<Desc/Clms Page number 1>
Antriebseinrichtung für dieselmotorgetriebene Schienenfahrzeuge
Die Erfindung betrifft eine Antriebseinrichtung für dieselmotorgetriebene Schienenfahrzeuge mit einem Traktionsmotor und einem Hilfsdieselmotor, welcher mit einem Heizstromgenerator dauernd ge- kuppelt ist. Solche aus Hilfsdiesel und Heizstromgenerator bestehenden Aggregate bekannter Bauart laufen entweder ständig mit konstanter Drehzahl oder es werden nach einem andern Vorschlag zwei oder mehrere Drehzahlstufen des Aggregates vorgesehen, um eventuelle langdauernde Leerlaufzeiten des Hilfsdieselmotors bei hohen Drehzahlen zu vermeiden. Die Konstanthaltung der Spannung durch eine elektrische Regeleinrichtung bietet keine besonderen Schwierigkeiten.
Während der wärmeren Jahreszeit, bei welcher keine Zugheizung erforderlich ist, aber auch in der kalten Jahreszeit, etwa bei Beförderung von Güterzügen, die bis auf den Dienstwagen keine Zugheizung benötigen, bleibt bei den bisher bekannten Ausführungen die im Heizaggregat installierte Dieselmotorleistung unausgenützt.
Diese Nachteile werden nun erfindungsgemäss dadurch behoben, dass bei einer Antriebseinrichtung der angeführten Art der Hilfsdieselmotor mittels Einrichtungen zur Übertragung seiner jeweiligen Restleistung mit zumindest einer Treibachse des Fahrzeuges in Verbindung steht. Diese Antriebsverbindung kann z. B. über einen Drehmomentwandler mit Gelenkwellen od. dgl. hergestellt sein. Durch diese Anordnung ist es möglich, bei nicht oder nur wenig belastetem Heizstromgenerator die Leistung des zum Antrieb des Heizgenerators dienenden Hilfsdieselmotors fallweise vollständig oder zum grössten Teil für Traktionszwecke auszunützen.
Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung steht der Hilfsdieselmotor - wie dies an sich bekannt ist-über ein hydraulisches Getriebe und gegebenenfalls ein Fahrtwendegetriebe mit einer vom Traktionsmotor unabhängigen Treibachse des Fahrzeuges in Verbindung. Diese Konstruktion wird insbesondere dann angewendet, wenn das Triebfahrzeug für den oder die Haupttraktionsmotoren eine hydraulische Kräfteübertragung besitzt. Von dem der Leistung des Hilfsmotors angepassten hydraulischen Getriebe wird die Leistung z. B. über eine Gelenkwelle auf eine Sekundärwelle des hydraulischen Traktionsgetriebes geleitet.
Es ist erfindungsgemäss auch möglich, den Hilfsdieselmotor über ein hydraulisches Getriebe mit dem Sekundärteil des aus Primär- und Sekundärteil bestehenden Haupttraktionsgetriebes zu verbinden, dessen Primärteil vom Haupttraktionsmotor angetrieben wird und dessen Sekundärteil an die Achsgetriebe angeschlossen ist.
Eine erfindungsgemässe. Ausführungsmöglichkeit ist weiters darin gelegen, dass der Hilfsdieselmotor über ein hydraulisches Getriebe mit einem zwischen dem Haupttraktionsgetriebe und den Treibachsen des Fahrzeuges angeordneten und mit dem Sekundärteil des Haupttraktionsgetriebes gekuppelten Nachschaltgetriebe gekuppelt ist.
Weiters kann erfindungsgemäss der Hilfsdieselmotor bei elektrischer Übertragung der Leistung auf die Treibachsen des Fahrzeuges mit einem zweiten Traktionsgenerator gekuppelt sein, welcher gemeinsam mit dem Haupttraktionsgenerator die elektrische Energie für die Traktionsmotoren liefert.
Schliesslich ist es auch im Rahmen der Erfindung möglich, den Hilfsdieselmotor mit einem zweiten Traktionsgenerator zu kuppeln, welcher in Verbindung mit dem Antriebsmotor einer vom Haupttraktionsmotor unabhängigen Treibachse des Fahrzeuges steht. Hier ist es besonders zweckmässig, für die elektrische Kraftübertragung vom Traktions-Generator des Hilfsdieselmotors auf die Treibachsen das gleiche
<Desc/Clms Page number 2>
Übertragungssystem zu wählen wie für die Übertragung der Haupttraktionsleistung auf die übrigen Treib- achsen.
Weitere Merkmale der Erfindung sind nachstehend an Hand der Zeichnungen erläutert, welche vier verschiedene Ausführungsformen in schematischer Darstellung zeigen. Hiebei stellt Fig. l eine Ausfüh- rungsform einer Diesellokomotive dar, bei welcher die Antriebskraft vom Traktionsdieselmotor auf drei
Treibachsen hydraulisch übertragen wird, wogegen die Leistung des zum Antrieb des Heizaggregates die- nendenHilfsdieselmotors fallweise durch eine vollständig getrennte hydraulische Kraftübertragung auf die vierte Treibachse geleitet werden kann.
In Fig. 2 ist eine analoge Anordnung zu sehen, bei der jedoch die Leistung des Hilfsdieselmotors einer im Raupttraktionsgetriebe vorgesehenen Sekundärwelle zufliesst. In Fig. 3 ist die Anordnung bei hydrau- lischer Kraftübertragung gezeigt, bei welcher die Hilfsdieselmotorleistung einem hinter dem Haupttrak- tionsgetriebe befindlichen Nachschaltgetriebe zugeführt wird, wogegen Fig. 4 das Anordnungsschema bei elektrischer Kraftübertragung zeigt.
Im einzelnen ist in den Figuren mit l der Traktionsmotor bezeichnet und mit 7 der mit dem Heiz- stromgenerator 8 gekuppelte Hilfsdieselmotor. Vom Traktionsmotor 1 wird bei den Ausführungsbeispielen gemäss Fig. 1-3 über eine Gelenkwelle 28 das Hauptgetriebe 2 betätigt, von dem aus Gelenkwellen 3 zu den Achsgetrieben 4,5, 6 der Haupttreibachsen 13, 14,15 führen.
Im Beispiel nach Fig. l ist der Hilfsmotor 7 ausser mit dem Heizstromgenerator 8 noch mit dem hy- draulischen Getriebe 9 gekuppelt, dessen treibende Welle über die Gelenkwelle 10 zum Achsgetriebe 11 der vierten Treibachse 12 führt. Der Hilfsdieselmotor kann demnach unabhängig von der Hauptkraftüber- tragung auf eine Treibachse arbeiten. Das Fahrtwendegetriebe für diese Hilfskraftübertragung ist getrennt vom Wendegetriebe der Hauptkraftübertragung angeordnet, wird aber gleichzeitig mit diesem geschaltet.
Bei 17 ist das Handrad des Fahrschalters 18 angedeutet, 16 ist der Handgriff des Heizstromschalters und
19 der Drehzahlregler des Hilfsdieselmotors, der in Abhängigkeit von den im Fahrschalter eingestellten Fahrstufen gebracht werden kann.
In Fig. 2 ist zu sehen, dass das Übertragungsgetriebe 9 für die Restleistung des Hilfsmotors dem Heiz- generator 8 nachgeschaltet und mit diesem über eine Kupplung 34 verbunden ist. Durch die Gelenkwelle 33 steht das Getriebe 9 mit einer Sekundärwelle des Haupttraktionsgetriebes 2 in Verbindung. Hier übertragen die Gelenkwellen 3 die im Getriebe 2 gebildete Summenleistung des Hauptdieselmotors 1 und des Hilfsdieselmotors 7 auf sämtliche vier Treibachsen. Fig. 3 zeigt nochmals das Schema einer Lokomotive mit hydraulischer Kraftübertragung, wobei jedoch das so wie gemäss Fig. 1 auf der zweiten Seite des Hilfsdieselmotors 7 angeflanschte Übertragungsgetriebe 9 mittels der Welle 35 auf ein hinter dem Traktionsgetriebe 2 befindliches Nachschaltgetriebe 26 arbeitet. Auch hier gelangt die Summenleistung der beiden Dieselmotoren über die Gelenkwelle 3 auf alle vier Treibachsen.
Bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 2 und 3 ist ein Wendegetriebe nur einmal erforderlich.
Fig. 4 ist das Anordnungsschema einer Diesellokomotive mit elektrischer Kraftübertragung. Der Traktionsdieselmotor ist mit dem Traktionsgenerator 20 und der Hilfsdieselmotor ausser mit dem Heizgenerator 8 noch mit dem Hilfstraktionsmotor 21 gekuppelt. Die Treibachsen 22, 23, 24, 25 besitzen je einen Traktionsmotor 29, 30, 31, 32. Diesen Motoren wird die Summenleistung vom Hauptdieselmotor und Hilfsdieselmotor auf elektrischem Wege in bekannter und nicht näher dargestellter Weise zugeführt. Es ist aber auch denkbar und in den Rahmen der Erfindung gehörig, die elektrische Leistung analog zum Ausführungsbeispiel nach Fig. l so zu verteilen, dass drei Achsen die Haupttraktionsleistung und die vierte Achse die Restmotorleistung des Hilfsdieselmotors zugeführt bekommen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Antriebseinrichtung für dieselmotorgetriebene Schienenfahrzeuge mit einem Traktionsmotor und einem Hilfsdieselmotor, welcher mit einem Heizstromgenerator dauernd gekuppelt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsdieselmotor (7) mittels Einrichtungen (9, 21) zur Übertragung seiner jeweiligen Restleistung mit zumindest einer Treibachse des Fahrzeuges in Verbindung steht.