DE1085878B - Verfahren zur Gewinnung ionisierter organischer Verbindungen aus ihren waessrigen Loesungen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung ionisierter organischer Verbindungen aus ihren waessrigen Loesungen

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DE1085878B
DE1085878B DEM37632A DEM0037632A DE1085878B DE 1085878 B DE1085878 B DE 1085878B DE M37632 A DEM37632 A DE M37632A DE M0037632 A DEM0037632 A DE M0037632A DE 1085878 B DE1085878 B DE 1085878B
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James Gillin
George V Downing Jun
Irving Putter
Frank J Wolf
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Merck and Co Inc
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Merck and Co Inc
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    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J47/00Ion-exchange processes in general; Apparatus therefor
    • B01J47/014Ion-exchange processes in general; Apparatus therefor in which the adsorbent properties of the ion-exchanger are involved, e.g. recovery of proteins or other high-molecular compounds

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  • Medicines That Contain Protein Lipid Enzymes And Other Medicines (AREA)
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Description

Die Erfindung betrifft die Gewinnung ionisierter organischer Verbindungen aus verdünnten Lösungen nach einem neuen Ionenaustauschverfahren.
Die Verwendung von Ionenaustauschern zur Gewinnung und Reinigung organischer Verbindungen aus Lösungen ist bekannt. Hierzu gehört auch das Adsorptions-Elutions-Verfahren an Ionenaustauschern, das in erheblichem Maße angewendet wird. Nach dieser Arbeitsweise wird der abzutrennende organische Bestandteil aus einem Gemisch an einem geeigneten Ionenaustauschharz adsorbiert und danach aus dem Austauschharz mit einem geeigneten Lösungsmittel eluiert. Die Schwierigkeit, welche bisher einer weitgehenden Anwendung dieser Arbeitsweise im Wege stand, liegt darin, für die Elution geeignete Lösungen aufzufinden. Es gibt Elutionsmittel, welche zum Auswaschen nur einer oder bestenfalls einiger weniger organischer Verbindungen aus Ionenaustauschharzen geeignet sind; bisher sind aber keine Elutionsmittel bekannt, welche breiter Anwendbarkeit fähig sind.
Nach der Erfindung werden neue Elutionsmittel angewendet, welche an Ionenaustauschharzen adsorbierte organische Verbindungen in hoher Ausbeute eluieren und die auf die organischen Verbindungen nicht schädlich einwirken. Die Eluierlösungen sollen schließlich das Verfahren der Adsorptions-Elution durch Ionenaustausch vereinfachen und diese Arbeitsweise für die betriebsmäßige Anwendung brauchbar machen.
Weitere Zweckangaben und Vorteile der Erfindung sind der Beschreibung zu entnehmen.
Es wurde gefunden, daß man an Ionenaustauschharzen adsorbierte organische Verbindungen, namentlich organische Säuren und Basen, durch bisher hierfür nicht vorgeschlagene Elutionsmittel eluieren kann. Diese Elutionsmittel bestehen aus einem mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel, Wasser und einem Salz. Das organische Lösungsmittel und das Salz werden so gewählt, daß das Salz in der entstehenden Lösung aus organischem Lösungsmittel und Wasser und die aus dem Ionenaustauschharz zu eluierende organische Verbindung in der Lösung aus organischem Lösungsmittel, Wasser und Salz löslich ist. Außerdem müssen alle in dem Eluat auftretenden Bestandteile gleichfalls in der Lösungsmittel-Salz-Lösung löslich sein, damit die Elution ohne Verstopfen des Ionenaustauschharzes vor sich geht.
Zweckmäßig wird das Ionenaustauschharz in einem Rohr eluiert; im Bedarfsfall kann man sich auch der absatzweisen Elution bedienen.
Erfindungsgemäß können zahlreiche ionisierte organische Verbindungen, z. B. schwache und starke organische Säuren und organische Basen, aus den Ionenaustauschharzen, an welchen sie adsorbiert sind, eluiert werden.
Schwache Säuren, z. B. Penicilline, Novobiocin, Gibbe-Verfahren zur Gewinnung
ionisierter organischer Verbindungen
aus ihren wäßrigen Lösungen
Anmelder:
Merck & Co., Inc.,
Rahway, N. J. (V. St. A.)
Vertreter: E. Maemecke, Berlin-Lichterfelde West,
und Dr. W. Kühl, Hamburg 36, Esplanade 36 a,
Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 21. Mai 1957
Frank J. Wolf, Westfield, N. J.,
Irving Putter, Metuchen, N. J.,
James Gillin, Westfield, N. J.,
und George V. Downing jun., Summit, N. J. (V. St. Α.), sind als Erfinder genannt worden
rellinsäure, Desoxycholsäure, Folinsäure, Palmitinsäure, Nicotinsäure, Ascorbinsäure und verschiedene Aminosäuren können mit den erfindungsgemäßen Elutionsmitteln in hoher Ausbeute gewonnen werden.
Starke Säuren, welche mit den neuen Elutionsmitteln erfolgreich ausgewaschen werden können, sind z. B. Heparin, Vitamin K-Phosphat, Methylorange und Vitamin B2-Phosphat.
Als schwache Basen sind beispielsweise Morphin, Chinin, Cytovirin, Yohimbin, Reserpin, als starke Basen unter anderem Eulicin und Vitamin B1 zu nennen.
Allgemein wird jede organische Säure, organische Base
oder andere ionisierte organische Verbindung, welche mit wäßrigen Elutionsmitteln nicht eluiert oder durch stark basische oder stark saure Lösungen geschädigt wird, aus Ionenaustauschharzen durch die Lösungsmittel-Salz-Elutionsmittel gemäß der Erfindung eluiert. Aber auch Verbindungen, die mit den bekannten Elutionsmitteln bisher mit gutem Erfolg ausgewaschen werden konnten, können allgemein mit den erfindungsgemäßen Elutionsmitteln eluiert werden; der Vorteil des neuen Verfahrens liegt aber im wesentlichen in'dem Auswaschen organischer Verbindungen, welche in anderer Weise nicht aus den Ionenaustauschharzen eluiert werden können.
009 568/351
3 4
Um die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Ver- Eine andere Erklärung für die Wirkung liegt in dem
fahrens zu erläutern, sei auf folgendes verwiesen: Ver- Solubilisierungseffekt eines organischen Lösungsmittels schiedene Ionenaustauschharze adsorbieren zwar das auf hydrophobe Teile von Molekülen, deren Ionen an den Penicillin stark; die Elution des Penicillinadsorbates war Ionenaustauschharzen adsorbiert sind. Die Solubilisierung jedoch problematisch, weil die Elution mit Säuren oder 5 (Erhöhung der Löslichkeit) des hydrophoben Teiles des Basen das Penicillin inaktiviert. Wäßrige Salzlösungen adsorbierten Ions ermöglicht einen Austausch zwischen eluieren zwar das Penicillin aus den Ionenaustausch- dem eluierenden Salzion und dem adsorbierten Ion, so harzen, erfordern aber die Anwendung großer Mengen daß die Elution vonstatten gehen kann.
Lösung, so daß das Verfahren unrationell wird. Die Die für die Elution verwendbaren Lösungsmittel sind
neuen Lösungsmittel-Salz-Elutionsmittel gestalten das io mit Wasser mischbare organische Flüssigkeiten, z. B. mit Ionenaustauschverfahren für Penicillin rationell. Wasser mischbare Alkohole, Äther, Ketone, Ester,
Ebensowenig führte die Elution von Novobiocin mittels Amide, wie Methanol, Äthanol, Isopropanol, Äthylenquaternärer Ammoniumverbindungen als Anionaustausch- glykol, Dioxan, Aceton, Äthylacetat, Dimethylformamid, harze zu einem betriebsmäßig befriedigenden Verfahren. Andere Lösungsmittel, wie Dimethylsulfoxyd, können im Dieses Antibioticum wird beim Eluieren mit wäßrigem 15 Bedarfsfall den Elutionsmitteln zugesetzt werden. Das Alkali vollständig inaktiviert. Auswaschen mit Säuren organische Lösungsmittel soll so viel Wasser enthalten, führt, wenn auch in geringerem Maße, zu der gleichen daß das in ihm enthaltene Salz ionisiert wird. Hierfür negativen Wirkung. Die neuen Lösungsmittel-Salz- genügen bereits Konzentrationen von etwa 1 °/0 Wasser. Elutionsmittel liefern das Antibiotikum in höherer Die Lösungsmittelgemische können erforderlichenfalls Ausbeute als die bekannten Verfahren und inaktivieren 20 aber auch 70°/0 oder mehr Wasser enthalten,
es nicht, sie beheben die eingangs beschriebenen Schwie- Die für die Elutionsmittel verwendbaren Salze müssen
rigkeiten und Probleme, welche bisher der betriebs- in dem Gemisch aus organischem Lösungsmittel—Wasser mäßigen Gewinnung der obengenannten organischen löslich und ionisiert sein. Da das Salz unter Umständen Verbindungen durch Adsorption an Ionenaustausch- auf den Verlauf der Elution Einfluß nimmt, muß es so harzen und ihrer Elution entgegenstanden. 25 ausgewählt werden, daß während der Elution keine Ver-
Für das erfindungsgemäße Verfahren soll keine stopfungen in der Säule auftreten. Zum Beispiel ist bindende Theorie aufgestellt werden; es soll nur eine Kaliumacetat in einem Gemisch aus 70°/0 Methanol und Teilerklärung für die Wirksamkeit der neuen Elutions- 30 °/0 Wasser leicht löslich und kann zum Eluieren von mittel gegeben werden. Die Elution eines Ionenadsorbates Novobiocin benutzt werden; dieses Gemisch ist aber aus einem Ionenaustauschharz kann als eine Gleich- 30 dann nicht zweckmäßig, wenn das Ionenaustauschharz gewichtsreaktion unter Verdrängung des adsorbierten Chlorreste enthält; denn das sich hierbei bildende Ions durch ein anderes in dem Elutionsmittel enthaltenes Kaliumchlorid ist in 70 °/0 Methanol nicht leicht löslich, Ion angesehen werden, welche für die Elution aus einem kann daher ausfallen und die Harzsäule verstopfen. Es Kationenaustauschharz durch folgende allgemeine Glei- ist belanglos, ob das anzuwendende Salz ein-, zwei- oder chung dargestellt werden kann: 35 andere mehrwertige Ionen enthält, ob es basisch, sauer
oder neutral ist; es muß nur genügend löslich sein. Wenn
Gleichung 1 R1 X + Y+ —-^ R1 — Y + X+ der pH-Wert bei der Elution geregelt werden soll, wählt
man zuweilen Salze aus, welche schwach basisch oder
in der R1 X das Harz mit dem adsorbierten Ion X+, schwach sauer sind. Grundsätzlich kommen sowohl R1 Y das eluierte Harz mit dem durch das Elutions- 40 organische als auch anorganische Salze, z. B. Acetate, mittel zugeführten Ion Y+ und K1 die Reaktionsgleich- Propionate, Butyrate, Benzoate und Chloracetate sowie gewichtskonstante bedeutet. Für die Elution aus einem Ammoniumsalze in Betracht. Manche organische Salze Anionaustauschharz kann folgende allgemeine Gleichung sind aber nicht so stark ionisiert, daß die Elution vor aufgestellt werden: sich geht, oder sie sind in dem Gemisch aus organischem
„ 45 Lösungsmittel—Wasser des Elutionsmittels nicht geGleichung 2 R2 — W -f- Z~ 2X R2 Z + W~ nügend löslich. Im allgemeinen sind Salze, die in dem
jeweils anzuwendenden Lösungsmittelgemisch ionisiert
in der R2 W das Harz mit dem adsorbierten Ion W~, werden, im Sinne der Erfindung brauchbar, und zwar R2 Z das eluierte Harz mit dem durch das Elutions- vorzugsweise in Konzentrationen von etwa 1 bis 10 Gemittel zugeführten Ion Z~ und K2 die Gleichgewichts- 50 wichtsprozent bzw. Volumprozent,
konstante für diese Reaktion bedeutet. Die Gleich- Bei der Auswahl des Ionenaustauschharzes für die
gewichtskonstante dieser Reaktion läßt sich mathe- Adsorption der organischen Verbindung muß man sich matisch ausdrücken. Für Gleichung 1 besteht folgende nach der Natur der organischen Verbindung richten. Für Beziehung: die meisten organischen Verbindungen sind Ionenaus-
rr> τη r xr+1 55 tauschharze bekannt. Die Art des anzuwendenden
K, = ^- ί i *- * Ionenaustauschharzes ist daher nicht Gegenstand der
[R1X] [Y+] Erfindung.
Die Erfindung wird nun durch mehrere Beispiele
Danach findet eine Elution statt, wenn K1 groß ist, erläutert,
d. h. das Gleichgewicht auf der rechten Seite der Glei- 60
chung 1 liegt. Bei einem Wechsel des Reaktionsmediums Beispiel 1
kann die Gleichgewichtskonstante gleichfalls geändert
werden. Dies kann im Rahmen vorliegender Erfindung Die Lösung von 1,05 g Methylorange in wäßrigem
durch Änderung der Dielektrizitätskonstante des Re- Ammoniak wird durch ein Rohr geleitet, welches mit aktionsmediums mit Hilfe eines mit Wasser mischbaren 65 20 ecm »Amberlite IRA-411«-Harz in der Hydroxydform organischen Lösungsmittels für das eluierende Salz gefüllt ist. Bei dem unter der obigen Handelsbezeichnung bewerkstelligt werden. Wenn die Änderung der Gleich- bekannten Harz handelt es sich um ein stark basisches gewichtskonstante so groß ist, daß das Gleichgewicht in Styrol-Divinylbenzol-Harz, dessen Ionenaustauschfähig-Gleichung 1 nach der rechten Seite verschoben wird, keit im wesentlichen auf quaternären Ammoniumgruppen kann die Elution vonstatten gehen. 70 beruht. 1,01g Methylorange wird an dem Harz ad-
sorbiert, welches zunächst mit einer Lösung aus 70% Methanol und 30°/0 Wasser und dann mit einer Lösung aus 70% Methanol und 30% Wasser, welche 5% Ammoniumchlorid enthält, eluiert wird. Die Ergebnisse dieses Versuchs sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Tabelle 1
Elutionsmittel Volumen
des Eluats
in ecm
Gehalt der
Eluatfraktionen
an Methyl-
orange in %
7O°/oiges Methanol
70°/0iges Methanol + 1
5 °/0 AmmoniumchloridJ
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
5
5
5
5
5
2,5
15
0,02
27,0
25,0
22,0
13,0
3,0
6,0
Insgesamt 96,02
Die Anwendung verschiedener anderer Elutionsmittel für Methylorange erläutert das folgende Beispiel.
Beispiel 2
Die Lösung von 1 g Methylorange in wäßrigem Ammoniak wird durch ein Rohr geleitet, welches mit 25 ecm »Amberlite IR-45«-Harz in der Hydroxydform gefüllt ist. Bei dem unter der obigen Handelsbezeichnung bekannten Harz handelt es sich um ein schwach basisches aminiertes Polystyrolharz, dessen Ionenaustauschvermögen im wesentlichen auf Aminogruppen beruht. 610 mg Methylorange werden adsorbiert. Über die Elution mit verschiedenen Mitteln gibt Tabelle 2 Auskunft.
TabeUe 2
Elutionsmittel Volumen
des Eluats
in ecm
Gehalt der
Eluatfraktionen
an Methyl
orange in °/0
7O°/Oiges Methanol
5°/oiges wäßriges NH4Cl
Wäßrige n-NaOH
93%iges Methanol
93°/0iges Methanol + \
5"Y0NH4Cl J
desgl.
desgl.
4
4
4
4
4
4
4
0,08
0,03
0,01
0,1
35
20
13
Insgesamt 68,22
TabeUe 3
Elutionsmittel
5
Volumen
des Eluats
in ecm
Gehalt der
Eluatfraktionen
an Morphin
5°/oige wäßrige Ammo-
niumchloridlösung
70°/0iges wäßriges )
10 Methanol + [
5 % AmmoniumchloridJ
desgl.
52
60
20
1
92,5
1,5
Insgesamt 95,0
Beispiel 4
Die Lösung von 15 g Kaliumpenicillin in 11 Wasser wird durch ein Rohr geleitet, welches mit 100 ecm »Amberlite IRA-401«-Harz in der Chloridform gefüllt ist. Dieses unter der obengenannten Handelsbezeichnung bekannte Austauschharz ist ein stark basisches Styrol-Divinylbenzol-Harz, dessen Ionenaustauschvermögen im wesentlichen auf quaternären Ammoniumgruppen beruht. Die Säule wird mit 30°/0igem wäßrigem Methanol gewaschen und dann mit 30°/0igem Methanol, welches 15°/0 Ammoniumchlorid enthält, eluiert. Die Ergebnisse dieses Versuchs veranschaulicht Tabelle 4.
TabeUe 4
Elutionsmittel Volumen
des Eluats
in ecm
Gehalt der
Eluatfraktionen
an Penicillin
m°/o
30°/0iges wäßriges ]
Methanol +15% I
Ammoniumchlorid J
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
60
50
55
55
50
50
1,7
39
15
7
4,2
3,5
Insgesamt 70,4
40
45
Beispiel 5
Die Arbeitsweise des Beispiels 4 wird mit der Abweichung wiederholt, daß die Säule mit 70%igem wäßrigem Methanol gewaschen und mit 70%igem wäßrigem Methanol, welches 7,5% Ammoniumchlorid enthält, eluiert wird. Die Ergebnisse dieses Versuchs sind in Tabelle 5 zusammengestellt.
Beispiel 3
55
60
Tabelle 5
Die Lösung von 1,65 g Morphinbase in 330 ecm wäßriger Salzsäure wird durch ein Rohr geleitet, welches mit 20 ecm »Dowex 50-X2«-Harz in der Ammoniumform gefüllt ist. Bei dem unter der obengenannten Handelsbezeichnung bekannten Harz handelt es sich um ein stark saures sulfoniertes Polystyrolharz. Die Säule wird mit Wasser gewaschen und zunächst mit einer 5%igen wäßrigen Ammoniumchloridlösung und dann mit einer Lösung aus 70%igem Methanol, welche 5% Ammoniumchlorid enthält, eluiert. Die Ergebnisse dieses Versuchs sind in Tabelle 3 zusammengestellt.
Elutionsmittel Volumen
des Eluats
in ecm
Gehalt der
Eluatfraktionen
an Penicillin
70%iges wäßriges 1
Methanol+ 7,5% V 57 11
Ammoniumchlorid J
desgl. 50 58
desgl. 50 25
desgl. 50 3,1
desgl. 50 2,6
desgl. 50 0,3
Insgesamt 100
Beispiel 6
21 »Dowex 1-X2«-Harz in der Chloridform werden in eine wäßrige Lösung eingetragen, welche 200 g Natriumnovobiocin enthält; das Gemisch wird gerührt, bis das Novobiocin aus der Lösung entfernt ist. Dieses unter der obengenannten Handelsbezeichnung bekannte Austauschharz ist ein stark basisches Styrol-Divinylbenzol-Anionenaustauschharz, dessen Ionenaustauschvermögen im wesentlichen durch quaternäre Ammoniumgruppen bestimmt wird. Das Harz wird abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Harzproben von je 40 ecm werden in Chromatographierrohre eingebracht und mit verschiedenen Elutionsmitteln (Tabelle 6) eluiert. Diese werden durch Auflösen der angegebenen Salzmenge in Wasser, Verdünnen auf 60 ecm und dann Verdünnen der untengenannten wäßrigen Salzlösungen auf 200 ecm mit dem dort genannten organischen Lösungsmittel bereitet.
Tabelle 6
Elutionsmittel
Methanol—Ammoniumchlorid
(10,7 g)
Isopropanol—Ammoniumchlorid
(10,7g)
Dimethylsulfoxyd—Ammoniumchlorid (10,7 g)
Äthanol—Ammoniumchlorid (10,7g)
Aceton—Kaliumjodid (33,2 g)
Äthylenglykol—Ammoniumchlorid (10 g)
1,4-Dioxan—Ammoniumchlorid
(10 g)
Methanol—Calciumchlorid (22,2 g)
Methanol—Dimethylaminhydrochlorid (16,3 g)
Volumen
des
Eluats in ecm
140 150
150 140 140
120
116 120
120
Gehalt
der
Eluatfraktionen
an
Novobiocin
99,8 99,3
98,7 99,0 85,0
39,7
66,3 84,9
89,7
Beispiel 8
189 1 filtrierte Gärflüssigkeit von mit einem Gehalt von 37,0 g Gibberellinsäure werden durch ein Rohr geleitet, in dem sich 3,7851 des bereits genannten »Dowex 1-X2«- Harzes in der Chloridform befinden. Das Harz wird mit Methanol gewaschen und dann mit der 5fachen Menge einer Lösung von 3,5 g Ammoniumchlorid in je 100 ecm 96°/„igem wäßrigem Methanol eluiert. Das Eluat enthält 75 % der ursprünglich vorhandenen Gibberellinsäure.
Beispiel 9
50 ecm des bereits genannten »Dowex 1-X2«-Anionenaustauschharzes in der Chloridform werden in 11 einer 830 mg Gibberellinsäure enthaltenden wäßrigen Lösung eingetragen, mit Methanol gewaschen und in einem Rohr mit 93%igem wäßrigem Methanol, welches 3,5 % Ammoniumchlorid enthält, eluiert. Das Eluat enthält 710 mg Gibberellinsäure. Ausbeute = 86 %.
Beispiel 10
Die Arbeitsweise des Beispiels 9 wird mit der Abweichung wiederholt, daß als Harz »Amberlite IRA-401« (vgl. Beispiel 4) benutzt wird. Das Eluat enthält 98% der an das Harz adsorbierten Gibberellinsäure.
Beispiel 11
Das unter der Handelsbezeichnung »Amberlite IRC-50« bekannte Austauschharz, welches 47 mg Eulicin je g Harz adsorbiert enthalt, wird mit einer 70% Methanol und 30 % Wasser enthaltenden Lösung, die 5 g Ammoniumchlorid je 100 ecm enthält, eluiert. »Amberlite IRC-50« ist ein Kationenaustauschharz, dessen Austauschfähigkeit im wesentlichen auf Carbonsäuregruppen beruht.
TabeUe 8
Beispiel 7
In eine Lösung von 5 g Natriumdihydronovobiocin in 500 ecm Wasser werden 50 ecm des bereits oben beschriebenen »Dowex 1-X2«-Harzes in der Chloridform eingetragen. Die Lösung wird 3 Stunden gerührt. Das Harz wird abfiltriert und mit Wasser gewaschen. 20 ecm Harz werden in einem Rohr mit 70%igem wäßrigem Methanol, welches 5 % Ammoniumchlorid enthält, eluiert. Über die Ergebnisse dieses Versuchs berichtet Tabelle 7.
TabeUe 7
Volumen Gehalt der
des Eluats Eluatfraktionen
Elutionsmittel in ecm an Dihydro-
novobiocin
70%iges wäßriges ] 20
Methanol+5% i so
Ammoniumchlorid J 20
desgl. 20 33,3
desgl. 20 10
desgl. 20 3,3
desgl. Insgesamt 0,8
97,4
Elutionsmittel Volumen
des Eluats
in ecm
Gehalt der
Eluatfraktionen
an Eulicin
70%iges wäßriges ]
Methanol+ 5% \ 0,5 24
Ammoniumchlorid J
desgl. 1,0 24
desgl. 1,5 19
desgl. 2,0 14
desgl. 2,5 7
desgl. _. -' 3,0 2
desgl. 3,5 2
desgl. 4,0 0
Insgesamt 92
55
60
Beispiel 12
»Amberlite IRC-50«-Harz (vgl. Beispiel 11), welches
1,8 mg Cy to virin je ecm Harz enthält, wird mit einer 70% Methanol und 30% Wasser enthaltenden Lösung, die 5 g Ammoniumchlorid in 100 ecm enthält, eluiert.
1 Oöb ÖYÖ
Tabelle 9
Elutionsmittel Volumen,
des Eluats
in ecm
Gehalt der
Eluatfraktionen
an Cytovirin
in°/o
70%iges wäßriges 1
Methanol+5% \ 0,5 35
Ammoniumchlorid J
desgl. 1,0 15
desgl. 1,5 13
desgl. 2,0 11
desgl. 2,5 8
desgl. 3,0 5
Insgesamt 87
Elutionsmittel Volumen
des Eluats
in ecm
Gehalt der
Eluatfraktionen
an Desoxy
cholsäure in °/0
1 molare Lösung von
Ammoniumchlorid in
70°/0igem wäßrigem
Methanol
3 98
Harzes in einem Rohr mit 70°/0igem wäßrigem Methanol, welches 5 °/0 Ammoniumchlorid enthält, eluiert.
Tabelle 11 Beispiel 13
5 g Desoxycholsäure werden als l°/oige wäßrige Lösung ihres Natriumsalzes durch eine Schicht von 50 ecm »Dowex 1-X2«-Anionenaustauschharz in der Chloridform (vgl. Beispiel 6) geleitet. Das Harz wird mit 70°/0igem wäßrigem Methanol gewaschen und mit einer lmolaren Lösung von Ammoniumchlorid in 70°/0igem wäßrigem Methanol eluiert.
Tabelle 10
Elutionsmittel Volumen,
des Eluats
in ecm
Gehalt der
Eluatfraktionen.
an Vitamin B1
in %
70°/oiges wäßriges 1
Methanol + 5% I
Ammoniumchlorid J
desgl.
desgl.
desgl.
40
40
40
40
56
33
5,5
0,5
Insgesamt 95,0
Beispiel 14
Die Lösung von 500 mg Zinkinsulin in 500 ecm wäßriger Salzsäure wird an 200 ecm »Dowex 50-Xl «-Harz (vgl. Beispiel 6) adsorbiert, welches in einem Rohr mit 70°/0igem wäßrigem Äthanol, welches 3,5 °/0 Natriumchlorid enthält, eluiert wird. Das Eluat enthält 88% des an das Harz adsorbierten Insulins.
Beispiel 15
Die Lösung von 20 g Vitamin B^hydrochlorid in 1500 ecm Wasser wird mit 200 ecm »Amberlite IRC-50«- Harz (vgl. Beispiel 11) in der Natriumsalzform versetzt. Nach dem Abfiltrieren wurden 40 ecm des beladenen Die Beispiele zeigen, daß das erfindungsgemäße Verfahren erheblich gesteigerte Ausbeuten an Eluaten ionisierter organischer Verbindungen aus Ionenaustauschharzen ergibt. Andere Vorteile wurden bereits oben beschrieben. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens nach der Erfindung liegt darin, daß bei der Anwendung der erfindungsgemäßen Elutionsmittel eine Regenerierung des Ionenaustauschharzes nicht mehr erforderlich ist, da die Anwendung dieser Elutionsmittel zu einer Art Selbstregenerierung des Ionenaustauschharzes führt.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Gewinnung ionisierter, organischer Verbindungen aus ihren wäßrigen Lösungen, durch Adsorption an ein Ionenaustauschharz und Elution der organischen Verbindung aus diesem Harz, dadutch gekennzeichnet, daß man als Elutionsmittel eine Lösung aus einem mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittel, Wasser und einem Salz verwendet, wobei dieses Elutionsmittel ein Lösungsmittel sowohl für das Salz als auch für die ionisierten organischen Verbindungen ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ionisierten, organischen Verbindungen organische Säuren oder organische Basen sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ionisierte organische Verbindung Novobiocin, Periicillin, Morphin, Methylorange oder GibbereUinsäure ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Elutionsmittel eine Lösung aus Methanol, Wasser und Ammoniumchlorid verwendet.
© 009 568/351 7.60
DEM37632A 1957-05-21 1958-05-10 Verfahren zur Gewinnung ionisierter organischer Verbindungen aus ihren waessrigen Loesungen Pending DE1085878B (de)

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