur Umwandlung des Silizium-Rohmaterials
in Siliziummonoxid.
Die gesamte für die Silizium-Herstellung erforderliche Energie kann dem ersten Teil zugeführt werden,
während keine Energie dem zweiten Teil zugeführt wird, jedoch wird vorzugsweise nur die Energiemenge,
die zur Umwandlung der Beschickungsmaterialien für Siliziummonoxid erforderlich ist, dem ersten Teil der
Energiezufuhrzone zugeführt, wohingegen der Rest dem zweiten Teil zugeführt wird. Dies erfolgt, um zu
hohe Temperaturen der Gase zu vermeiden, die von
15
dem ersten in den zweiten Teil übergeführt werden. Da der Energieverbrauch für die Bildung von Siliziummonoxid,
wie vorstehend erwähnt, den Hauptanteil des gesamten Energieverbrauchs darstellt, etwa 822 kj pro
Mol Siliziumdioxid, sollten mindestens 80% der Gesamtenergie
in den ersten Teil und vorzugsweise zwischen 85 und 95% beliefert werden.
Diese Energie wird zweckmäßig mittels eines elektrischen
Lichtbogens, wie ein Elektrolichtbogen oder Plasmalichtbogen, in üblicher Weise zugeführt, wohingegen
der Rest der Energie, etwa 126 kj pro Mol Siliziumdioxid
dem zweiten Teil der Energiezufuhrzone zugeführt wird, unter Anwendung einfacherer Erwärmungsmethoden,
vorzugsweise der Widerstandsheizung. Da das Siliziumoxid an einer Stelle reagiert, und die Siliziumbildung
an einer anderen Stelle der Energiezufuhrzone erfolgt, verunreinigen Verunreinigungen und Schlacke
aus dem Siliziumoxid das Siliziumprodukt nicht, und dieses wird wesentlich reiner. Außerdem sind die Möglichkeiten
zur Steuerung des Verfahrens aufgrund der getrennten Reaktionen sehr gut Das Chargieren wird
ebenfalls dadurch vereinfacht, daß keine feste Beschikkung in dem ersten Teil der Energiezufuhrzone vorliegt,
wodurch man Beschickungsmaterial einfach in den ersten Teil einfallen lassen kann.
Die F i g. 4 zeigt eine Ofenkonstruktion dieser Art, die bevorzugt ist, wenn sowohl das Siliziumoxid, als auch
das Reduktionsmittel in den ersten Teil der Energiezufuhrzone beschickt werden. Durch die Rinne 11 können
die Rohmaterialien in den ersten Teil der Energiezufuhrzone in den Reaktor eingebracht werden, der durch
unterbrochene Linien in der Figur eingerahmt wurde und mit 12 markiert wurde. Am Boden dieses Teils erfolgt
eine Umwandlung der eingeführten Materialien in Kohlenmonoxid und Siliziummonoxid durch Hitze, die
von einem elektrischen Lichtbogen geliefert wird, der zwischen der Elektrode 13 und dem Boden des Ofens
gebildet wird. Verbleibende Schlacke wird durch den Kanal 14 entfernt. Die Gase werden zum zweiten Teil 15
der Energiezufuhrzone geführt, wo sie in Kontakt mit der festen kondensierten Phase 16 kommen und mit
dem Siliziumcarbid zu elementarem Silizium reagieren, das die Kante 17 überfließt, in dem Trog 18 gesammelt
und durch den Kanal 19 entnommen wird. Gegebenenfalls wird weitere Energie der festen kondensierten Phase
16 durch Widerstandsheizung zugeführt. Gase, die nicht umgewandelt wurden, verlassen die Energiezufuhrzone
und treten in die im wesentlichen Kohle enthaltende anschließende Reaktionszone 20 ein, wo die
verbleibende Menge an Siliziummonoxid unter Bildung von Siliziumcarbid reagiert, das sich abwärts zu den
festen kondensierten Phasen 16 hin bewegt. Kohlenstoff wird in die Zone 20 im Maße seines Verbrauchs eingespeist.
Eine periodische Reinigung des Einlaßrohrs 11 durch Blasen kann auch in diesem Falle mittels eines
Plasma-Brenners 21 durchgeführt werden, der in eine andere Bohrung als der von oben herabkommenden 11
in die Ofenwandung eingeführt ist.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
65
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Silizium oder Ferrosilizium durch Reduktion von Siliziumoxid in
der Form von Siliziumdioxiden oder Kationen enthaltenden Silikaten und Oxiden, wobei auch Eisen
oder Eisenoxid anwesend sein kann, mittels eines kohlenstoffhaltigen Reduktionsmittels in einer Reaktionszone,
wobei die Reaktionszone eine Energiezufuhr- und eine anschließende Reaktionszone umfaßt,
wobei mindestens kondensierte Phasen aus der anschließenden Reaktionszone und Energie zur
Energiezufuhrzone gebracht werden, während Siliziumendprodukt und eine Gasphase die Energiezufuhrzone
verlassen und wobei ztarindest die Gasphase
aus der Energiezufuhrzone und das kohbnstoffheltige Reduktionsmittel zur abschließenden Reaktionszone
gebracht werden, während Abgas aus der anschließenden Reaktionszone nach außen austritt
und kondensierte Phasen aus der anschließenden Reaktionszone in die Energiezufuhrzone eintreten
und wobei das Siliziumoxid in kondensierter Form irgendwo in die Reaktionszone oder in Gasphase in
die Energiezufuhrzone eingespeist wird, dadurch
gekennzeichnet, daß
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