DE1091144B

DE1091144B - Elektrisch betriebenes Schneeschleuder-Schienenfahrzeug

Info

Publication number: DE1091144B
Application number: DEH35508A
Authority: DE
Original assignee: Henschel Werke GmbH
Current assignee: Henschel Werke GmbH
Priority date: 1959-01-31
Filing date: 1959-01-31
Publication date: 1960-10-20

Description

Elektrisch betriebenes Schneeschleuder-Schienenfahrzeug Die Erfindung betrifft ein elektrisch betriebenes, vor ein brennkraft-elektrisches Triebfahrzeug spannbares Schneeschleuder-Schienenfahrzeug, bei dem eine oder mehrere Schneeschleudern beim Schleuderbetrieb von einem oder mehreren in das Schneeschleuderfahrzeug eingebauten Elektromotoren angetrieben werden.
Die bekannten Schneeschleudern mit elektrischem Antrieb sind meist für Stromentnahme aus einer Oberleitung eingerichtet. Die elektrische Oberleitung ist jedoch im Winterbetrieb störanfällig; außerdem behindert sie die Freizügigkeit der Schneeschleuder, die dann nur auf Strecken mit elektrischer Oberleitung eingesetzt werden kann. Viele Bahnnetze haben aber auch Strecken ohne elektrische Oberleitung, die ebenfalls geräumt werden müssen.
Es ist ferner bekannt, bei Triebfahrzeugen mit auf dem Fahrzeug angeordneter Schneeschleuder einen Teil der gesamten Antriebsleistung wahlweise zum Betrieb der Schneeschleuder abzuzweigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die damit erreichbare günstige Leistungsverteilung zwischen Fahrzeugantrieb und Schleuderantrieb auch bei getrennten Trieb- und Schleuderfahrzeugen auszunutzen und zugleich die Nachteile der bekannten Einrichtungen, nämlich das \ichtausnutzen der Schneeschleuder samt dem Fahrzeugantrieb außerhalb der kalten Jahreszeit, zu vermeiden.
Da bei den üblichen brennkraft-elektrischen Lokomotiven mit einem oder zwei Motoraggregaten die Motorleistung auf einen Generator übertragen wird, der seinerseits Strom an die Antriebsmotoren der Achsen liefert, wird nach der Erfindung der Strom für die Schneeschleudermotoren dem Generatorsatz des als Schiebefahrzeug benutzten brennkraft-elektrischen Triebfahrzeugs entnommen.
Die Patentansprüche 2 bis 4 haben als echte Unteransprüche nur in Verbindung mit dem Patentanspruch 1 patentrechtliche Bedeutung.
An Hand zweier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele wird die Erfindung im folgenden erläutert.
In Abb. 1 ist eine brennkraft-elektrische Lokomotive 3 mit zwei Motoraggregaten 1 und 1' versehen, die fest mit den Generatoren 2 und 2' verbunden sind. In diesem Fall ist es möglich, den Strom des einen Aggregates 1, 2 von den Achsantriebsmotoren 4 und 5 abzuschalten und über Leitung 6 auf die Schneeschleudermotoren 7 und 8 des vorspannbaren Fahrzeuges 16 zu schalten, während das andere Aggregat 1', 2' nach wie vor auf die zugehörigen Achsantriebsmotoren 4' und 5' der brennkraft-elektrischen Lokomotive geschaltet bleibt. Die brennkraft-elektrische Lokomotive 3 kann also noch mit der Hälfte ihrer Leistung als Schublokomotive arbeiten. Sollte diese Leistung für den Vortrieb des Schneeschleuderzuges nicht ausreichen, so kann eine zweite Lokomotive als reine Schublokomotive hinter der ersten angekuppelt werden.
Die Schneeschleudermotoren 7 und 8, die auch als einziger unterteilter Motor ausgeführt sein können, treiben über eine Kupplung 9 das Schleuderrad 12 an, wobei die Antriebswelle in einem Axialdrucklager 10 und einem Traglager 11 gelagert ist.
Die Stufenschaltung, die für die Achsantriebsmotoren der brennkraft-elektrischen Lokomotive vorgesehen ist, wird zweckmäßig in gleicher Weise auch für die Antriebsmotoren des Schleuderrades angewendet. Weiter sind die Elektromotoren 7 und 8 zum Antrieb der Schneeschleuder 12 in gleicher Art aufgebaut, wie die Achsantriebsmotoren 4, 5, 4' und 5' der brennkraft-elektrischen Lokomotive.
Es ist auch möglich, statt eines Schleuderrades deren zwei in die Schneeschleuder einzubauen.
Im Führerstand des Schneeschleuder-Schienenfahrzeuges 16 ist weiter der gleiche Schalttisch wie im Führerstand der brennkraft-elektrischen Lokomotivei eingebaut, so daß die Schleudergeschwindigkeit und das Drehmoment der Schleuder auch vom Schleuderfahrzeug aus geregelt werden können.
Abb.2 zeigt eine brennkraft-elektrische Lokomotive 3' mit nur einem Antriebsaggregat 10. In diesem Fall überträgt das Aggregat seine gesamte Leistung auf den Schneeschleuderantrieb, während die Achsantriebsmotoren 14, 15, 14' und 15' abgeschaltet sind. Dann ist zum Vortrieb des Schneeschleuderzuges jedenfalls eine zweite Lokomotive 13 erforderlich.
Während bei den bekannten brennkraft-getriebenen Schneeschleudern eine kostspielige Antriebsanlage nur während der Schneeperiode ausgenutzt wird, im Sommer aber nutzlos abgestellt werden muß, bleibt bei der Ausführung nach der Erfindung nur das verhältnismäßig kleine Schneeschleuderfahrzeug 16 mit den elektrischen Antriebsmotoren 7 und 8 den Sommer über unausgenutzt stehen, während die brennkraftelektrische Lokomotive 3 bzw. 3' durch Rückschalten der Stromzuführung auf die eigenen Achsantriebsmotoren als normale Lokomotive auch im Sommer voll eingesetzt werden kann.

Claims

hATENT:1NSPßüCHE: 1. Elektrisch betriebenes, vor ein brennkraftelektrisches Triebfahrzeug spannbares Schneeschleuder-Schienenfahrzeug, bei dem eine oder mehrere Schneeschleuderwellen beim Schleuderbetrieb von einem oder mehreren in dem Schneeschleuderfahrzeug eingebauten Elektromotoren angetrieben werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Strom für die Schneeschleudermotoren (7 und 8) dem Generatorsatz (2 bzw. 10) des als Schiebefahrzeug benutzten brennkraft-elektrischen Triebfahrzeugs (3 oder 3') entnommen wird.
2. Schneeschleuder-Schienenfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Antriebsmotoren der Schneeschleuderwellen (12) die gleiche Stufenschaltung haben wie die Achsantriebsmotoren (4, 4', 5 und 5') des brennkraftelektrischen Triebfahrzeugs.
3. Schneeschleuder-Schienenfahrzeug nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Führerstand des Schneeschleuderfahrzeuges (16) der gleiche Schalttisch wie im Führerstand des brennkraft-elektrischen Triebfahrzeugs (3 oder 3') eingebaut ist.
4. Schneeschleuder-Schienenfahrzeug nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektromotoren (7 und 8) zum Antrieb der Schneeschleudern in der gleichen Art aufgebaut sind wie die Achsantriebsmotoren (4, 5, 4' und 5' bzw. 14, 15, 14' und 15') des brennkraft-elektrischen Triebfahrzeugs (3 oder 3'). In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift hTr. 401907.