DE1087125B - Verfahren zur Herstellung blutzuckersenkender Sulfonylharnstoffe - Google Patents
Verfahren zur Herstellung blutzuckersenkender SulfonylharnstoffeInfo
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- DE1087125B DE1087125B DEV15885A DEV0015885A DE1087125B DE 1087125 B DE1087125 B DE 1087125B DE V15885 A DEV15885 A DE V15885A DE V0015885 A DEV0015885 A DE V0015885A DE 1087125 B DE1087125 B DE 1087125B
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C311/00—Amides of sulfonic acids, i.e. compounds having singly-bound oxygen atoms of sulfo groups replaced by nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups
- C07C311/50—Compounds containing any of the groups, X being a hetero atom, Y being any atom
- C07C311/52—Y being a hetero atom
- C07C311/54—Y being a hetero atom either X or Y, but not both, being nitrogen atoms, e.g. N-sulfonylurea
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Description
- Verfahren zur Herstellung blutzuckersenkender Sulfonylharnstoffe Verschiedene Sulfonamidderivate zeigen bei oraler Applikation hypoglykämische Wirkung.
- Bedeutung haben bisher vor allem im Benzolkern substituierte N,-Benzolsulfonyl-N,n-butylharnstoffe gewonnen, beispielsweise der Nl-4-Aminobenzolsulfonyl-N2 nbutylharnstoff.
- Überraschenderweise ist die blutzuckersenkende Wirkung jedoch nicht an das Vorhandensein des Benzolkernes gebunden, sondern kommt auch aliphatischen Verbindungen der Formel HZN-(CH2)n-S02NH-CO -NHY zu, worin n die Werte 0 bis 8 annehmen und die Kohlenwasserstoffkette geradlinig oder verzweigt sein kann und Y Alkyl oder Cycloalkyl darstellt.
- Diese Stoffe zeigen infolge Fehlens des Benzolringes keine nennenswerte bakteriostatische Wirkung und führen daher auch nach längerer Anwendung zu keiner Resistenz gegenüber Sulfonamiden.
- Man kann diese Verbindungen nach an sich bekannten Methoden wie folgt darstellen: 1. durch Umsetzung von aliphatischen Sulfonamiden, die eine Aminogruppe bzw. einen in diese umwandelbaren Rest besitzen, oder deren Alkalisalzen mit Carbaminsäurehalogeniden oder Isocyanaten bzw. Stoffen, die in solche übergehen können, 2. durch Umsetzung entsprechend substituierter Sulfonylisocyanate mit Aminen, 3. durch Umsetzung von entsprechend substituierten Sulfonylhalogeniden mit Isoharnstoffalkyläthern und nachfolgende Hydrolyse mit Salzsäure, 4. durch Ammoniakabspaltung und Wasseranlagerung an Sulfonylguanidine, 5. durch Schwefelwasserstoffabspaltung und Wasseranlagerung an Sulfonylthioharnstoffe, 6. durch Umsetzung von Sulfonylurethanen mit Aminen, 7. durch Reaktion substituierter Harnstoffe mit Sulfonamiden, B. durch Ersatz des H in unsubstituierten Sulfonylharnstoffen durch Y.
- Beispiel 1 50,8g 2-Phthaliminoäthansulfonylamid wurden in 300 ml 1 n-Natronlauge gelöst. Nach Zugabe von 400 ml Aceton wurden unter Rühren und Eiskühlung 24,0 g n-Butylisocyanat zugegeben und bis zum Verschwinden des Isocyanatgeruches gerührt. Nach Stehen über Nacht wurde bei Zimmertemperatur das Aceton im Vakuum abgetrieben und der ausgefallene Dibutylharnstoff nach Zugabe von Wasser abgesaugt. Beim Ansäuern des Filtrates mit Salzsäure schied sich der Butylharnstoff schmierig ab. Zweimaliges Umfällen aus Natriumbikarbonatlösung-Salzsäure ergab dann ein festes farbloses Produkt vom Fp. 115 bis 117°C, das ein Gemisch aus Ni (2-Phthahminoäthansulfonyl)-NZ n-butylharnstoff und N-1 - (2 - Phthaloylaminoäthansulfonyl) - N2 - n - butylharnstoff darstellt.
- 10,0 g des Sulfonylharnstoffgemisches wurden mit 56,5 ml 95°/oigem Äthanol versetzt, 1,7 g 88,8°/oige Hydrazinhydratlösung zugesetzt und 3 Stunden unter Rückflußkühlung zum Sieden erhitzt. Zum Beginn des Siedens erhielt man eine klare Lösung, aus der nach etwa 30 Minuten ein farbloser Niederschlag ausfiel. Nach dem Erkalten wurde der Niederschlag abgesaugt und das Filtrat im Vakuum zur Trockene gedampft. Rückstand und ursprünglicher Niederschlag wurden unter Rühren in 75 ml Wasser suspendiert, mit verdünnter Salzsäure schwach kongosauer gemacht, das Hydrazid abgesaugt und das Filtrat im Vakuum eingedampft. Der Rückstand wurde zweimal aus je 25 ml Äthanol umkristallisiert. Das N1- (2-Aminoäthansulfonyl) -N2-n-butylharnstoffhydrochlorid zeigt einen Fp. 124 bis 126°C und ist gut wasserlöslich.
- Gefunden ... C 32,20 %, H 7,14 berechnet ... C 32,36 0/a, H 6,99 Beispiel 2 4,8 g Sulfamid wurden in 25 ml 2n-Natronlauge gelöst, 10 ml Aceton zugesetzt und unter Rühren und Eiskühlung 6,5 g Cyclohexylisocyanat zugetropft. Anschließend wurde 1 Stunde unter Eiskühlung und anschließend so lange bei Zimmertemperatur gerührt, bis der Isocyanatgeruch ver-' schwunden war. In die Lösung wurde Kohlendioxyd bis zum Phenolphthaleinumschlag eingeleitet, das Aceton abdestilliert, 50 ml Wasser zugesetzt, von etwas gebildetem Dicyclohexylharnstoff abgesaugt und das Filtrat mit Salzsäure angesäuert. Es resultierte in guter Ausbeute Aminosulfonylcyclohexylharnstoff, der nach dem Umfällen aus verdünntem Ammoniak =Salzsäure einen Fp. 138,5 bis 140°C aufwies.
- Gefunden MG 222,6 (alkalimetr. bestimmt), N 18,97 °/o; berechnet MG 221,28 (für C7 Hi503N3S), N 18,99 %.
Claims (1)
- PATENTXNSPRUCHt Verfahren zur Herstellung blutzuckersenkender Sul-: fonylhärn"stoffe der Formel HJ - (CH,)" -SO,- NH-CO-NHY worin n die Werte 0 bis 8 annehmen und die Kohlenwasserstoffkette geradlinig oder verzweigt sein kann und Y Alkyl oder Cycloalkyl darstellt, dadurch gekennzeichnet, daß aliphatische Sulfonamide, die eine Aminbgrnppe bzw. einen in diese umwandelbaren Rest besitzen, oder deren Alkalisalze mit Carbaminsäurehalogeniden oder Isocyanaten bzw. Stoffen, die in solche übergehen können, umgesetzt werden oder entsprechend substituierte Sulfonylisocyanate mit Aminen umgesetzt werden oder entsprechend substituierte Sulfonylhalogenide mit Isoharnstoffalkyläthern umgesetzt und anschließend mit Salzsäure hydrolysiert werden oder aus entsprechend substituierten SulfonylguanidinenAmmoniak abgespalten undWasser angelagert wird oder aus entsprechend substituierten Sulfonylthioharnstoffen Schwefelwasserstoff abgespalten und Wasser angelagert wird oder entsprechend substituierte Sülfonylurethane mit Aminen umgesetzt werden oder entsprechend substituierte Sulfonamide mit substituierten Harnstoffen umgesetzt werden oder in entsprechend substituierten Sulfonylharnstoffen, die jedoch im Harnstoffrest unsubstituiert sind, ein N, -Wasserstoffatom durch den Rest Y ersetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV15885A DE1087125B (de) | 1959-02-04 | 1959-02-04 | Verfahren zur Herstellung blutzuckersenkender Sulfonylharnstoffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEV15885A DE1087125B (de) | 1959-02-04 | 1959-02-04 | Verfahren zur Herstellung blutzuckersenkender Sulfonylharnstoffe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1087125B true DE1087125B (de) | 1960-08-18 |
Family
ID=7575301
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEV15885A Pending DE1087125B (de) | 1959-02-04 | 1959-02-04 | Verfahren zur Herstellung blutzuckersenkender Sulfonylharnstoffe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1087125B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3245982A (en) * | 1962-03-27 | 1966-04-12 | Pfizer & Co C | Sulfamylsemicarbazides |
-
1959
- 1959-02-04 DE DEV15885A patent/DE1087125B/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US3245982A (en) * | 1962-03-27 | 1966-04-12 | Pfizer & Co C | Sulfamylsemicarbazides |
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