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Fördereinrichtung zum Vorentwässern und Zuführen von Schleudergütern
zur Schleudertrommel von Zentrifuge. Die Erfindung bezieht sich auf eine Fördereinrichtung
zum Vorentwässern und Zuführen von Schleudergütern zur Schleudertrommel von Zentrifugen
mittels eines endlosen Förderbandes.
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Bei den bekanntem. Fördereinrichtungen dieser Art ist das endlose
Förderband um eine an der Aufgabestelle, z. B. einem Aufbewahrungsbehälter für das
zu zentrifugierende Gut, angeordnete Umlenkrolle und eine weitere Umlenkrolle im
Schleuderraum der Zentrifuge, vorzugsweise im Einlauftrichter, geschlungen und gegebenenfalls
durch eine oder mehrere Zwischenrollen abgestützt. Diese Rollen sind als livperbolische
Drehkörper ausgebildet, durch die das aus einem nachgiebigen Werkstoff, wie Gummi
oder Kunststoff, bestehende Förderband muldenförmig gewölbt wird, damit das Fördergut
nicht seitlich vom Förderband abfließen kann. Außerdem ist das Förderband staub-
und flüssigkeitsdicht ausgebildet, um auch beim Fördern feinstkörniger oder fließbarer
Schleudergiiter einen Gutdurchschlag durch das Förderband zu vermeiden.
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Es ist auch schon bekannt, Förderbänder als Sieb auszubilden. Bei
diesen Förderbändern handelt es sich jedoch um Transport- und Entwässerungsvorrichtungen
für Erze, Kohle od. dgl., die vor dem Transport in einer Waschanlage von den unerwünschten
Beimengungen, wie taubes Gestein oder Letten, durch Waschen mit Wasser befreit und
daher mehr oder weniger wasserhaltig sind. Das vom durchlochten Förderhand ablaufende
Wasser stellt keinen besonderen Wert dar, so daß es lediglich abgeleitet wird. Dagegen
sind bei den meisten Schleudergütern die abgetrennten Flüssigkeiten wertvoll, mitunter
wertvoller als der Feststoff selbst.
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Es werden auch Schleudergüter in der Zentrifuge mit Wasch- oder Extraktionsflüssigkeiten,
-dämpfen oder -gasen behandelt, die gleichfalls einen großen Wert darstellen. Diese
Behandlung des Schleudergutes wird in einer Stufe oder, bei der Behandlung mit verschiedenen
Medien, in zwei Stufen durchgeführt. Das von der Schleudertrommel abgeschleuderteflüssige
Behandlungsmedium der. einzelnen Stufen, das verschiedene Mengen der festen oder
flüssigen Bestandteile des Schleudergutes enthält, wird zur unterschiedlichen Weiterbehandlung
getrennt aufgefangen.
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Es hat sich indessen herausgestellt, daß in der Zentrifuge nicht mehr
als zwei dieser Stufen vorgesehen werden können, weil sonst ein Ansteigen des Feuchtigkeitsgehaltes
des geschleuderten Feststoffes eintritt. Bei der Behandlung des Schleudergutes mit
Dämpfen oder Gasen hat sich ergeben, daß die Verweilzeit des Schleudergutes in der
kontinuierlich arbeitenden Zentrifuge oft nicht genügt, das Behandlungsmedium ausreichend
oder gleichmäßig genug auf das Schleudergut einwirken zu lassen. Es ist daher erforderlich,
das Schleudergut vor der Aufgabe in die Zentrifuge in Eindickern, anderen Zentrifugen
oder Filtern mit einer Waschflüssigkeit zu behandeln und einzudicken bzw. in einem
geschlossenen Behälter der Einwirkung der Behandlungsdämpfe oder -gase genügend
lange auszusetzen. Diese Vorbehandlung des Schleudergutes bedarf indessen eines
beträchtlichen Aufwandes an technischen Mitteln und damit erheblicher Investitionen
sowie hoher Bedienungs-, Wartungs- und Energiekosten.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, die Fördereinrichtung
der eingangs angegebenen Gattung so weiterzubilden, daß das Schleudergut in einem
vorentwässerten bzw. vorgereinigten und gegebenenfalls vorbehandelten Zustand vom
Förderband in die Zentrifuge eingetragen werden kann, ohne daß hierzu wesentliche
zusätzliche technische und wirtschaftliche Aufwendungen erforderlich sind.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
das in an sich bekannter Weise als Sieb ausgebildete Förderband zum Auffangen der
ablaufenden Flüssigkeit durch ein rohrförmiges Auffanggehäuse zu umschließen, in
dessen Decke Sprühdüsen für mindestens ein Behandlungsmedium angeordnet sind und
in dessen Raum unterhalb des Förderbandes für jede Sprühdüse eine Auffangkammer
vorgesehen ist. In vorteilhafter Weise ist jede Auffangkammer des Auffangraumes
mit einem schrägen Boden versehen, an dessen tiefster Stelle eine Auslauföffnung
für die aufgefangene Flüssigkeit angeordnet ist.
Durch diese Maßnahmen
wird nicht nur die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe in vorteilhafter Weise
gelöst, sondern darüber hinaus der Vorteil erzielt, daß infolge der großen Länge
der Fördervorrichtung beliebig viele Wasch- und Behandlungsstufen vorgesehen werden
können. Da das Fördergut verhältnismäßig lange in der allseitig geschlossenen Fördervorrichtung
verbleibt, kann auch ein. Behandlungsdampf bzw. ein Behandlungsgas auf das Förderg
o# ut einwirken. Weiterhin wird eine scharfe Trennung der Filtratabläufe des Förderbandes
erzielt und ein Vermischen der Behandlungsmedien vermieden, weil die Filterablauföffnungen
in dem Auffanggehäuse in einem großen gegenseitigen Abstand voneinander angeordnet
werden können.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
im Längsschnitt durch die Schleudertrommel einer Schubzentrifuge und der anschließenden
Fördereinrichtung schematisch dargestellt.
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Die Schubzentrifuge der üblichen Bauart ist mit einer Fördereinrichtung
1 versehen, die das Schleudergut von einem in der Zeichnung nicht dargestellten
Aufbewahrungsbehälter in die Schleudertrommel 2 der Schubzentrifuge fördert.
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Diese Fördereinrichtung besteht aus einem endlosen Förderband 3, das
um eine am Aufbewahrungsbehälter angeordnete Umlenkrolle 4 und eine weitere, im
Einlauftrichter 5 der Schleudertrommel 2 angeordnete Umlenkrolle 6 geschlungen ist.
Eine von diesen Rollen wird durch einen in der Zeichnung nicht dargestellten Motor
angetrieben, um das Förderband 3 in Pfeilrichtung in Umlauf zu setzen, während die
andere Rolle mit einer gleichfalls nicht dargestellten Spannvorrichtung zum Straffhalten
des Förderbandes 3 versehen ist. Bei einer großen. Länge der Fördereinrichtung 1
können noch mehrere gleichmäßig über den Abstand der beiden Umlenkrollen verteilte
Tragrollen für das Förderband vorgesehen werden. Sämtliche dieser Rollen weisen
eine Paraboloidform auf, durch die das aus elastischem Werkstoff, z. B. Gummi, bestehende
Förderband muldenförmig gewölbt wird, wodurch ein seitliches Herabfallen des Schleudergutes
vom Förderband vermieden wird.
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Erfindungsgemäß ist das Förderband 3 mit auf dessen Oberfläche gleichmäßig
verteilten Durchtrittöffnungen 7 versehen und von einem Auffanggehäuse 8 umschlossen.
Durch diese Durchtrittöffnungen vermag lediglich die sich während des Förderns aus
dem Schleudergut absetzende Flüssigkeit abzufließen, wodurch eine Vorentwässerung
des Schleudergutes erzielt wird. Das Auffanggehäuse 8 besteht aus einem kegelförmig
erweiterten Rohr mit kreisförmigem Querschnitt, dessen von der Zentrifuge abliegendes
Ende durch eine Stirnwand 9 verschlossen sein kann, während das andere, offen ausgebildete
Ende 10 in den Einlauftrichter 5 der Schubzentrifuge hineinragt.
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Das Auffanggehäuse 8 umschließt hierbei das Förderband 3 derart, daß
seine am höchsten liegende Erzeugende parallel zur Längsachse des Förderbandes 3
verläuft, demnach seine am tiefsten liegende Erzeugende einen Winkel mit dieser
Längsachse einschließt. Das Auffanggehäuse 8 dient hierbei gleichzeitig zur Lagerung
der Umlenk- und Tragrollen des Förderbandes 3. An der Oberseite des Auffanggehäuses
8 ragen Sprühdüsen 11 in das Gehäuseinnere, die an eine gemeinsame oder an getrennte
Zuführungsleitungen 12 angeschlossen sind. Durch diese Sprühdüsen kann das auf dem
Förderband 3 abgelagerte Schleudergut mit einem oder mehreren flüssigen Behandlungsmedien,
z. B. Waschwasser oder Extraktionsflüssigkeiten, beaufschlagt werden, um das Schleudergut
zu reinigen oder einen, im Schleuderendprodukt unerwünschten Bestandteil herauszulösen.
Die Sprühdüsen 11 sind in einem großen Abstand voneinander angeordnet, der ein.
Vermischen dieser Flüssigkeiten ausschließt. Zum getrennten Auffangen dieser Flüssigkeiten
sind auf der Seite des untenliegenden Trums des Förderbandes 3 im gleichen Abstand
zwischen den Sprühdüsen 11 Trennwände 19 vorgesehen, die nahe an das Förderband
3 heranreichen und den unteren Teil des Innenraumes des Auffanggehäuses 8 in Auffangkammern
14 unterteilen. Jede Auffangkammer 14 weist an ihrer tiefsten Stelle eine Auslauföffnung
15 für das aufgefangene Filtrat bzw. das Behandlungsmedium auf.
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Das durch eine Schurre 16 auf das Förderband 3 aufgetragene Schleudergut
wird beim Durchgang durch den Beaufschlagungsbereich der Sprühdüsen 11 mit dem Behandlungsmedium
beaufschlagt, wobei das durch die Durchtrittöffnungen 7 und durch das unten laufende
Trum des Förderbandes 3 abfließende Filtrat bzw. Behandlungsmedium in der diesen
zugeordneten Auffangkammer 14 aufgefangen und durch die Auslauföffnungen 15 getrennt
abgeleitet wird. Auf diese Weise wird der Schleudertrommel 2 ein bereits vorentwässertes
und gereinigtes Schleudergut zugeführt, das in der Schubzentrifuge bis zum gewünschten
Grad entwässert werden kann und ein reines Filtrat und reine Feststoffe ergibt.
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Falls erforderlich, kann der aus der Schubzentrifuge herausragende
Teil des Auffanggehäuses 8 auch gasdicht ausgebildet werden, um das geförderte Schleudergut
mit einem gas- oder dampfförmigen Behandlungsmedium beaufschlagen zu können.
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Es können auch zum Erhöhen des Entwässerungsgrades des Schleudergutes
die Seitenwände des zu diesem Zweck mit einem rechteckigen Querschnitt ausgebildeten
Auffanggehäuses 8 bis an das Förderband 3 herangeführt sein, und es kann hierdurch
der Innenraum des Auffanggehäuses 8 in zwei übereinanderliegende Teilräume abgeteilt
werden, von denen entweder der untere evakuiert oder der obere unter Überdruck gesetzt
wird. Schließlich kann auch der Boden des Auffanggehäuses 8 unmittelbar unter dem
oben laufenden Trum des Förderbandes 3 angeordnet und zur Ermöglichung des Schräglaufes
die an der Aufgabestelle des Schleudergutes angeordnete Umlenkrolle 4 mit einem
entsprechend vergrößerten Durchmesser ausgebildet werden. Diese Ausbildung hat den
Vorteil, daß das vom oberen Trum des Förderbandes 3 ablaufende Filtrat nicht das
untere zu durchdringen braucht.
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Im manchen Fällen, z. B. beim Zentrifugieren von Stapelfasern, kann
es von Vorteil sein, das Schleudergut ohne Zwischenschalten eines Einlauftrichters
5 unmittelbar vom Förderband 3 auf den Trommelmantel 17 aufzutragen, um ein Verwirren
der Stapelfasern zu vermeiden. In diesem Fall wird das FÖrderband 3 unmittelbar
über dem Trommelmantel 17 angeordnet.
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Weiterhin kann zum Antrieb des Förderbandes 3 an Stelle eines besonderen
Motors auch der Antriebmotor der Schubzentrifuge verwendet werden. Hierzu wird in
vorteilhafter Weise ein vom Zentrifugenmotor mit angetriebenes Vorgelege mit einer
zur Trommelachse parallelen und hinter dem austragseitigen Ende der Schubzentrifuge
endenden Welle vorgesehen, auf deren freiem Ende eine Riemenscheibe sitzt, die mittels
eines über Umlenkrollen geführten Riemens eine
mit der Umlenkrolle
4 des Förderbandes 3 verbundene Riemenscheibe antreibt. Schließlich können zur Reinigung
des rücklaufenden Trums unter diesem Walzenbürsten, Abstreifer od. dgl. angeordnet
werden.