-
Wechsels tromklingel Die Erfindung bezieht sich auf Wechselstromklingeln
derjenigen Art, bei denen das aus Magnetspule, zusätzlichem Permanentmagnet und
in Richtung der Magnetspulenachse schwingbarem Anker bestehende Magnetsystem innerhalb
des vom Klangkörper umschlossenen Hohlraumes untergebracht ist.
-
Ziel der Erfindung ist es, eine Wechselstromklingel dieser Gattung
zu schaffen, bei der der Anker netzfrequenztreu schwingt, wodurch der Ton der Klingel
klar und gut wahrnehmbar wird, und die Einzelteile des Magnetsystems so zu gestalten,
daß der Aufbau der ganzen Klingel und deren Montage sowie die Befestigung an der
Wand mit wenig Griffen ermöglicht wird. Hierdurch wird es möglich, den Gestehungspreis
der Klingel weit unter die Kosten der bisher handelsüblichen Wechselstromklingeln
im allgemeinen und der bisher bekannten Klingeln der obengenannten Gattung im besonderen
zu senken, so daß die Verwendung dieser Klingel für billige Bauweisen das Gegebene
ist.
-
Erreicht wird dieses angestrebte Ziel dadurch, daß erfindungsgemäß
an Stelle des bei den bekanntenKlingeln dieser Gattung auf einer Verlängerung des
Spulenkörpers sitzenden ringförmigen Permanentstahlmagneten eine Oxydmagnetplatte
Verwendung findet, welche im Innern der Bohrung des Spulenkörpers fest untergebracht-
ist oder unmittelbar vor der Bohrungsöffnung des Spülenkörpers schwingbar angeordnet
ist. Der Anker ist ent-,veder im Innern der Spulenkörperbohrung axial schwingbar
angeordnet oder, falls er in der Spulenbohrung als feststehender Anker untergebracht
ist, wirkt mit der unmittelbar vor der Spulenkörperbohrung angeordneten, durch eine
Blattfeder gehaltenen Oxydmagnetplatte zusammen.
-
Die Verwendung von Permanentstahlmagneten in Zusammenarbeit mit Magnetspulen
ist im Klingelbau allgemein bekannt. Sie hat bereits auch beim Bau von Wechselstromklingeln
mit im Innern des Klangkörpers untergebrachtem Magnetsystem, z. B. in Form von auf
einer Verlängerung des Spulenkörperrohres angeordneten Ringankern, Verwendung gefunden.
Diese Permanentstahlmagnete haben jedoch den Nachteil, daß sie, um wirksam zu sein,
verhältnismäßig kompendiös sind und dadurch die Baulänge des Magnetsystems erheblich
vergrößern. Darüber hinaus nimmt die Stärke aller Permanentstahlmagnete allmählich
ab, so daß ihre Wirkung nachläßt, das Funktionieren der Klingel also bei längerem
Gebrauch in Frage gestellt ist.
-
Man hat wohl auch bereits Oxydmagnete beim Bau von Wechselstromklingeln
verwendet. Hierbei handelt es sich aber um Klingeln, bei denen das Magnetsystem
außerhalb des Klangkörpers angeordnet ist und der Anker frei über den Polen eines
Oxydmagneten schwingt. Bei einer solchen Anordnung ist einmal eine raumsparende
Klingelbauart nicht möglich, darüber hinaus ist die Montage wesentlich umständlicher
und sind außerdem einmal wegen der höheren Montagekosten und zum anderen wegen der
relativ hohen Kosten eines großen Oxydmagneten die Gesamtgestehungskosten um einVielfaches
höher als bei einer Bauart, wie sie den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet.
-
Obwohl somit die Verwendung von Oxydmagneten im Klingelbau ebenso
wie auch die besonderen günstigen Eigenschaften derartiger Oxydmagneten und auch
die axiale Kombination von Magnetspule mit einem getrennt von ihr angeordneten Permanentmagneten
bekannt war, war man bisher nicht in der Lage, eine derart raumsparende und billige
Lösung beim Bau von Wechselstromklingeln mit innerhalb des Klangkörpers liegendem
Magnetsystem zu finden, wie sie die vorliegende Erfindung ermöglicht.
-
Nachstehend seien, ohne jedoch Anspruch auf Vollständigkeit der möglichen
Lösungen der gestellten Aufgabe zu erheben, einige beispielsweise Ausführungsformen
an Hand von schematischen Zeichnungen beschrieben. Es zeigt Fig. 1 das in der Spulenbohrung
feste Oxydmagnetplättchen in Zusammenarbeit mit einem federbelasteten, in der Spulenbohrüng
in Achsrichtung schwingbaren Anker, Fig.2 bei gleicher Anordnung des Oxydmagnetplättchens
die Verwendung. eines stabförmigen, in der Spulenachse schwingbareri xydmagnetankers,
Fig. 3 einen feststehenden, rohrförmigenEisenanker mit in ihm längsbeweglichem,
nichtmetallischem, stabförmigem Körper; welcher das vor der Spulenbohrung liegende
Oxydmagnetplättchen trägt, wobei derKlangkörper nicht gezeigt ist, Fig.4 das unmittelbar
vor der Magnetspulenbohrung schwingbare Oxydmagmetplättchen in Zusammenwirken mit
einem in der Spulenbohrung festen massiven Eisenanker.
In Fig. 1
ist ein Beispiel einer festen Unterbringung des Oxydmagnetplättchens 1 in der Bohrung
der Spule 2 gezeigt, d. h., durch das Oxydmagnetplättchen 1 ist die Spulenbohrung
einseitig geschlossen. Der in der Bohrung der Spule 2 axial bewegliche Eisenanker
3 ist durch eine Feder 4 belastet, die sich mit ihrem einen Ende gegen das Oxydmagnetplättchen
1 und mit ihrem anderen Ende gegen den Eisenanker 3 abstützt. Es ist aber auch,
wie in Fig. 2 veranschaulicht, möglich, an Stelle des federbelasteten Eisenmagneten
einen Oxydmagneten 5 als axial be-%,vegbären Anker zu verwenden, dessen Polarität
so zu wählen ist, daß sein in die Spulenbohrung eintauchendes Ende die gleiche Polarität,
z. B. Nordpol, aufweist wie das nach dem Spuleninnern zu liegende Ende des Oxydmagnetplättchens
1 (nämlich auch Nordpol). Hierdurch wird eine Feder entbehrlich. Der Oxydmagnetanker
5 führt seine Schwingungen allein durch das Zusammenwirken des durch die stromdurchflossene
Magnetspule 6 erzeugten Wechselfeldes mit dem konstanten Felde des Oxydmagnetplättchens
1, je nach dem Wechsel in der Polarität des die Polarität des Magnetspulenfeldes
stärkenden oder schwächenden Magnetfeldes des Oxvdmagnetplättchens 1, aus.
-
Bei einer mechanischen Umkehr der Bewegungsverhältnisse zwischen Anker
und Oxydmagnetplättchen ergeben sich verschiedene Ausführungsmöglichkeiten. Es sei
hierzu ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die nachstehend angegebenen Ausführungsformen
nur einzelne Ausführungsbeispiele unter den zahlreichen, durch die jeweiligen Betriebsbedingungen
gegebenen Ausführungen veranschaulichen, welche von dem Erfindungsgedanken Gebrauch
machen.
-
Gemäß Fig. 3 ist innerhalb des in der stromdurchflossenen Magnetspule
6 festen, rohrförmigen Eisenankers 7 ein in der Längsrichtung der Spulenachse beweglicher,
aus nichtmagnetischem Werkstoff bestehender stabförmiger Körper 8 angeordnet, der
nahe seinem einen Ende das Oxydmagnetplättchen 1 von geringer Längenausdehnung in
Richtung der Spulenachse trägt und unmittelbar vor der Magnetspulenbohrung in geringer
Entfernung von dieser liegt. Mit dem diesem Oxydmagnetplättchen 1 entgegengesetzten
Ende des in der Magnetspule 6 festen, rohrförmigen Eisenankers 7 sind zwei Bügel
9 verbunden, welche sich längs des Magnetspulenkörpers 6 nach der entgegengesetzten
Stirnseite desselben erstrecken und an ihren freien Enden je einen nach der Spulenachse
zu abgewinkelten Schenkel 10 tragen, welche bis dicht an den Umfang des zwischen
ihnen liegenden Oxydmagnetplättchens 1 heranreichen. Wird nun die Elektromagnetspule
6 von einem Wechselstrom durchflossen, so bewegt sich der nichtmagnetische stabförmige
Körper 8 im wesentlichen dadurch, daß der feste Rohranker 7 unmittelbar auf das
Oxydmagnetplättchen 1 einwirkt. Die abgewinkelten Schenkel 10 unterstützen die Bewegung,
da ihre wechselnde Magnetkraft nur einen Teil des feststehenden Rohrankers ausmacht.
Der Tragstab 8, der auf diese Weise in axiale Schwingungen gerät, wirkt mit seinen
Enden unmittelbar als Klöppel in bezug auf den das Magnetsystem in gleicher Weise
wie in den Fig. 1 und 2 umgebenden, nicht dargestellten Klangkörper.
-
Endlich ist es auch möglich, wie Fig. 4 veranschaulicht, den Anker
als in der Magnetspule 6 fest angeordneten, vollen Kern 11 unterzubringen und das
Oxydmagnetplättclien 1 mit geringem Abstand unmittelbar vor der Magnetspulenbohrung
anzuordnen. Dieses Oxydmagnetplättchen 1 und der mit ihm verbundene nichtmagnetische
Klöppelkörper 12 können zu einem Stück vereinigt durch eine Stahlblattfeder 13 direkt
oder unter Zwischenschaltung eines Verbindungsstückes 14 aus Eisen mit dem dem Oxydmagnetplättchen
1 abgewandten Ende des feststehenden massiven Eisenankers 11 verbunden sein, wobei
dieses Verbindungsstück 14 zwischen Tragfeder 13 für den Klöppel und den Eisenanker
11, wie bei 15 angedeutet, winklig, stufenförmig abgesetzt sein und den Stromanschlußklemmen
als Träger dienen kann.
-
Eine besonders zweckmäßige und infolge der leichten Montage der ganzen
Klingel sehr preiswerte, die verschiedenen Vorteile der Verwendung eines Oxydmagnetplättchens
voll ausnutzende Ausführungsform einer Wechselstromklingel nach der Erfindung ist
in den Fig. 1 und 2 veranschaulicht.
-
Das innerhalb des vom Klangkörper 16 umschlossenen Hohlraumes angeordnete
Magnetsystem besteht aus der Magnetspule 6, welche über Anschlußklemmen 18 im Bedarfsfalle
mit Wechselstrom niederer Spannung gespeist wird. In der Bohrung 2 des Spulenkörpers
ist an dem einen Ende das Oxydmagnetplättchen 1 fest eingesetzt, so daß dadurch
die Spulenbohrung an einem Ende verschlossen ist. In der Bohrung 2 ist der Anker
längsbeweglich untergebracht, welcher ein mit einer Längsbohrung 3' versehener Eisenanker
3 ist und in seiner Bohrung 3' das eine Ende einer Druckfeder 4 aufnimmt, die mit
einem Ende gegen den Anker 3 drückt und sich mit ihrem anderen Ende gegen das Oxydmagnetplättchen
1 abstützt. Gemäß Fig. 2 kann an Stelle eines Eisenankers 1, wie ihn Fig. 1 zeigt,
ein Oxydmagnet 5 in Stabform als Anker längsbeweglich in der Spulenbohrung 2 Verwendung
finden. Hierbei ist darauf zu achten, daß die einander zugewandten Enden des Oxydmagnetankers
5 und des Oxydniagnetplättchens 1 gleiche Polarität aufweisen. Da sich die gleichartigen
Pole, z. B. N-Pole, wie in Fig. 2 dargestellt, abstoßen, so wird im Ruhezustand
der Klingel der Anker 5 aus der Spulenbohrung nach auswärts geschoben werden, wodurch
er zum Anschlag gegen den Klangkörper kommt. Durchfließt bei Gebrauch der Klingel
ein Wechselstrom die Magnetspule 6, so wird durch das sich bildende Wechselfeld
abwechselnd teils eine Verstärkung derAbstoßung von Oxydmagnetanker und Oxydmagnetplättchen
eintreten, teils die Wirkung des Oxydmagnetplättchens aufgehoben und dabei der nach
außen gestoßene Anker wieder in die Spulenbohrung hineingezogen werden. Durch dieses
Wechselspiel der auf den Oxydmagnetanker einwirkenden Kräfte erfolgt ein netzfrequenztreuer
Anschlag des Klöppels gegen den Klangkörper 16. Die Verwendung einer Druckfeder
zur Auswärtsbewegung des Ankers, wie sie in der Ausführungsform nach Fig. 1 erforderlich
ist, entfällt bei der Ausführungsform nach Fig. 2.
-
Jedes der beiden vorbeschriebenen Magnetsysteme kann nun beim Aufbau
der Klingel Verwendung finden. Zu diesem Zweck wird es durch einen zweischenkligen,
den Kraftlinienfluß der Magnetspule 6 unterstützenden Eisenbügel 17a, 17b (Fig.
1) mit dem Klangkörper 16 verbunden. Der eine Schenkel 17a ist in bekannter Weise
unter Z-förmiger Abwinklung aus dem Klangkörper 16 herausgeführt und trägt die Aufhängeöse
für die fertige Klingel. Der andere Schenkel 17 b ist durch mehrmaliges gleichsinniges
Abwinkeln zu einem kastenförmigen Rahmen verformt, der das vorbeschriebene Magnetsystem
zwischen parallelen, senkrecht zur Spulenachse gerichteten Rahmenseiten 17c' allein
durch Klemmwirkung festhält. Von diesen beiden Rahmenseiten umfaßt die eine, 17c,
mit einer Bohrung einen Ansatz am Spulenkörper, während die
andere
Rahmenseite 17c' fest gegen das entgegengesetzte, durch die Oxyd-magnetplatte 1
verschlossene Ende der Spulenbohrung anliegt. Von den beiden parallel zur Spulenachse
liegenden Rahmenseiten 17 b und 17 b' liegt die eine, 17 b', mit ihrem leicht abgekröpften
Ende gegen den Klangkörper 16 an und ist mit diesem sowie mit dem im Innern des
Klangkörpers liegenden Ende des Bügels 17a durch nur einen einzigen Niet 18, welcher
in der Zeichnung nur angedeutet ist, verbunden. Eine treppenförmige Abstufung 17d
der Rahmenseite 17 b dient als Auflage für die die Stromanschlußteile tragende Platte
15.
-
Die ganze Klingel besteht, wie aus dem Vorangehenden zu ersehen ist,
aus nur wenigen in Massenfabrikation einfach herzustellenden Teilen, welche mit
nur wenig Handgriffen und mit den einfachsten Hilfsmitteln zusammengefügt und durch
nur einen Niet fest miteinander verbunden werden können. Am Verbraucherort selbst
bedarf es keiner zeitraubenden Schraubarbeiten, sondern nach Herstellung des Anschlusses,
der infolge des durch den raumsparenden Zusammenbau der Teile freien Raumes innerhalb
des Klangkörpers leichte Zugänglichkeit zu den Klemmstellen gewährleistet und in
kürzester Zeit fertiggestellt werden kann, kann die Klingel an jedem Nagel, Haken
od. dgl. aufgehängt werden.
-
Jede Justierung sowie jede nachträgliche Wartung derKlingel kommt
inFortfall. Dies liegt an der großen Hubweite, denn es gelingt in bekannter Weise,
einen mit der Netzfrequenz schwingenden Anker auf die zwei- bis dreifache Schwingweite
zu bringen. Dies bedeutet eine Zeitersparnis bei der Herstellung gegenüber einer
mit der doppelten Netzfrequenz schwingenden W echselstromklingel.