DE108815C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Fatentirt ini Deutschen Reiche vom a. Juni 1899 ab.

Der Gegenstand der Erfindung betrifft ein Einlafsventil für solche Gasmaschinen, welche durch Vergröfserung oder Verringerung der Gasladung oder der gesammten Gas- und Luftladung geregelt werden. Dieses Einlafsventil wird durch die vom Regler beeinflufsten Steuertheile der Belastung entsprechend verschieden hoch gehoben.

Bei dieser Art der Regelung zeigt sich der Uebelstand, dafs, je kleiner die beabsichtigte Ladung ist, dieselbe desto ungenauer wird. Denn während bei einem grofsen Ventilhube eine kleine Ungenauigkeit in der Hubhöhe, die durch Spiel in den Gelenken, Ungenauigkeit des Nockens, ungenaue Einstellung der Steuertheile durch den Regler hervorgerufen wird, noch keinen merkbaren Einflufs auf die Gröfse der Ladung hat, wird dieselbe Ungenauigkeit bei kleineren Ladungen schon Störungen hervorrufen, da ihr Verhältnifs zur Hubhöhe ein gröfseres geworden ist.

Der Fehler wird bei diesem Ventil dadurch vermindert, dafs dasselbe aus zwei oder mehreren Einzelventilen gebildet ist, von denen bei geringen Hübhöhen nur das eine geöffnet wird, so dafs eine Ungenauigkeit in der Hubhöhe nicht einer so grofsen Veränderung des Durchgangsquerschnittes entspricht, als wenn das ganze Ventil von vornherein angehoben wird. Fig. 1 zeigt eine solche Anordnung.

Es sind zwei in einander sitzende Ventile angeordnet, von denen das eine b mit dem Ventilstift c verbunden ist, und bei seiner Oeffnuhg nach Zurücklegen eines bestimmten Hubes durch einen Mitnehmer e das andere Ventil a anhebt. Der Ventilstift ist direct oder indirect in bekannter Weise mit einer Rolle i verbunden, die über die vom Regulatorhebel g verstellte Nockenscheibe k mit dem schrägen Nocken / läuft.

Fig. 2 zeigt das Ventil nach Oeffnung des inneren Ventiltellers bei geschlossenem äufseren Ventil, Fig. 3 nach Oeffnung beider Ventile.

Die in Fig. 1 angedeutete Steuerung des Ventils durch einen schrägen Nocken kann durch beliebige andere Steuerungen, die eine Veränderung des Veritilhubes gestatten, z. B. eine Kulissensteuerung, ersetzt sein.

Die Wirkung der neuen Ventilanordnung wird durch die Diagramme Fig. 4 bis 6 veranschaulicht, von denen Fig. 4 die den verschiedenen Belastungen entsprechenden Ventilhube, wachsend von 0 bis h, darstellt, während Fig. 5 und.6 die den Ventilhüben entsprechenden Durchgangsquerschnitte für ein gewöhnliches und das neue Regulirventil geben. Beim gewöhnlichen Ventil ist der Durchgangsquerschnitt dem Hube proportional, die Diagrammlinie verläuft also geradlinig von ο bis zum gröfsten Durchgangsquerschnitt Q, der = hdn gesetzt werden kann, wenn d den Ventildurchmesser bezeichnet '(Fig. 5). Beim neuen Regulirventil wird bis zur Hubhöhe It₁ zunächst nur das innere Ventil mit dem Durchmesser ^₁ gehoben, so dafs der Querschnitt h_xd_xn entsteht, bei gröfseren Hubhöhen kommt das äufsere Ventil mit dem Durchmesser d₂ und dem höchsten Hube It-Ji₁ zur Wirkung, so dafs der gröfste Gesammtquerschnitt

H₁Cl₁ π -f (h-hj ^₂TT = Q.
ist. Auf diese Weise entsteht die gebrochene

Linie der Fig. 6 und man erkennt sofort, dafs den gleichen Durchgangsquerschnitten beim Doppelventil gröfsere Hubhöhen entsprechen als beim einfachen Ventil, dafs also bei ersterem eine Ungenauigkeit der Hubhöhe keinen so grofsen Einflufs auf die Querschnitte hat.

Vergleicht man z. B. die beiden Ventile für den Fall, dafs ^₃ des Maximalquerschnittes Q freigelegt werden soll, so entspricht, wie aus

den Diagrammen ersichtlich, der Ordinate —

beim einfachen Ventil die Hubhöhe — > beim

Doppelventil die Hubhöhe 0,6 h. Bei einer Maximalhubhöhe von 24 mm und einer Ungenauigkeit von ι mm an der betreffenden Stelle wäre also der Fehler im ersten Falle

12,5 pCt., im zweiten Falle 7 pCt.

Der Fehler ist durch die neue Ventilanordnung also wesentlich verkleinert.

Statt die beiden Einzelventile α und b in einander zu legen, wie in Fig. 1, können dieselben auch neben einander angeordnet sein, wie in Fig. 7 angedeutet. Statt zwei können mehr Ventile angewendet sein, die nach einander angehoben werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Einströmventil für Gaskraftmaschinen, dessen Hubhöhe zur Erzielung verschieden grofser Gasladungen oder Gesammtladungen vom Regler bestimmt wird, dadurch gekennzeichnet, dafs das Ventil aus zwei oder mehreren Einzel^ ventilen zusammengesetzt ist, welche nach einander geöffnet werden, zum Zwecke, kleinere Ladungen genauer einstellen zu können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.