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Band-Schleifvorrichtung zum Schleifen zylindrischer Werkstücke Bei
den bisherigen Bandschleifvorrichtungen mit angetriebenen und um @ das Werkstück
umlaufenden, durch eine unter Federwirkung stehende Spannrolle unter elastischer
Spannung gehaltenen Schleifbändern greift beim Anlegen des Schleifbandes an das
Werkstück das Schleifband mit Odem .durch die Spannung sich ergebenden Druck an
dem Werkstück an. Je weiter das Schleifband an das Werkstück herangeführt wird,
um so mehr erhöht sich die Spannung und damit der Druck auf das Werkstück. Dadurch
wird nun nicht etwa, wie meist irrtümlich angenommen, die Schleifwirkung erhöht,
da sich dabei naturgemäß auch das Schleifband mehr um das Werkstück legt, also damit
die Schleiffläche vergrößert wind.
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Die Schleifwirkung resultiert -bekanntlich aus Druck durch Schleiffläche.
Wenn also (der Druck durch weiteres Schwenken der Schleifbänder an das Werkstück
erhöht wird und die dadurch eintretende Schleifflächenvergrößerung erfolgt, ist
der sich daraus resultierende Druck, auf die Fläche gerechnet, der gleiche geblieben.
Bei verhältnismäßig breiten Bändern kann sogar eine Verringerung eintreten. Die
beabsichtigte Eindringtiefe des einzelnen Schleifkornes und damit eine erhöhte Schleifwirkung
kann infolgedessen mit den; bisherigen Vorrichtungen nicht erreicht werden.
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Durch die Erfindung kann: nunmehr eine je nach Bedarf gewünschte regelbareEindringtiefe
des Schleifkornes in weitgehendstem Maße erreicht werden, und zwar dadurch, daß
außer der Spannrolle für das Schleifband eine rückseitig auf den dem Werkstück zugekehrten
Trum des Schleifbandes unter Federdruck einwirkende und parallel zu dem Trum längsverschiebbare
und feststellbare Druckrolle vorgesehen ist. Hierdurch ist es möglich, durch Verlagerung
der Druckrolle in Längsrichtung- des Schleifbandes auf das Werkstück eine größere
oder kleinere Schleiffläche, d. h. einen größeren oder kleineren Umschling.ungswinkel
des Schleifbandes zu bestimmen.
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Wird nämlich die Druckrolle so weit in Längsrichtung des Schleifbandes
zurückgesetzt, daß sie bei völligem Anschwenken des Schleifbandes an das Werkstück
noch kurz vor dessen Peripherie liegt, wird der größte Umschlingungswinkel und damit
die größte Schleiffläche erzielt. Die Federwirkung der Druckrolle ist dabei so einzustellen,
daß sie die Federspannung der Spannrolle eben noch überwindet.
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Stellt man .die Druckrolle in Längsrichtung des Schleifbandes dem
Werkstück mehr zu, so verkleinert sich dementsprechend der Umschlingungswinkel.Diese
Zustellung kann nun so weit erfolgen, bis das Schleifband durch die Druckrolle an
:das Werkstück nur noch etwa linear angedrückt wird. Dabei wird die Feder der Spannrolle
entsprechend entlastet, dagegen die Feder der Druckrolle mehr gespannt, was bei
richtiger Federeinstellung eine auf das Schleifband gleichbleibende Spannung bei
jedem Umschlingungswinkel bis zur linearen Anlage des Schleifbandes auf das Werkstück
gewährleistet.
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Je kleiner der Umsehlingungswinkel ist, um so weniger Schleifkristalle
kommen zum Angriff, das ergibt dann bei gleichbleibendem Anpreßdruck eine größere
Eingriffstiefe des einzelnen Schleifkristalls und somit eine erhöhte Schleifwirkung.
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Es ist deshalb mit der Erfindung möglich, selbst stark verrostete
Rohre und solche mit tiefen Ziehriefen, Narben oder starken Zumderbildungen in praktisch
der gleichen zeit wie Rohre handelsüblicher Qualität ohne Anwendung der Erfindung
zu schleifen. Besondere Vorteile bietet noch .die Art der Anordnung der Druckrolle
sowie die Einstellung des Federdrukkes derselben.
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Eine der möglichen Konstruktionen ist in der Beschreibung und den
Zeichnungen zur Erläuterung der Erfindung niedergelegt. Es zeigt Alb. 1 eine mit
der Erfindung ausgestattete Schleifvorrichtung im Schnitt, Abb. 2 ,eine Ansicht
auf die Schleifbänder in größerem Maßstab, Abb. 3 und 4 schematisch an einem Schleifband
die beiden äußersten Arbeitseinstellungen.
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In der durch eine Keilriemenscheibe 2 angetriebenen, auf Rollen 3
laufenden und durch die Hauptwelle 4 im Lager 5 abgestützten Schleiftrommel 6 sind
die Antriebswellen 7 .der Schleifbandrollen 8 gelagert. Diese werden durch die auf
der Hauptwelle lose gelagerten und gesondert angetriebenen Keilriemenscheiben 9
über die Keilriemenscheibe 10 angetrieben. Die Achsen 11 für die lose auf .diesen
laufenden Schleifbandrollen 12 sind je in zwei Schwenkarmen 13 einer auf den Wellen
7 gelagerten Buchse
14 gehalten. Die Buchsen 14 tragen einen weiteren
Hebelarm 15, der unter Federwirkung gegen einen, auf der Hauptwelle 4 verschiebbaren
Konus 16 anliegt, so daß bei Verschieben des Konus der Hebelarm 15 mit Schwenkarmen
13 und damit die lose laufenden Schleifbandrollen 12 verschwenkt werden. Hierdurch
können die Schleifbänder 17, welche über die Rollen 8 und 12 geführt sind, in und
außer Arbeitsstellung gebracht und weich oder hart an das Werkstück angelegt werden.
Die Verschiebung des Konus 16 erfolgt durch einen an einem Zahnsegment 18 einstellbaren,
an einem Arm 19 des Lagers 5 drehbar gelagerten Hebel 20. Dieser Hebel 20 trägt
eine an ihm verschiebbare Muffe 39. Mit dieser Muffe ist die in der als Hohlwelle
ausgebildeten Hauptwelle4 geführte Schubstange 21 in bekannter Weise durch Ringnut
und, Führungsstifte drehbar gekuppelt, so daß beim Schwenken des Hebels 20 die Schubstange
21 verschoben wird.
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Zur elastischen Spannung des Schleifbandes 17 ist auf der Achse 11
ein unter der Wirkung der Feder 24 stehender Hebel 25 gelagert, der an seinem freien
Ende die gegen das Schleifband drückende Spannrolle 26 trägt.
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Erfindungsgemäß ist dem Schleifband 17 außerdem eine Druckrolle 27
zugeteilt. Diese wirkt unter Federspannung auf den idem Werkstück zugekehrten Trum
17a rückseitig ein. Die Druckrolle 27 ist an einem unter Wirkung einer Blattfeder
35 stehenden Schwenkarm 29 gelagert. Der Schwenkarm 29 ist mittels Lagerbolzen 30
an einer auf der Lagerachse 11 durch Schellenlager 32 befestigtem, nach der Antriebswelle
7 verlaufenden. und. hier in einem Gabellager 33 geführten Traverse 34 verschiebbar
und feststellbar gelagert. Zu diesem Zweck besitzt die Traverse 34 einen Längsschlitz
31, in den der Lagerbolzen 30 der Spannrolle 26 faßt.
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Als auf den Schwenkarm 39 einwirkende Feder dient eine Blattfeder
35. Diese ist an einem Winkelstück 36 befestigt, .das an der Stirnfläche des Lagerbolzens
30 schwenkbar und feststellbar ist.
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Der Schwenkarm 29 weist an seiner Nabe einen seitlich über die Traverse
34 ragenden Anschlag 37 mit einer Stellschraube 38 auf. Dadurch kann der Ausschlag
:der Druckrolle 27 beliebig .begrenzt werden..
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Durch Einstellung des die Feder 35 tragenden Winkelstückes 36 kann
der auf den Schwenkarm 29 auszuübende Druck reguliert werden. Wird nun die Druckrolle
27 weiter in Längsrichtung auf der Traverse 34 zum .Werkstück verschoben, so verkleinert
sich damit die Angriffsfläche des Schleifbandes. Dies kann so weit erfolgen, daß
zuletzt nur noch ein linearer Schliff auftritt. Bei dieser Verlagerung der Druckrolle
27 wird dann .durch das Werkstück unter Zwischenlage des Schleifbandes die Druckrolle
entgegen der Federwirkung zurückgedrückt und die Feder 35 mehr gespannt. Dieses
ergibt dann einen erhöhten Druck bei gleichzeitiger Verringerung der Angriffsfläche
des Schleifbandes und somit eine größere Eindringtiefe des einzelnen Schleifkornes
in das zu schleifende Werkstück. Umgekehrt wird die Angriffsfläche des Schleifbandes
vergrößert, wobei wohl eine erhöhte Spannkraft der Spannrolle eintritt, jedoch die
Federkraft der Druckrolle zurückgeht, so daß der Druck ausgeglichen wird und sich
die Eindringtiefe des einzelnen Schleifkornes verringert.
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In Abb. 3 ist an einem Schleifband die Einstellung der Schleifvorrichtung
zur Erzielung einer höchsten Oberflächengüte gezeigt. Die Druckrolle ist hierfür
so eingestellt, daß sie kurz vor der Peripherie des Werkstückes 40 bei angeschwenktem
Schleifband liegt. In dieser Stellung besitzt das Schleifband den größten Umschlingungswinkel
und somit die größte Anzahl der angreifenden Schleifkristalle.
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Abb. 4 zeigt die äußerste Einstellung der Druckrolle für den etwa
nur linearen Angriff des Schleifbandes am Werkstück zwecks Bearbeitung von stark
verrosteten oder mit starken Ziehrillen, Narben oder starkem Zunder behafteten Werkstücken.
Da hier bei gleichbleibendem Druck des Schleifbandes nur eine geringe Anzahl Schleifkristalle
zum Angriff kommt, wird eine größere Eingriffstiefe derselben erreicht.