DE2552711C3 - Färbepräparate zur Erzeugung von wasserunlöslichen Azofarbstoffe!! auf der Faser - Google Patents

Färbepräparate zur Erzeugung von wasserunlöslichen Azofarbstoffe!! auf der Faser

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DE2552711C3 DE19752552711 DE2552711A DE2552711C3 DE 2552711 C3 DE2552711 C3 DE 2552711C3 DE 19752552711 DE19752552711 DE 19752552711 DE 2552711 A DE2552711 A DE 2552711A DE 2552711 C3 DE2552711 C3 DE 2552711C3
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Description

Bei der Erzeugung von wasserunlöslichen Azofarbstoffen auf Textilmaterial aus Cellulosefaser!! werden in großem Umfang Derivate des 2-Aminodiphenyläthers, wie 2-Amino-4-chIordiphenyläther (Echtrot FG — Base, Colour Index, 3. Edition 1971, CI. 37 070) und 2-Amino-4,4'-dichIordiphenyIäther (Echtrot FR Base, Colour Index, 3. Edition 1971, C 1. 37 075), verwendet. Die Verbindungen gelangen hierbei entweder als freie Basen oder als Hydrochloride in Pulverform zur Anwendung. Diese Pulvermarken stauben jedoch bei der Anwendung stark und führen außerdem zu Hautreizungen.
Besonders nachteilig ist aber ihre schlechte Diazotierbarkeit. Während man sonst die Diazotierung aromatischer Amine in Färbereien mit nur wenig mehr als der theoretischen Menge Natriumnitrit durchführt, setzt man hier bis zu 148% der Theorie ein (vgl. Naphthol AS — Anwendungsvorschriften der Farbwerke Hoechst AG 1971), um diese Amine unter Färbereipraxis-Bedingungen diazotieren zu können. Trotzdem werden trübe Diazolösungen mit viel Rückstand erhalten, die beim Färben erhebliche Schwierigkeiten bereiten können. Es bestand deshalb schon lange der Wunsch nach Färbepräparaten, die gut handhabbar sind und eine problemlose Diazotierung gestatten.
Es wurde nun gefunden, daß Färbepräparate, welche
a) 20—60 Gew.-%, vorzugsweise 35 — 50 Gew.-% eines in der Eisfarbenfärberei verwendbaren 2-Amino-diphenyläthers,
b) 20-80 Gew.-%, vorzugsweise 35—50 Gew.-% eines oxäthylierten Ricinusöles mit einem Gehalt von etwa 25 bis 60, vorzugsweise von etwa 30 bis 45 Mol Äthylenoxid sowie
c) 0—60%. vorzugsweise 5—20 Gew.-% eines Di-, Tri- oder Tetraäthylenglykolmonoalkyl-(C|-C4)-äthers
enthalten, rasch und rückstandsfrei diazotierbar sind und sich deshalb in hervorragender Weise für die Erzeugung von wasserunlöslichen Azofarbstoffen auf der Faser eignen.
Die Färbepräparate können gegebenenfalls in geringen Mengen (bis etwa 5%) noch weitere Stoffe einhalten, wie z.B. aliphalische Alkohole (Ci-Cm).
Äthylenglykol, Polyäthylenglykole
HO(CHjCH2O)11CH2CH2OH = 2-25),
Propylenglykol, Polypropylenglykole
HO(CH2CH2CH2O)1Ch2CH2CH2OH (/7 = 2-10),
oder die Mono bzw. Dialkyl-(Q-C4)-äther dieser Verbindungen sowie Wasser.
Die erfindungsgemäßen Färbepräparate stellen viskose Lösungen dar, die leicht und sicher zu handhaben sind. Vergleicht man beispielsweise die Diazctierung der bekannten Pulvermarke und der erfindungsgemäßen flüssigen Präparation des 2-Am!no-4,4'-dicl;lordiphenyläthers, so findet man, daß die Zeitersparnis ca. 95% beträgt (s. Beispiel 1). Die mit der flüssigen Präparation erhaltene Diazolösung ist auch nach längerem Stehen noch klar durchsichtig und völlig rückstandsfrei, während die Diazolösung aus der Pulvermarke trübe ist und eine beträchtliche Menge löslicher Substanzen enthält Für die Diazotierung der entsprechenden flüssigen Präparation der Erfindung ist — anders als für die der Pulvermarke — außerdem kein Eiszusatz erforderlich, was einen wesentlichen Vorteil bedeutet
Die erfindungsgemäßen Färbepräparate enthalten neben dem 2-Aminodiphenyläther, wie z. B. dem
2-Amino-4-chlor-,2-Amino-4-brom-,
2-Amino-5-chIor-, 2-Amino-4,5-dichlor-,
2-Amino-4'-chIor-, 2-Amino-2',4-dichlor-,
2-Amino-4'-methyl-, 2-Amino-4,4'-dichlor-,
2-Amino-4-chlor-4'-methyl-,
2-Amino-4-chlor-4'-methoxy- oder
2-Amino-4,2',4'-trichlordiphenyläther,
ein oxäthyliertes Ricinusöl, das durch Einwirkung von 25 bis 60 MoI Äthylenoxid auf 1 Mol Ricinusöl erhalten wurde (vergleiche DE-PS 6 94 178), sowie gegebenenfalls einen Di, Tri- oder Tetra-äthylenglykolmonoalkyläther der Formel
R-O(CH2CH2O)nCH2CH2OH,
worin R einen niederen Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen und π die Zahl I oder 2 bedeutet.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Färbepräparate erfolgt durch Verrühren der Komponenten, gegebenenfalls unter leichtem Erwärmen.
Die Anwendung der erfindungsgemäßen Färbepräparate kann so erfolgen, daß man sie in verdünnte Salzsäure einrührt und dann unter Rühren rasch eine wäßrige Natriumnitritlösung zugibt. Die Diazotierung
™ ist in sehr kurzer Zeit, meist innerhalb einiger Sekunden, beendet. Die verdünnte Salzsäure kann eine Temperatur bis zu etwa 25°C besitzen. Zu ihrer Bereitung kann deshalb meist das vorhandene Leitungswasser ohne Kühlung oder Eiszusatz verwendet werden.
Yi Das Rühren bei der Herstellung der Diazolösung erfolgt üblicherweise durch einen Rührmotor. Falls erforderlich, können wegen der sehr guten Diazotierbarkeit der erfindungsgemäßen Färbepräparate Mengen bis zu 5 kg unter Rührung von Hand mittels eines
w) Holzpaddels diazotiert werden.
Die nachstehenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung. Die Teile sind Gewichtsteile.
Beispiel I
·>'■ 400 Teile 4,4'-Dichlor-2-amino-diphenyläther werden geschmolzen und in ein Gemisch aus 100 Teilen Diaihylenglykolmonomethyläther und 500 Teilen eines Umset/iiMgsproiliikts aus einem Mol Ricinusöl und
36 Mol Äthylenoxid eingerührt Es entsteht eine gelbbraune klare Flüssigkeit
Anwendung
Zur Bereitung einer Diazolösung werden zunächst 150 Teile 32%ige Salzsäure mit 800 Teilen Wasser von 15" C vermischt (mit gleichem Erfolg kann anstelle von Wasser mit 15°C solches mit einer Temperatur von 0—25°C verwendet werden).
Sodann werden 100 Teile der oben beschriebenen Flüssig-Präparation zugegeben und das Ganze verrührt Anschließend werden, ebenfalls unter Rührung, 12 Teile Natriumnitrit, gelost in 36 Teilen Wasser, rasch eingegossen. Innerhalb weniger Sekunden entsteht eine völlig klare, rückstandsfreie Diazolösung, die sich auch bei mehrstündigem Stehen nicht verändert Sie kann nach dem Abstumpfen mit Natriumacetat und dem Verdünnen auf das notwendige Volumen als Entwicklungslösung zur Erzeugung von wasserunlöslichen Azofarbstoffen nach den Methoden der Eisfarbentechnik verwendet werden.
Der Zeitaufwand für die Diazotierung beträgt etwa 2—3 Minuten gegenüber etwa 45 Minuten bei der Pulverware. Nitrose Gase treten im Gegensatz zu letzterer nicht auf.
Die Diazotierung läßt sich mit gleich gutem Ergebnis vornehmen, wenn man 450 Teile Wasser, 105 Teile 32%ige Salzsäure, 100 Teile der Präparation und 12 Teile Natriumnitrit, gelöst in 36 Teilen Wasser, einsetzt, wobei man wie oben angegr.oen arbeitet. Die erhaltene Diazolösung ist konzentrierter und erhält weniger überschüssige Säure.
Beispiel 2
Arbeitet man wie in Beispiel 1 angegeben, verwendet aber anstelle von Diäthylcngiykoirrioriomethyiäiher Diäthylenglykolmonoäthyläther oder Triäthylenglykolmonobutyläther, so erhält man Basenpräparationen mit gleich guten Diazotierungseigenschafttn.
Beispiel 3
500 Teile 4,4'-Dichlor-2-amino-diphenyläther werden geschmolzen und mit 400 Teilen eines Umsetzungsproduktes aus einem Mol Ricinusöl und 36 Mol Äthylenoxid sowie 100 Teilen Tetraäthylenglykolmonomethyläther vermischt Es entsteht eine gelbbraune, klare Flüssigkeit.
Zur Bereitung einer Diazolösung arbeitet man wie in Beispiel 1 angegeben, verwendet aber anstelle von 100 Teilen nur 80 Teile Basenpräparation. Man erhält eine klare, rückstandsfreie, gut haltbare Diazolösung.
Beispiel 4
600 Teile 4,4'-Dichlor-2-amino-diphenyläther werden mit 100 Teilen Diäthylenglykolmonomethyläther, 100 Teilen Diäthylenglykolmonoäthyläther und 200 Teilen eines Umsetzungsproduktes aus einem Mol Ricinusöl und 40 Mol Äthylenoxid bei 50—700C verrührt, bis Lösung eingetreten ist.
Zur Bereitung einer Diazolösung arbeitet man wie in Beispiel 1, verwendet aber nur 67 Teile Basenpräpara-
25 52 71 ί
tion. Man erhält eine gut haltbare, rückstandsfreie, fast klare Diazolösung.
Beispiel 5
200 Teile 4-Chlor-2-amino-diphenyläther werden in 800 Teile eines Umsetzungsprodukts aus einem Mol Ricinusöl und 42 Mol Äthylenoxid eingetragen und bis zur Lösung verrührt Es entsteht eine viskose, gelbbraune, klare Flüssigkeit
ίο Zur Bereitung einer Diazolösung arbeitet man nach den Angaben in Beispiel 1, verwendet aber anstelle von 100 Teilen 170 Teile Basenpräparation. Man erhält wie dort eine klare, rückstandsfreie, gut haltbare Diazolösung.
Beispiel 6
Eine Basenpräparation von doppelter Konzentration wie in Beispiel 3 erhält man, wenn man 200 Teile 4-Chlor-2-amino-diphenyläther bei etwa 700C mit einem Gemisch aus 30 Teilen Diäthylenglykolmonoäthyläther, 140 Teilen Diäthylenglykolmonomethyläther sowie 130 Teilen eines Umsetzungsprodukts aus einem Mol Ricinusöl und 33 Mol Äthylenoxid bis zur Lösung verrührt und dann auf Raumtemperatur abkühlt
2> Zur Bereitung einer Diazolösung arbeitet man nach den Angaben in Beispiel 1, verwendet aber anstelle von 100 Teilen 85 Teile Basenpräparation. Man erhält wie dort eine klare, rückstandsfreie, gut haltbare Diazolösung.
Färbebeispiel
Zur Herstellung einer Rotfärbung auf Kreuzspulen mittels der erfindungsgemäßen Färbepräparate arbeitet man wie folgt:
to Eine vorgenetzte Kreuzspule mit 500 Teilen Baumwollgarn wird in einem Färbeapparat zunächst mit 5000 Teilen einer Färbeflotte von etwa 200C behandelt, die 13 Teile 2-Hydroxy-naphthalin-3-carbonsäure-(-4'-chlor-2',5'-dimethoxy)-phenylamid, 46 Teile 32%ige
w Natronlauge, 10 Teile 30%igen Formaldehyd und 12,5 Teile eines handelsüblichen Fettsäure-Eiweißabbauprodukt-Kondensats enthält. Nach 30 Minuten wird diese Flotte abgelassen und 5 Minuten mit einer Lösung von 100 Teilen Natriumchlorid und 7 Teilen 32%iger
r> Natronlauge in 5000 Teilen Wasser zwischengespült. Nach dem Abpumpen dieses Bades wird 30 Minuten mit einer Flotte behandelt, die in 5000 Teilen Wasser neben 80 Teilen Natriumacetat- trihydrat 40 T^iIe des im Beispiel 1 beschriebenen und nach den dort gemachten
ίο Angaben diazotierten Färbepräparats enthält. Anschließend wird gespült und je 15 Minuten lang erst bei 60°C, dann bei 1000C wie üblich geseift. Nach dem Klarspülen wird getrocknet. Man erhält eine volle Rotfärbung mit sehr guten Echtheitseigenschaften.
v> Anstelle der 40 Teile der Färbepräparation nach Beispiel 1 können 40 Teile der Präparation nach Beispiel 2, 32 Teile der Präparation nach Beispiel 3 oder 26,6 Teile der Präparation nach Beispiel 4 verwendet werden.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Färbepräparate zur Erzeugung von wasserunlöslichen Azofarbstoffen auf der Faser, dadurch gekennzeichnet, daß sie
a) 20—60 Gewichtsteile eines 2-Amino-diphenyläthers,
b) 20-80 Gewichtsteile eines oxäthylierten Ricinusöls mit einem Gehalt von 25 bis 60 MoI Äthylenoxid und
c) 0—60 Gewichtteile eines Di-, Tri- oder Tetraäthylenglykolmonoalkyläthers enthalten.
2. Färbepräparate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als 2-Aminodiphenyläther den 4,4'-Dichlor-2-amino-diphenyläther oder 4-Chlor-2-aminodiphenyläther enthalten.
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