DE1080860B

DE1080860B - Vorrichtung zum Abheben in der Senkrechtstellung befindlicher schwenkbarer Strahltriebwerke von der Startbahnebene

Info

Publication number: DE1080860B
Application number: DEH35031A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Kurt Steinmueller
Original assignee: Ernst Heinkel Flugzeugbau GmbH
Current assignee: Ernst Heinkel Flugzeugbau GmbH
Priority date: 1958-12-08
Filing date: 1958-12-08
Publication date: 1960-04-28

Description

Vorrichtung zum Abheben in der Senkrechtstellung befindlicher schwenkbarer Strahltriebwerke von der Startbahnebene Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abheben von in der Senkrechtstellung befindlichen, schwenkbaren Strahltriebwerken von der Startbahnebene.
Die zunehmende Mindestgeschwindigkeit strahlangetriebener Flugzeuge führt zu erheblichen Verlängerungen der Start- und Landebahnen. Ein modernes strahlangetriebenes Flugzeug ist nicht mehr imstande, auf freiem Feld oder auf Flugplätzen herkömmlichen Ausmaßes zu landen. Um diesen Übelstand zu beseitigen, sind schwenkbare Anordnungen der Strahltriebwerke vorgeschlagen worden, zu dem Zweck, einen senkrechten oder fast senkrechten Start und eine entsprechende Landung auf kleiner Landefläche zu ermöglichen. Die Strahltriebwerke sind bei der Mehrheit dieser Vorschläge schwenkbar an den Enden der Tragflügel angeordnet. Moderne Strahltriebwerke weisen jedoch eine beachtliche Länge auf, insbesondere wenn Nachbrenner verwendet werden. Bei Überschall-Flugzeugen mit Senkrechtflachstart-Eigenschaften sind Nachbrenner erforderlich, um das für diese Flugzeuge notwendige Schubgewichtsverhältnis zu erreichen, ohne die Zahl der Triebwerke vergrößern zu müssen. Die bisher bekannten Anordnungen von mit Nachbrennern versehenen schwenkbaren Strahltriebwerken wiesen den Nachteil auf, daß der aus den Triebwerken austretende Gasstrahl selbst bei befestigten Flugplätzen die Startbahn schwer beschädigte, weil in der senkrechten Schwenkstellung die Düsenöffnung der Triebwerke zu dicht über der Bodenebene lag.
Bisher wurde zur Beseitigung dieses Übelstandes nur ein einziger brauchbarer Vorschlag gemacht, der in einer mit der Schwenkbewegung gleichzeitigen Hebebewegung des Strahltriebwerkes bestand. Diese Hebebewegung erforderte einen großen mechanischen Aufwand, der wiederum Gewicht und Raum übermäßig in Anspruch nahm.
Die Erfindung hat zum Ziel, eine Vorrichtung zu schaffen, durch welche die in Senkrechtstellung befindlichen Strahltriebwerke vor dem Start bzw, vor der Landung in einfacher Weise von der Startbahn abgehoben werden können. Gemäß der Erfindung werden bei Start und Landung die die Strahltriebwerke tragenden Flügel, Leitwerke u. dgl. von der Stellung für den Reiseflug in eine etwas höher liegende V-Stellung eingeschwenkt. Hierbei ist jeder Flügel vorzugsweise als zweiarmiger Hebelaren ausgebildet, wobei die Einschwenkung in die V-Stellung über ein hydraulisch zu betreibendes Spannglied stattfindet, das die in der Zelle befindlichen kürzeren Hebelarme bis zu Anschlägen auseinanderdrückt. Die Schwenkachsen können etwa am Umfang des Flugzeugrumpfes angebracht sein. Eine noch einfachere Problemlösung würde darin bestehen, daß die Tragflügel von vornherein starr in einer entsprechenden V-Stellung angeordnet wären. Diese Lösung ist aber technisch nicht möglich, weil eine feste Einstellung der Flügel mit einer von der Stellung für den Reiseflug abweichenden V-Stellung während des Fluges hohe und gefährliche Schiebe-Rollmomente ergeben würde.
Eine andere Lösung des Problems könnte darin bestehen, daß das Fahrwerk des Flugzeuges eine entsprechende, für die Fernhaltung der Düsenöffnungen von der Startbahnebene ausreichende Höhe besäße. Auch dieses ist technisch nicht durchführbar, weil es räumlich nicht möglich wäre, ein derart großes Fahrwerk, nach dem Einziehen unterzubringen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und erläutert. Es zeigt Fig. 1 ein Flugzeug mit schwenkbaren Strahltriebwerken während des Starts oder der Landung, in perspektivischer Sicht und Fig.2 dasselbe Flugzeug in einer Vorderansicht, teilweise im Schnitt.
Der Flugzeugrumpf 1 weist Tragflügel 2, 3 auf. An den Enden der Tragflügel 2, 3 sind mit Nachbrennern ausgerüstete Strahltriebwerke 4, 5 schwenkbar angeordnet. Vorne und hinten am Flugzeug sind Hilfstriebwerke 6, 7 angebracht, die dazu dienen, während der Senkrechtbewegung das Flugzeug im Gleichgewicht zu halten.
Die Tragfiüge12, 3 sind als zweiarmige Hebelarme ausgebildet, deren kürzere Hebelarme 2 a, 3 a im Innern des Flugzeugrumpfes angeordnet sind. Die Hebelarme können um Schwenkachsen 8, 9 geschwenkt werden, die sich etwa unmittelbar unter der Rumpfhaut befinden. Die kürzeren Hebelarme 2 a, 3 a sind an einem hydraulischen Spannglied 10 angelenkt und können bis zum Anschlag an die Anschläge 11, 12 auseinandergeschwenkt werden. Bei dieser Schwenkbewegung schwenken die Flügel 2, 3 in die Schwenkstellungen 2', 3' aus, wodurch die Strahltriebwerke 4,5 in die Stellungen 4', 5' gebracht werden. In dieser Weise werden die Düsenöffnungen der Strahltriebwerke 4, 5 von der Startebene abgehoben.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Vorrichtung zum Abheben in der Senkrechtstellung befindlicher, an den Enden von Flügeln, Leitflächen, Auslegern od. dgl, schwenkbar angeordneter Strahltriebwerke von der Startbahnebene, dadurch gekennzeichnet, daß bei Start und Landung die die Strahltriebwerke tragenden. Flügel (2, 3), Leitflächen, Ausleger od. dgl. von der Stellung für den Reiselug in einer höher liegende V-Stellung (4', 5') geschwenkt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flügel (2, 3), Leitflächen, Ausleger od. dgl. als zweiarmige Hebel ausgebildet sind, wobei die Verschwenkung in die V-Stellung über ein vorzugsweise hydraulisch zu betreibendes Spannglied (10) dadurch stattfindet, daß die kürzeren Hebelarme (2a, 3a) bis zu den Anschlägen (11, 12) auseinandergedrückt werden.