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Verfahren und Vorrichtung zur Schwammreinigung und zum Verschwammen
von Isolatoren Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Schwammreinigung und zum
»Verschwammen« von Isolatoren, bei dem ein feuchter Schwamm an den zu reinigenden
Isolartor angepreßt, eine Relativbewegung zwischen Schwamm und Isolator durchgeführtundder
Schwamm anschließend wenigstens einmal ausgewrungen und erneut mit Feuchtigkeit
getränkt wird. Die Erfindung betrifft ferner Vorrichtungen zur Durchführung dieses
Verfahrens.
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Bisher wurde das Verschwammen von Isolatoren durchweg von Hand ausgeführt,
wobei der Schwamm nach der Reinigung des Isolators jeweils ins Wasser getaucht und
so, lange ausgewrungen wurde, bis er freu vom Rückständen war.
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Dieses Verfahren ist - wie ohne weiteres auf der Hand; liegt - verhältnismäßig
umständlich und für eine Massenfertigung von Isolatoren sehr ungeeignet. Der Erfindung
liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein neues Verfahren. sowie geeignete Vorrichtungen
zur Durchführung dieses Verfahrens zu entwickeln, durch das es möglich ist, die
Schwammreinigung von Isolatoren. in wesentlich kürzerer Zeit durchzuführen. Das
neue Verfahren soll dabei zugleich so ausgestaltet sein, daß es sich für .eine Massenreinigung
von Isolatoren eignet.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, da.ß der quer
zur Transportbewegung des Isolators verschiebbare Schwamm aus einer Bewegungsstellung,
in der eine Reinigungsvorrichtung selbsttätig wenigstens einmal an den Schwamm angedrückt
wird, durch eine mit der Reinigungsvorrichtung synchronisierte Vorschubeinrichtung
an den rotierenden Isolator herangeführt und nach Ablauf einer bestimmten Zeit wieder
in die Ausgangslage zurückgeführt wird.
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Die bisherige manuelle Reinigung der Isolatoren wird erfindungsgemäß
somit durch ein maschinelles Verfahren ersetzt, dessen besonderes Kennzeichen darin
liegt, daß die einzelnen vorzunehmenden Arbeitsgänge, d. h. insbesondere das Andrücken
des Schwamines an den Isolator und die nachfolgende Reinigung des Schwammes durch
geeignte mechanische oderelektrische Steuermittel synchronisiert sind.
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Wenn die zu reinigenden Isolatoren auf einem an sich bekannten Drehtisch
angeordnet sind, der schrittweise die einzelnen Isolatoren in den Bereich der Schwamrnreinigungsanlage
bringt, so, hat es sich gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens als günstig erwiesen, wenn sich der Schwamm während der Transportbewegung
des Drehtisches in der Bewegungsstellung befindet, in der eine Reinigungsvorrichtung
wenigstens einmal selbsttätig an den Schwamm angedrückt wird.
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Die Zeitspanne, die erforderlich ist, um den gereinigten Isolator
aus dem Bereich der Sch.wammreinigungslage zu entfernen und einen weiteren Isolator
in diesen Bereich einzuführen, wird erfindungsgemäß somit zugleich zur Reinigung
des Schwammes benutzt, so daß keine Zeit verlorengeht.
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Eine günstige Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist derart ausgebildet, daß der der Außenkontur der zu reinigenden Isolatoren angepaßte
Schwamm zwischen zwei an den beidem. Breitseiten des Schwammes anliegenden Blechen
eingespannt und an seinem dem zu reinigenden Isolator zugewandten Ende von beiden
Seiten für die Reinigungseinrichtung zugänglich ist.
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Die Reinigungsvorrichtung besteht vorteilhaft aus zwei seitlich an
das frei liegende Ende des Schwammes andruckbaren Preßbacken, die über ein gesteuertes
Ventil mit einer Wasserzuleitung in Verbindung stehen und an deren dem Schwamm zugewandter
Außenseite düsenartige Öffnungen zum Wasseraustritt vorgesehen sind. Indem die Preßbacken
bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung somit seitlich an den Schwamm und nicht unmittelbar
an die zur Reinigung des Isolators dienende Stirnseite des Schwammes angedrückt
werden, wird erreicht, daß der von dem Schwamm aufgenommene Schmutz nicht in den
Schwamm hineingedrückt, sondern bei der Reinigung mit Sicherheit aus dem Schwamm
ausgepreßt wird.
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Zur Synchronisierung der einzelnen bewegten Teile der Reinigungsanlage
ist erfindungsgemäß eine geineinsame Steuerwelle vorgesehen, die über Nockenscheiben
die Bewegung des Schwammes, das Andrücken und Abheben der die Reinigungseinrichtung
bildenden Preßbacken und die Steuerung des Wasserventils bewirkt. Selbstverständlich
ist es auch möglich,
die Steuerung des Schwammes, der Preßbacken
und des Wasserventils -auf elektrischem Wege, beispielsweise mit Hilfe von Relais,
zu bewirken, doch erweist sich in dem rauhen Betrieb, dem derartige Isolator-Reinigungsanlagen
in der Regel ausgesetzt sind, eine mechanische Steueranlage als zweckmäßiger.
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Ein besonders gedrängter räumlicher Aufbau der Reinigungsanlage ergibt
sich dann, wenn die an das frei liegende Ende des Schwammes andrückbaren Preßbacken
am Ende des längeren Armes eines Hebels sitzen, dessen kürzerer Arm über ein Rollglied
von einer Nockenscheibe gesteuert wird. Um hierbei das Gewicht der Preßbacken möglichst
niedrig zu halten, so daß bei dem periodischen Andrücken und Anheben der Preßbacken
jeweils nur geringe Massen zu beschleunigen sind, hat es sich gemäß der Erfindung
weiterhin als vorteilhaft erwiesen, wenn die Preßbacken der Gestalt des entsprechend
der Kontur des zu reinigenden Isolators ausgebildeten frei liegenden Endes des Schwammes
angepaßt sind.
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Um ohne Schwierigkeiten in rascher Folge Isolatoren mit unterschiedlicher
Außenkontor reinigen zu können, ist der zwischen zwei Blechen eingespannte Schwamm
erfindungsgemäß lösbar in einem Schwammhalter befestigt, so daß er mit wenigen Handgriffen
gegen einen anderen Schwamm ausgetauscht werden kann. Der Schwammhalter ist dabei
zweckmäßig in einer Längsführung geführt und wird mit seinem der Steuerwelle zugewandten
Ende durch eine Feder an die zur Steuerung der Vorschubbewegung des Schwamnies dienende
Nockenscheihe angedrückt.
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Da die Preßbacken der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung beim
Andrücken und. beim Abheben von dem Schwamm jeweils eine gewisse Bewegung durchführen,
ist es zweckmäßig, wenn die Preßbacken über einen flexiblen Schlauch mit der Wasserzuleitung
verbunden sind. Das in der Wasserzuleitung zu den Preßbacken liegende Ventil wird
dabei erfindungsgemäß jeweils vor dem Andrücken der Preßbacken an das frei liegende
vordere Ende des Schwammes kurzzeitig geöffnet. Indem an den Schwamm jeweils nur
so viel Wasser gespritzt wird, wie für den unmittelbar nachfolgenden Ausdrückvorgang
unbedingt erforderlich ist, wird eine unnötige Wasservergeudung vermieden.
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Diese und weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der Beschreibung
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels der Erfindung hervor.
Es zeigt Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Isolator-Reinigungsanlage,
Fig. 2 eine Aufsicht auf die Anlage gemäß Fig. 1, Fig. 3 eine Teildarstellung der
Reinigungsanlage (in Seitenansicht) bei angedrücktem Schwamm, Fig. 4 eine Aufsicht
auf die in Fig. 3 dargestellten Teile der Reinigungsanlage, Fig. 5 eine Aufsicht
auf die in den Fig. 3 und 4 dargestellten Teile der Reinigungsanlage, jedoch bei
zurückgezogenem Schwamm.
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Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Reinigungsanlage für die Isolatoren.
1 besteht im wesentlichen aus einem Schwamm 2, zwei an den Schwamm andrückbaren
Preßbacken 3, einer Wasserzuführungs-Leitung 4 mit einem Ventil 5 und einer mit
mehreren Nockenscheiben besetzten Steuerwelle 6.
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Die Isolatoren 1 sitzen auf einem nur abgebrochen dargestellten Drehtisch
7 und werden durch die in dem Lager 8 geführte Welle 9 in Rotation versetzt.
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Der Schwamm 2 ist - wie sich insbesondere aus den Fig. 3 bis 5 ergibt
- zwischen zwei Stabilisierungsblechen 10 derart eingespannt, daß lediglich das
vordere, der Kontur 1a des Isolators 1 angepaßte Ende 2d des Schwammes über die
Bleche 10 vorsteht. Dieses frei liegende Ende 2a wird bei der Reinigung des Isolators
1 an diesen angedrückt, wobei es sich in der aus Fig. 4 ersichtlichen Weise verformt.
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Die aus dem Schwamm 2 und den Stabilisierungsblechen 10 bestehende
Einheit ist in einem klauenartigen Schwammhalter 11 eingespannt und wird durch einen
Stecker 12 gehalten. Der Schwammhalter 11 sitzt am Ende einer Schubstange 13, die
in einer Längsführung 14 geführt ist und an ihrem der Steuerwelle 6 zugewandten
Endre durch die Feder 15 an die Nockenscheibe 16 angedrückt wird.
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Zur Reinigung des Schwammes 2 dienen die Preßbacken 3, die am Ende
des längeren Armes der Hebel 17 sitzen. Die Hebel 17 sind um die Drehpunkte 18 schwenkbar
und tragen am Ende ihres kürzeren Armes je ein Rollglied 19, mit dem sie am Umfang
der Nockenscheibe 20 anliegen. Zwischen den. kürzeren Armen der Hebel 17 ist eine
Zugfeder 21 vorgesehen.
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Die Preßbacken 3 sind hohl ausgebildet und stehen über die Wasserzuleitung
4 mit dem Ventil 5 in Verbindung. Zwischen dem Endstück der Rohrleitung 4 und den
Preßbacken 3 ist dabei eine flexible Leitung 22 vorgesehen. An der dem Schwamm 2
zugewandten Innenseite sind, die der Kontur des frei liegenden Endes 2rz des Schwammes
2 angepaßten Preßbacken 3 mit einer Reihe von Durchbrüchen 23 versehen, durch die
das über die Leitung 4 zugeführte Wasser auf den Schwamm 2 aufgespritzt wird. Die
Zufuhr des Wassers wird über das Ventil 5 gesteuert, dessen bewegliches Organ durch
die Nockenscheibe 24 betätigt wird.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung dürfte sich aus
der Zeichnung zweifelsfrei ergeben.
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Wenn die von einem (nicht dargestellten) Antriebsorgan gedrehte Steuerwelle
6 über die Nockenscheibe 16 die Stange 13 und damit den Schwamm 2 nach links bewegt
(vgl. Fig. 1), so legt sich das vordere Ende 2 a des Schwammes 2 an die Außenkontur
1 a des rotierenden Isolators 1 an und reinigt diesen, indem es die an der Oberfläche
haftenden Schmutzteilchen aufsaugt bzw. abwischt. Ist dann der vorspringende Bereich
16a der Nockenscheibe 16 durchlaufen, so drückt die gespannte Feder 15 den
Schwamm 2 wieder in seine Ursprungslage zurück, in der er von dem Isolator 1 abgehoben
ist (vgl. Fig. 5). Die Preßbacken 3 sind hierbei zunächst noch in ihrer aus Fig.
4 ersichtlichen Stellung.
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Während nun der gereinigte Isolator 1 durch den Drehtisch 7 aus dem
Bereich der Reinigungsanlage herausgeführt und ein weiterer Isolator zugeführt wird,
wird der Schwamm 2 gereinigt. Zu diesem Zweck öffnet zunächst das Wasserventil 5,
so daß durch die Düsenöffnungen 23 der Preßbacken 3 Wasser auf das vordere Ende
2 a des Schwammes 2 aufgespritzt wird. Unmittelbar anschließend werden die Preßbacken
3 durch die Hebel 17 in der aus Fig.5 ersichtlichen Weise an den frei liegenden
Teil 2 a des Schwammes 2 angedrückt, wobei sie die von dem Schwamm zuvor aufgenommenen
Schmutzteilchen aus der frei liegenden Stirnseite nach links (Fig. 5) herauspressen.
Dieser Aufspritz- und Ausdrückvorgang wird gegebenenfalls mehrfach wiederholt, so
da,ß eine gute Reinigung des Schwammes erzielt wird.
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Danach hat sich die Nockenscheibe 16 wieder so weit gedreht, daß der
Schwamm 2 nach links bewegt und an den nächsten Isolator herangeführt wird. Die
Preßbacken 3 bleiben in dieser Zeit abgehoben.