DE108524C - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G07—CHECKING-DEVICES
- G07F—COIN-FREED OR LIKE APPARATUS
- G07F11/00—Coin-freed apparatus for dispensing, or the like, discrete articles
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein elektrisch betriebener Selbstverkäufer, bei
welchem die Ausgabe bezw. der Ausschub des zu verkaufenden Gegenstandes durch die
Schwingbewegung eines drehbar im Bereiche zweier Elektromagnete angeordneten Ankers
erfolgt, wobei die Schaltung des elektrischen Stromkreises derart gewählt ist, dafs der elektrische
Strom auch den Anker, und zwar stets in ein und derselben Richtung, die beiden
Elektromagnete aber zum Zwecke wechselnder Anziehung und Abstofsung bezw. Umstellung
des Ankers abwechselnd in beiden Richtungen umfliefst, je-nachdem die in den Selbstverkäufer
eingeworfene Münze auf ihrem Wege durch diesen den einen und darin den anderen der
beiden in entgegengesetzter Richtung um die Elektromagnete geführten Stromwege schliefst.
Die Pole im Anker behalten also stets dieselbe Lage, während die Elektromagnete während
der Arbeit des Verkaufsapparates ihre Pole wechseln, und zwar in der Weise, dafs beide
Elektromagnete in den gleichliegenden, d. h. den oberen und den unteren Enden stets denselben
Pol haben und infolge der abwechselnden Schliefsung und Oeffnung der beiden Stromwege ihre Polarität immer gleichzeitig
und in demselben gleichen Sinne wechseln. Durch diesen Wechsel der Elektromagnetpole
bei gleich bezw. unverändert bleibenden Ankerpolen wird die Bewegung des Ankers hervorgerufen,
während andererseits beim Nichtgebrauch, also bei Stromlosigkeit des Selbstverkäufers,
der remanente Magnetismus ein festes Aufliegen des Ankers auf einen der Elektromagnetkerne
und damit die Gebrauchsanfangsstellung des Apparates in zuverlässiger Weise sichert.
Die Regelung bezw. Aufhebung der von der Einwurfmünze bewirkten Stromschlüsse
der die Elektromagnete umlaufenden Stromkreise geschieht mit Hülfe von zwei in geeignete
Hülfsstromkreise eingeschalteten Relais. Das Oeffhen und Schliefsen dieser Hülfsstromkreise
bezw. die Bethätigung der Relais erfolgt durch eine zweckmäfsige Stromschlufsvorrich-.
tung, welche ebenfalls durch die Schwingbewegung des Ankers bethätigt wird.
Auf beiliegenden Zeichnungen ist als Ausführungsbeispiel ein der vorliegenden Erfindung
gemäfs eingerichteter elektrischer Selbstverkäufer für Fahrkarten zur Veranschaulichung gebracht.
Fig. ι ist ein senkrechter Schnitt durch den elektrischen Selbstverkäufer;
Fig. 2 erläutert die Aufhängung des Ankers;
Fig. 3 und 4 sind Einzelansichten des von dem Anker bewegten Schiebers' zum Ausschieben
der zu verkaufenden Gegenstände;
Fig. 5 zeigt einen Theil der Fig. 1; die
Elektromagnete, der Anker und seine Aufhängung sind entfernt gedacht, um die Anordnung
der Relais in einer klareren. Weise erkennen zu lassen;
Fig. 6 ist eine schematische Darstellung des Selbstverkäufers, insbesondere der Schaltungen.
In einem geeigneten Gehäuse A sind die beiden Elektromagnete α und b und zwischen
ihnen eine Säule c aufgestellt. Im oberen Ende der letzteren ist eine Welle c1 gelagert,
deren Arm c'2 einen bogenförmigen Anker d trägt, welcher zwischen den beiden Elektromagneten
α und b hin- und hergeschwungen
■werden kann, so dafs er entweder den Kern des Elektromagneten α oder den des Elektromagneten
b berührt. Das eine Ende der Welle c1 trägt einen Hebel e, an den mit Hülfe eines
Zwischengliedes e1 ein zweckmäfsig geformter
Schieber e2 angelenkt ist. Der Schieber gleitet in einer geeigneten Führung e3 derart, dafs er
bei seinem Vorschübe aus der Stellung Fig. 3 in die Stellung Fig. 4 die unterste Karte eines
in einem Schacht 5 befindlichen Kartenstapels K durch die Auslafsöffnung k des Verkäufers
ausschiebt. Das untere Ende des Hebels e ist mit einem federnden Stromschlufsstück
g ausgerüstet, welches zu gegebener Zeit, wie dies weiter unten erläutert werden wird,
mit zwei auf dem Boden A1 befestigten Stromschlufsstücken
g1 und g1 Stromschlufs herzustellen
vermag.
Auf dem anderen Ende der Welle cl sitzt
ein Arm/, welcher eine sich in einem Schlitz h der Zwischenwand H führende Platte/1 trägt.
Diese Platte fl hat den Zweck, nach erfolgter Umlegung des Ankers die Einwurföffnung i
bezw. den Einwurfkanal i1 für die Münzen abzusperren, so dafs, während der Schieber e2
eine verkaufte Karte ausschiebt, eine neue Münze nicht in den Kanal z'1 gelangen kann.
Auf der Zwischenwand H (Fig. 5) sind zwei Relais angebracht, bestehend aus den Elektromagneten
/ und m und den zugehörigen Ankerhebeln Z1 und m1. Die letzteren sind mit Ansätzen
P und m2 versehen, welche durch Ausschnitte der Wand H hindurch in den Kanal i1
bezw. in die Bahn der Münze M hineinragen. Die von Federn Z3 bezw. ms niedergehaltenen
Ankerhebel ruhen aufstellschrauben Z* bezw. m4.
Eine in den Kanal i1 niedergleitende Münze M
wird also zunächst durch den Ansatz Z2 aufgehalten, wobei sie, auf einer Platte η ruhend,
eine leitende Verbindung zwischen den Theilen P und η herstellt, deren Zweck weiter unten erläutert
werden wird. Wird der Ankerhebel von seinem Elektromagneten / angehoben, so
wird der Stromschlufs unterbrochen und die freigegebene Münze kann in den Kanal il
weiter rollen, bis sie von dem Ansatz rn2 aufgehalten wird, um hier zwischen dem Ankerhebel
m1 und einer zweiten ■ Stromschlufsplatte
0 wieder Stromschlufs herzustellen. Die Stromunterbrechung geschieht wieder durch
Anheben des Ankerhebels m1, worauf die freigegebene
Münze in einen geeigneten Geldbehälter niedergleiten kann.
Die elektrische Schaltung der einzelnen Theile erhellt aus Fig. 6. Der von der Elektricitätsquelle
Q. kommende Draht ρ läuft zunächst um den Anker d, ist dann von oben
nach unten um die Kerne der Elektromagnete a und b geführt und schliefslich an den Ankerhebel
Z1 angeschlossen. Zwischen dem Anker und den Elektromagneten zweigt von dem
Draht ρ eine Zweigleitungp1 ab, welche in
entgegengesetzter Richtung um die Kerne der Elektromagnete α und b gewickelt ist und
nach dem Ankerhebel m1 führt. Von der anderen
Seite der Elektricitätsquelle geht eine Leitung q nach dem Stromschlufsstück η und
eine Leitung q1 nach dem Stromschlufsstück 0. Ferner zweigen von der Elektricitätsquelle Q.
zwei Leitungen r und s ab, welche um die Elektromagnete Z bezw. m herum nach den
Stromschlufsstücken g1 bezw. g1 führen. Entsprechende
Leitungen r1 und s1 (welche in der
Praxis durch einen einzigen Draht ersetzt werden) verbinden die andere Seite der Elektricitätsquelle
mit dem die Stromschlufsfeder g tragenden Hebel e.
Der Arbeitsgang des Selbstverkäufers ist nun folgender:
Ein in die Einwurfrinne eingeworfenes Geldstück M stellt zunächst leitende Verbindung
zwischen dem Hebel Z1 und der Platte η her;
hierdurch wird der Stromkreis ρ q geschlossen, welcher durch seine Erregung der Elektromagnete
α und b einen Wechsel der Pole der Elektromagnetkerne hervorruft, so dafs die an
den oberen Enden der Kerne von früher zurückgebliebene Nord-Polarität in Süd-Polarität
umwechselt. Der nunmehr in den oberen Enden der Elektromagnetkerne vorhandene
Südmagnetismus bewirkt, dafs der Anker d, dessen Polarität sich niemals ändert, weil der
Strom ihn nur immer in ein und derselben Richtung umläuft, nach links auf den Elektromagneten
α überschwingt. Durch die Schwingbewegung des Ankers d wird einmal der Absperrschieber
f1 unter die Einwurföffnung i
bewegt, sodann auch der Hebel e nach rechts geschwungen, welcher hierdurch mit Hülfe des
angelenkten Schiebers e2 eine Karte , durch die Auslafsöffnung k ausschiebt, wobei die Stromschlufsfeder
g über das Stromschlufsstück g1 hinweggleitet. Erreicht der Hebel e seihe
rechte Endstellung, so kommt er mit dem Stromschlufsstück g2 in Berührung und schliefst
hierdurch den Hülfsstromkreis r r1 für den Elektromagneten Z. Durch die Wirkung des
Elektromagneten Z wird der Ankerhebel-iZ1
zwecks Oeffnung des Stromkreises ρ q und Freigabe des Geldstückes M angezogen. Das
ausgelöste Geldstück rollt dann in dem Kanal i1 weiter und schliefst, zwischen dem Ankerhebel
Ot1 und der Platte 0 hängen bleibend,
den Stromkreis p.p1 q\ Der hierdurch in entgegengesetzter
Richtung wie vorher um die Elektromagnetkerne geführte Strom bewirkt wiederum einen Polwechsel der Elektromagnete,
und nunmehr verursacht der in den oberen Enden der Elektromagnetkerne vorhandene
Nordmagnetismus eine Zurückschwingung des Ankers d nach rechts auf den Elektromagneten b>
Durch diese Umstellung des Ankers wird der
Hülfsstromkreis r r1 geöffnet, der Sperrschieber
fl zwecks Freigabe der Einwurfrinne i1 zurückbewegt und gleichzeitig der
Ausstofsschieber e2 durch den nach links schwingenden Hebel e nach links zurückgezogen.
Auf seinem Wege nach links schliefst der über das Stromschlufsstück g1 gleitende
Hebel e g den zweiten Hülfsstromkreis s s1,
welcher den Elektromagneten m behufs Anziehung des Ankerhebels m1 erregt. Durch
das Anheben des Ankerhebels m1 wird der
Stromkreisppl q* wieder geöffnet und das
Geldstück freigegeben, so dafs es unbehindert den Rest der Rinne i1 durchlaufen und in
einen geeigneten Behälter fallen kann. Kurz bevor der Hebel e seine linke Endstellung erreicht
, gleitet die Feder g von dem Stromschlufsstück g1 ab, wodurch der Hülfsstromkreis
s s1 wieder geöffnet wird. Hat der Anker d seine rechte bezw. der Hebel e seine
linke Endlage erreicht (Fig. ι und 6), so sind alle Stromkreise des Apparates geöffnet.
Der Verkäufer hat demnach nur für die Zeit, in welcher das eingeworfene Geldstück
Stromschlufs bewirkt, Strom, und auch nur für diese kurze Zeit sind die Elektromagnetkerne
α b und der Anker d magnetisch. Da nun aber der Apparat stets in der richtigen
Arbeitsanfangsstellung (Fig. i) stehen, d. h. der Anker d während der Ruhestellung oder des
Nichtgebrauches des Selbstverkäufers fest aufdem rechten Elektromagneten b aufliegen mufs
und auch durch Erschütterungen und Stöfse keinerlei Bewegungen oder gar Schwingungen
des Ankers d eintreten dürfen, so ist der Anker aus Stahl hergestellt, damit der remanente
Magnetismus auch bei Stromlosigkeit des Apparates den Anker d auf dem Kern des
Elektromagneten b festhält.
Zur gleichzeitigen Abstempelung der verausgabten Karten u. s. w. kann mit dem Selbstverkäufer
ein zweckmäfsiger, erforderlichenfalls ebenfalls elektrisch betriebener Stempelapparat
in geeigneter Weise verbunden werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Selbstverkäufer mit nach Münzeneinwurf elektromagnetisch bewegtem Ausstofsschieber (e2) zur selbsttätigen Ausgabe vonFahrkarten u.dgl., insbesondere auf Strafsenbahnen, dadurch gekennzeichnet, dafs der den Ausgebeschieber (e1) bewegende Anker (d) und seine Elektromagnete (a und b) derart in den Stromkreis einer Elektricitätsquelle (Q) eingeschaltet sind, dafs in den beiden, an den gleichliegenden Enden gleichnamige Magnetpole tragenden Elektromagneten infolge der durch die eingeworfene Münze mit Hülfe zweier elektrischer Relais (I m) bewirkten Stromschlüsse (P η bezw. m2 o) abwechselnde, bei beiden Elektromagneten (a und b) im gleichen Sinne erfolgende Polwechsel stattfinden, welche den seine Polarität nicht ändernden Anker (d) um- und wieder zurückstellen, wobei der in dem Anker zurückbleibende Magnetismus nach erfolgter Auslösung des Relais (m) durch einen vom Anker bewegten Umschalter (g g1 g2) trotz der dadurch herbeigeführten Stromlosigkeit des Apparates und trotz etwaiger Erschütterungen u. dgl. des letzteren ein festes Aufliegen des Ankers auf einen der Elektromagnete und damit die Ruhelage des Selbstverkäufer sichert.. Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
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1898
- 1898-06-04 DE DE1898108524D patent/DE108524C/de not_active Expired - Lifetime
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