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Wässerig-alkalische Lösung zur Erzeugung von Azofarbstoffen auf der
Faser Beim Färben und Bedrucken von faserigen Materialien, wie Textilfasern, Leder
usw., mit Azofarbstoffen wird ein diazotierbares aromatisches oder heterocvclisches
primäres Amin, welches gewöhnlich als Diazobase bezeichnet wird, und das keine wasserlöslichmachende
Gruppen, wie Carboxylgruppen und Sulfonsäuregruppen, enthält, diazotiert und auf
der Faser mit einer Azokupplungskomponente, welche ebenfalls keine löslichmachenden
Gruppen aufweist, gekuppelt. Die Diazoverbindung kann in Form einer frisch zubereiteten
Diazoverbindung oder aber einer stabilisierten Diazoverbindung verwendet werden.
In einigen Fällen, wo das Diazoniumsalz relativ stabil ist, kann man das Sulfat
oder das Chlorid verwenden, doch häufiger geschieht die Stabilisierung durch Bildung
eines Doppelsalzes mit einer Verbindung wie Zinkchlorid oder aber einer Diazoaminoverbindung
mit einem stabilisierenden Amin.
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Als stabilisierende Amine kommen primäre oder vorzugsweise sekundäre
Amine zur Anwendung. Es kann sich um Alkylamine, Arylamine oder heterocyclische
Aminehandeln. DieseenthaltenlöslichmachendeGruppen, welche die Diazoaminoverbindung
solubilisieren, beispielsweise Sulfonsäure-, Carbonsäure- oder Polyoxygruppen u.
dgl., sowie mindestens ein an ein Aminstickstoffatom gebundenes ersetzbares Wasserstoffatom.
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Eine gebräuchliche Methode zur Herstellung von Azofarbstoffen auf
Geweben besteht darin, das Material mit einer alkalischen Paste zu bedrucken, welche
sowohl das Diazoamin wie auch die Kupplungskomponente enthält, und dann den Farbstoff
in situ zu entwickeln durch Behandeln mit einer schwachen Säure, in einigen Fällen
mit Dampf, vorzugsweise jedoch mit angesäuertem Dampf.
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Zusammensetzungen, welche eine Diazoaminoverbindung und einen Azokuppler
enthalten, wurden- meistens in Pulverform hergestellt und verkauft. In letzter Zeit
ist aber auch ein Interesse für Lösungen entstanden.
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Solche stabilisierten Eisfarbenlösungen weisen indessen gewisse Mängel
auf. Bei länger dauernder Lagerung tritt eine gewisse Zersetzung der Diazoverbindung
ein, wobei sich Stickstoff entwickelt und so die Möglichkeit eines gefährlichen
Druckanstiegs im Behälter entsteht. Außerdem kann eine vorzeitige Bildung des Farbstoffs
durch Kuppeln eintreten, was zu trüben Lösungen oder zur Bildung eines Sedimentes
führt. Dadurch wird nicht nur das Aussehen beeinträchtigt, sondern es ergeben sich
auch Schwierigkeiten bei der Handhabung, da nur mit sedimentfreien Flüssigkeiten
egale Färbungen erzielt werden können. Infolge dieser Veränderung vermindert sich
auch die Intensität der auf der Faser erzeugten Färbung, und man erhält stumpfere
Färben. Dieses ist besonders schwerwiegend im Falle von Lösungen, welche blaue und
violette Färbungen liefern sollen, und wird durch die in gewissen Gegenden und Jahreszeiten
herrschenden höheren Temperaturen verstärkt. Zweck der vorliegenden Erfindung ist
nun die Schaffung einer stabilen wässerigen alkalischen Lösung, welche sich zur
Erzeugung von Eisfarben auf der Faser eignet, die eine Eisfarbendiazoverbindung,
welche solubilisiert und gegen ein Kuppeln im alkalischen Gebiet durch Reaktion
mit einem organischen Amin, welches mindestens eine löslichmachende Gruppe und mindestens
ein an ein Aminostickstoffatom gebundenes ersetzbares Wasserstoffatom enthält, stabilisiert
ist sowie eine Eisfarbenkupplungskomponente enthält, der aber die obigen Mängel
nicht anhaften.
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Der genannte Zweck wird erfindungsgemäß erreicht mit Hilfe einer wässerigen
alkalischen Lösung, welche neben einer Eisfarben-Diazoverbindung, die durch Reaktion
mit einem mindestens eine löslichmachende Gruppe sowie mindestens ein an ein Aminstickstoffatom
gebundenes Wasserstoffatom enthaltenden organischen Amin solubilisiert und gegen
Azoküpplung im alkalischen Gebiet stabilisiert ist, sowie einer Eisfarben-Kupplungskomponente
0,5 bis 5 Gewichtsprozent eines wasserlöslichen Polymermaterials enthält, welches
zu mindestens 20 Gewichtsprozent aus einem polymerisierten N-Vinyllactam besteht.
Es hat sich gezeigt, daß derartige Zusammensetzungen gemäß vorliegender Erfindung
selbst bei Temperaturen bis zu 49° C und darüber überraschend stabil und sedimentierungsbeständig
sind. Die Gründe für diese verbesserten und unerwarteten Ergebnisse sind nicht vollständig
klar, doch ist es wahrscheinlich,
daß eine Art von Komplexbildung
erfolgt, da polymerisierte N-Vinyllactame bekanntlich mit einer sehr großen Zahl
von Verbindungen Komplexe bilden.
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Bei dem erfindungsgemäß verwendeten wasserlöslichen Polymerisat kann
es sich um ein Homopolymerisat eines N-Vinyllactams, ein Mischpolymerisat eines
N-Vinyllactams mit einem oder mehreren anderen polymerisierbaren Monomeren oder
um ein Gemisch aus einem polymerisierten N-Vinyllactam und mindestens einem anderen
Polymerisat handeln, wobei darauf zu achten ist, daß im Falle von Mischpolymerisaten
und Polymerisatgemischen mindestens 20 Gewichtsprozent polymerisiertes N-Vinyllactam
vorhanden sein müssen.
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Polymere N-Vinyllactame, wie Polyvinylpyrrolidon, sind zur Zeit wohlbekannt
als äußerst vielseitig anwendbare Chemikalien. Polymere-N-Vinyllactamesind wasserlösliche,
sehr vielseitig verwendbare Materialien. Sie werden durch die folgende Formel dargestellt:
worin R eine Alkylenbrücke, R, Wasserstoff oder eine niedrige Alkylgruppe und n
eine den Polymerisationsgrad angebende Zahl bedeutet. Diese Verbindungen erhält
man durch Polymerisation von organischen 5-, 6-oder 7-Ring-Verbindungen, die in
ihren - Ringen die Gruppe - N H - C Q - enthalten, beispielsweise von N-Vinyl-2-pyzrolidon,
N-Vinyl-5-, -4- und -3-methyl-2-pyrrolidon,N-Vinyl-3,3-dimethyl-2-pyrrolidon,N-Vinyl-2-pyrrolidon,
N-Vinyl-s-caprolactam, N-Vinyl-hexahydrophthalimidin usw. Je nach dem Polymerisationsgrad
können sie Molekulargewichte von etwa 5000 bis 80000 und darüber, vorzugsweise etwa
von 25000 bis 40000, aufweisen. Für die erfindungsgemäßen Zwecke eignen sich polymere
N-Vinyllactame mit einem K-Wert von 10 bis 200 und vorzugsweise von 15 bis 100.
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Erfindungsgemäß verwendbare wasserlösliche Mischpolymerisate entstehen
aus polymerisierbaren Monomerengemischen mit mindestens etwa 20 Gewichtsprozent
N-Vinyllactam. Der in solchen polymerisierbaren Monomerengemischen vorhandene Anteil
an N-Vinyllactam hängt ab von der Menge und Art des anderen Monomeren bzw. der anderen
Monomeren, soll aber jedenfalls mindestens so hoch sein, daß das fertige Mischpolymerisat
die gewünschte Wasserlöslichkeit besitzt. Im Sinne eines Beispiels werden in der
folgenden Zusammenstellung die maximalen Mengen einiger Monomerer angegeben, welche
mit dem N-Vinyllactam zur Bildung von erfindungsgemäß verwendbaren Mischpolymerisaten
polymerisiert werden können.
Allylalkohol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. 50010 |
Diallylphthalat ...................... 200/0 |
Isobutylvinyläther................... 200/0 |
Äthylvinyläther ..................... 50% |
Methylvinyläther . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
800/, |
Maleinsäureanhydrid . . . . . . . . . . . . . . . . .
800/, |
Vinylacetat ......................... 400/, |
Vinylchlorid ........................ 350;o |
Acrylsäure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . 750/0 |
Vinyllaurat . . . . . . . . _ . . . . . . . . . . . . 200/, |
Vinylstearat ........................ 15% |
In der folgenden Tabelle werden einige Monomerzusammensetzungen aufgeführt, welche
sich zur Herstellung passender wasserlöslicher Mischpolymerisate eignen.
N-Vinyl-2-pyrrolidon . . . . . . . . . . . . . . . .
700/, |
Allylalkohol ........................ 30% |
N-Vinyl-2-pyrrolidon ................ 850/0 |
-h- |
Diallylphthalat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
15010 |
N-Vinyl-2-pyrrolidon ................ 600/0 |
Vinyläthyläther ..................... 40% |
N-Vinyl-2-pyrrolidon . . . . . . . . . . . . .... 300/, |
-I- |
Vinylmethyläther . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
700/0 |
N-Vinyl-2-pyrrolidon . . . . . . . . . . . . . . . .
75()/, |
-f- |
Vinylacetat ..... ................... 250/, |
N-Vinyl-2-pyrrolidon . . . . . . . . . . . . . . . .
500110 |
Acrylsäure . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . 501)/, |
N-Vinyl-2-pyrrolidon ................ 200/0 |
Maleinsäureanhydrid . . . . . . . . . . . . . . . . .
800/, |
N-Vinyl-2-pyrrolidon ................ 940/0 |
Vinylstearat ........................ 60/0 |
3-Methyl-N-vinyl-2-pyrrolidon . . . . . . . . . 87()/, |
-I- |
Vinylbromid ........................ 130/0 |
3-Methyl-N-vinyl-2-pyrroiidon . . . . . . . . 870/, |
-I- |
Vinylchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. 13-/, |
4-Methyl-N-vinyl-2-pyrrolidon . . . . . . . . 881)/o |
Vinylchlorid ...... ................. 120/0 |
3,3-Dimethyl-N-vinyl-2-pyrrolidon ..... 910/0 |
-I- |
Vinylchlorid ........................ 90/0 |
Es versteht sich, daß die oben beschriebenen Mischpolymerisate den HomopolymerisatenderN-Vinyllactame
in bezug auf Wasserlöslichkeit, K-Werte usw. entsprechen sollen.
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An Stelle der aus den oben beschriebenen Monomerengemischen hergestellten
Mischpolymerisate kann man auch ein wasserlösliches Polymermaterial verwenden, welches
hergestellt wurde durch Vermischen des polymerisierten N-Vinyllactams mit mindestens
einer polymerisierten monomerischen ungesättigten Verbindung von der Art, wie sie
zur Herstellung der beschriebenen Mischpolymerisate verwendet werden, vorausgesetzt
natürlich, daß das Gemisch mindestens 20% polymerisiertes N-Vinyllactam enthält,
wasserlöslich ist und die oben beschriebenen Bedingungen bezüglich K-Wert erfüllt.
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Als N-Vinyllactame bevorzugt man in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
N-Vinyl-2-pyrrolidon und seine durch niedrige Alkylgruppen substituierten Derivate,
welche bezeichnet werden können durch die allgemeine Formel
in welcher eines oder mehrere der Wasserstoffatome der
cyclischen
Methyleugruppen durch ein niedriges Alkylradikal, wie Methyl oder Äthyl, substituiert
sein kann.
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Die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen benutzten Eisfarben-Diazokomponenten
sind an sich dem Fachmann bekannt und umfassen allgemein diazotierbare primäre Amine,
welche keine löslichmachenden Gruppen, wie Carboxylgruppen oder Sulfonsäuregruppen,
aufweisen. Zu diesen Verbindungen gehören aromatische und heterocyclischeAmine,
wieAniline, Xenylamine, Naphthylamine, Benzidine, Aminocarbazole, Aminofurane, Aminothiazole,
Aminoarylsulfone, Aminodiphenyläther, Aminobenzophenone, Aminofluorenone, Aminoazo-Verbindungen
u. dgl. Als Beispiele für geeignete Eisfarben-Diazokomponenten seien erwähnt: Aminoazotoluol,
4-Chlor-2-nitroanilin, 5-Chlor-o-toluidin, 4-Nitro-o-toluidin, 2,5-Dichloranilin,
4-Benzamido-2,5-diäthoxyanilin, 4-Arninom-anisidin, 4-Nitro-o-anisidin.
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Vor der Einführung in die erfindungsgemäßen Lösungen wird die Eisfarben-Diazokomponente
in bekannter Weise diazotiert, beispielsweise durch Behandeln mit Natriumnitrit
in verdünnter Salzsäure, und die entstehende Eisfarben-Diazoverbindung wird in bekannter
Weise durch Reaktion mit einem mindestens eine löslichmachende Gruppe und mindestens
ein an ein Aminostickstoffatom gebundenes, ersetzbares Wasserstoffatom enthaltenden
organischen Amin löslich gemacht und gegen Kuppeln im alkalischen Gebiet stabilisiert.
Die entstehenden stabilisierten Eisfarben-Diazoverbindungen werdenhäufig als Diazoamino-,
Diazoimino- oder Diazoamidin-Verbindungen usw., im allgemeinen als Diazoamino-Verbindungen
bezeichnet. Die für die Stabilisierung verwendeten organischen Amine sind dem Fachmann
bekannt und werden mit der Eisfarben-Diazoverbindung in solchen Mengen umgesetzt,
daß sie mit allen darin vorhandenen Diazogruppen reagieren. Als Beispiele für derartige
stabilisierende organische Amine seien erwähnt: N-Methyltaurin, Sarcosin, 4-Sulfo-2-aminobenzoesäure,
5-Sulfo-2-methylaminobenzoesäure. Als löslichmachende Gruppen werden Carboxyl- und
Sulfonsäuregruppen bevorzugt, doch kommen auch andere Gruppen in Frage, wie z. B.
Ammoniumsalzgruppen, Polyalkoholradikale u. dgl.
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Im allgemeinen bildet man die stabilisierten Eisfarben-Diazoverbindungen,
welche in den erfindungsgemäßen Lösungen verwendet werden, durch Reaktion des Diazoderivates
eines stark basischen, diazotierbaren, primären Amins mit einem schwach basischen
Stabilisierungsamin. Derartige stabilisierte Verbindungen gehen in alkalischen Medien
in Gegenwart einer Eisfarben-Kupplungskomponente keine Kupplungsreaktion ein; hingegen
werden sie bei Anwesenheit von sauren Substanzen gespalten, wodurch die Kupplung
der Eisfarben-Diazoverbindung mit der Eisfarben-Kupplungskomponente ermöglicht wird.
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Die erfindungsgemäß verwendeten Eisfarben-Kupplungskomponenten, welche
dem Fachmann ebenfalls bekannt sind, weisen keine löslichmachende Gruppen, wie Carboxyl-
oder Sulfonsäuregruppen, auf. Im allgemeinen kennzeichnen sich diese Kupplungskomponenten
als Verbindungen mit einer aktiven Methylengruppe, einer enolisierbaren Ketogruppe
und einer aromatischen Hydroxylgruppe, welche die Kupplung hervorruft, die gewöhnlich
in o- oder p-Stellung zu dieser Hydroxylgruppe erfolgt, wobei die o-Stellung bevorzugt
ist. Derartige Verbindungstypen sind Acylacetarylide (z. B. Anilide usw.), Pyrazoloneundkupplungsfähige
aromatische Hydroxylverbindungen. Als Acylacetarylide seien erwähnt: Acetessigsäurearylide,
Furoylessigsäurearylide, Terephthaloyl-bis-essigsäurearylide u. dgl. Als Pyrazolone
seien genannt: 1-Phenyl-3 methyl-5-pyrazolon, 1-p-Tolyl-3-methyl-5-pyrazölon, 3-Methyl-5-pyrazolon
und andere urisubstituierte oder in 1- und/oder 3-Stellung durch nicht löslichmachendeRadikale
substituierte5-Pyrazolone. Zu den als Kupplungskomponenten verwendbaren aromatischen
(carboxyclischen oder heterocyclischen) Hydroxylverbindungen gehören im allgemeinen
Phenole, Resorcine, 1- und 2-Naphthole, Benzonaphthole, Oxybenzofluorenone, Oxyazo-Verbindungen
nebst Aryliden von f-oxyaromatischen und -heterocyclischen Carbonsäuren. Als Beispiele
für derartige erfindungsgemäß verwendbare Arylide (z. B. Anilide usw.) seien erwähnt:
3-Oxy-2-naphthoesäurearylide, 3-Oxy-2-anthrachinonsäurearylide. Diese und andere
Eisfarben-Kupplungskomponenten, welche erfindungsgemäß verwendbar sind, werden näher
beschrieben in Diserens, »Chemical Technology of Dyeing arid Printing«, 1, S.213
bis 224 (Reinhold Publishing Corp., 1948), Lubs »Chemistry of Synthetic Dyes arid
Pigments«, S. 182 bis 192 (Reinhold Publishing Corp., 1955), sowie Adams, » Journal
of the Society of Dyers arid Colorists«, 67, ab S. 223 (1951).
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Die erfindungsgemäßen Lösungen sollen in bekannter Weise ungefähr
äquivalente Mengen der stabilisierten Eisfarben-Diazokomponente einerseits und der
Eisfarben-Kupplungskomponente andererseits enthalten, so daß nach erfolgter Kupplung
auf der Faser im wesentlichen keine nicht zur Reaktion gelangte Substanz zurückbleibt.
Die Konzentration der Lösungen liegt vorzugsweise nahe dem Sättigungspunkt. Gewöhnlich
enthalten die Lösungen etwa 10 bis 25 Gewichtsprozent an stabilisierter Diazoverbindung
und Kupplungskomponente (Gesamtgewicht)..
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Die erfindungsgemäßen Lösungen lassen sich in beliebiger Weise herstellen,
und die Komponenten können in beliebiger Reihenfolge vermischt werden. Vorzugsweise
benutzt man ein organisches Hilfslösungsmittel in einer Konzentration von etwa 5
bis 50 Gewichtsprozent, um die Solubilisierung der Komponenten der Lösung zu fördern,
wobei als Lösungsmittel gewöhnlich Alkohole, wie Äthylenglykol, Diäthylenglykol,
Propylenglykol und 1,4-Butandiol, oder deren Methyl-, Äthyl-, Propyl- oder Butyläther,
Methanol, Äthanol, Propanol, Butanol, Cyclohexanol sowie Gemische davon usw. dienen.
Im allgemeinen gibt man die stabilisierte Eisfarben-Diazoverbindung und die Eisfarben-Kupplungskomponente
zu einer das organische Lösungsmittel enthaltenden wässerigen alkalischen Lösung,
setzt das wasserlösliche Polymermaterial zu und fügt dann weiteres Wasser bei, bis
eine klare, stabile Lösung entsteht. Gewünschtenfalls können bekannte Zusätze, wie
Verdickungsmittel, D spergierungsmittel usw., beigefügt werden. Das p$ der Lösungen
muß größer als 7 sein und liegt vorzugsweise zwischen 9 und 13. Beispiel 1 Man gibt
16 g diazotierten und mit Sarcosin stabilisierten Benzamido-m-arnino-p-kresol-methyläther,
12 g 3-Oxy-2-naphthanilid und 1,4 g 3-Oxy-2-naphth-o-toluidid bei einer Temperatur
von weniger als 40° C zu einem Gemisch aus 40 g Äthylenglykohnonoäthyläther, 100
g Wasser und 6,2 g Kaliumhydroxyd und rührt die Lösung. Dann setzt man 10 g Poly-N-vinyl-2-pyrrolidon
(K-Wert = 30) zu. Man füllt mit Wasser auf 200 g auf, rührt die Lösung und filtriert.
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In gleicher Weise stellt man eine Kontrollösung her, welche kein Polyvinylpyrrolidon
enthält.
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Diese Lösungen werden in geschlossenen Behältern bei 49° C in einen
Ofen gestellt. Nach 2 Wochen enthält die Kontrollösung ein beträchtliches Sediment
und ergibt um 5 °/o schwächere Färbungen als die ursprüngliche Lösung, während die
erfindungsgemäße Lösung nach 6 Monaten
immer noch klar 1 ist und
ihre volle Färbekraft beibehält.
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Beispiel 2 Man gibt 10,5 g dianotiertes und mit N-Methyltaurin stabilisiertes
4'-Amino-2',5'-diäthoxybenzanilid, 6,1 g tetrazotiertes und mit N-Methyltaurin stabilisiertes
Dianisidin sowie 18,8 g 3-Oxy-2-naphth-o-toluidid zu einem Gemisch aus 30 g äthylenglykolmonoäthyläther,
10 g Diäthylenglykol und 7 g Kaliumhydroxyd. Dazu setzt man 2 g Poly-N-vinyl-2-pyrrolidon
(K -Wert = 26) und füllt auf 200 g auf. Nach gründlichem Rühren filtriert man die
Lösung.
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Nach 3monatiger Lagerung bei 43° C zeigt diese Lösung keinerlei Anzeichen
einer Sedimentierung, während eine in gleicher Weise, jedoch ohne Zusatz von Polyvinylpyrrolidon
hergestellte Kontrollösung schon nach 11/2 Wochen Anzeichen einer Sedimentierung
zeigt. Beispiel 3 Man vermischt 20,8 g tetrazotiertes und mit N-Methyltaurin stabilisiertes
Dianisidin sowie 20,8 g 3-Oxy-2-naphth-o-toluidid mit 27 g Äthylenglykolmonoäthyläther,
9 g Diäthylenglykol und 11,8 g Kaliumhydroxyd bei einer Temperatur unterhalb 40°
C. Dazu gibt man 1 g Poly-N-vinyl-2-pyrrolidon (K-Wert = 30). Die Lösung wird mit
Wasser auf 200 g aufgefüllt, gerührt und filtriert.
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Nach 3monatiger Lagerung bei 43° C zeigt diese Lösung keinerlei Anzeichen
einer Sedimentierung, während eine ohne Zusatz von Polyvinylpyrrolidon hergestellte
Kontrollösung nach 2 Wochen ein Sediment enthält.
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Beispiel 4 In gleicher Weise wie im Beispie13 stellt man eine Lösung
aus folgenden Substanzen her:
11,6 g dianotiertes und mit N-Methyltaurin stabili- |
siertes 4'-Amino-2',5'-diäthoxybenzanilid, |
7,3 g dianotiertes und mit N-Methyltaurin stabili- |
siertes 4'-Amino-2',5'-dimethoxybenzanilid, |
13,4 g 3-Oxy-2-naphthoesäure-a-naphthalid, |
45 g Athylenglykolmonoäthyläther, |
15 g Diäthylenglykol, |
6,5 g Kaliumhydroxyd und |
3 g Polyvinylpyrrolidon (K-Wert = 30). |
Mit Wasser wird auf 200 g aufgefüllt.
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Ein Lagerungsversuch dieser Lösung zeigt, daß sie im Vergleich zu
einer Kontrollösung, welche kein Polyvinylpyrrolidon enthält, wesentlich stabiler
ist. Beispiel 5 Man gibt 131 g dianotiertes und mit 5-Sulfo-2-äthylaminobenzoesäure
stabilisiertes 2,5-Dichloranilin zu einem Gemisch aus 100 g Äthylenglykolmonoäthyläther,
50 g Diäthylenglykol, 200 g Wasser und 31 g festem Kaliumhydroxyd. Dazu fügt man
96 g 3-Oxy 2-naphth-ophenetidid sowie 30 g Polyvinylpyrrolidon (K-Wert = 40) Mit
Wasser füllt man auf 1000 g auf. Die Lösung zeigt nach langer Lagerungszeit keine
Sedimentierung. Beispiel 6 Man gibt 45 g eines durch Diazotieren und Stabilisieren
von 3-Amino-N,N-dimethyl-p-toluolsulfonamid mit 5-Sulfo-2-methylaminobenzoesäure
erhaltenes Diazoamin zu einem Gemisch aus 100 g Wasser, 75 g Äthylenglykolmonoäthyläther,
25 g Diäthylenglykol und 20 g KOH. Dazu fügt man 20,2 g 3-Oxy-2-naphth-1,3-xylidid,.
10,2 g 3-Oxy-2-naphth-m-nitroanilid und 10 g Polyvinylpyrrolidon (K-Wert = 35) und
füllt mit Wasser auf 500 g auf. Die Lösung zeigt nach längerer Lagerungsdauer keine
Sedimentierung.
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Beispiel 7 Man vermischt 20 Teile der gemäß Beispiel l hergestellten
Lösung mit 15 Teilen kaustischer Soda (40°Be) und pastifiziert mit 65 Teilen neutralem
Stärke-Tragant.
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Mit dieser Paste bedruckt man Baumwolltuch mit Hilfe einer Walze und
entwickelt die Farbe durch Durchleiten durch eine Kammer, welche mit Essigsäure-
und Ameisensäuredämpfen angesäuerten Dampf enthält, während 2 bis 4 Minuten. Es
entsteht ein violetter Druck.