DE1084700B

DE1084700B - Verfahren zur Herstellung von Lithiumaluminiumhydrid

Info

Publication number: DE1084700B
Application number: DEO4870A
Authority: DE
Inventors: Otto-Erich Schultz; Joerg Schneckenburger
Original assignee: OMEGIN CHEM PHARM FABRIK DR VO
Current assignee: OMEGIN CHEM PHARM FABRIK DR VO
Priority date: 1956-05-12
Filing date: 1956-05-12
Publication date: 1960-07-07

Description

Verfahren zur Herstellung von Lithiumaluminiumhydrid Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Lithiumaluminiumhydrid, das bekanntlich insbesondere als Reduktionsmittel wirkt.
Die Herstellung von Lithiumaluminiumhydrid als Reduktionsmittel geschieht nach bekannten Methoden entweder in Diäthyläther aus Lithiumhydrid und Aluminiumchlorid unter Zusetzen von fertigem Lithiumaluminiumhydrid, gelöst in Diäthyläther, als Katalysator oder durch Umsetzen von Lithiumhydrid in Diäthyläther mit Aluminiumbromid oder durch Umsetzen von Lithiumhydrid in ätherischer Suspension mit Aluminiumchlorid ohne Verwendung von Lithiumaluminiumhydrid als Katalysator.
Alle diese Verfahren haben nicht unerhebliche Nachteile. Das Umsetzen von Lithiumhydrid in ätherischer Suspension mit Aluminiumchlorid verläuft außerordentlich langsam und selbst bei längerem Erwärmen unvollständig, obwohl die Reaktion sogleich beginnt. Ähnliche Nachteile besitzt das Verfahren der Umsetzung von Lithiumhydrid mit Aluminiumchlorid unter Zusetzen einer geringen Menge von vorher hergestelltem Lithiumaluminiumhydrid in Diäthylätherlösung als Katalysator. Die Umsetzung von Lithiumhydrid mit Aluminiumbromid ist ebenfalls bekannt. Aluminiumbromid ist jedoch verhältnismäßig schwer zugänglich.
Die Umsetzung von Lithiumhydrid mit Aluminiumbromid geschieht in der Weise, daß eine ätherische Lösung von Aluminiumbromid mit einer ätherischen Suspension von Lithiumhydrid umgesetzt wird, wonach das ausgeschiedene Lithiumbromid abgetrennt wird.
Es wurde nun gefunden, daß die Nachteile der bisherigen Verfahren zur Herstellung von Lithiumaluminiumhydrid als Reduktionsmittel sich unter Erhaltung der Vorteile vermeiden lassen durch Umsetzen von Lithiumhydrid mit Aluminiumchlorid bei Zugegensein von Aluminiumbromid in einer Menge, die geringer ist als die des Aluminiumchlorids und nach einer bevorzugten Ausführungsform erheblich geringer ist.
Bei der vorliegenden Erfindung wird also Lithiumhydrid umgesetzt im wesentlichen mit Aluminiumchlorid und einer geringen Menge Aluminiumbromid.
Das Verfahren gemäß der Erfindung hält an dem Verfahren der Verwendung von Aluminiumchlorid fest und beruht auf der Erkenntnis, daß eine Ersetzung des Aluminiumchlorids durch Aluminiumbromid entgegen der bisherigen Meinung der Fachwelt nicht notwendig ist, sondern daß eine kleine Menge Aluminiumbromid genügt, um die Reaktion zwischen Aluminiumchlorid und Lithiumhydrid zu katalysieren.
Es findet nicht etwa eine teilweise Ersetzung des Aluminiumchlorids durch Aluminiumbromid in dem Sinne statt, daß nur die dem ersetzten Teil entsprechenden Effekte erzielt werden, sondern daß überraschenderweise durch Aluminiumbromid als Katalysator allgemein die Reaktion zwischen Aluminiumchlorid und Lithiumhydrid beschleunigt wird.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt- das Gewichtsverhältnis von Aluminiumbromid zu Aluminiumchlorid in dem Bereich von 1: 3 bis etwa 1 : 30; wird die Menge des Aluminiumbromids im Verhältnis zu Aluminiumchlorid bis zu einem molaren Verhältnis von 1:100 erniedrigt, so wirkt das Aluminiumbromid immer noch als Vermittler der Reaktion zwischen Lithiumhydrid und Aluminiumchlorid derart, daß diese ohne Katalysator langsam und unvollständig verlaufende Reaktion verhältnismäßig rasch und vollständig verläuft.
Bei der Reaktion von Lithiumhydrid mit Aluminiumbromid entsteht (neben Lithiumaluminiumhydrid) Lithiumbromid, das teilweise in Lösung bleibt und sich mit Aluminiumchlorid laufend zu Aluminiumbromid und Lithiumchlorid umsetzt. So läßt sich bei Anwendung konzentrierter Lösungen an der Eintropfstelle der Aluminiumchloridlösung laufend eine vorübergehende gelbbraune Färbung feststellen, die von intermediär gebildetem Aluminiumbromid herrührt.
Bei der Herstellung von Lithiumaluminiumhydrid als Reduktionsmittel gemäß der Erfindung gehen folgende Umsetzungen vor sich: 4 LiH + AlBr3 @- LiAIH4 + 3 LiBr 3 LiBr + A1 C13 .-@ Al Br3 + 3 LiCl Diese Reaktionen sind cyclisch ineinander folgendermaßen verflochten: Das eingesetzte Aluminiumbromid wird also laufend über die Bildung von Lithiumbromid unter Umsetzen mit Aluminiumchlorid regeneriert, so daß die Vollständigkeit des Umsetzens von Lithiumhydrid zu Lithiumaluminiumhydrid gewährleistet ist.
Das folgende bevorzugte Ausführungsbeispiel veranschaulicht das Vorgehen nach der Erfindung. Beispiel Zu einer Suspension von 40g Lithiumhydrid in 250m1 absolutem Äther werden nacheinander eine Lösung von 25 g Aluminiumbromid in 150 ml absolutem Äther und eine Lösung .von 145 g Aluminiumchlorid in 700 ml absolutem Äther nach Maßgabe der auftretenden Wärmetönung zulaufen gelassen. Nach beendetem Zulauf wird noch 15 Minuten weiter ohne Erwärmung zur Beendigung der Reaktion gerührt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Lithiumaluminiumhydrid unter Verwendung von Aluminiumbromid, dadurch gekennzeichnet, daß Aluminiumchlorid mit Lithiumhydrid in Gegenwart einer geringeren Menge Aluminiumbromid, vorzugsweise in Diäthyläther, umgesetzt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von Aluminiumbromid zu Aluminiumchlorid im Bereich von 1: 3 bis 1 : 30 gewählt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 893 789.